epd, 1.6.03, 15.51 Uhr

Zehntausende Globalsierungsgegner demonstrierten in Genf gegen G-8

Genf (epd). Mehrere Zehntausend Menschen haben am Sonntag in Genf und im benachbarten französischen Annemasse gegen den Weltwirtschaftsgipfel (G-8) in Evian protestiert. Zunächst verliefen die Demonstrationen friedlich, dann kam es zu vereinzelten Ausschreitungen von Globalisierungsgegnern.

Autonome aus dem so genannten Schwarzen Block schleuderten Steine und zündeten Feuerwerkskörper. Tankstellen und Geschäfte wurden geplündert. Die Polizei setzte Gummigeschosse, Wasserwerfer und Tränengas ein. Deutsche Ordnungskräfte, die am Genfer Flughafen stationiert waren, sollten den Schweizer Kollegen in der Innenstadt helfen.

In Evian begann unterdessen der Gipfel der sieben führenden westlichen Wirtschafsnationen und Russlands. Auf der französischen Seite des Genfer Sees hatten Demonstranten die Straße zwischen Annemasse und Evian blockiert. Die Polizei trieb die Demonstranten wieder auseinander.

Die Protestierenden forderten auf Transparenten die Abschaffung des Weltwirtschaftsgipfels und warfen den acht Staaten vor, die armen Länder des Südens auszubeuten. Zudem verlangten sie, dass die USA sich aus dem Irak zurückziehen sollten und die Räumung der Palästinensergebiete.

In der Nacht zum Sonntag hatten sich militante G-8-Gegner und die Polizei in der Genfer Innenstadt zum Teil schwere Auseinandersetzungen geliefert. Militante Demonstranten warfen Pflastersteine und Molotowcocktails, die Ordnungskräfte hatten mit Tränengas geantwortet. In Lausanne wurde ein Demonstrant nach Radioberichten schwer verletzt.


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