Presseerklärung vom 25. Juni 2001

Veranstaltung zum Thema Antisemitismus, Finkelsteindebatte

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten sie bitten, folgende Veranstaltung anzukündigen:

Finkelstein und die sogenannte Holocaust-Industrie.
Eine deutsche Debatte.
Referent: Arne Behrensen.
Mittwoch, 27. Juni 2001. 19.00 Uhr.
Apex. Burgstraße 18. Göttingen


Der Referent ist Mitautor des Buches "Gibt es wirklich eine Holocaust-Industrie?" und derzeit Mitarbeiter des Berliner Büros des American Jewish Committee.
Die Veranstaltung wird sich mit der "Finkelstein-Debatte" und ihren Vorläufern in der geschichtspolitischen Diskussion der deutschen Öffentlichkeit befassen.
Im Anschluss an den Vortrag wird ein Filmzusammenschnitt einer Veranstaltung mit Norman Finkelstein in Berlin gezeigt.

Die Veranstaltung befasst sich mit Antisemitismus, der in Deutschland, nach und "wegen" Auschwitz eine neue Dimension gewonnen hat, ohne aus dem alten Schema auszubrechen.
Jüngstes Beispiel hierfür ist die sogenannte Finkelstein-Debatte. Normann Finkelstein, hierzulande als jüdischer Kronzeuge gegen Daniel Goldhagens Thesen zu "Hitlers willigen Vollstreckern" bekannt geworden, soll der deutschen Öffentlichkeit nun mit seinem Buch über "die Holocaust-Industrie" den Beweis liefern, dass "die Juden noch aus dem eigenen Leid Profit schlagen" und "mit dem Holocaust die Deutschen materiell ausbeuten".

Die deutsche Rezeption seiner Ausführungen hat sich als Ventil für antisemitische Ressentiments erwiesen. Dieser "Beifall von der falschen Seite" für Finkelsteins Thesen kam jedoch nicht nur von der politischen Rechten, sondern aus der sogenannten Mitte der Berliner Republik. Finkelstein erweist sich als "nützlicher Idiot" einer Öffentlichkeit, die in der Debatte um die Entschädigungsforderungen ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter oft genug von "überzogenen Forderungen" gesprochen hat und in der die Worte Walsers von der "Moralkeule Auschwitz" und dem "Fußballfeldgroßen Alptraum Holocaustmahnmal" noch nicht verhallt sind.

Mit freundlichen Grüßen
Autonome Antifa [M]