"Es gibt nicht Vertriebene, weil es Krieg gibt, es gibt insbesondere Krieg, weil man die Leute vertreiben will" (Hector Mondragon, verfolgter kolumbianischer ökonom).

Die EU finanziert Krieg und Vertreibungen in Kolumbien!

Zugang zu Erdöl sichern und die Kontrolle über eine der geostrategisch wichtigsten Gegenden des Welthandels sind die Hauptinteressen.

Was passiert gerade in Kolumbien?

In Kolumbien sind zur Zeit 2 Mio. vertriebene Menschen auf der Flucht, die Zahl wächst von Tag zu Tag, genauso wie die Zahl der Toten. Alleine im Jahr 2000 gab es über 3000 politische Mordopfer. Jeden 3. Tag wird ein Gewerkschafter in Kolumbien umgebracht. Die Hauptakteure von Vertreibungen und Massakern sind paramilitärische Einheiten, v.a. die AUC, Autodefensa Unidas de Colombia. Diese arbeiten Hand in Hand mit der korrupten kolumbianischen Regierung. Hauptsächlich von diesen massiven Menschenrechtsverletzungen betroffen ist die Zivilbevölkerung: Schwarze, Indigene und Bauern.

Gründe für den Krieg sind hauptsächlich:

Damit eskaliert ein bereits seit Jahren geführter Bürgerkrieg zu einem Krieg des kolumbianischen Staates gegen die eigene Bevölkerung. Besonders jede Form von sozialer Opposition und Widerstand wird bekämpft, um das Land zu befrieden. Grabesruhe für Investitionssicherheit und Weltmarktintegration, verkauft als Fortschritt und "Entwicklung".

Hauptakteure sind paramilitärische Einheiten, die Teil einer staatlichen Strategie sind, eine neoliberalen Umstrukturierung mit Gewalt und Repression durchzupeitschen. Dies wird besonders sichtbar bei Aktionen der Paramilitärs, die von Militär geschützt oder zumindest geduldet werden. Die Paramilitärs haben vom Staat nichts zu befürchten, denn diese Mörder werden strafrechtlich nicht verfolgt. Paramilitärische Einheiten fallen in immer mehr Dörfern ein, vertreiben die BewohnerInnen, und wer nicht sofort flieht, wird massakriert. Die Menschen auf der Flucht werden als unbrauchbare Menschen von Ort zu Ort getrieben. Natur und Mensch wird einer systematischen Verwertung unterzogen, die keine alternativen Lebensweise, wie Subsistenz und Autonomie mehr akzeptieren kann und will. Wer nicht verwertbar ist, wird vertrieben oder umgebracht

Dies ist Krieg!! Krieg gegen alle, die nicht verwertbar sind, oder nicht verwertbar sein wollen.

Und die EU und USA geben Geld für diesen schmutzigen Krieg.

Die EU und die USA haben zusammen über 1,6 Milliarden Dollars in Kolumbien gesteckt. Kolumbien hat eine völlig korrupte Regierung, die Paramilitärs strategisch einsetzt um die Interesse der Wirtschaft durchzusetzen. Das heisst obwohl die EU das Geld für "alternative Entwicklung" und "Friedenslaboratorien" gutheisst, dient es schlussendlich der weiteren Aufrüstung des Konfliktes im Lande.

Am 13. Juni werden über 1000 Indigene einen Marsch organisieren. Sie wollen eine wichtige Person des indigenen Widerstands gegen den Urra-Staudamm, KIMY PERNIA DOMICO, befreien, der am 2. Juni von der AUC (rechte paramilitärische Organisation) entführt wurde. Der Bau dieses Staudamms bedeutet für die Embera Katio-Ureinwohner die Zerstörung ihrer Kultur und Identität. Ihre Existenz als Indigene soll ausgelöscht werden. Direkte Aktionen und eine internationale öffentlichkeit für den Marsch der Indigenen würde nicht nur zum Schutz für ihr Leben bei dieser Aktion beitragen, sondern auch gegen die Unsichtbarkeit ihres Widerstandes ankämpfen.

Solidarität mit dem Marsch der Indigenen Kolumbiens
Kein EURO für Staatsterrorismus in Kolumbien!!

....... und deshalb haben AktivistInnen der Gruppe "Wir sind. Basta!" den Münsterturm besetzt.

Wir fordern:

  1. Kein Euro für Krieg und Vertreibungen in Kolumbien.
  2. Dass die Niederländische Regierung ihre Kolonialen Inseln Curacao und Aruba nicht mehr an die US Armee zur Verfügung stellt. (FOLs Abkommen)
  3. Rücktritt des Spanischen Botschafters in Kolumbien, der sich mit Carlos Castano, dem Chef der Paramilitärs, in der öffentlichkeit zeigt.
  4. Unterstützung für den Aufbau von Kommunikationsstrukturen für Indigene als Instrument des Selbtsschutzes und der Selbstverteidigung der Schwarzen, indigenen und bäuerlichen Sozialbewegungen.
  5. Unterstützung für eine internationale Präsenz und eine physische Begleitung von Menschenrechtsaktivistinnen in den Konfliktgebieten dieser sozialen Bewegungen.
  6. Sofortige Freilassung des indigenen Sprechers KIMY PERNIA DOMICO, zur Zeit von Paramilitärs entführt.

7. Dass unsere Transparente 24 Stunden lang auf dem Münster hängen bleiben.!

Aus der Peripherie des Imperiums

Die Gruppe WIR SIND! BASTA
Freiburg 11. Juni 2001


Freiburg
"Knack den Gipfel"