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Date: Thu, 21 Mar 2002
Schuesse auf der Abschlussdemo

Auf der heutigen Abschlussdemo des campamentos fuer
die Soziale Gerechtigkeit und die Wuerde der Voelker
wurde zwei Demoteilnehmer vom Wachschutz des World
Trade Center angeschossen.

Die Abschlussdemo des campamentos mit mehreren hundert
TeilnehmerInnen sollte von der Universitaet Salesiana,
in der das campamento stattgefunden hatte, zur
US-Amerikanischen Botschaft fuehren, um gegen die
Rolle der USA im Plan Colombia, im Krieg in Kolumbien
und den ALCA zu protestieren. Nur wenige hundert Meter
von der Uni entfernt auf dem Weg zur Botschaft befand
sich das World Trade Center, in dem sich auch die
ecuadorianische Niederlassung des Internationalen
Waehrungsfond IWF befindet. Das WTC, ironischerweise
eine Kopie der beruehmten twin towers, wurde mit
Parolen gegen den Krieg und den ALCA besprueht und
einige Farbbeutel wurden geworfen. Ploetzlich und ohne
das eine Bedrohung seitens der Demo vorgelegen haette,
zog einer der Wachleute die Waffe und gab in kurzer
Folge drei Schuesse mitten in die Menge ab, von denen
zwei zwei Demonstarnten trafen. Gluecklicherweise
wurde beide „nur” am Bein betroffen, was reines Glueck
war, da sich beide weit entfernt befanden.  Es haette
leicht Tote geben koennen, wenn sich zufaellig jemand
in der Schusslinie befunden haette. 
Daraufhin wurde von einigen aus der Gruppe ein
Schaufenster entglast, waehrend die Verletzten sofort
ins Krankenhaus gebracht wurden.
Trotzdem wurde nach kurzer Beratung die Demo
fortgesetzt in Richtung US-Botschaft. Kurze Zeit
spaeter wurde die Demo jedoch von der Polizei
gestoppt, die uns nach Verhandlungen aber weiterziehen
liess und uns zusicherte, dass wir bis zur Botschaft
gehen koennten, wenn es von unsere Seite aus keine
Provokationen gaebe . Nur kurze Zeit spaeter begann
die Polizei ploetzlich ohne Anlass und Vorwarnung mit
Traenengasbomben mitten in die Menge
hineinzuschießen, woraufhin sich alle in Sicherheit
zu bringen versuchten. Nachdem sich der Demozug wieder
halbwegs formiert hatte und sich auf dem Rueckweg zur
Uni befand, weil alle Wege Richtung Botschaft von den
Bullen versperrt waren, gab es wieder
Traenengasgranaten seitens der Polizei, die uns auf
diese Weise bis zur Uni verfolgte und soagr dort noch
fortfuhr, Gas in die Eingaenge zu schießen.  Da es
aber laut Verfassung Polizei und Militaer verboten
ist, das Unigelaende zu betreten, beruhigte sich die
Situation bald. 
Es gibt seitens der ecuadorianischen
Menschenrechtsorganisationen einen Brief, in dem sie
die zustaendigen Behoerden auffordern, fuer die
Bestrafung des verantwortlichen Wachmannes und seines
Vorgesetzten zu sorgen und die Sicherheit der
internationalen Deligierten auf dem Ruechweg und der
lokalen TeilnehmerInnen zu sorgen. Dieser Brief soll
auch international unterschrieben und an die Behoerden
geschickt werden. Sobald er uebersetzt ist, werden wir
ihn veroeffentlichen.


Ecuador | AGP