Sonntag in Lausanne-
der Versuch eines friedlichen Demoteils
yvonne, 02.06.2003 18:19
http://switzerland.indymedia.org/demix/2003/06/10442.shtmlDie ersten Tage ließen vielmehr an ein Festival erinnern, als an eine politische Gegendemo. Die Urlaubsstimmung am Ufer des Genfer Sees verflog dann aber schnell, als der Blockadeversuch durch Traenengas und Soundbombs der Polizei zum erliegen kam.
Nach Sonntag kommt in Lausanne keine Urlaubsstimmung mehr auf. Die Ruhe der ersten Tage wurde durch den Blockadeversuch und die Raeumung des "Altermondialista Camps" gebrochen. Waehrend des Marsches am Rande der gelben Zone setzte die Polizei Traenengas und Sounds-Bombs auch gegen den pazifistischen Block ein. Die beiden Blocks, der schwarze Block und der Pink&SilverBlock, die, wie es vorgesehen war, zu Anfang getrennt gingen, wurden nach den ersten Traenengaseinsaetzen zusammengedraengt. Gewaltbereite Aktivisten vermischten sich so mit dem pazifistischen Teil des Marsches, was zu einer weiteren Demoralisierung der Aktivisten beitrug. Der Polizei gelang es letztlich, die Aktivisten zum Camp zurueckzudraengen. Letzteres wurde eine halbe Stunde spaeter von der Polizei eingekesselt, die als erstes die Zelte durchsuchte und letztlich versuchte, alle Aktivisten festzunehmen. 400 kamen "zur Kontrolle" der Personalien den Nachmittag lang bis abends in Haft, ungefaehr 50 Personen sind um 13. Uhr des heutigen Tages immer noch nicht freigelassen worden. Zwei Aktivisten, die die Polizei auf ihren Videos wiedererkannt hatte, wurden noch im Camp festgenommen. Was so ruhig begonnen hatte, endete in einer kleinen Katastrophe. Viele Aktivisten verließen noch am selben Abend das Camp, die letzten werden heute ihre Zelte abbauen und nach Hause fahren. Der Blockademarsch endete mit Rauch und dem Laerm der Soundbombs, mit viel Panik und Angst der Aktivisten, die noch den ganzen Nachmittag anhalten sollte, was zu dem Zeitpunkt des Rueckzuges noch keiner wusste. Auch wenn die Medien lediglich die maskierten Aktivisten von Lausanne zeigen, die zerstoerten Tankstellen und Hotels ablichten, und so den Aktivisten ein Bild mutwilliger Gewalt und Zerstoerung aufdruecken, so ist zu sagen, dass die Polizei einen pazifistischen Marsch nicht zu Stande kommen liess. Ich war im Pink&SilberBlock und stand in der Menge von tanzenden und musizierenden Menschen, die ploetzlich mit Traenengas attackiert wurden. Es waere kein Problem gewesen, den BlackBlock zu isolieren und die Pazifisten ihre Wege gehen zu lassen. Aber die Polizei wollte keine friedliche Demo.