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KURD-A
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Kürt-Alman Haber Ajansi

ERNK-Europasprecher Ali Sapan:

"DEUTSCHLAND MUß SEINE ANTIDEMOKRATISCHE HALTUNG AUFGEBEN"

KURD-A/BRUuml;SSEL/29-07-1995/H-001: Der Europasprecher der Nationalen Befreiungsfront Kurdistan (ERNK) Ali Sapan hat zu den Straßenschlachten zwischen der kurdischen Bevölkerung und deutschen Polizisten bei den Hungerstreiken eine Erklärung abgegeben. In der Erklärung wird betont, daß die Anschläge auf türkische Einrichtungen nicht von der PKK ausgeführt werden. Die Erklärung wird im Ganzen wiedergegeben:

" In der gegenwärtigen Phase befindet sich der türkische Staat in einer großen militärischen und politischen Ausweglosigkeit. Die wirkungsvollen Schläge unserer Guerillakräfte haben der türkischen Armee Niederlage auf Niederlage beigebracht. Durch den Vorgang der nationalen Befreiung wird die gesamte Struktur des türkischen Staates von einer schweren Krise erschüttert.
Insbesondere der am 14.Juli von 10.000 PKK-Kriegsgefangenen in den Gefängnissen der Türkei begonnene Hungerstreik hat sie in umso größere Bedrängnis gebracht. Auch die in Europa lebenden Kurden haben mit ihren Hungerstreiks diesen Aktionen eine große Unterstützung geleistet. Fesih BEYAZCICEK und Gülnaz BAGIZTANI haben in diesem Widerstand ihr Leben geopfert. Sie haben unsere Entschlossenheit gefestigt und uns den Sieg vergegenwärtigt. Wir werden die Erfordernisse, die ihr Andenken in sich birgt, erfüllen.

Gerade in den Zeiten, in denen der türkische Staat solch schwere Krisen durchlebt wie jetzt, ist die Haltung der deutschen Regierungsvertreter und die von ihnen verfolgte Politik besonders aufschlußreich. Deutschland entwickelt gegenüber der PKK eine große Verleumdungs- und Lügenkampgne. So sind die in letzter Zeit durch den deutschen Verfassungsschutz über die PKK abgegebenen Bewertungen nicht der Wahrheit entsprechend, sondern lediglich Verzerrungen. Wir haben mit den Ereignissen, die in den letzten Tagen geschahen, nichts zu tun. Nachdem sich an einigen Orten Deutschlands Anschläge etc. ereignet haben, versucht Deutschland äußerst beharrlich, uns die Schuld hierfür anzulasten. Auf der Stelle haben sich Vorurteile Deutschlands gegenüber der PKK in einer erneuten Diffamierungskampagne niedergeschlagen. Insbesondere der Verfassungsschutz versucht den Anschein zu erwecken, über die Ereignisse im Vorhinein informiert gewesen zu sein, um die menschenverachtenden Angriffe auf die völlig demokratisch und friedlich durchgeführten Hungerstreiks im Nachhinein zu legitimieren.
Nach den uns vorliegenden Informationen wurde gegen die in Frankfurt Verhafteten ein nicht näher identifiziertes Gas eingesetzt, welches das Nervensystem angreift. Daß in Gefängniszellen Gas eingelassen wird, erinnert uns fatal an die der gesamten Menschheit bekannte Nazi- Barbarei und deren Gaskammerpraxis.

Bei näherer Betrachtung wird folgendes sehr deutlich werden: Die von Kanther gegen uns abgegeben Erklärungen sind Kopien derjenigen des türkischen Innenministers Mentese. Was sie sagen ist sogar im Wortlaut gleich. Trotz der Verbote, Repressionen und der antidemokratischen Logik des deutschen Staates, entwickelt sich die Unterstützung des kurdischen Volkes für die PKK lawinenartig.
All diese menschenverachtende und antidemokratische Praxis hat zu nichts geführt außer einer noch größeren Unterstützung der PKK durch unser Volk.
Diese antidemokratische Logik des deutschen Staates, die einen friedlichen und legalen Hungerstreik nicht zuläßt, drängt das kurdische Volk dazu, seine legitimen Proteste auf andere Art auszudrücken. Die PKK kämpft mit Entschlossenheit und Ausdauer für eine politische Lösung.
Deutschland sollte seine Unterstützung für die militärische Option aufgeben, die Kriegshetzerei einstellen und die politisch-demokratischen Lösungsvorschläge der PKK akzeptieren."