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Frankfurter Rundschau, 04.06.1999

Die Karawane zieht weiter

Wissenschaftler an der Hochschule wollen was bewegen und schließen sich der "Interkontinentalen Karawane" an. Seit Wochen zieht diese durch Europa, am Wochenende wird sie Frankfurt erreichen. Vom 5. bis 7. Juni wollen 50 Bäuerinnen und Bauern aus Indien und anderen Ländern der südlichen Hemisphäre mit diversen Aktionen in der Innenstadt gegen das von ihnen als ungerecht empfundene Weltwirtschaftssystem protestieren.

Die Karawane gehört der weltweiten Bewegung "People's Global Action" an. Die Organisation macht sich für soziale Ökologie in Entwicklungsländern stark. Für die Rechte von Kleinbauern, von denen viele als Folge von Abkommen der Welthandelsorganisation WTO um ihre Existenz fürchten, setzen sich vor allem alternative Wissenschaftler ein. An der Frankfurter Universität geschieht dies im Fachbereich Erziehungswissenschaften bei Professor Patrick V. Dias, der Erziehung und Entwicklungsprozesse in der "Dritten Welt" untersucht. Dort werden auch die Karawanen-Aktionen vor Ort mitorganisiert.

Am Samstag besuchen die indischen Bauern den Erzeugermarkt an der Konstablerwache, wo sie mit Vertretern des hiesigen Bauernverbandes und politisch Gleichgesinnten sprechen werden. Unter anderem geht es dabei um die Lokale Agenda 21, Globalisierung und gentechnisch veränderte Lebensmittel. Am Sonntag um 18 Uhr findet im Café ExZess in der Leipzigerstraße eine Diskussion "für Solidarität und Widerstand anläßlich des EU-Gipfels und des Weltwirtschaftsgipfels in Köln" statt. Zum Abschluß ihres Frankfurt-Besuchs kommen die Karawanen-Teilnehmer am Montag um 9.30 Uhr vor die Europäische Zentralbank, wo sie eine Resolution an die Bank übergeben wollen. loi


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