Was tun, wenn es brennt?! Rechtshilfetips - auf Demonstrationen - bei †bergriffen - bei Festnahmen - auf der Wache Was tun, wenn es brennt? Ruhe bewahren! So lautet die Grundregel jedes Katastrophenplans und auch unsere, damit deine Verhaftung/Ermittlungsverfahren nicht zu einer Katastrophe wird. Mit Festnahmen bei Demonstrationen und anderen Aktionen, mit Beschlagnahme von FlugblŠttern, Zeitungen usw., mit Hausdurchsuchungen, mit Strafbefehlen und Prozessen mu§ heute jede/r rechnen, der/die aktiv am Klassenkampf teilnimmt, gegen Ausbeutung und UnterdrŸckung kŠmpft, egal ob als HausbesetzerIn, AKW-GegnerIn, AntifaschistIn, als KommunistIn oder AnarchistIn. Mit immer neuen Gesetzen wird selbst das Wenige, was der kapitalistische Staat an Meinungsfreiheit, Organisationsfreiheit und Demonstrationsrecht gewŠhrt, eingeschrŠnkt. Die staatliche Repression gegen Einzelne nimmt noch lange nicht deswegen ab, weil die Linke immer schwŠcher wird - im Gegenteil, weil die staatlichen Stellen mit wenig organisierter Gegenwehr rechnen (mŸssen), kšnnen sie sich Kriminalisierungsversuche erlauben, die in Zeiten starker Massenbewegungen nicht durchsetzbar wŠren. Ihre EinschŸchterungsversuche und Kriminalisierungsstrategien verfangen grundsŠtzlich nur in dem Ma§e, wie es uns nicht gelingt, unsere Vereinzelung aufzuheben und uns gemeinschaftlich zu organisieren. Eine gute Voraussetzung um die erste Grundregel im ãErnstfallÒ wirklich beherzigen zu kšnnen, ist Vertrauen. Nicht in die gšttliche Allmacht, des Schicksals Weg oder die Unzertrennlichkeit von Ying und Yang sondern Vertrauen auf Genossinnen und Genossen, die sich um einen kŸmmern, wenn mensch in der Schei§e sitzt und die bei den Bullen genauso die Schnauze halten wie du ! Demo-Einmaleins: Klar, es gibt riesige Unterschiede zwischen einer Demo und einer Demo. Oft sagen wir uns, da§ bei der Demo sowieso nix passiert und haben auch noch recht damit. Denoch sollten einige Grundregeln auch auf einer (z.B.) 1.Mai-Demonstration beherzigt werden, weil auch eine solche schon Objekt polizeilicher Aktionen geworden ist: Vorbereitungen: Versuche, niemals allein zu Demonstrationen gehen zu mŸssen. Es ist nicht nur lustiger mit Menschen unterwegs zu sein, die du kennst und denen du vertraust, sondern auch nŸtzlich. Zum einen wird es fŸr Zivilbullen und Provokateure des Verfassungsschutzes ungleich schwerer, sich unter die Demo-TeilnehmerInnen zu mischen. Zum anderen ist es leichter, z.B. wenn die Bullen an einer Stelle auf Leute einknŸppeln, ruhig zu bleiben und nicht auseinander zu laufen. ProfimŠ§ig ist, zusammen zur Demo hinzugehen, auf der Demo und auf dem Nachhauseweg zusammen zu bleiben, sich vorher Ÿber mšgliche Situationen, die eintreten kšnnten zu unterhalten, ehrlich zu gucken, wer wann Angst hat (der Macker-Test), und dementsprechend Absprachen fŸr gemeinsames Verhalten zu treffen. - No drugs Sei so fit, wieÔs halt geht; d.h. frŸhstŸcke gut, Shit und jeglicher Alkohol bleibt zu Hause; sie beeintrŠchtigen Dein Reaktions- und Wahrnehmungsvermšgen. Du gefŠhrdest dich und andere unnštig. - Gegen die Eitelkeit Eine Demo ist kein Spaziergang, auch wennÔs oft so aussieht. Nicht nur, da§ die Latscherei ganz schšn lange dauern kann, nein, machmal ist es auch erforderlich, schnell und beweglich zu sein. Deshalb keine Latschen und Stšckelschuhe, kein Wochenendeinkauf, kein Fahrrad und kein Bollerwagen. Klamotten, ausnahmsweise nach praktischen ErwŠgungen zusammen stellen: Witterung, Beweglichkeit, UnauffŠlligkeit und Schutz von besonders ãempfŠnglichenÒ Kšrperteilen! Keine Schminke, keine Cremes, kein Labello - da sich beim TrŠnengaseinsatz das CN/CS in Fetten besonders anreichert! Tausche deine Kontaktlinsen gegen eine bruchfeste Brille! Sorge dafŸr das du Medikamente, die du regelmŠ§ig einnehmen mu§t, in ausreichender Menge dabei hast. Es ist nicht gesagt, da§ die Bullen bei Festnahme oder Einkesselung der Demo sich um deine medizinische Versorgung kŸmmern. - Keine Datenbank La§ Dein Adressbuch, Notizbuch und andere persšnliche Aufzeichnungen zu Hause und nehme lediglich Zettel, Bleistift und gŸltigen Personalausweis mit. Eine Demo ist ein schšner Anla§, mal die Taschen nach MŸll zu durchsuchen (und vielleicht endlich das Piece oder den Zehner wieder zu finden). Nehme lediglich (leeren) Zettel, Bleistift und gŸltigen Personalausweis mit. Mu§ der ganze andere Kram wirklich mit auf die Demo? Auf der Demo: Mensch wei§ nie was kommt. Deshalb bleib bei den Leuten, die du kennst. Es kann auch nie schaden, sich unterzuhaken und in Ketten zu gehen. Nicht nur, da§ die Stimmung gleich viel besser wird und sich Sprechchšre besser koordinieren lassen, nein, sollten die OrdnungswŸter, Zivile oder andere Wildgewordene in den Demo-Zug einzudringen versuchen, bieten die Ketten einen verlŠ§lichen Schutz. Deshalb achte darauf, da§ zwischen den Ketten keine LŸcken entstehen und fordere Leute, die zwischen den Ketten rumlaufen, auf, sich einzureihen oder woanders zu gehen. - Ermittlungsausschu§ Bei vielen Demonstrationen wird von den VeranstalterInnen ein Ermittlungsausschu§ (EA) eingerichtet, in einigen StŠdten gibt es auch feste EA-Gruppen. Dieser ist wŠhrend und nach der Demo telephonisch zu erreichen, seine Nr. wird entweder Ÿber Lautsprecherdurchsagen oder per Handzettel bekannt gegeben. Hier werden die Namen von Verletzten und Verhafteten gesammelt und sich um AnwŠltInnen fŸr letztere bemŸht. Wenn jemand nach seiner Verhaftung wieder freigelassen wird, meldet er sich beim EA und liefert dort auch ein GedŠchnisprotokoll Ÿber seine/ihre Verhaftung ab. Auch Zeugen von PolizeiŸbergriffen/Festnahmen melden sich dort, damit sie ggf. bei Ermittlungsverfahren von den Betroffenen und deren AnwŠltInnen erreichbar sind. - bei †bergriffen Nicht in Panik geraten. Tief Luft holen, stehen bleiben und auch die anderen dazu auffordern. SpŠtestens jetzt hei§t es, schnell Ketten zu bilden und wennÔs denn gar nicht anders geht, sich langsam und geschlossen zurŸckzuziehen. Oftmals kšnnen †bergriffe der Freunde und Helfer allein durch das geordnete Kettenbilden und Stehenbleiben abgewehrt, das Spalten der Demo, Festnahmen und das Liegenbleiben von Verletzten verhindert werden. - bei Verletzungen Bist du oder jemand in deiner Umgebung verletzt worden, wende dich an die gekennzeichneten Demo-SanitŠterInnen ( so welche da sind, wird zumeist am Beginn der Demonstration auf diese erfreuliche Tatsache hingewiesen). Sind keine Demo-Sanis auffindbar, organisiere mit Freunden und Freundinnen den Abtransport von Verletzten. Wenn ihr ein Krankenhaus aufsuchen wollt/mŸ§t, versucht eins zu erwischen, das etwas entfernt ist und mit der Demo nicht in Verbindung gebracht wird. Bei der Aufnahme kannst du ruhig erzŠhlen, wieÔs war, als du nŠmlich auf der Bananenschale ausrutschtest und die Kellertreppen runterfielst.... Schon šfters haben KrankenhŠuser die Namen von verletzten DemonstrantInnen an die Cops weitergegeben, das fŸhrte zu Ôner Menge zusŠtzlicher Scherereien. - nach der Demo Schlau ist, sich nicht alleine auf den Nachhauseweg zu machen. Auch am Ende oder nach der Demo versucht die Polizei oft einzelne festzunehmen. Deshalb geschlossen weg gehen und darauf achten, ob mensch verfolgt wird. Falls es auf der Demo Zoff gab, melde dich bei Freunden und Freundinnen zurŸck, die wu§ten, da§ du auf der Demo warst, damit du nicht als vermi§t gilst! Wenn du Zeuge oder Betroffene von PolizeiŸbergriffen, Festnahmen u.Š. wurdest, fertige ein GedŠchnisprotokoll an und melde dich beim EA. Ins GedŠchnisprotokoll soll rein: - Ort und Zeit der Festnahme, bzw. anderer polizeilichen Ma§nahmen, wie AbrŠumen, Wasserwerfereinsatz, KnŸppelorgie etc. - Name der/des Verhafteten/Verletzten, Zeugen (sonst Personenbeschreibung) - Was passiert ist. Merke dir die Anzahl der Bullen und wie sie ausgesehen haben ("Oberlippenbart" reicht meistens zur Identifizierung nicht aus). Bei Festnahmen: Wirst du selbst festgenommen, mache auf dich aufmerksam (Fluchen!) und rufe deinen Namen, damit sich die Umstehenden diesen merken (ach dafŸr, Zettel und Bleistift!) und an den Ermittlungsausschu§ (EA) weitergeben kšnnen. Wieder zu Hause notiere dir die UmstŠnde der Festnahme ggf. Zeugen, am besten ein richtiges GedŠchnisprotokoll. Dieses sollte der Ermittlungsausschu§ bekommen, so es einen gibt, anderenfalls erstmal aufbewahren. Oftmals erfahren die Betroffenen erst Monate spŠter davon, da§ ein Ermittlungsverfahren gegen sie lŠuft, dann ist so ein Protokoll Gold wert. - beim Abtransport Auf der Fahrt zu GefangenensammelplŠtzen oder Revieren sprich ggf. mit den anderen Festgenommenen Ÿber eure Rechte, aber mit keinem Wort Ÿber das, was ihr oder du gemacht hast/habt. Das wŠre nun wirklich nicht das erste Mal, wenn da ein Spitzel unter euch ist, auch wenn du ein gutes GefŸhl zu allen hast. Achte auf andere und zeige dich verantwortlich, wenn sie mit der Situation (Festnahme und so) noch schlechter klar kommen als du, da§ beruhigt auch dich, redet darŸber, da§ es Sinn macht, von jetzt ab konsequent die Schnauze zu halten. Tausch mit deinen Mitgefangenen Namen und Adressen aus, damit die/der zuerst Freigelassene den Ermittlungsausschu§ informieren kann. - auf der Wache Bei der IdentitŠtsfeststellung bist du nur verpflichtet, Angaben zu deiner Person zu machen, d.h.: Name, Adresse, Geburtsdatum und ungefŠhre Berufsangabe (Arbeiterin, Angestellter, Studentin, Erwerbsloser) Kein Wort mehr! Nichts Ÿber Eltern, Schule, Firma, Wetter, einfach: Gar nix! Keine Angaben zur Sache. Falle nicht auf Psychokisten rein, weder auf die guten Onkels und Tanten, die ja volles VerstŠndnis fŸr dein Anliegen haben, noch auf die Brutalo-Bullen, die dir gleich dir Fresse polieren wollen. Behalte die †bersicht und deinen Kopf unter Kontrolle. All die feinen taktischen SchachzŸge, die dir durch den Kopf gehen, wie du die Bullen reinlegen oder dich aus dem Schlamassel bringen kšnntest, vergi§ sie! Jede Situation ist gŸnstiger, um sich was Schlaues zu Ÿberlegen, als die, wenn du bei den Bullen sitzt, und alles- wirklich alles - ist auch nach Absprache mit deinen GenossInnen und dem/der AnwŠltIn mšglich, auch wenn die Bullen dir erzŠhlen, da§ es zu deinem Vorteil gereiche, wenn du ihnen gegenŸber Aussagen machen wŸrdest. Wenn du meinst, dir wŸrden Sachen vorgehalten, mit denen du gar nix zu tun hast - halt bitte trotzdem die Klappe. Denn was dich entlastet, kann jemand anderen belasten, wenn von zwei VerdŠchtigen einer ein Alibi hat, bleibt immer noch einer Ÿber! Wenn du meinst, du steckst schon so tief im Schlamassel, da§ du lieber alles zugeben willst, damit du nicht so hart verknackt wirst, shut up your mouth! Erst nachdem dein(e) AnwŠltIn Akteneinsicht hatte und ihr euch beraten habt, lŠ§t sich eine gute Strategie festlegen. Wenn du erstmal gequatscht hast, nŸtzt dir auch der/die beste AnwŠltIn kaum noch was. Au§erdem rei§t du womšglich unbeabsichtigt andere Leute mit rein. Und ein Argument fŸr ganz Stšrrische: Ein GestŠndnis vorm Richtertisch zahlt sich immer mehr aus als bei den Bullen, wennÔs denn schon sein mu§! Nach der Festnahme hast du das Recht zwei TelephongesprŠche zu fŸhren. Nehme also 2x abgezŠhlte 23 Pf. mit. 50 Pf. kšnnen die Bullen leider nicht wechseln und annehmen dŸrfen sie sie leider auch nicht, weil das ist dann Beamtenbestechung..... Wenn PolizistInnen dir dieses Recht verweigern, nerv sie, bestehÔdarauf und droh mit einer Anzeige. Bei Verletzungen einen Arzt verlangen, der ein Attest anfertigt. Nach der Freilassung weiteren Arzt aufsuchen, der ebenfalls Verletzung attestiert. Bei beschŠdigten Sachen schriftliche BestŠtigung verlangen. Bei ED (erkennungsdienstlich)-Behandlung (Fotos/FingerabdrŸcke) lege sofort Widerspruch ein und lasse diesen protokollieren. Wie lange mu§t du brummen? -zur IdentitŠtsfeststellung Wenn du Tor keinen Ausweis dabei hast, hšchstens zwšlf Stunden. - als Zeuge zur Vernehmung Sofort nach der IdentitŠtsfeststellung und der verweigerten Aussage (auch als Zeuge bei den Bullen dein gutes Recht!) mu§t du entlassen werden. - als VerdŠchtiger einer Tat Nach 48 Stunden, besser, bis Mitternacht des darauffolgenden Tages mu§t du entweder frei gelassen worden sein oder einem Haftrichter vorgefŸhrt werden. - beim Haftrichter Auch hier nur Angaben zur Person machen. Falls noch nicht geschehen, unbedingt weiterhin Kontaktaufnahme zu deinem/r AnwŠltIn oder deinen FreudInnen fordern. Wird Haftbefehl erlassen, la§ die Beauftragung deines/r AnwŠltIn bzw. die Benachrichtigung von namentlich genannten anderen Personen protokollieren. La§ dich nicht hŠngen und halte durch: ãWenn der Richter gestanden hat, holen wir dich raus!Ò; ãIn Ru§land haben sie die Revolution auch nicht an einem Tag gemacht!Ò; ãMŸhsam nŠhrt sich das Eichhšrnchen!Ò; ãDie Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter!Ò Solche und Šhnliche Durchhalteparolen versŸ§en den Knastaufenthalt zwar auch nicht entscheidend, aber was willst machen... Wenn du wieder drau§en bist Melde dich unbedingt beim EA wieder an und bei deinem/r AnwŠltIn und dann kannst du dich hoffentlich verwšhnen lassen und relaxen. Nimmst du diese Verhaltensregeln in Kopf und Bauch auf, bist du gut gerŸstet, um gegen die StaatswillkŸr die Nerven zu behalten. Bei Hausdurchsuchungen: Nicht ungewšhnlich ist, da§ bei Festgenommenen Hausdurchsuchungen stattfinden, deshalb einige Grundregeln: - Von "brisanten"FlugblŠttern, Zeitungen, Papieren (wie z.B. "radikal", Gesammelte Werke von RAF oder RZ) soll grundsŠtzlich nur ein Exemplar in der Wohnung sein. - Nach Mšglichkeit sollte mensch keine Adressensammlungen anlegen, es gibt ja TelephonbŸcher. - Termine nicht in Jahreskalender eintragen, sondern Abri§kalender benutzen und erfolgte Termine vernichten. - Vor grš§eren Ereignissen (z.B. Revolutionen) Wohnung aufrŠumen. FŸr die Hausdurchsuchung ist eigentlich ein richterlicher Durchsuchungsbefehl erforderlich. Ausnahme: bei Gefahr in Verzug, was meistens von den Bullen behauptet wird. Wenn mšglich, solltest du versuchen, bevor die Polizei hereinkommt, jemanden (Nachbarn, Bekannte, AnwŠltin) anzurufen, kurz sagen, was los ist und den Hšrer nicht auflegen, damit am anderen Ende wenigstens ungefŠhr mitzubekommen ist, was ablŠuft. Nach dem Grund der Durchsuchung fragen, dieser mu§ nach ¤ 106 II StPO vor deren Beginn bekannt gegeben werden. Namen und Dienstnummern der BeamtInnen erfragen und hartnŠckig Beschwerde einlegen. Verlange, da§ ein Raum nach dem anderen durchsucht wird, da du das Recht hast, bei der Durchsuchung dabei zu sein (¤106 I StPO). Versuche die Durchsuchung solange hinauszuzšgern, bis Zeugen eingetroffen sind. Nach der Durchsuchung ein Verzeichnis der beschlagnahmten GegenstŠnde anfertigen lassen. Wenn nichts beschlagnahmt wurde, la§ dir das bescheinigen. Au§erdem schriftliche Mitteilung Ÿber den Grund der Durchsuchung verlangen. Auf beides hast du Anspruch, der allerdings verfŠllt, wenn er nicht geŠu§ert wird (¤ 107 StPO). Auf keinen Fall irgendwas selbst unterschreiben, da nicht auszuschliessen ist, da§ die Polizei spŠter noch etwas hinzufŸgt. Ermittlungsverfahren, Vorladungen, Strafbefehle, Prozesse Wochen oder Monate nachdem du dich an irgendeiner Aktion/Demo beteiligt hast, bekommst du Post von den Bullen oder der Staatsanwaltschaft, manchmal rufen sie auch an. Egal ob du Zeuge oder Beschuldigte in ihrem Spielchen sein sollst, jetzt wird es Zeit, sich mit dem Ermittlungsausschu§, wenn das Ône feste Gruppe ist, einer Bunten Hilfe oder uns, der Roten Hilfe, in Verbindung zu setzen. Gemeinsam kšnnen wir Ÿberlegen, was zu tun ist, ob bzw. welche(r) AnwŠltIn eingeschaltet werden soll, wie wir darauf politisch antworten. Auch hier gilt immer noch keine Aussage! Zu den Bullen brauchst du eh nicht hingehen, bei der Staatsanwaltschaft mu§t du zumindest erscheinen und Angaben zur Person machen. Der Rest mu§ im Einzelfall entschieden werden. Das was sie wollen, dich alleine herausgreifen und einschŸchtern, funktioniert nur solange, wie du ihr Spiel mitspielst. Wenn wir uns gemeinsam wehren, funktioniert ihre Vereinzelungsstrategie schon lange nicht mehr, kann sich der Charakter eines Prozesses, dessen Sinn es ist, zu entsolidarisieren, umgekehrt werden. Wer ist die Rote Hilfe? Die Rote Hilfe versteht sich als Ÿberparteiliche bundesweite Schutzorganisation der gesamten Linken. Sie existierte bereits in der Weimarer Republik und wurde vor 17 Jahren neu gegrŸndet. Unsere UnterstŸtzung gilt allen, die als Linke wegen ihres politischen Handelns, wegen presserechtlicher Verantwortlichkeit fŸr staatsverunglimpfende Schriften, wegen Teilnahme an wilden Streiks, wegen Widerstand gegen polizeiliche †bergriffe oder wegen der UnterstŸtzung der Zusammenlegungsforderung fŸr politische Gefangene... ihren Arbeitsplatz verlieren, vor Gericht gestellt, verurteilt werden. Wir organisieren sowohl politische wie auch materielle SolidaritŠt fŸr die Betroffenen. Die UnterstŸtzung fŸr die Einzelnen soll zugleich ein Beitrag zur StŠrkung der Bewegung sein. Jede und Jeder, der /die sich am Kampf beteiligt, soll das im Bewu§tsein tun kšnnen, da§ sie auch hinterher, nicht alleine dastehen. Wie unterstŸtzt die Rote Hilfe? Vermittlung von geeigneten RechtsanwŠltInnen, finanzielle Hilfe bei hohen Proze§- und Anwaltskosten, Proze§vorbereitung und …ffentlichkeitsarbeit, persšnliche Betreuung von inhaftierten GenossInnen. …ffentlichkeitsarbeit gegen staatliche Repression. Wie funktioniert die Arbeit? Bei uns gibt es die aktive und passive Mitgliedschaft. Alle Mitglieder sorgen durch ihre BeitrŠge und Spenden fŸr den finanziellen Grundstock der Roten Hilfe. Dabei ist es unser Ziel, da§ es zur SelbstverstŠndlichkeit fŸr fortschrittliche Menschen wird, in dieser Schutzorganisation Mitglied zu sein. Die aktiven Mitglieder sorgen durch Spendensammlungen und SolidaritŠtsveranstaltungen fŸr weitere Mittel zur Finanzierung unserer Arbeit. In einigen StŠdten gibt es Ortsgruppen, in anderen Aktivengruppen oder nur Einzelmitglieder. Es gibt einen Bundesvorstand, der alle zwei Jahre von einer Bundesdelegiertenversammlung gewŠhlt wird, vierteljŠhrlich erscheint die Zeitung der Roten Hilfe, die alle Mitglieder erhalten. Wer UnterstŸtzung braucht oder Mitglied werden mšchte, richtet sich entweder an seine Ortsgruppe oder den Bundesvorstand, dort sind auch Infomaterial, BeitrittserklŠrungen und weitere Kontaktadressen zu erhalten. Dort gibt es auch fŸr 5,-DM in Briefmarken die BroschŸre ãAusageverweigerung und VerhšrmethodenÒ, in der es um die Aussageverweigerung als BeschuldigteR und als ZeugIn, um Beugehaft und Verhšrmethoden geht. Kontakt Ÿber: Rote Hilfe e.V., Postfach 6444, 24125 Kiel AB & Fax: 0431/75141 e-mail: rote-hilfe-kiel@cl-hh.comlink.de Orts- und Regionalgruppen der Roten Hilfe gibt es in: Berlin, Bielefeld, Bonn, Braunschweig, Bremen, Delitzsch, Erfurt, Essen, Gšttingen, Hamburg, Harburg-Land, Heidelberg, Heilbronn, Kempten, Kiel, Passau, Nordhorn, MŸnchen, NŸrnberg, Plauen V.i.S.d.P.: Rote Hilfe e.V., H. Leutemann,Erstellt von der Ortsgruppe Kiel, 7.Aufl.: 61.000 - 71.000, Sept. 96 BeitrittserklŠrung - EinzugsermŠchtigung o Ich erklŠre meinen Beitritt zur Roten Hilfe e.V. o Ich zahle einen Mitgliedsbeitrag in Hšhe von: o Monatlich Normalbeitrag DM 10,Ñ anderer Beitrag DM _________ 1) o VierteljŠhrlich Normalbeitrag DM 30,Ñ anderer Beitrag DM _________ 1) o HalbjŠhrlich Normalbeitrag DM 60,Ñ anderer Beitrag DM _________ 1) o JŠhrlich Normalbeitrag DM 120,Ñ anderer Beitrag DM _________ 1) 1) Mindestbeitrag ist DM 5,Ñ monatlich; ermŠ§igter Mindest-beitrag bei Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe, SchŸlerInnen o.Š. ist DM 3,Ñ monatlich. Der ermŠ§igte Mindestbeitrag ist nicht kostendeckend! Darum bitte nach Mšglichkeit immer mindestens DM 5,Ñ! o Ich ermŠchtige den Bundesvorstand der Roten Hilfe, jederzeit widerruflich, meinen Beitrag jeweils zu Beginn des FŠlligkeitsdatums zu Lasten meines unten angegebenen Kontos durch Lastschrift einzuziehen. Innerhalb von 6 Wochen kann ich bereits vollzogene Lastschriften wieder rŸckgŠngig machen. o Ich zahle per Dauerauftrag, erstmals am : _______________ Name, Vorname: Stra§e, Hausnummer: PLZ, Stadt: Bankleitzahl: Konto-Nr.: Name/Ort des Geldinstitutes: Datum: Unterschrift: o Ich bin an aktiver Mitarbeit interessiert o Ich mšchte Kontakt zu einer Ortsgruppe o Ich habe Kontakt zu einer Ortsgruppe Spendenkonto der Roten Hilfe e.V.: Postbank Dortmund, BLZ: 440 100 46, Konto-Nr.: 19 11 00-462