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Sat Dec 25 20:03:51 1999
 

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Über die Kritik an der Parole “Keine Grenze ist für immer!"
aus dem Geist des Gerüchts

Unmittelbar im Vorfeld des Grenzcamps erreichte das ZELTPLATZKOMITTEE die Information, das ein bekannter Antideutschtumsexperte auf einer der unvermeidlichen “antideutschen" Konferenzen, gegenüber dem von uns gewählten Slogan: “Kein Grenze ist für immer!" die Behauptung aufgestellt haben soll, daß dieser Slogan bereits irgendwann einmal von einem Vertriebenenverband benutzt worden sei. Für niemanden in der Gruppe stellte sich nach dem Erhalt dieser “Information" die Frage, ob dieser Kritiker, von dem man, wenn man ihn nur mal in direkter Rede stellt, doch tatsächlich die Aussage hören kann, daß er sich davor ängstige einmal sagen zu müssen: “Dann gute Nacht Deutschland!", da möglicherweise eine schlicht falsche Behauptung aufgestellt haben könnte. Ganz im Gegenteil: Alle von uns waren über diese “Information" vermutlich auch deshalb erst mal ein wenig irritiert, weil wir bislang wirklich nicht die größten Freunde eben dieser Vertriebenenverbände waren, und wir auch deshalb uns weder mit der Geschichte, Wandlungsprozessen, noch mit der aktuellen Politik dieser dubiosen Vereinigungen beschäftigt hatten. So mochte von uns erst mal niemand von vornherein ausschließen, daß dieser Slogan tatsächlich einmal von einem Vertriebenenverband Verwendung gefunden haben könnte. Interessanterweise rückte die Mehrzahl der Anwesenden im ZELTPLATZKOMITEE nach dem Vertiebenenverbände-Hinweis sofort von dieser Parole ab. Nur wenige mochten sich noch zu einer Verteidigung dieses Slogans bereit finden. Insofern schien also die von Antinationalen auf der Basis einer Verdachtslogik heraus gestellte Vertriebenenverbänden-Parole-Behauptung Aussicht auf Erfolg zu haben. Dabei bezieht sich der Verdacht natürlich auf die Furcht davor, durch die Verwendung dieser Parole möglicherweise nicht mehr zur Gemeinschaft der Linken gezählt zu werden. Jedes geltend machen einer Nachweislogik im Sinne von: “Zeigt mir bitte diese Stelle, woher ihr das bitte von den Vertriebenenverbänden habt!" hätte niemals diese Wirkung ausüben können und hätte darüber hinaus sogar noch völlig kleinkariert ausgesehen. Vielleicht auch, "um des lieben linken Frieden willens" wurde ein Angebot mit Leuten, die auf Basis des Vertriebenen-Hinweises öffentlich über diese Parole auf dem Camp diskutieren zu wollen, dankbar angenommen. Und das spricht wirklich Bände für die zuweilen bis zur politischen Selbstaufgabe reichende Naivität und Gutherzigkeit autonomer Basisstrukturen, die man aber bitte deshalb niemals verachten soll. Auf der anderen Seite kann und soll es nach unserem prinzipiellen Verständnis nichts geben, was nicht zu bestreiten, zu diskutieren und damit immer wieder von vorne und neuem zu begründen wäre. Das kann niemals verwerflich sein.

Überall Zitate, Zitate, Zitate ...

Auf dem Camp wurde dann zunächst von einem schriftlichen Beitrag unter dem Titel “Antideutsch?" von dem Journalisten P. Novak unmißverständlich Stellung zu dem Slogan des Zittauer Camps: "Keine Grenze ist für immer" genommen. Auch er stellte dabei die Behauptung auf, daß "diese Parole (...) genauso gut der Schlesierverband oder ein anderer Vertriebenenverband auf seinen alljährlichen `Tag der Heimat' (hätte) verwenden (können) und (...) es wohl auch schon mal getan" haben. Ende des Zitates, welches auf derHomepage des Grenzcamps im world-wide-web nachgelesen werden kann.
Allerdings verwies die am Ende des zitierten Satzes verwendete wachsweiche "wohl auch schon mal" - Formulierung darauf, daß dem eifrigen Kritiker seine eigene Aussage so ganz geheuer nicht mehr vorgekommen sein mag. Dennoch mochte der um das “Antideutsche" bemühte Kritiker deswegen in seinem Beitrag noch lange nicht auf eine selbstlose Politikberatung der “radikalen Linken" zu verzichten, die er energisch dazu aufforderte, sichnun endlich einmal auch - ja womit? Genau! - “mit den Vertriebenenverbänden auseinanderzusetzen." Auch der zweite, auf einer anderen diskursiven Ebene erheblich gehaltvollere Diskussionsbeitrag, der im Anschluß an das große Plenum am Mittwochabend vor zunächst etwa 100 Zuhörerinnen vorgetragen wurde (und der unter dem Titel “Diskussion um das Motto ..." gleichfalls auf der Grenzcamp-Homepage nachgelesen werden kann) meinte aus welchen Gründen auch immer auf einen genauen Beleg für die provokante “Vertriebenenverbände- Parole- Behauptung verzichten zu können. Nun, es gilt wahrscheinlich nicht nur im linken Milieu, daß wenn man nur etwas lange genug behauptet, das es dann irgendwann einmal zu einer unverrückbaren Tatsache wird, die weder der genaueren Nachfrage wert noch die eines Belegs würdig ist. So kann es nicht verwundern, daß man zwischenzeitlich in dem Beitrag “Zittern in Zittau" in “analyse und kritik" (vom 26.8.`99) die einfache, durch nichts eingeschränkte Aussage: “Auch von Vertriebenenverbänden war jene Parole in der Vergangenheit benutzt worden." lesen kann. Noch ein klein wenig präziser äußerte sich ein Herr Kolja Lindner in der Zeitschrift Ornament & Verbrechen (Nr. 1/ JULI `99) mit einem Artikel unter der Überschrift: "Zittauer Tage des Zorns". Der entschloß sich dazu, zwar kein “Verbrechen" zu begehen aber doch die Tatsachenbehauptung aufzustellen, daß "das Camp-Motto >Keine Grenze ist für immer< - immerhin in den 50er Jahren eine Parole der Vertriebenenverbände" gewesen sei. An der Angabe eines genauen Ortes und einer genauen Jahreszahl ließ aber auch er es fehlen. Demgegenüber kann es auf den ersten flüchtigen Blick fast als ein Fortschritt erscheinen, daß ein Autor in einer der aktuellen Bundesregierung nahe stehenden Zeitung ein paar Tage zu genaue Festlegungen zu meiden weiß. Dennoch gilt auch ihm in nicht ungeschickter Formulierung die “historisch unbekümmerte Losung" deshalb als “verunglückt", da es ja nun mal nicht richtig sein könne “rhetorisch (...) in die Nähe von Revanchisten (zu) geraten." (TAZ vom 30.8.1999). Und um der Vollständigkeit halber noch mal auf den mutmaßlichen Urheber jener Information, jenem bekannten Antideutschtumsexperten zurückzukommen: Auch der verzichtete wie selbstverständlich in einer kurzen, aber meinungsstarken Kolumne in der konkret Nr. 9/99 unter dem originellen Titel: “Kein Quatsch ist illegal" auf einen genauen Beleg, wußte aber nunmehr die Information nachzureichen, daß das Camp doch eher den “Eindruck" hinterlassen habe, daß es sich bei den dortigen Aktivistinnen nicht um “linke", sondern um die “Jugend der Vertriebenenverbände" gehandelt habe. So oder so: Die Vielzahl dieser Zitate zeigt, daß das von antinational sein wollenden Zeitgenossen gestreute Vertriebenverbände-Parolen-Gerücht seine Funktion vollauf erfüllt hatte.
Sie hatte nicht nur allerorten die schnelle Runde gemacht, sie konnte auch - sieht man die zwischenzeitlich zu dieser “Information" publizierten Veröffentlichungen an, - ohne Zweifel eine erfolgreiche Resonanz verbuchen. Das gilt leider auch für den im 80er Jahre-Vollautonomen-Ranschmeiß-Sound verfaßten, und auch von daher weitgehend gedanken- wie prinzipienlosen Beitrag von Fred König und Hans Meister aus der INTERIM Nr. 483. Sie schreiben dort doch tatsächlich unter Hinweis auf den von ihnen wohl nicht unabsichtlich völlig falsch referierten Verlauf der Camp-Diskussionsveranstaltung: “Klar ist der Slogan scheiße, darüber waren sich alle einig, selbst diejenigen, die ihn auf die Plakate drucken ließen." So sind wir nun unmittelbare Zeugen davon geworden, daß aus einem Gerücht eine Information, und aus einer Behauptung eine Tatsache geworden war, über die sich doch, so jedenfalls Fred König und Hans Meister, “alle einig" geworden zu sein scheinen. Ob da überhaupt noch ein Widerspruch erlaubt ist? Jedenfalls haben die in diesem Zusammenhang publizistisch tätig gewordenen Genossen die Behauptung entweder in den Rang einer Tatsache erhoben, oder gehen zwischenzeitlich schon stillschweigend in ihren Argumentationen davon aus. Dieser Erfolg der Anti-Vertiebenen-Verbände-Parolen-Argumentation, so unsere Vermutung, muß in einer psychologischen Dimension darin gelegen haben, daß alle dazu aufgefordert worden waren, so etwas wie politisch sauber zu bleiben. Und wer mag sich von den anständigen Linken dieser Aufforderung schon verweigern? Die oben zitierten jedenfalls nicht. Dieser Erfolg setzte sich in gewisser Weise auch auf der abendlichen Veranstaltung auf dem Camp zu diesem Thema insofern weiter fort, als “die Mehrheit diese Kritik" an der Parole teilte, wie es ein Bericht der Jungle World (vom 1.9.`99) zutreffend vermerkte. Dabei besteht das sympathische an dieser Aussage darin, daß dort wo es eine “Mehrheit" gibt, erstens niemals “alle einig" gewesen sein können, und zweitens dort immer auch eine Minderheit zu finden gewesen sein muß. Überhaupt kann noch positiv von dieser Veranstaltung vermerkt werden, daß die weitgehend höfliche Form des von vier GenossInnen referierten “Diskussion um das Motto"-Vortrages als auch Momente des Debatteninhaltes mit dafür sorgten, weitgehend frei von basisautonomen Privat-politisch Kurzschlüssen, auf einem sowohl zivilisatorisch wie auch zeitweise politisch-historisch angemessenen Niveau zu debattieren. Für diese Vorlage und Anstrengung gebührt den GenossInnen unbedingter Dank, die sich nebenbei bemerkt, selbst zumindest weder an diesem Abend noch mit ihrer Unterschrift unter ihrem Beitrag öffentlich als “Antinationale" bezeichnet haben. Wenn wir dennoch im Fortgang unserer Argumentation weiter an dieser Sammelbezeichnung festhalten, entspringt das zunächst einmal aus unserer Verlegenheit darüber, wie wir denn sonst die Kritik “beim Namen" nennen sollten. Allerdings sind wir uns bewußt, daß man damit in die große Gefahr gerät, GenossInnen als Katzen mit den bekannten Ticketspielern des antinationalen Scheinradikalismus “grau zu machen", die es nun wirklich nicht verdient haben. Auf der anderen Seite gehen wir davon aus, daß es die GenossInnen im Unterschied zu uns, nicht als Zumutung empfinden würden, ihre Kritik eben als “antinational" zu bezeichnen.

Das (vorläufige) Ergebnis einer ergebnislosen Recherche ... Zurück zum Thema: Bislang wurde von uns noch nicht der Anwurf aus dem Weg geräumt, das es in der Verwendung der Parole “Keine Grenze ist für immer" zu einer intellektuellen Kollaboration zwischen Autonomen und Vertriebenenverbänden gekommen sein soll. Und das ist ja nun ein nicht ganz einfach zu verdauender Anwurf, der sich auch nicht dadurch aus der Welt schaffen läßt, daß er mit dazu beitrug, das die Parole “Keine Grenze ist für immer" von den CamporganisatorInnen “auf die Schnelle" in der INTERIM-Sondernummer zum Camp noch mit dem Zusatz “ ... den Rassisten auf die Finger!" versehen wurde. (Siehe Ende dieses Beitrages) So blieb zunächst einmal nur dieser kleine Stachel, - viele werden das vielleicht etwas kleinkariert und pedantisch halten - diese schlichte Nachfrage danach, auf welchem Schlesier- Pommern-, Kaschubentag oder Tag der Sudentendeutschen genau eben jenes Motto verwendet wurde. Für jeden diesbezüglichen Hinweis wären wir dankbar gewesen. Nun, dieser Wunsch, diese mehrfach auch schriftlich u.a. auf der Homepage des Grenzcamps publizierte Bitte wurde uns von den oben genannten Vertriebenenverbändenexperten bis auf den heutigen Tag nicht erfüllt. Wir haben unterdessen die Zeit dafür genutzt, um uns einmal selbst einmal über diese mutmaßliche Vertriebenenverbände-Parole kundig zu machen. Die Recherche, ob der Slogan “Keine Grenze ist für immer!" jemals von einem bundesdeutschen Vertriebenenverband benutzt worden ist, hat ganz schlicht und einfach - nichts, überhaupt nichts ergeben. Und das ist schon eine skurrile Angelegenheit nach etwas zu suchen, was es (wohl) niemals gegeben hat, da immer eine gewisse Irritation darüber zurück bleibt, ob man nicht vielleicht doch etwas übersehen haben könnte. Deshalb haben wir vorsichtshalber auch noch eine an einer wissenschaftlichen Institution seit Jahren arbeitende und uns gut bekannte Bohemistin (d.h. Historikerin für Tschechien und der Slowakei) gefragt, ob es nicht doch sein könnte, daß dieser Slogan schon einmal bei den Vertriebenenverbänden Verwendung gefunden haben könnte. Um es kurz zu machen: Sie hat herzlich gelacht als wir ihr von der Kritik der Antinationalen berichteten: “Für die revanchistischen Vertriebenenverbände, “sagte sie “ ist diese Parole ja wohl zu keinem Zeitpunkt geeignet gewesen. Die Grenzen, für die die kämpfen, sind aus deren Sicht ja definitiv für immer. Sie berufen sich doch auf die tausendjährige Gültigkeit einer natürlichen Grenze, für deren Wiederherstellung, die doch Politik machen." Meine Güte ja, warum sind wir nicht eigentlich selber darauf gekommen? Gegen die Behauptung der Antinationalen wäre doch in einem ersten Schritt allemal einzuwenden gewesen, daß es sehr unwahrscheinlich ist, daß Vertriebene gerade diese Parole verwenden würden. Denn das Grenzen nicht für immer sind, hatte ihre Vertreibung ja gerade bewiesen. Da sich rechtes Denken aber zuallererst durch unhistorische Annahmen auszeichnet, wäre die Parole – die ja genaugenommen nur eine Banalität im historischen Verlauf ausdrückt – für Vertriebene extrem irritierend. Sie argumentieren ja mit der Beständigkeit von Grenzen, die auch nach 1945 einfach behauptet wurde, gegen alle Vernunft. Da hätten wir nur an die alten BRD-Schulatlanten mit dem 1937'er-Grenzverlauf zu denken brauchen. Was auch immer: Nicht nur deswegen fühlen wir uns auch dazu legitimiert erstens festzustellen: Die Behauptung, daß “Keine Grenze ist für immer" jemals eine Parole eines Vertriebenenverbandes war, ist bis zu dem von den Antinationalen zu erbringenden Beweis, wenn auch vielleicht nicht in einem intentionalen Sinne erlogen, so aber doch ganz falsch. Zweitens wird dieses Feststellung nicht dadurch relativiert, daß die Vertriebenenverbände sie dann ja - einmal vermeintlich ideologiekritisch gewendet - wenigstens “benutzt haben könnten". Vermeintliche Ideologiekritik so in Anschlag gebracht ist nur eine andere Beschreibung für ein ungedachtes Lumpenschwadronieren. Es zählt nur, daß sie obwohl es von den Antinationalen einfach so behauptet worden ist, es nicht haben, und es genau dafür handfeste Gründe geben muß, die gerade auch für die von uns vorgenommene Wahl des Slogans sprechen. Als dritte und gerade in perspektivischer Hinsicht kann als wichtigste Feststellung in diesem Zusammenhang gelten, daß die von Antinationalen erhobene Behauptung aus dem Geist der negativ delirierenden Abstraktion, dh. des Gerüchts entstammt. Das kann schon mal passieren, aber das beunruhigendste besteht darin, daß eben dieses Gerücht so ungeheuer schnell die Runde machte und die Köpfe vieler CampaktivistInnen erreichte. Und das ist erstens außerordentlich bedrückend wie erklärungsbedürftig und zweitens kann man das nun wirklich nicht den Antinationalen zum Vorwurf machen.

Am Ende des “kurzen Jahrunderts" mit “unmißverständlich links" noch “auf der sicheren Seite"? Was sind nun also die Chiffren und stillen Motivlagen, die von den Antinationalen mit dem von ihnen erfundenen Vertriebenen-Parole-Gerücht so außerordentlich wirkungsvoll, fast mit einem mouse-click in den Köpfen der ursprünglich einmal unter der Parole “Keine Grenzen sind für immer!" angetretenen Campaktivistinnen haben angerufen werden können? Die spontane Assoziation, daß für die deutsch-polnische Grenze hiermit nur ihre Aufhebung zu verstehen sei, wird als erster Bonuspunkt abgebucht. Da die gedanklichen Koordinaten in der Nachkriegszeit hängen, wird sie als rechte entlarvt. Der Satz “Das könnten auch die Vertriebenen fordern" gerinnt durch wenige Schritte zur Gewißheit und die irritierende Parole kann aus der Welt diskutiert werden. Zur Analyse dieses Problems möchten wir zwei Zugänge diskutieren. Dabei hebt der eine auf so etwas wie eine psychologische Konstitutionsproblematik vieler autonomer Bewegungsaktivistinnen ab, der andere Zugang setzt sich mit der Rolle und heutigen politischen Bedeutung eines defensiv orientierten Zweite Weltkriegs-Antifaschismus auseinander. Mit der Diskussion dieser beiden Zugänge soll das Problem der Vermittlung zwischen großer Außen- und kleiner Innenpolitik reflektiert werden, der nun alle ausgesetzt sind, die in diesem Land etwas gesellschaftspolitisch verändern, sprich bewegen wollen. Am Schluß werden wir uns dann noch einmal für die weitere Verwendung des Slogans “Keine Grenze ist für immer!" stark machen. Es existiert in der Gesellschaft bei vielen BewegungsaktivistInnen das Bedürfnis im Angesicht der in diesem Jahrhundert zerklüfteten deutschen Geschichte erstmal auf so etwas wie einer “sicheren Seite" sein zu wollen. Im Angesichts der bis auf den heutigen Tag in die Gesellschaft reichenden starken rechten bis autoritativen Tendenzen ist das der unmittelbare Reflex darauf, daß wenn man das schon nicht mehr zu verändern weiß, so sich aber doch dann wenigstens als “links" erklärt. Von den Antinationalen wird dieses Chiffre in ihrer Rede auch mehrfach angerufen: “Die Oder/Neiße-Grenze ist von Linken zurecht als Friedensgrenze verteidigt worden, und das muß auch heute noch getan werden." Einmal abgesehen davon, daß diese Problematik zumindest in der zweiten Hälfte der 40er Jahre von der damaligen “Linken", d.h. der KPD und der SPD durchaus mal anders gesehen und erst danach verändert worden ist, so besitzt die oben zitierte Aussage den Vorteil, sich selbst zunächst einmal einer staatspolitischen Anordnung Europa zu versichern, die aller spätestens mit dem 4+2 Einigungsvertrag aus dem Jahre 1990 staats- und völkerrechtlich beglaubigt worden ist. Allerdings ist die Forderung nach einer “Verteidigung" einer von einer christdemokratisch geführten BRD-Regierung seit 1990 anerkannten Staatsgrenze in gewisser Weise eine etwas sterile Angelegenheit, die sich aber zugleich der auch gedanklichen Anstrengung beraubt, sich in die Verhältnisse politisch einzumischen. “Links" ist in diesem Fall auch nicht der Hauch eines wirklichen Widerspruches zu “Rechts" und zu Autoritarismus schon gar nicht, sondern nur die notwendige komplementäre Ergänzung dazu.
In dem vorliegenden Redebeitrag wird dieses Motiv bereits in dem ersten Satz von den Antinationalen unmittelbar angesprochen: “Wer von deutscher Seite aus in Richtung Oder/Neiße die Parole >Keine Grenze ist für immer< ausgibt, begeht einen Tabubruch". Dreht man diese Aussage um, dann spricht sie sich implizit für die Existenz von politischen Tabus aus. Genau das ist aber aus ihrem prinzipiellen Verständnis heraus für eine politische Rechte auch nicht das aller geringste Problem. Sucht man diese Aussage auf etwas zu beziehen, was als “Linke" verstanden, oder als “links" geltend gemacht wird, dann ist sie zuende gedacht zugleich das Ende einer Linken, die logischerweise nicht Tabus, sondern mit Hilfe einer rücksichtslosen Kritik -gerade auch gegen Tabus! - Aufklärung und Befreiung stiftet. Eine “Linke" die meint Grenzen mit der Erklärung von “Tabus" und nicht mit Argumenten verteidigen zu müssen, hat sich argumentativ in eine politische Rechte transformiert.
Die in der Argumentation der Antinationalen enthaltene Bekräftigung einer sauberen Scheidung zwischen “Rechts" und “Links" drückt sich auch in ihre auch von vielen Campaktivstinnen geteilten Wunsch nach der Scheidung von möglicherweise “mißverständlichem" aus: “Für das Grenzcamp müßte das heißen, sich von mißverständlichen Parolen (>Keine Grenze ist für immer<), wie von mißverständlichen symbolischen Aktionen (Überschreiten der Grenze von West nach Ost mit Verhöhnen polnischer Grenzer) zu verabschieden." Doch wer entscheidet bitte sehr darüber was denn nun schon als “mißverständlich" gelten kann und was nicht? Kann etwa die gloriose Parole “Nie wieder Deutschland!" als unmißverständlich angesehen werden, obwohl bekanntlich ein staatsrechtliches Gebilde dieses Namens nirgendwo auf der Welt existiert hat? Und was ist von der vom bayrischen Ministerpräsidenten Stoiber ausgerechnet auf dem letzten Sudetentag im Frühsommer `99 gerade mit Hinweis auf die Begrifflichkeiten in der Auseinandersetzung um den Nationalsozialismus erhobene Forderung zu halten, es dürfe keinen “Schlußstrich" geben und das nichts vergessen sei. Haben wir, und hier insbesondere die Antinationalen daraus irgendwelche Schritte hinsichtlich der zukünftigen Parolenauswahl abzuleiten? Das Argument der möglichen Kontaminierung bestimmter Parolen- oder Gedankenfetzen durch einen politischen Gegner ist also für sich genommen, so wenig politisch wie nur irgendwas. Es findet sich schließlich immer ein Gegner, der im passenden Moment die Bedeutung umzudrehen bereit ist. In diesem Sinne finden wir es schlicht in einem politischen Sinne eine Chimäre, einem stillen Motiv nach “unmißverständlichen" Parolen folgen zu wollen. Die kann und wird es niemals geben können. Darüber ob etwas verständlich oder mißverständlich ist, entscheiden zunächst die Leute, die darüber - idealerweise! - in ein Gespräch kommen und die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen die Leute aktuell agieren. Deswegen läßt sich auch die von den Antinationalen scheinbar unmißverständlich getroffene Aussage, daß “sich Polen und Tschechen von der Parole "Keine Grenze ist für immer" bedroht fühlen" müssen, auch schlicht umdrehen. Schließlich wurde die Umsetzung dieser Parole doch durch die dem polnischen Staat nach dem Zweiten Weltkrieg von den Siegermächten übertragene “Verwaltung deutscher Gebiete" - wenn man so will - erfolgreich unter Beweis gestellt. Und auch für die BürgerInnen des polnischen Staates stellte sich in gewisser Weise die Evidenz dieser Parole durch die zu ihren Gunsten durchgeführte Veränderung der BRD-Visabestimmungen im Jahre 1991 her. Und davon fühlten sich nun wieder rum die hiesigen Nazis “bedroht". Whatever, es kann keinem Zweifel unterliegen, daß sich der Slogan “Keine Grenze ist für immer!" wirklich in sehr verschiedene Richtungen drehen lassen kann. Und auch hier gilt es sich dann in der Tat einzumischen, anstatt sich auch noch aus einer Position der faktischen politischen Schwäche heraus um die Errichtung von “Tabuzonen" zu bemühen, die nur eine andere Beschreibung dafür sind, sich aus dem Handgemenge abzuwenden.
Manchmal kann sich sogar die Politik eines Mißverständnisses dann bedienen, wenn sie alte bornierte Denk- und Handlungsweisen angreifen und durchbrechen will. Man sollte sich deshalb niemals von als “mißverständlich" bezeichneten Parolen deshalb trennen, weil sie irgend jemand mißverstehen könnte, sondern nur dann, wenn sie in einem politisch-emanzipatorischen Sinne schlecht sind, oder diesem sogar im Weg stehen.

Über die politischen Grenzen eines defensiv orientierten Zweite Weltkrieg-Antifaschismus

Es gibt noch ein weiteres sehr tragendes Motiv für die spontane Zustimmung vieler Campaktivistinnen zu den von Antinationalen vorgetragenen Argumentationslinien. Es besteht in dem Charme einer mit dem Zweiten Weltkrieg entstandenen defensiv orientierten Form von Antifaschismus, der dessen diplomatische und staatsrechtliche Ergebnisse bis auf den heutigen Tag zu verteidigen sucht. In dem Beitrag wird das durch die mehrfache völlig unkritische Verwendung des von der politischen Klasse der DDR creierten Begriffes von der Oder/Neiße-Linie als “Friedensgrenze" deutlich. In diesem zunächst einmal nicht völlig unehrenhaften Blickwinkel müssen natürlich die Interventionsvorbereitungen der Nationalen Volksarmee in der polnischen Krise der Jahre 1980/81 unterschlagen werden, und die seit spätestens nach 1989/91 in Europa fundamental geänderte politische Situation folgerichtig aus dem Blick geraten. Auch wenn die Antinationalen in ihrem Vortrag einräumen, daß “die BRD inzwischen die Ostgrenzen anerkannt (habe) und ein erneuter deutscher militärischer Ritt nach Osten (...) nun wirklich nicht auf der Tagesordnung (stehe), (da das) (...) heutzutage auch völlig unnötig (sei), denn die BRD ist ökonomische Führungsmacht in Europa", so verharrt diese Betrachtung doch in den reichhaltigen Verbrechen der faschistischen deutschen Geschichte in der ersten Hälfte der 40er. Exemplarisch dafür der als zwar verbal geschickter, dennoch vom Inhalt her völlig mißlungene Interpretations-Overstretch zweier völlig disparater, weil aus ihrem konkreten politischen wie historischen Zusammenhang gerissener Bilder: “Wenn Deutsche die Oder/Neiße-Grenze wenn auch mit harmlosen Mitteln angreifen und polnische Grenzbeamte verhöhnen, hat das eben diesen starken symbolischen Charakter. Und bei Symbolik zählen Bilder, nicht gute Absichten. Ein böser Mensch also, wer bei dieser Aktion auch an das berühmte Photo von deutschen Soldaten denken muß, die 1939 unter Gejohle den ersten Schlagbaum einreißen?" An dieser Stelle geht es wirklich nicht um die absolut irrelevante Frage, ob hier irgend jemand, der für sich beansprucht zu denken, damit zugleich auch “ein böser Mensch" sein könnte, sondern ob sich die als “Deutsche" bezeichneten, sich selbst wohl zum Teil als “Frauen/Lesben" verstehenden und während ihrer Aktion leicht bekleideten GenossInnen, sich mit den behelmten und bewaffneten faschistischen Kobelbechermännern und Banditen des 1. September 1939 gleichsetzen lassen. Jedenfalls wenn wir die beiden Bilder betrachten, dann geht die von den Antinationalen suggerierte Gleichsetzung nun mal ganz und gar nicht auf. Ein einfacher Blick auf die Bilder - “und bei Symbolik zählen Bilder" (sic!)- reicht da völlig! Die Aussagen der Antinationalen bleiben letztlich auch heute noch auf die Unterstellung einer Überwältigung Polens durch die Bundesrepublik fixiert.
Exemplarisch dafür der Merksatz: “Wer das mörderische deutsche Grenzregime gegen Flüchtlinge bekämpft, muß gleichzeitig auch die Oder/Neiße Grenze als symbolische Grenze deutscher Großmachtpolitik verteidigen." Vor lauter argumentativen Verteidigungsanstrengungen einer bereits selbst als “symbolische Grenze" bezeichneten Anordnung, ist den Antinationalen völlig entgangen, das aktuell ein Angriff der Bundeswehr auf Polen auch deshalb nicht stattfindet, weil die BRD gerade zusammen mit ihrem NATO-Partner Polen die BR Jugoslawien überfallen hat. Aber diese vielleicht ja nicht so unwesentliche Veränderung der internationalen Staatenordnung läßt sich eben nicht mehr in der durch die Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges in Jalta fixierte Anordnung beschreiben. Folgerichtig muß sie aus dem Blick geraten., d.h. sie wird in dem vorliegenden Beitrag noch nicht einmal als Frage, geschweige denn als ein politisches Problem angesprochen, mit dem zumindest alle die heute konfrontiert sind, die gegen den NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien ein “Nein" formuliert haben. Es gibt allerdings in dem Antinationalen-Beitrag einen durchaus dramatisch zu nennenden Sprung aus der durch Jalta fixierten ideologischen Staatenanordnung, wenn sie tatsächlich schreiben: “Unter den gegebenen deutschen Verhältnissen ist die Parole >Keine Grenze ist für immer< genauso naiv und falsch wie die Parole >Nie wieder Krieg<". Das ist schon ein starkes Stück, die Parole "Nie wieder Krieg" gerade auch unter Hinweis auf die “gegebenen deutschen Verhältnisse" als “falsch" zu bezeichnen. Die zumindest verbal kriegsbereiten Antinationalen werden sich wundern, bei wem sie noch in den hiesigen gesellschaftlichen Verhältnissen, die weit über das von dem Grünen J. Fischer besetzte Auswärtige Amt hinaus reichen, Unterstützung für diesen Gedanken finden werden. Viel fataler ist jedoch an dieser Aussage, daß sie nicht nur Verhältnisse charmiert, in der der Krieg aller gegen alle als ein unveränderbarer Naturzustand zwischen den Menschen betrachtet wird, sondern daß sie zugleich auch eine frontale Absage an die Vorstellung einer kommunistischen Weltgesellschaft formuliert, in der gerade der Krieg als Modus zur Lösung von Konflikten in einem logischen Sinne unmöglich sein wird, eben: “Nie wieder Krieg!". Und ein mehr als gefährlicher Irrtum ist es zu glauben, daß der “Krieg" lediglich eines von mehreren kontrollierbaren Mitteln der Außenpolitik ist und bleibt. Die Geschichte eines jeden Krieges lehrt etwas ganz anderes. Die Eskalationsautomatiken eines Krieges zeigen noch immer, daß wenn erstmal der wirklich erste Biß getan ist, er sofort den nächsten speist und sofort.
Meinen die Antinationalen etwa das, wenn sie meinen die Parole “Nie wieder Krieg" als “falsch" bezeichnen zu müssen? Wenn ja, dann müssen sie, wenn sie diese Aussage uzende denken, in den noch kommenden Kriegen den Weg der Dunkelmänner und das mit allen Konsequenzen einschlagen. Und dieser genuin antikommunistische Weg wird mitnichten zwischen uns und den Antinationalen ein gemeinsamer sein.
Es ist allerdings dem von den Antinationalen gehaltenen Vortrag zu Gute zu halten, daß er die Frage und den Horizont aufriß, welche genaue politische Geltung die von den Ergebnissen des zweiten Weltkrieges stammende Staaten- und auch Gedankenordnung in Europa noch heute beanspruchen kann. Niemand der sich “irgendwie" auf die “Linke" bezieht, kann ein Interesse daran besitzen, den Sieg der Roten Armee und der West-Alliierten über den europäischen Faschismus rückgängig machen. Und in gewisser Weise gilt das sogar für die aktuell amtierende rot-grüne Bundesregierung, die ja keineswegs davor zurückscheute, sich einige aus der Epoche der Sowjetunion stammende Antifa-Argumentationsstränge als Bestandteil ihres eigenen Argumenationsarsenals zu eigen zu machen, um den erstmaligen, vielleicht nicht unbedingt “antinationalen" aber zumindest doch von der Flachpfeife Ulrich Beck als “postnational" bezeichneten Kriegseinsatz deutscher Soldaten im NATO-Angriffskrieg im März 1999 gegen die BR Jugoslawien zu legitimieren. So bewegen wir uns in der Tat auf einem seit 1989 in Europa wirklich etwas unübersehbar gewordenen Terrain, in der die durch die KP-Führungseliten betriebene Selbstzerstörung und Transformation des “realen Kartellsozialismus" in einen osteuropäischen Bandenkapitalismus noch lange nicht auf den Begriff gebracht worden ist. Als sicher kann in diesem Zusammenhang gelten, daß die von den Ergebnissen des Zweiten Weltkrieges geronnene Staaten- und Gedankenanordnung ihre gesellschaftspolitische Prägekraft eingebüßt hat. Das nicht zu analysieren, und sich vor den Veränderungs- und Zerfallsprozessen des einen kapitalistischen Universums blind zu machen, - die nebenbei ja auch nicht unwesentlich die Migrationsströme von Flüchtlingen und ArbeitsmigrantInnen provozieren, - wie es die Antinationalen so trefflich in ihrem Beitrag tun, muß gerade in einem politischen Sinne in einer Mischung aus Kitsch und Antiaufklärung verenden.

Was heißt “Keine Grenze ist für immer!" Das war jetzt deshalb eine wirklich lange und um Grundsätzliches bemühte Anti-Kritik eines antinationalen Anspruches, da dieser für viele “links" sein wollende Campaktivistinnen den Widerspruch als ihre eigene Frage in Gestalt verkörpert. Und die mit diesem unsinnigen Widerspruch verbundene Frage muß mindestens abgeräumt werden, wenn man zu etwas besserem als den derzeitigen politischen und kulturellen Verhältnissen gelangen will. Es ist ein mehr als grobes Mißverständnis die Parole “Keine Grenze ist für immer!" lediglich auf ein außenpolitisches Handlungsprogramm in den etablierten Institutionen des bürgerlichen Staates herunter zu buchstabieren, und damit zu verkürzen. Der Slogan “Keine Grenze ist für immer!" verkörpert nicht nur den unbedingten Widerspruch zu Rechts, sondern auch das nachhaltige Interesse daran, von wem auch immer gesetzte Privateigentums-; Klassen-, Geschlechter- oder Identitätsgrenzen und den notwendigerweise daraus folgenden und tief in unsere eigenen Beziehungen reichenden Autoritarismus, anzugreifen und zu überwinden. Und um das jetzt an dieser Stelle noch mal etwas konkreter zu benennen: Wenn eine Gruppe von Frauen einer “Schlagt- Die-Sexisten-wo-Ihr-Sie-Trefft-Gmbh" in der INTERIM Nr. 484 schreibt, daß für sie “emanzipatorische Politik" heiße “in erster Linie aus gelaufenen Diskussionen Konsequenzen zu ziehen und Grenzen zu setzen und zu verteidigen", so finden wir das nicht nur deshalb falsch, weil Eman- zipation dem Begriffe nach immer grenzenlos ist, sondern auch eine politische Provokation für jeden Revolutionär,der sich unter den gegebenen Verhältnissen erstmal für die Individuen interessiert, mit denen er wo auch immer - z.B. durch Beiträge in der INTERIM - konfrontiert ist. Insofern rüttelt “Keine Grenze ist für immer!" an allen bisherigen Gren- zen, und fragt erneut nach deren Notwendigkeiten, die - so oder so - das Reich der Freiheit, in der es keine erniedrigten, geknechteten und beleidigten Menschen mehr geben wird, begrenzen. Natürlich kann man erstmal niemanden daran hindern, sich an einem vermeintlichen “Ende der Geschichte" mit vernagelten Köpfen und jeder Menge Grenzsetz- ungen in den deprimierenden Realitäten des kapitalistischen Universums einrichten zu wollen. Doch genau darin besteht doch das große politische Problem, das jeden Kommunisten und Kommunistin zu verstärkten An- strengungen beflügeln muß, anstatt sich damit abzufinden! Insofern steht die Verwendung der Parole “Keine Grenze ist für immer!" in der Perspektive eines Kampfes für Glück und Befreiung, der sich allerdings für die Antinationalen, zumindest wenn man ihre Argumentationen durch- mustert, als Frage, geschweige denn als Problem nicht stellt, und auch insofern schon lange aufgegeben worden ist.

Wladimir Projorzki / Karl Friesland

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