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Sat Dec 25 20:04:23 1999
 

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[sexismus]

Kritik an der Zittauer Frauen-Resolution

Es ist uns wichtig, die oben zitierte Resolution, die eine Gruppe von Frauen während des Abend-Plenums im Zittauer Grenzcamp am Mittwoch, dem 11.8.99 vorgetragen hat, zu kritisieren. Viele, die nach der Verlesung dieser Resolution während des Camp-Plenums nichts gesagt hatten, teilen diese Kritik und haben geschwiegen: teils aus Angst, selbst in die Schußlinie zu geraten, und/oder, um bekannte, fruchtlose Ebenen des Schlagabtauschs zu vermeiden. Ein Drittel der Anwesenden hat der Resolution applaudiert. Das allein ist Grund genug für uns, ihr etwas entgegenzusetzen. Unsere Kritik in aller Kürze: Wenn das allein “Sexismus” wäre, was die Frauen in der Resolution so nennen, dann müßte das Camp als gelebte Utopie bezeichnet werden. Sexismus ist aber etwas anderes. Als Sexismus verstehen wir ein gesellschaftliches Herrschaftsverhältnis, an dem sowohl Männer als auch Frauen aktiv Anteil haben, und in dem sie sich gegenseitig auf jeweils reduzierte Rollen und Positionen festlegen. Beide Seiten profitieren unterschiedlich von diesen Festlegungen, und auf beiden Seiten gibt es Leiden daran. Was jedenfalls definitiv nicht stimmt, ist, daß Frauen immer Opfer des Sexismus sind und Männer immer Profiteure und Täter, und daß Frauen darin sozusagen von Natur aus ‘die Guten’ sind, die aufgrund ihres Opferstatus von selbst immer auf der “sauberen Seite” sind. Unter dieser ganz realitätsfernen gedanklichen Voraussetzung, daß es nämlich nur “Täter-Männer” und “Opfer-Frauen” gibt, sind Frauen natürlich schon Sexismus-Opfer, wenn ihnen kritische Rückfragen gestellt werden. Die Hauptforderung der Resolution, den Frauen in puncto Sexismus die totale Definitionsmacht einzuräumen, beruht genau auf dieser Voraussetzung: Stellt irgend jemand diese totale Definitionsmacht in Frage, macht er/sie die, die sie beansprucht, zum Opfer. Wir finden das falsch. Wir glauben, daß mit einem derartigen Machtanspruch, wie ihn die Frauen in der Resolution erheben, keine emanzipatorische Politik möglich ist, daß der Ausschluß von Konflikten, den die Resolution zum Ziel hat, Veränderungen erschwert oder gar verunmöglicht, die allein einen offensiven Umgang mit den Herrschaftsverhältnissen befähigen können, zu denen auch das Patriarchat gehört.
Während einer Diskussion mit AutorInnen der Resolution im Frauen/Lesben-Bereich des Camps hat sich eine von uns darauf festgelegt, eine geplante schriftliche Kritik ausschließlich in der Amazora zu veröffentlichen, weil diese Zeitschrift nur von Frauen gelesen wird. Diese Entscheidung war nicht zu ende gedacht. Wir nehmen sie hiermit zurück, weil wir eine gemischtgeschlechtliche Debatte für unerläßlich halten. Es gibt Voraussetzungen, die eine nur-eingeschlechtliche Veröffentlichung von Texten sinnvoll machen: Z. B. wenn in Texten intime - oder Verletzungsgeschichten 'drinstehen, von denen eine Betroffene nicht will, daß andere als die unmittelbaren AdressatInnen sie zu lesen bekommen. Solche Texte nicht öffentlich zu machen, ist eine Sache der Rücksichtnahme und Diskretion. Es ist überhaupt legitim, wenn AutorInnen etwas nicht veröffentlichen wollen, wenn eine Gruppe z. B. einfach 'unter sich' etwas schriftlich kursieren lassen will, wer würde da widersprechen? Aber das verpflichtet niemanden, der nicht zu dieser Gruppe gehört.

Repressiv nicht emanzipatorisch

Die Forderungen, die die Frauen aufstellen, öffnen keinen emanzipatorischen Horizont. Im Gegenteil - ihre Konsequenzen wären repressiv und autoritär, würden sie verallgemeinert: Im Kern beanspruchten die Frauen von der gemischtgeschlechtlichen und äußerst heterogenen ‘Camp-Bevölkerung’, sich ihrer Definitionsmacht bedingungslos unterzuordnen. Nimmt eine Frau das Verhalten einer anderen Person als sexistisch wahr, soll sie allein die Macht haben, über Sanktionen zu entscheiden. Aus der individuellen Wahrnehmung wird unmittelbar das Recht abgeleitet, über Strafen für die angeschuldigte Person zu entscheiden. Jede Möglichkeit, sich zu wehren, richtig zu stellen o. ä. wird außer Kraft gesetzt. Widersprechen darf niemand. Auch nicht nachfragen. Dieser Anspruch, der ja keineswegs neu ist, sondern seit Jahren u. a. in der Interim immer wieder von radikalen Frauen-Zusammenhängen erhoben wird, hat mit Befreiung nichts zu tun. Sein Horizont ist nicht eine bessere Gesellschaft, nicht das Ende des Patriarchats und der Unterjochung. Der Horizont, in dem die Camp-Resolution der Frauen steht, ist die bloße Umkehrung eines Unterdrückungsverhältnisses, von dem die Frauen behaupten, daß sie es beseitigen wollen. Sie setzen auf ein falsches Konzept, um daraus Selbstbewußtsein zu ziehen, nämlich auf die Macht, die sie auf der Grundlage der Idee beanspruchen, alle Frauen seien Opfer. Aber Opfer sind nicht als solche "gut". Und Frauen sind nicht als solche Opfer. Sie sind auch Täterinnen, aktiv verstrickt ins Patriarchat und in alle möglichen anderen Herrschaftsverhältnisse. Und schließlich: Nicht verhandelbare Macht ist kein emanzipatorisches Instrument, sondern eins von Herrschaft. Anstatt für Befreiung einzutreten, nehmen nun die Frauen selbst das Recht auf Unterdrückung für sich in Anspruch. Das läuft nicht auf Befreiung heraus, sondern auf einen bloßen Austausch des Personals, das die Zwangsmacht besitzt. Gegenmacht in unserem Sinn muß immer so angelegt sein und gelebt werden, daß sie sich im Prozeß auch wieder selbst aufhebt. Eine emanzipatorische Veränderung der Geschlechterverhältnisse ist mit der oben genannten Herangehensweise ausgeschlossen. Zugespitzt formuliert: Der Sexismus-Vorwurf muß letztlich der Resolution gemacht werden, denn ihre Herangehensweise verlängert patriarchale, d. h. herrschaftliche Strukturen in die Ewigkeit. Frauen eignen sich hier das Patriarchat an, anstatt es zu demontieren.

Was dabei mit der Wahrheit passiert ...

Die Frauen suspendieren jeden Anspruch auf Vermittlung. Im Zentrum des Papiers steht die Weigerung, den Herrschaftsanspruch, den die Frauen für sich selbst erheben, vor einem Publikum zu begründen, dem sowohl Männer als auch Frauen angehören. Diskutieren wollen sie ausschließlich mit Frauen. Auseinandersetzung und Verhandlung von Verhältnissen und Rollen kann so gar nicht erst beginnen. Aber nur in Auseinandersetzungen von Einzelnen beider Geschlechter sind Veränderung möglich, mit denen patriarchale Herrschaftsverhältnisse überwunden werden könnten. An diesen Herrschaftsverhältnissen sind Angehörige beider Geschlechter beteiligt. Anstatt sich mit diesen Verhältnissen auseinanderzusetzen, verwandeln die Autorinnen der Resolution die Wahrheit in eine Zwangsinstzanz. Wahr ist, was eine von ihnen wahrnimmt. Wie diese Wahrnehmung genau beschaffen ist, wird nicht verraten. Was einzelne Handlungen und Worte zu dem macht, als das die Frauen es interpretieren, darf nicht reflektiert werden. Motive, Kontexte, Strukturen können nicht analysiert, Veränderungsmöglichkeiten nicht ausgehandelt werden. Die Deutung der jeweils einzelnen Frau soll unbedingte Geltung haben, weil sie Opfer ist: Was ich wahrgenommen habe, war Sexismus. Was ist das für eine Wahrheit, die nicht in der beschreibbaren Wirklichkeit begründet wird, sondern in einer Autorität, die sich aus einer Vorabdefinition herleitet? Was ist das für eine Wahrheit, die nicht in Frage gestellt werden darf? Derartige Wahrheiten waren auch im Stalinismus mächtig, als die Partei des revolutionären Subjekts die Definitionsmacht hatte, und in der Kirche des Mittelalters, deren Wahrheitsagenten die Priester gewesen sind. Diese Wahrheit ist das Gegenteil von dem, was der Subcommandante Marcos über die Wahrheit der zapatistischen Revolte sagt: “Es geht nicht darum, irgendwelche Ideen zu verbieten, sondern darum, sie auf politischer Ebene zur Diskussion zu stellen. Und daß dann den Menschen die Entscheidung überlassen bleibt. Nicht die Gewalt soll entscheiden, sondern die Vernunft.” (Le Monde Diplomatique, August.’99, S. 12)

Ausschluß von Konflikten

Wie jeder totale oder totalisierende Anspruch schließt die Definitionsmacht der Frauen Widerspruch, Konflikt, das “Andere” oder Abweichende, das, was in der Ordnung nicht aufgeht, und schließlich im Grunde das Subjekt selbst aus. Die patriarchale Ordnung ist ebenfalls eine Ordnung, die alles ausschließt, was sich ihr nicht einpasst. Sie bietet Frauen als den ”Anderen” ein subtil verwobenes Netz von Einordnungsmöglichkeiten. Und Frauen handeln darin. Z. B. treten sie den "Täter"-Männern die Verantwortung ab. Frauen sind - entgegen aller Beteuerungen - nicht auf der sauberen Seite. Die Behauptung, sie seien "Opfer" der Männer, versucht zwar, das Handeln von Frauen in den herrschaftlichen Geschlechterverhältnissen zu negieren. Aber Frauen handeln und tragen zur Dominanz der Männer bei, sie sind Mittäterinnen im Patriarchat, profitieren von ihrem Verantwortungsverzicht. Wenn die Autorinnen der Resolution, die sich als "Frauen/Lesben" bezeichnen, bis in alle Ewigkeit auf der Opferrolle von Frauen beharren, verhindern sie Veränderung, lähmen sie jede Möglichkeit, die Geschlechterrollen aufzubrechen. Die emanzipatorischen Ziele des Feminismus kommen dabei unter die Räder. Schließlich ist die Frauenbewegung einst angetreten, um gegen diesen Ausschluß aus der patriarchalen Identitätskultur Widerstand zu leisten und an die Stelle eine Identitätskultur eine der Gleichrangigkeit von Verschiedenartigen zu setzen. Die Frauen der Resolution verharren in der Pose des Protests, aber schaffen dabei eigentlich nur eine Umkehrung der beschissenen Verhältnisse im Kleinformat der Szene. Wenn die Gruppe der formal gegen ein Herrschaftsverhältnis Protestierenden ganz zwanglos ihre eigene Dominanzkultur entwickelt, gibt es nur eine Umkehrung der Aktionsrichtung: Anstatt um Gesellschafts - und Selbstveränderung zu kämpfen, wendet sich der Blick nach ‘innen’, in die Szene, in der sich längst alle darüber einig sind, daß Sexismus falsch ist und das Patriarchat abgeschafft gehört. Der Kampf gegen den Sexismus gehört zum Glaubensbekenntnis eines und einer jeden linksradikalen AktivistIn. Anstatt mit diesen Leuten, von denen jede/r antworten würde, daß die patriarchalen Verhältnisse zwischen den Geschlechtern bekämpft werden müssen, in eine Auseinandersetzung zu treten, wie das konkret und im Einzelnen, in den Produktions- Reproduktions-, Politik-, Lust- und Liebesverhältnissen gemacht werden kann, wird mit einer völlig reduzierten Sexismus-Definition sämtliche Anstrengung in eine paranoide Dauerfahndung nach Feinden in den eigenen Reihen investiert. Wie in den schlimmsten Ausformungen der patriarchalen Dominanzkultur wird der Andere, der Abweichende, der, der in der Ordnung nicht aufgeht, gejagt. Was auf der Strecke bleibt, sind Widerspruch und Konflikt. Hinterrücks wird die bekämpfte Ordnung einfach unter anderen Vorzeichen wieder aufgerichtet.
Die klägliche Folge ist die Verjagung einzelner Männer, die sich 'Delikte' haben zu Schulde kommen lassen, die in die völlig reduzierte Sexismus-Definition der Frauen passt. An dieser Stelle wird die absolute Definitionsmacht, die diese Frauen beanspruchen, auf gruselige Weise praktisch. Die neueste Geschichte dieser Art handelt von einem linksradikalen Genossen, der nicht nur dabei erwischt worden sein soll, daß er Pornohefte besaß, sondern sogar noch eingestanden haben soll, diese zu benutzen, um zu onanieren. Dieser Mann wurde wie in einer sich hochschaukelnden Hexenjagd immer heftiger attackiert. Zuletzt wurde er von Frauen an den Haaren über eine Straße gezerrt, er traut sich nicht mehr zu Veranstaltungen, Treffen, oder in Kneipen zu gehen, wo er die Aktivistinnen vermutet, die seinen Totalausschluß exekutieren. Zum Camp ist er aus Angst vor ihnen nicht gefahren. Was hier stattfindet, ist nicht Revolution, sondern Krieg. Anstatt um die Veränderung von Verhältnissen und Menschen zu kämpfen, werden Menschen reduziert zu Abstraktionen: Dieser Mann ist nicht mehr einer, der ein Buch liest, gern ißt, schläft, Freunde hat, politisch redet und handelt, seine Lebensfunktionen genießt, er ist kein vielfältiges, widersprüchliches, handelndes Bedürfniswesen mehr, sondern er ist nur noch eins: "Sexist". Diese Ordnung ist antiemanzipatorisch, falsch und wahnsinnig: Die bessere Gesellschaft, um die gekämpft werden sollte, kann niemals "rein" sein. Eine Gesellschaft, in der nicht mehr gestritten und verhandelt wird, ist überhaupt nicht wünschbar. Konflikte wird es immer geben. Und es kommt darauf an, sie zu verhandeln, und zwar unter Einschluß der Menschen und unter möglichst weitgehendem Ausschluß von reaktionären, herrschaftlichen, dummen und leidzufügenden Handlungsweisen.
Bei den in der Frauen-Resolution aufgezählten Sexismus-Vorfällen handelt es sich jeweils um Konflikte, und zwar um solche, die im Camp-Rahmen mehr oder weniger gut oder auch gar nicht ausgetragen worden waren: Jungs kommen, um den Schutz zu verstärken, Schutz-Frauen halten das für überflüssig und beißen Jungs weg. Okay! Punks prollen herum und sagen widerliche sexistische und rassistische Sachen, werden ‘rausgeworfen. Okay! Im Plenum wird vom Rausschmiß der Punks erzählt. Eine Frau fragt nach, an welchen Maßstäben dieser Rausschmiß orientiert war. Ihr wird geantwortet. Sie ist zufrieden. Okay! Jungs machen den Dicken, als die Frauen ihr Floß durchs Camp tragen und fragen, ob das auch wirklich nicht untergeht. Sie werden weggebissen. Okay! Wenn das der ganze "Sexismus" auf dem Camp war: Na superprima!
Konflikte haben sich zugetragen. Die Subjekte haben sich in ihnen bewegt. Jede/r ist vorgekommen, einige haben sich klare Antworten eingehandelt, welche mußten gehen. Die Frauen haben sich auf alle Fälle behauptet. 500 Menschen auf einem Haufen, ein Hin und Her von Begehren, Abneigung, Mißverständnissen, unterschiedlichen Voraussetzungen usw., und dort wo Trieb oder Blödheit drohten, andere zu kränken, haben die sich effektiv dagegen verwahrt. Ein gutes Ergebnis. Aber was passiert nun? Die Vorfälle werden aufgeblasen zu Beweisen für eine Struktur, die im Camp gar nicht dominant ist. Aus dem Durcheinander des Handgemenges ziehen die Frauen den Beweis für die Existenz des Bösen und Unsauberen, des “Sexismus” im Camp.

Offensive Sexismusdebatte und zwar gemischtgeschlechtlich

Die Konzentration darauf, die Szene sauber zu halten, ist starr und statisch. Wenn permanent nur noch nach Einzeltätern gefahndet wird, und wenn dabei die Maßstäbe der jeweiligen Anklage nicht mal mehr diskutiert werden dürfen, dann hat die Auseinandersetzung mit patriarchalen Strukturen keine Chance mehr. Denn Sexismus ist nicht, wenn Männer versuchen, Frauen anzubaggern. Es kommt darauf an, wie sie es tun. Sexismus ist, wenn das System der Zweigeschlechtlichkeit mit bestimmten Vorstellungen über den ein für alle mal vorgegebenen gesellschaftlichen Ort von Frauen und Männern verknüpft, und wenn sie auf bestimmte, vorgegebene Handlungen und Rollen festgelegt werden. Es ist genauso sexistisch, biologisch definierte Männer auf einem vorab definierten Konzept von Männlichkeit festzunageln, wie das dem entsprechende Festnageln von Frauen auf einem Muster von Weiblichkeit.
Von daher ist unser Anspruch der, uns mit Sexismus auch in gemischten Strukturen auseinanderzusetzen.

Zuletzt noch einmal gegen Entmischung und für das Handgemenge in emanzipatorischer Perspektive

Wir finden die Aufspaltung in Identitäts- und Geschlechtergruppen schlecht. Ebenso schlecht finden wir die Aufspaltung von Denkenden und Handelnden, von Intellektuellen und solchen, die Reflexion “anstrengend” finden. Wir finden, es ist die Aufgabe der Leute, die Auseinandersetzung wichtig finden, sich an den anderen, die sich nicht anstrengen wollen, abzuarbeiten. Wo ist der Ort der Revolte? Doch nur dort, wo sich die Revoltierenden befinden. Deshalb finden wir, daß wir uns gegenseitig davon abhalten sollten, in die Vereinsmeierei oder in das Sektierertum abzudriften. Wenn wir uns gegenseitig in Ruhe lassen, dann gibt es keinen Ort der Revolte mehr. Deshalb ist es auch schade, wenn einige resignieren und sich in eine andere Art von “Reinheit” zurückziehen, nämlich die der gut gedachten Gedanken und der “wirklich relevanten” Auseinandersetzungen im Internet.
Alle Revolutionen, die sich Reinheit zum Ziel gesetzt haben, sind in Konterrevolutionen verendet. Es gilt, zu einem neuen Verständnis von Revolution zu kommen, in dem die Unvollkommenheit, der Konflikt und das Handgemenge, Schwäche, Krankheit, Alter und Tod, Durcheinander und Unklarheit nicht ausgeschlossen, verdrängt und unterdrückt, sondern verhandelbarer Bestandteil sind. Es gibt keinen “Endzustand”, sondern nur den unaufhörlichen Kampf gegen Lüge und Verdrängung, Ausbeutung und Herrschaft, und zwar aus der Perspektive von Solidarität, Erfahrung und Befreiung. Das ist anstrengend und macht manchmal Lust, wie das Leben selbst ...

Stefanie + Uschi

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