Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten sie bitten, folgende Veranstaltung anzukündigen:

Biotechnologien und "positive" Eugenik Leistungsethik und Ausgrenzung
Referent: Udo Sierck
Mittwoch 23.Januar 2002, 19 Uhr
Apex, Burgstrasse 18, Göttingen

Der Referent ist Autor und Mininitiator der Behinderten- und Krüppelbewegung, er veröffentlichte u.a. "Normalisierung von rechts. Biopolitik und neue Rechte und die Wohltätermafia". 1991/92 gab er zusammen mit Didi Danquart den Film "Der Pannwitzblick" heraus, der die Eugenik der Nazis thematisiert und Kontinuitäten in der BRD benennt.

Die Veranstaltung ist der erste von zwei Teilen der Veranstaltungsreihe "Die Verwertung der Gene oder das geklonte Paradies des Mehrwerts" zum Thema Biotechnologien/Embryonenforschung, welches seit geraumer Zeit gesellschaftlich diskutiert wird. In der Veranstaltung werden die neuen Biotechnologien und ihre Heilsversprechen vor dem Hintergrund "positiver" Eugenik diskutiert werden.
Die Auswirkungen der quasi religiös verehrten Stammzellenforschung an Embryonen auf Menschenbild und sozial- gesellschaftliche Prozesse werden thematisiert. Gerade die im neoliberalen Kapitalismus voranschreitende Deregulierung menschlicher Arbeits- und Lebensbedingungen transportiert einen Zwang zu "markt- und normgerechtem" Verhalten von Menschen und ermöglicht eine weitere Radikalisierung der Leistungsethik. Die Biotechnologien sind das Mittel, diese Leistungsethik zukünftig auch biologisch zu unterfüttern.

Über eine biologische "Aufwertung" von Menschen werden diese bis in ihre Gene auf Verwertbarkeit selektiert was im Kern einer "positiven" Eugenik gleichkommt. Die Biotechnologien sind in ihrer Gänze abzulehnen, da eine solche Technologie unter kapitalistischen Bedingungen immer nur dazu führen wird, die materielle Ausbeutbarkeit des Menschen zu erhöhen.

Mit freundlichen Grüßen Autonome Antifa [M]