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Datum: 17.10.1996, Berliner Zeitung
Ressort: Politik
Autor: (nicht benannt)
War der Wartburg zur Tatzeit am Tatort? Lübecker Brandprozeß: Alibi der Grevesmühlener steht erneut im Blickpunkt

Daß die drei Männer möglicherweise erst nach Ausbruch des verheerenden Feuers am Brandort eingetroffen sind, wurde am zehnten Verhandlungstag durch die Aussage eines Polizeibeamten gestützt. Gegen die Männer aus Grevesmühlen waren die Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Sie ist davon überzeugt, daß der ehemalige Hausbewohner Safwan Eid das Feuer am 18.Januar gelegt hat, bei dem zehn Menschen getötet und 38 verletzt wurden. Der Polizeibeamte hatte einen Wartburg mit drei Männern gegen 3.30 Uhr auf einer Tankstelle mehrere Kilometer vom Ausländerwohnheim entfernt gesehen. Dies würde indirekt die Aussage eines Kriminalbeamten vom vergangenen Montag bestätigen, der einen Wartburg aus Grevesmühlen erst um 03.52 Uhr vor dem brennenden Haus entdeckt haben will. Der Brand soll nach Expertenansicht zwischen 3.00 und 3.30 Uhr ausgebrochen sein. Andere Zeugen hatten zuvor ausgesagt, ihnen sei der Wartburg bereits gegen 3.30 Uhr vor dem Brandhaus aufgefallen. Die drei Männer aus Mecklenburg-Vorpommern hatten unter anderem den Stop an der Tankstelle als Alibi angegeben.

Die Verteidigung ist der Ansicht, daß die Männer aus Grevesmühlen etwas mit dem Brand zu tun haben könnten. Diese These wird durch die Meinung des Frankfurter Brandsachverständigen Ernst Achilles Achilles unterstützt, der eine Brandstiftung von außen im Vorbau des Hauses für möglich hält.

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