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Tue Feb 19 23:31:24 2002
 

Presseerklärung der Sonderkonferenz der Anti-AKW-Bewegung vom 20-21.6.1998

Mit Aktionen die Stillegung erreichen: Sofort!

Am 20. und 21. Juni 1998 trafen sich 120 VertreterInnen von Anti-AKW-Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet und Frankreich zu einer Sonderkonferenz in Marburg. Anlaß war der jüngste Atom-'Skandal', der durch die radioaktiv verseuchten 'CASTOR-Behälter' ausgelöst wurde. Dem von den hessischen Grünen vorgelegten Entwurf für ein 'Atomausstiegsgesetz', sowie sowie allen anderen Stillegungsverzögerungsplänen erteilte die Konferenz eine klare Absage.

Die Konferenz gab den Startschuß, den ersten wieder rollenden 'CASTOR' mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Ein Aktionsfeld werden dabei die Grenzübergänge zu Frankreich sein. Die Konferenz ruft zu einem Aktionstag im September an ausgewählten Standorten der atomaren Brennstoffspirale auf.

Die Beendigung des atomaren Wahnsinns sei überfällig. Nur durch konsequent anhaltenden Widerstand könne dieses Ziel erreicht werden, so die übereinstimmende Meinung der KonferenzteilnehmerInnen.

'An jedem Tag AKW-Betrieb kann der Super-GAU eintreten, wird im sogenannten Normalbetrieb die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel gesetzt, droht der Tod durch Uranabbau und die Verbreitung von Bombenmaterial. Deshalb fordern wir die Stillegung der Atomanlagen sofort, ohne jeden Aufschub!', erklärten die TeilnehmerInnen. Die Geschichte der Anti-AKW-Bewegung belegt, so ein Diskussionsbeitrag, daß die Erfolge unabhängig von Regierungskonstellationen erzielt wurden; ohne den entschloßenen Druck der Bewegung bewege sich nichts. ' Wir werden uns mit aller Kraft dagengen stellen, wenn Parteinen bereit sind, mit dem Leben und der Gesundheit von Menschen zu schachern, um regierungsfähig zu werden.'

Skandal ist der Weiterbetrieb der Atomanlagen

Wie die neuesten Enthüllungen über strahlende 'CASTORen' zeigen, ist bereits der Normalbetrieb in der Atomwirtschaft ein Dauerstörfall: unterschlagene Fakten, gefälschte Meßprotokolle, krimineller Umgang mit lebensgefährlichen Stoffen - es bedarf keines Super-GAUs, um zu zeigen, daß die Atomwirtschaft genauso wenig unter Kontrolle zu halten ist, wie diese Form der Energieerzeugung. Die Anti-AKW-Bewegung geht vielmehr davon aus, daß die Atommafia auf die Enthüllungen ihrer Machenschaften nach altbewährter Manier reagieren wird. Wie schon 1987 beimm sogenannten Trans-Nuklear-Skandal sollen auch in diesem Fall alte Strukturen mit neuen Etiketten versehen werden.

Die Einrichtung einer angeblich unabhängigen Kontrollinstanz diene lediglich der Augenwischerei. 'Wir haben doch von Trans-Nuklear gelernt. Irgendwann sollen die 'CASTOR-Transporte' wieder rollen. Der Transportstopp von Frau MErkel hält von 12 bis Mittag, schließlich ist sie das Hätschelkind der Atomindustrie.', mahnte eine Teilnehmerin der Konferenz zur Eile. Es gelte jetzt, die schweigende Bevölkerungsmehrheit gegen Atomkraft zu Aktionen für einen Sofortausstieg zu mobilisieren. 'Wenn der erste 'CASTOR' rollt, dann ist es an uns, den Transportstopp aufrecht zu erhalten!'