Aufruf der Antifa-Hagen

Naziaufmarsch am 10.02. in Hagen verhindern!

Ausgerechnet unter dem Motto „Keine Diffamierung, Unterdrückung und Gewalt gegen Deutsche“ will der sogenannte „Nationale Widerstand Hagen/Lüdenscheid“ zusammen mit dem bekannten Neonazi Christian Worch am 10.02.2001 in Hagen eine Demonstration veranstalten. Der „Nationale Widerstand Hagen/Lüdenscheid“ nimmt dabei offen Bezug auf die Nazidiktatur in Deutschland. So heißt es beispielsweise im Aufruf der Neonazis, seit 55 Jahren habe in Hagen kein aufrechter Deutscher mehr demonstriert. Die Neonnazis wollen sich um 12.00 Uhr am Hagener Hauptbahnhof treffen und von dort aus durch die Innenstadt ziehen. Ort und Zeit können sich aber noch kurzfristig aufgrund gerichtlicher oder polizeilicher Auflagen ändern. Mit einem Verbot der Nazidemo ist nicht zu rechnen!

Die angekündigte Nazidemonstration stellt den vorläufigen Höhepunkt der lokalen Naziaktivitäten der letzten Jahre dar. Wurde die Hagener Naziszene bis vor kurzem noch vom NPD Kreisverband um Rüdiger Kahsner bestimmt, so hat sich in letzten Monaten der zum Spektrum der neonazistischen „Freien Kameraden“ zählende „Nationale Widerstand Hagen/Lüdenscheid“ um den Hagener Neonnazi Ronald Guziewski zur aktivsten neonaziestische Organisation in Hagen und Umgebung entwickelt. Kein Naziaufmarsch in den letzen Monaten, auf dem nicht Mitglieder des „Nationalen Widerstand Hagen/Lüdenscheid“ zu sehen waren.

Gelingt es den Nazis in Hagen selbst einen Aufmarsch durchzuführen, so ist damit zu rechnen, dass sich die Nazis in Hagen weiter etablieren werden. Übergriffe auf Linke, MigrantInnen, Obdachlose und andere Menschen, die nicht in das menschenverachtende faschistische Weltbild passen, würden dann wohl auch in Hagen zunehmen. Deshalb muss der Naziaufmarsch in Hagen mit allen gebotenen Mittel verhindert werden!

Nachdem in den letzten 10 Jahren über 130 Menschen in Deutschland von Nazis ermordet wurden, bestimmte nach dem antisemitischen Anschlag in Düsseldorf im Sommer 2000 eine Zeit lang das Thema Rechtsextremismus die Berichterstattung der Medien. Mit kaum einer Silbe wurde dabei allerdings erwähnt, dass es gerade die ständige hetze der selbsternannten Herrschenden ist, die Ausgrenzung und Rassismus entscheidend fördern. So bildet beispielsweise das Klima, welches durch die massenhafte Entrechtung und Abschiebung von MigrantInnen entsteht, den Nährboden auf dem der Neonazismus gedeiht. MigrantInnen sind in Deutschland nur erwünscht, wenn der „nationale Wirtschaftsstandort Deutschland“ feststellt, dass dringend Fachkräfte gebraucht werden – entscheidendes Kriterium für den Umgang mit Nichtdeutschen ist ihre Verwertbarkeit für das Kapital.

Ein kapitalistischer Staat kann weder Rassismus noch Faschismus wirkungsvoll bekämpfen sondern bringt beides selbst hervor. Wer den Faschismus in seinen Wurzeln angreifen will,

muss auch immer die Verwertungslogik und Ausgrenzungspolitik des kapitalistischen Systems bekämpfen. Der Vorstellung einer Gesellschaft, in der einige wenige Menschen immer Reicher werden und Minderheiten immer mehr an den Rand gedrängt werden, gilt es eine Utopie der Emanzipation und der sozialistischen Gesellschaft entgegenzusetzen!

Naziaufmarsch verhindern!

Kommt zur antifaschistischen Demonstration

Auftaktkundgebung 10 Uhr Hauptbahnhof

Kontakt: Antifa Hagen, c/o Quadrux Buchladen, Lange Str. 21, 58089 Hagen, email: antifa-hagen@gmx.de