Presseerklärung vom 28.9.2003

"Danielowski muss sauberer werden!"
Autonome Antifa [M] will erfolgreiche Kampagne fortsetzen

Die Autonome Antifa [M] will ihre im Juni 2003 gestartete Kampagne "Wildplakatieren erwünscht! Danielowski muss sauberer werden!" auch im Herbst diesen Jahres fortsetzen. Den Anlass für eine öffentliche Zwischenbewertung lieferte der Antifagruppe gestern ein Bericht zur städtischen "Anti-Müll-Aktion" im Göttinger Tageblatt.

Die Kritik der Autonomen Antifa [M] am neuen Sauberkeits-Kurs der CDU-geführten Stadtverwaltung richtet sich gegen die zunehmende Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes. Durch ein Verbot des "wilden Plakatierens" werden beispielsweise kleine Kultureinrichtungen und außerparlamentarische Initiativen weiter verdrängt. "Wenn die CDU zudem Obdachlose und Müll in einem Atemzug als Problem benennt, bedient sich die Partei eines der übelsten Mittel des Rechtspopulismus", erklärte eine Sprecherin der Gruppe.

Um dieser konservativen Stimmungsmache eine öffentlich wahrnehmbare Kritik entgegenzusetzen, die zugleich einen gezielten Regelverstoß dokumentiert, wurden in den letzten Monaten Hunderte Plakate verklebt. Der niedersächsische Verfassungsschutz bescheinigte den AktivistInnen in einer Presseerklärung vom 20.8.2003 gar ein Verkleben "im gesamten Stadtgebiet".

"Im Gegensatz zur städtischen Müllkampagne arbeiten wir dabei sehr kostengünstig", fügte die Sprecherin der Antifa [M] an. Während die Stadt Göttingen bisher 246.000 Euro für eine "verpuffte" Kampagne ausgegeben hat, ist das Aktions-Budget der Antifagruppe von 400,00 Euro noch nicht einmal ausgeschöpft worden. "Wir haben hierbei sogar ein Finanzpolster für zu erwartende Verwarngelder eingeplant, davon wurde noch kein Cent ausgegeben."

Die offensichtliche Wirksamkeit dieser Widerstandsform und die häufigen Sympathiebekundungen lassen die Autonome Antifa [M] dann auch an ihrer Politik festhalten: "Wir werden unsere Plakatkampagne in diesem Herbst ausweiten und zudem das Thema der umkämpften öffentlichen Räume auch aus anderen Perspektiven bearbeiten." Eine Agit-Prop-Aktion gegen Kameraüberwachung wird der Beitrag der Antifagruppe zu einem Innenstadtaktionstag am Freitag, den 10. Oktober 2003 sein.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Autonome Antifa [M]