Presseerklärung vom 17.7.2002

Kundgebung, Dia-Show und Platzumbenennung
zum Genua Jahrestag am 20. Juli 2002


Anlässlich des Jahrestages der militanten Massenproteste gegen den G8-Gipfel in Genua und des Todes des italienischen Demonstranten Carlo Giuliani, ruft die Autonome Antifa [M] für Samstag, den 20. Juli 2002, ab 22.00 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Göttinger Bahnhofsplatz auf.

"Mit der Kundgebung wollen wir die Diskussion um die Erfahrungen und Perspektiven der Antiglobalisierungsbewegung neu beleben", erklärte eine Sprecherin der Antifa [M]. Auf einer großen Leinwand werde man dazu zahlreiche der eindrücklichen Bilder des letztjährigen "summer of resistance" öffentlich vorführen. Im Spätherbst 2002 befinden sich die NATO-Tagung in Prag und der EU-Gipfel in Kopenhagen auf dem Protestprogramm der europäischen Linken. "Wir stehen in den Startlöchern, um an die erfolgreichen Mobilisierungen der Vergangenheit anzuknüpfen", skizzierte die Göttinger Antifagruppe ihre Planungen.

Teil der Kundgebung am kommenden Samstag wird auch die Umbenennung des Göttinger Bahnhofsplatzes in "Piazza Carlo Giuliani" sein. Der 23-jährige Carlo Giuliani wurde am 20. Juli 2001 von einem italienischen Polizisten aus nächster Nähe in den Kopf geschossen und anschließend von einem Polizei-Landrover überrollt. "Notwehr" lautet die offizielle Erklärung. Carlo Giuliani habe das Fahrzeug der Carrabinieri mit einem Feuerlöscher angegriffen. "Ein politischer Mord!" hält die Autonome Antifa [M] dem entgegen: "Die Todesschüsse von Genua sind Teil einer staatlichen Eskalationsstrategie gegenüber der europäischen Antiglobalisierungsbewegung." Mit der Umbenennung des Göttinger Bahnhofsplatzes in "Piazza Carlo Giuliani" wolle man an die Umstände des Todes des jungen Demonstranten erinnern und zugleich Solidarität mit den Opfern der Staatsgewalt zeigen.

Für Rückfragen und weitergehende Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit antifaschistischen Grüßen
Autonome Antifa [M]