Presseerklärung vom 16. November 2001

Kein Friede mit Deutschland!

Unter dem Motto "Kein Friede mit Deutschland" haben heute 3oo Menschen mit einer Demonstration durch die Göttinger Innenstadt von 17h - 18.30h gegen die "Normalisierung" der deutschen Verhältnisse protestiert.Dies kann angesichts der kurzfristigen Mobilisierung als Erfolg gesehen werden.

Anlass war der heutige Beschluss des Bundestages, Truppen zur Unterstützung des Krieges in Afghanistan zu entsenden. In den Redebeiträgen, unter anderem der Antifa [M], wurde besonders der offensichtliche Wunsch der deutschen Regierung hervorgehoben, endlich ohne jede Beschränkung am internationalen militärischen Geschehen teilzunehmen.
Dies wurde verdeutlicht anhand von Äußerungen des amerikanischen Verteidigungsministers Rumsfeld, der erklärt hatte, das Deutschland zwar um Unterstützung, nicht jedoch um spezifische Truppenteile gebeten worden war. Wenn Bundeskanzler Schröder also jetzt von "Verantwortung" und dem "Ende der Nachkriegszeit" redet, dann will er eine "Normalisierung", in der Deutschland alle Lehren aus dem NS abgeschüttelt hat.

Von Deutschland soll, nach dem Willen der Regierung, wieder Krieg ausgehen dürfen. Diese Entwicklung hat bereits begonnen mit dem Krieg gegen Jugoslawien und der damaligen Begründung, gerade wegen der Erfahrung mit dem Holocaust wäre Deutschland geeignet, Frieden mit militärischen Mitteln zu erzwingen. Deutschland führt in dieser Begründung Krieg also nicht trotz, sondern wegen Auschwitz.

Victoria Neuss, Sprecherin der Antifa [M] kommentierte dies heute folgendermaßen: "Wenn Deutschland sich selbst die Möglichkeit des Krieges einräumt, dann ist damit auch die Rückkehr zu der Normalität gemeint, die vor dem Verlust des 2.Weltkrieges gegeben war. Dies ist auch eine Kriegserklärung an den radikalen Widerstand und in Göttingen hat sich bereits angedeutet, was "kein Friede mit Deutschland" bedeuten kann."


 
Autonome Antifa (M)