Massaker an protestierenden Studenten in Peru
von ralpho - 30.05.2003 20:05
http://de.indymedia.org/2003/05/52821.shtml

Das Militaer in Peru geht gegen die nicht abreissenden Proteste vor. Waehrenddessen mobilisieren sich immer mehr Bevoelkerungsgruppen.

Vorgestern gab es die ersten Verletzten durch Schusswaffeneinsatz des Militaers gegen die Proteste im ganzen Land. Der verhaengte Ausnahmezustand wird von den Protestierenden ignoriert. In Lima, der Hauptstadt, pluenderte die Bevoelkerung Supermaerkte. Die Situation scheint ausser Kontrolle zu geraten. In Ponu protestierten gestern tausende Studenten gegen den Ausnahmezustand. Das Militaer schoss mit Maschienengewehren auf die Demonstration. Zwei Studenten wurden getoetet, mehr als 60 sind schwerverletzt, einige sind verschwunden. Im ganzen Land gehen die Proteste weiter und weiten sich aus. Die Repression entwickelt sich zu einem Kriegszustand. In Arequipa sind ganze Straßenzuege von Soldaten und Panzern gesperrt. Waehrenddessen laufen Gruppen von Lehrern durch die ganze Stadt und rufen lautstark zu taeglichen Cazerolas um ein Uhr mittags und sieben Uhr abends auf. Begleitet werden sie von schwerbewaffneten Soldaten, die staendig ihre Maschienengewehre im Anschlag haben und auf die Lehrer richten. Fuer Dienstag ist eine oeffentliche Rebellion in Arequipa angekuendigt.

Nahezu die Mehrzahl der Autos in der Stadt haben auf ihren Scheiben Solidaritaetsbotschaften geschrieben. Es scheint sicher, dass der Praesident nicht mehr lange Praesident sein wird. Die Situation im Moment in ganz Peru erinnert an eine Militaerdiktatur und das im Namen der "Demokratie". Rechte scheint es momentan nicht mehr zu geben. Gestern wurde in Takna eine Gruppe biertrinkender Punks mit Traenengas eingedeckt. Die Berichte ueber willkuerliche Uebergriffe auf Menschen in den Straßen, die nicht protestieren, haeufen sich. Die naechsten Tage wird sich die Situation weiter verschaerfen. Es scheint, als ob mit steigender Repression die Proteste noch staerker werden. Ein Teufelskreis, denn die Regierung antwortet mit nichts ausser Repression.

Situationsbeschreibung vom Hauptplatz in Arequipa gestern abend: keinerlei Proteste, "normales Leben", ausser dass rund um den Platz etwa 10 Kettenpanzer stehen und sich auf dem Platz etwa 60-80 schwerbewaffnete Soldaten tummeln. Rumstehen oder in Gruppen im Gleichschritt ueber den Platz patroullieren. Polizeistreifen haben die unglaubliche Groesse von 10-20 Cops angenommen, die behelmt und mit Traenengasgranaten bewaffnet durch die Straßen der Stadt kontrollieren. Doch es scheint, als ob mittlerweile das Militaer die Aufgabe der Polizei uebernommen haette. Es gibt wesentlich mehr Militaerstreifen, als Polizeistreifen. Eine Demonstration von Grundschulkindern (etwa 60 Kinder) wurde gestern von unglaublichen 50 Soldaten mit Maschienengewehren und 30 Polizisten mit Traenengasgranaten "bewacht". Es ist verueckt und unglaublich wie schnell die sogenannte "Demokratie" zur Seite geschoben wird. Ich denke das seht ihr auch in Evian im Moment. Ich denke es ist wichtig den Zusammenhang zu sehen.

Glueck an alle die kaempfen! Venceremos!


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