Presserkärung vom 16.08.1997

Erfolgreiche militante antifaschistische Aktionen gegen den Rudolf-Heß-Aufmarsch

 

Die verzweifelten Versuche der Nazis, am heutigen Tag einen zentralen Rudolf-Heß-Aufmarsch im Bundesgebiet durchzuführen, wurden ständig von entschlossenen antifaschistischen Gegenaktionen begleitet. Ein geordneter Aufmarsch war den Faschisten heute nicht möglich. Dies ist nicht zuletzt auf die zahlreichen antifaschistischen Aktionen, Demonstrationen und Informationen für die breite Öffentlichkeit zurückzuführen.

Besonders hervorzuheben ist ein Angriff auf ca. 50 Nazis durch autonome AntifaschistInnen am frühen Abend in Hannover. Für die Nazi-Kader stellt dieser erfolgreiche Angriff das i-Tüpfelchen auf einen völlig verunglückten, großspurig angekündigten Aktionstag dar. Weiteres Beispiel für erfolgreich praktizierte antifaschistische Selbsthilfe ist die militante Verhinderung eines Aufmarschversuches am Vormittag in Halle. Im Anschluß an diese Aktion nahm die Polizei mehrere AntifaschistInnen unter dem Vorwurf der Körperverletzung und des sog. Landfriedensbruchs fest. Nicht wenige Autos von Nazis waren ebenfalls Ziel antifaschistischer Gegenwehr, so z.B. das Auto des Mitorganisators des diesjährigen Aufmarsches T. Kubiak (Sauerländer Aktionsfront), der am Vormittag in Göttingen festgenommen wurde.

Im Rahmen der Initiative der Antifaschistischen Aktion/Bundesweite Organisation (AA/BO) und des Bundesweiten Antifa Treffens (BAT) unter dem Motto "Den antifaschistischen Widerstand organisieren! Gegen den Rudolf-Heß-Aufmarsch vorgehen!" wurden im Vorfeld und während des Aufmarsches verschiedenste Aktionen von Demonstration bis zum Büchertisch durchgeführt, um die Öffentlichkeit über die Aktivitäten der Nazis aufzuklären und antifaschistische Positionen in die breitere Bevölkerung zu tragen. Da sich die deutsche Polizei ein toleriendes Verhalten wie während der Rudolf-Heß-Aufmärsche der vergangenen Jahre nicht wieder erlauben konnte, wurde auch sie zum Problemfaktor für die Faschisten. Die Absperrung des geplanten Aufmarschortes in Wolfenbüttel und das die schnelle Auflösung des kurzen Aufmarschversuches in Königslutter waren die Folge der zahlreichen internationalen Proteste über die Duldung der Faschisten und das gleichzeitige repressive Vorgehen gegen AntifaschistInnen.

Die antifaschistischen Aktionen gegen den Rudolf-Heß-Aufmärsche haben erneut bewiesen, daß antifaschistische Selbsthilfe möglich und notwendig ist. Auch in Zukunft werden wir den Faschisten die Straße niemals freiwillig überlassen, die faschistischen Strukturen gilt es nach wie vor aufzudecken und anzugreifen.

Antifa heißt Angriff! Für die militante antifaschistische Selbsthilfe!

AUTONOME ANTIFA (M) organisiert in der Antifaschistischen Aktion/Bundesweite Organisation (AA/BO)

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung der Antifapressestelle Bonn (Tel.0228-73 70 39, Fax 0228-26 22 10), deren Einschätzung wir im übrigen teilen.