Main-Rheiner, 2.6.03

Proteste gegen G8 nicht nur in Evian

Attac-Aktion informierte auf dem Luisenplatz

wis. - Liberalisierung und Deregulierung der Märkte - was den reichen Industrienationen profitable Geschäftsfelder ebnet, führt Entwicklungsländer und ärmere Nationen in neue Abhängigkeiten. Zum Auftakt des Gipfels der acht mächtigsten Industrienationen im französischen Evian startete die Wiesbadener Ortsgruppe von Attac eine Informations- und Protestveranstaltung auf dem Luisenplatz. Die Globalisierungsgegner warnen vor den Auswirkungen der Deregulierung. Die Wirtschaftspolitik der G8 vergrößere die Kluft zwischen Arm und Reich, zerschlage solidarische Systeme gefährde den Frieden und forciere den Raubbau an der Natur, so der Vorwurf.

Die 225 reichsten Menschen der Welt besitzen alleine mehr als 47 Prozent der Weltbevölkerung zusammen, das Kapital der reichsten Personen der Erde ist höher als das Bruttosozialprodukt aller afrikanischen Länder (mit Ausnahme Südafrikas) - mit diesen Zahlen prangert Attac die Verteilungsungerechtigkeit an. Eine Ungerechtigkeit, zu deren Zementierung die reichen Industrienationen maßgeblich beitragen, heißt es in einer Broschüre, die Attac zum G8-Gipfel herausgegeben hat.

Attac ist als globalisierungskritische Bewegung vor fünf Jahren in Frankreich entstanden. Nach eigenen Angaben verfügt die Bewegung heute über mehr als 100000 Mitglieder in über 50 Ländern. Die Wiesbadener Attac-Gruppe trifft sich jeweils donnerstags um 20 Uhr in den Räumen der Ringkirchengemeinde (Kaiser-Friedrich-Ring 5, 1. Stock.

Zu einem Vortrag über das Thema "Globalisierung heute" lädt Attac für Donnerstag, 5. Juni, um 19.30 Uhr ins Pariser Hoftheater (Spiegelgasse 9) ein. Diplom-Volkswirt und Banker Dr. Johannes Bickel referiert.


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