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Sun Jun 10 18:47:20 2001
 

Inhaltsverzeichnis Inhalt Maria Mies: Die Krise als Chance Aufwärts

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Was bedeutet diese Analyse für die von der Krise Betroffenen?

  1. Das Ende der Illusion der Vollbeschäftigung im Norden - im Süden gab es sie sowieso nie.

  2. Den Abbau des Sozialstaates im Norden. Im Süden wurde er nie geschaffen.

  3. Der »Traum« von der Entwicklung für alle in der »Dritten Welt« ist zu Ende.

  4. Der »freie Lohnarbeiter«, die » freie Lohnarbeiterin« werden zu einer Randerscheinung, die weltweit in Konkurrenz zu den nichtfreien NichlohnarbeiterInnen stehen (These Claudia von Werlhof).

  5. Das bedeutet auch das Ende einer an bloßem Selbstinteresse festgemachten internationalen Solidarität des Proletariats. Die ArbeiterInnen des Nordens stehen faktisch in einem antagonistischen Verhältnis zu den ArbeiterInnen des Südens - auch des »Südens« in ihrem eigenen Land.

  6. Die Hoffnung auf »nachholende Entwicklung« erweist sich für die Mehrzahl der Menschen im Süden als Illusion. Gleichheit für alle ist im Rahmen des kapitalistischen Patriarchats nicht möglich.

  7. Ökologisch gesehen wäre eine »Gleichheit« der Konsummuster von Nord und Süd außerdem eine Katastrophe. Das Industriemodell ist nicht verallgemeinerbar für alle.

  8. Die weitere kapitalistische Industrialisierung ist auch nicht wünschenswert für den Norden (siehe die verschiedenen Dimensionen der Krise). Dieses Modell zerstört nicht nur die Grundlagen des Lebens auf diesem Planeten, sondern auch die Grundlage der Demokratie und ihrer Werte: Selbstbestimmung, Freiheit, Gleichheit, Solidarität. Das betrifft auch die sogenannten Gewinner dieses Systems.

  9. Es geht ums Überleben. Das Kapital kann kein Leben schaffen, es kann nur Leben in Geld und Kapital verwandeln. Es ist heute notwendigerweise totalitär. Die von der Krise am meisten Betroffenen müssen ihr Überleben selbst organisieren, es gibt für sie kein »soziales Netz« (mehr). Dabei sind sie quasi gezwungen, sich wieder auf die eigentlichen Grundlagen des Lebens zu beziehen: auf die unmittelbare Subsistenzproduktion.



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