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Datum: 10.09.1996, Berliner Zeitung
Ressort: Politik
Autor: (nicht benannt)
Ermittler im Lübecker Brandstifterfall kritisiert
Internationale Kommission legt Zwischenbericht vor

Eine Woche vor Beginn des Prozesses gegen den Libanesen Safwan Eid haben die Kommissionsmitglieder ihre Kritik am Ermittlungsergebnis der Lübecker Staatsanwaltschaft erneuert. Eid ist wegen besonders schwerer Brandstiftung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Er wird verdächtigt, am 18.Januar den Brand in dem Flüchtlingsheim in der Lübecker Hafenstraße gelegt zu haben, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen und 38 Menschen zum Teil schwer verletzt wurden.

Ziel der von Eids Verteidigung initiierten Juristenkommission ist nach eigenen Angaben die Prüfung der vorliegenden Ermittlungsergebnisse. Diese habe unter anderem ergeben, daß die Staatsanwaltschaft sich schon zu einem frühen Zeitpunkt darauf festgelegt habe, daß der Brand im ersten Obergeschoß durch Benzin oder anderes Brandbeschleunigermittel verursacht worden sei ohne es beweisen zu können. Die Unklarheiten und Widersprüche zu dieser Theorie seien von den Ermittlern nicht weiter verfolgt worden, heißt es in dem Bericht. Die Verteidigung geht demgegenüber davon aus, daß das Feuer im Erdgeschoß gelegt wurde. Dies spräche ihrer Meinung nach für einen Anschlag von außen, heißt es in dem 32seitigen Zwischenbericht.

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