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Nachrichten aus Deutschland und der Welt vom 10. Oktober 1996


Lübecker Feuerwehr: Flammen im Erdgeschoß

Anschlag-Theorie bekommt neue Nahrung

Lübeck (dpa) Im Prozeß um die Lübecker Brandkatastrophe haben Feuerwehrmänner gestern die Annahme der Verteidigung gestützt, das Feuer sei im Erdgeschoß ausgebrochen. Es sei möglich, daß der Brand von außen gelegt wurde. Am achten Verhandlungstag berichtete ein 35jähriger Oberbrandmeister vor dem Lübecker Landgericht, er habe bei seinem Eindringen in das Haus im Vorbau und im Treppenhaus "überall Flammen gesehen". Ein weiterer Feuerwehrmann erklärte, er habe "heißen, weißen Qualm" aus dem Vorbau quellen sehen und damit gerechnet, daß es dort jeden Moment zu einer Durchzündung kommen könnte.

In seiner Zeugenaussage schilderte der Oberbrandmeister, er habe sofort nach seiner Ankunft am Brandort versucht, zum Löschen ins Innere des Hauses vorzudringen. Im Vorbau seien ein Meter hohe Flammen zu sehen gewesen. Auch auf der Steintreppe zum ersten Stock habe er überall Flammen wahrgenommen; Wände und Decken hätten in Flammen gestanden. Ein dritter Feuerwehrmann sagte aus, er habe "kleine Flammen an der vorderen Wand des Anbaus" beobachtet.

Der Gutachter Ernst Achilles hatte wiederholt erklärt, er halte den Vorbau als Brandausbruchsort für wahrscheinlich und schließe einen Anschlag von außen nicht aus. Gutachter des Bundes- und des Landeskriminalamtes hatten erklärt, das Feuer sei im Innern des Hauses gelegt worden und habe sich vom ersten Obergeschoß aus im ganzen Haus ausgebreitet.

Über die Anträge der Staatsanwaltschaft und Vertretern von Nebenklägern, Achilles wegen Befangenheit abzulehnen, wurde gestern nicht entschieden.


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