Ecuador: Dringender Aufruf zu Solidaritaet ¡!! Date: Thu, 01 Feb 2001 17:35:13 +0100 Dringender Aufruf zu Solidaritaet ¡!! Ecuador befindet sich zur Zeit in einer Situation des Volksaufstandes. Die Regierung Noboa hat einige oekonimische Massnahmen eingeleitet, Wie zum Beispiel die Transportkostenerhoehung um 70%, Sowie konform mit Anforderungen des IWF die Erhoehung der Mehrwertsteuer, Energie-, Wasser- und Kommunikationspreisen, ohne dass sich an der Armutssituation Ecuadors, der eklatant ungleichen Verteilung des Reichtums irgendetwas geaendert haette. Die CONAIE, die Dachorganisation der indigenen Voelker Ecuadors, sowie die sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und Studierenden haben seit einigen Tagen mit Mobilisierungen begonnen, um die Regierung dazuzu veranlassen, die Ende Dezember eingeleiteten oekonomischen Massnahmen zurueckzunehmen. In zahlreichen Provinzen wurden die Strassen vollstaendig blockiert, Tausende von Indígenas haben sich trotz Strassensperren seitens des Militaers zu Fuss durch die Berge auf den Weg in die Hauptstadt gemacht, um die Regierung zur Einsicht zu bringen. Aber Praesident Noboa ist “nicht bereit, Ecuador von einer extremistischen Minderheit ins Chaos stuerzen zu lassen”. Die Regierung hat bislang auf die Mobilisierungen mit starken Repressionsmassnahmen geantwortet, was von personeller Einschuechterung von Mitarbeiterinnen von Menschenrechtsorganisationen , ueber den unkontrollierten und ungerechtfertigten Einsatz von Traenengas bis zu Schuessen in Demonstrationszuege reicht. Zur Zeit befinden sich 10 zum Teil lebensgefaehrlich verletzte Indígenas in Krankenhaeusern. Das Militaer laesst Lastwagen mit Medizin und Nahrungsmitteln nicht in die Universitaet Salesiana durchkommen, wo die bislang 6.000 Indigenas (es werden nochmal so viele erwartet), die nach quito gekommen sind, ihr Camp aufgeschlagen haben, weiterhin wurden saemtliche Telefonverbindungen und die Wasserversorgung der Universitaet unterbrochen. Der Praesident der CONAIE, Antonio Vargas, wurde heute morgen nach einem Organisationstreffen verhaftet und befindet sich noch immer in Sicherheitsgewahrsam ohne Verbindung zur Aussenwelt und ohne Lebensmittelversorgung. Noboa hat angedroht, den Ausnahmezustand auszurufen. Die naechsten 72 Stunden werden entscheidend fuer den Verlauf dieses neuen verzweifelten Aufbegehrens des ecuadorianischen Volkes gegen soziale Ungerechtigkeit, Korruption und Ausgrenzung sein. Es ist dringend notwendig, eine weltweite Oeffentlichkeit zu schaffen, um den Kampf um Gerechtigkeit zu unterstuetzen und ein moegliches Blutbad zu verhindern. Schickt zum Beispiel Protestkarten, bzw- emails an die Regierung Ecuadors, dass ihr gegen die brutale Anwendung staatlicher Gewalt protestiert und sie auffordert, dies unverzueglich zu unterlassen; oder macht halt etwas anderes. Kopien bitte an die CONAIE: info@conaie.ecuanex.net.ec Gobierno Gustavo Noboa despresi@ec-gov.net Fax: 00593-2-580-735