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Sun Sep 10 22:44:18 1995
 

"Der 14. Juli ist der Tag unserer nationalen Würde
DIE GEFALLENEN UNSERES
WIDERSTANDES SIND
UNSTERBLICH"

KURD-A/OSLO/31.07.1995: Die ERNK Europaorganisation hat am 31.07 1995 zu den letzten Vorfällen bei den Hungerstreiks in Europa eine Erklärung abgegeben. Die Erklärung wird von uns im Ganzen wiedergegeben:

"Am 14.07 1995 haben in den Gefängnissen der Türkei mehr al 10.000 PKK- Kriegsgefangene einen Hungerstreik begonnen. Mit dem Ziel, sie zu unterstützen haben am 20.07.1995 in den wichtigsten Zentren Europas ebenfalls Hungerstreiks begonnen. Die erste Gefallene dieser Streiks ist Gülnaz BAGHISTANI. Sie starb in Folge der Angriffe und der Hindernisse, welche die deutsche Polizei den Hungerstreikenden in Berlin entgegenstellte. Am 24.07 wurde der Hungerstreik von mehr als 200 kurdischen Patrioten in Berlin durch die Polizei angegriffen. Die Hungerstreikenden haben die Provokation der Polizei mit ihrer besonnenen Haltung bloßgestellt. Um den Hungerstreik zu sabotieren und zu beenden, mußte die Polizei einen zweiten Angriff mit 1.500 Personen, Hunden und Helikoptern starten. Die Hungerstreikenden mußten 10 Kilometer marschieren, um die Provokationen und Angriffe ins Leere laufen lassen und ihren Hungerstreik fortsetzen zu können. Nach diesem langen Marsch war die 41jährige Gülnaz BAGHISTANI sehr entkräftet. Am 27.07 1995 lag sie im Koma. Die Polizei behinderte die rzte und verhielt sich verantwortungslos, so daß Gülnaz BAGHISTANI nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden konnte, sondern in der Blockade der Polizei verstarb. In den Kerkern der Türkei fiel der Hungerstreikende Fesih BEYAZCICEK durch die Behinderung der Sicherheitskräfte mangels ärztlicher Behandlung. Diese beiden Beispiele verdeutlichen erneut, daß die Methoden des türkischen und des deutschen Staates dieselben sind.
Auch die Angriffe der deutschen Polizei in Frankfurt, am achten Tag des Hungerstreiks, sind ein Paradebeispiel der Barbarei. Infolge dieser Angriffe wurden unzählige Hungerstreikende verletzt und verhaftet. Diese Angriffe standen denen des türkischen Staates in nichts nach. Wenn der deutsche Staat der Meinung sein sollte, mit solchen Angriffen die kurdischen Massen zum Rückzug zu bewegen, so irrt er sich. Diese Methoden sind bereits durch den türkischen Staat angewandt worden und haben versagt. Auch hier stehen auf der einen Seite barbarische und gnadenlose Angriffe, und auf der anderen Seite Versuche, das kurdische Volk von der PKK zu trennen. Schließlich gibt es kaum einen Unterschied zwischen den Erklärungen der Verantwortlichen des deutschen Staates und den Fachkräften der türkischen Konterguerilla Menzir und Mentese. Die gegenwärtige Kurdenpolitik der deutschen Regierung, die keine Unterschiede zu der kolonialfaschistischen aufweist, hat den Kurden ihre entschiedene Feindschaft bewiesen. Die BRD steht nunmehr als Zweite Türkische Republik unserem Volk gegenüber. Denn während in der Türkei die deutsche Politik vorherrschend ist, wird in Deutschland eine türkische umgesetzt.
Diese deutsche Regierung ist das erste westliche Regime, das auf Grundlage seiner imperialistischen Expansionspolitik in der wirtschaftlichen und militärischen Unterstützung des türkischen Kolonialismus so weit geht, daß es eine eine nationale Befreiungsbewegung und deren Institutionen verbietet.
Nach dem türkischen Staat ist der deutsche die zweite Kraft, die eine Mission gegen den Befreiungskampf des kurdischen Volkes unternommen hat. Der türkische Staat hat alle demokratischen und juristischen Prinzipien verneint und tausende kurdische Dörfer niedergebrannt, zehntausende Menschen ermordet und Millionen vertrieben. Und in Deutschland gibt es auf allen Veranstaltungen Polizeiangriffe. Eine Befreiungsbewegung und ihre Embleme und Bücher werden verboten.
Die Aufrufe des Vorsitzenden der PKK, Abdullah calan, zu einem Dialog über eine politische Lösung werden von der Türkischen Regierung abgelehnt, und die zweite Kraft, die sich gegen sie stellt, ist die Bundesrepublik.

Am 14. Juli haben im Militärgefängnis von Diyarbakir PKK-Gefangene ein großes Todesfasten begonnen, um gegen die Barbarei zu protestieren und sich der Kapitulation nicht zu beugen. Es starben die PKK-Führungskader Kemal PIR, Mehmet Hayri DURMUS, Akif YILMAZ und Adi CICEK.
Im Jahr 1995 hat der türkische Staat Kurdistan in eine Hölle verwandelt und läßt dem kurdischen Volk nur die Alternativen Kapitulation und Genozid. In dieser Phase haben 10.000 Kriegsgefangene einen erneuten Hungerstreik begonnen, welcher ein historischer Schritt ist, um den Dialogvorschlägen des Vorsitzenden der PKK, Abdullah calan, den Weg zu öffnen. In einer Phase, in welcher der Befreiungskampf auf den Frieden hinarbeitet und seine Macht aufbaut, intensivieren sich die Polizeiangriffe auf die Kurden.
Dieses harte antidemokratische Vorgehen der deutschen Politik offenbart deren schmutziges Gesicht - es ist gegen die Brüderlichkeit der Völker gerichtet.
Nach der ersten Kontra-Republik Türkei trifft nun die Kontra-Republik Deutschland auf die Bühne der Geschichte. Die erneuten Angriffe der deutschen Polizei auf Kurden zeigen die Kollaboration zwischen der deutschen und der türkischen Polizei und dokumentieren zugleich den Versuch, den schmutzigen Krieg des türkischen Staates zu legitimieren. Türkische Kontra-Medien agitieren die deutsche Kontra-Republik immer weiter zu ihrer Kollaboration.
Nocheinmal rufen wir in Erinnerung und warnen. Die in Deutschland und anderen europäischen Staaten lebenden Kurden werden zu einem würdelosen Leben niemals Ja sagen. Sie werden keiner Gewalt zurückweichen und nunmehr mit aller Kraft ihr Recht auf Verteidigung in Anspruch nehmen. Unser Volk hat in den letzten zwanzig Jahren tausende von Opfern gegeben. Dadurch hob sich der Befreiungskampf empor und hat uns die Freiheit näher gebracht. Der von 10.000 Kriegsgefangenen begonnene Hungerstreik wird sowohl in der Türkei und in Kurdistan als auch im Exil weitergehen und auf dem Weg in die Freiheit und zur Etablierung der Macht ein wichtiger Meilenstein werden.

KURD-A kurdisch-deutsche Presseagentur Kürt-Alman Haber Ajansi