Presseerklärung

21.03.2003
Tausende bei SchülerInnendemo gegen Krieg in Göttingen
Eier und Kracher gegen Grünen-Parteibüro

Auch am heutigen Freitag gingen in Göttingen erneut tausende Menschen gegen den Krieg im Irak auf die Straße. Den weitaus größten Anteil bildeten dabei Schülerinnen und Schüler, die einem Aufruf der Antifajugend Göttingen [ajg] zum Schulstreik gefolgt waren.

Nachdem es an mehreren Schulen aufgrund der Streiks und anstelle dessen stattfindender Diskussionsveranstaltungen ohnehin kein geregelter Unterricht stattfand, setzten sich ab 11.30 Uhr mehrere Demonstrationszüge in Bewegung. In der Göttinger Innenstadt kamen schließlich mehrere Tausend, überwiegend junge KriegsgegnerInnen zusammen. Die Demonstration endete mit der Besetzung des Weender Tors, das schließlich durch die Polizei geräumt wurde.

Empörung äußerten zahlreiche SchülerInnen über Einschränkungen ihres Protestwillens durch LehrerInnen und Schulleiter. Am Felix-Klein-Gymmnasium (FKG) etwa, sollen SchülerInnen auf Anweisung des Schulleiters Thomas Häntsch sogar körperlich zurückgehalten und eingeschlossen worden sein. Es kam zu tumultartigen Szenen als ein von der IGS ankommender Demonstrationszug vor dem FKG die Freilassung der Eingeschlossenen forderte und SchülerInnnen aus den Fenstern des Gebäudes kletterten.

Die deutlich aggressivere Stimmung als am Vortag äußerte sich auch vor dem Parteibüro der Göttinger Grünen, das zugleich auch Wahlkreisbüro des Bundesumweltministers Jürgen Trittin ist. Als die Demonstrationsspitze unter Parolen wie "Belgrad, Afghanistan - dafür seid ihr dran!" oder "Deutschland, USA oder Saddam - wir sind die Feinde von allem drum und dran!" direkt vor die Eingangstür zog, flogen Eier und Kracher gegen das Gebäude, der Eingangsbereich wurde mit Anti-Kriegsparolen besprüht. Die Polizei zog hier zwar behelmte Kräfte heran, verzichtete aber offenbar aufgrund der unübersichtlichen Lage auf einen gewalttätigen Einsatz.

Eine Sprecherin der Autonomen Antifa [M] bewertete den bisherigen Verlauf des Tages als vollen Erfolg. Mit weiteren Protestaktionen wird auch in den nächsten Tagen zu rechnen sein.

Autonome Antifa [M]