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Fri Sep  4 00:26:37 1998
 

PROJEKTGRUPPE ANTINAZISMUS DER IG MEDIEN


[_private/nav-IG-m.htm]

Stellungnahme zum "Fall Lübeck":

Nachdem am 18. Januar 1996 bei dem Brandanschlag in Lübeck 10 Flüchtlinge ermordet und über 30 verletzt wurden, ist dies mittlerweile höchstens noch eine Randmeldung in den deutschen Medien wert.

Bisher bestimmen Ungereimtheiten und Widersprüche die polizeilichen Angaben bzw. die Ermittlungen:

Als Täter wird Safwan E., ein Bewohner der Unterkunft, präsentiert, der mit der Brandstiftung den Tod von sich selbst, seiner Eltern, seinem Bruder, seinen Verwandten sowie seiner Freunde billigend in Kauf genommen hätte.

Motiv der Tat sollen Streitigkeiten zwischen Hausbewohnern sein. In einem Interview hingegen wurden diese Behauptungen von Hausbewohnern zurückgewiesen.

Die Aussage des inhaftierten Safwan E., daß Rassisten hinter dem Anschlag stecken, wurde verdreht und gegen ihn gewendet.

Gerade auch angesichts einer ausgesetzten Belohnung von 50.000 DM für "sachdienliche Hinweise" sollte doch sehr skeptisch machen, daß der nachträglichen Aussage eines deutschen Sanitäters mehr Glauben geschenkt wird als des nun inhaftierten Opfers des Brandanschlags, Safwan E.

Hinzu kommt, daß die Unterkunft bereits im Dezember 1995 Ziel eines versuchten rassistischen Angriffes war, daß es in Lübeck eine gut organisierte Nazi-Szene um die "Nationalistische Front" gibt, daß es bereits zwei antisemitische Anschläge auf die Synagoge und einen auf den jüdischen Friedhof gab.

Diese Fakten werden verschwiegen oder in den Hintergrund gedrängt, um vom augenscheinlichsten, einem rassistischen Anschlag abzulenken.

Aus dieser Kombination von Ungereimtheiten, verschwiegenen Fakten und der undemokratischen Nachrichtensperre ziehen wir den Schluß, daß es sich um einen nazistischen Mordanschlag handelt. Wir fordern daher:

Aufhebung der Nachrichtensperre!

Sofortige Freilassung des unschuldig inhaftierten Safwan E. aus der Haft!


V.i.S.d.P. und Kontakt:
Arbeitsgruppe Antinazismus
Bezirksbüro der IG Medien
Hafenstarße 33
66111 Saarbrücken