radikale zeiten

radikale Zeiten


Nr. 1 / 25 November 1995

Zeitung gegen die Verfahren wegen RADIKAL, K.O.M.I.T.E.E., AIZ und RAF


Inhaltsverzeichnis:

Aufruf zur Demonstration am 16.12.95 in Hamburg. Die Demonstration steht unter dem Motto - RADIKAL INS NÄCHSTE JAHRTAUSEND !! GEGEN REPRESSION - FÜR EINEN STARKEN; VIELFÄLTIGEN WIDERSTAND !

Demonstrationsaufruf

Als sich das Redaktionskollektiv zur Vorbereitung dieser Ausgabe der Zeitung traf, lag da doch eine neue Ausgabe der ´radikal´ und es konnte natürlich nicht unterbleiben, daß wir die LeserInnen der ´radikalen Zeiten´ in dem einleitenden Vorwort auf das erscheinen der ´radikal´ Nr. 153 hinwiesen.

Hallo Leute

Es folgt die zweite Zusammenfassung zum Stand im radikal-Verfahren und der Situation der Gefangenen

Zum Stand der Verfahren / Nr. 2

"Zwei Etappen lagen halbwegs hinter mir....", so schrieb Werner, einer der Gefangenen in seinem Brief an FreundInnen und UnterstützerInnen draußen. Dieser Brief wurde mit einigen Auslassungen veröffentlicht.

Brief von Werner / JVA Berlin Moabit

Wie in jeder Ausgabe der ´radikalen Zeiten´, hat auch diese wieder ein Schwerpunktthema. Welche Funktionen hat der Knast, wie ist das Knastsystem entstanden und welchen Mechanismen sind die Menschen ausgesetzt, die von Knast betroffen sind. Anhand von vier Artikeln wurde dieses Thema versucht zu beleuchten.

KNAST-Geschichte / Der Versuch, die Geschichte der Gefängnisse darzustellen

Freiheit kennt keine Knäste

HIV - im Strafvollzug

Meine Kinder wollen wissen, was Gefangensein ist - Ein Brief, der nicht zum abschicken bestimmt ist

"....Das Wichtigste ist, daß man wirklich informiert, daß ein richtiger Austausch möglich ist und man nichts beschönigt, weil man sich einbildet, damit die Gefangenen zu trösten....." - aus einem Gespräch mit Irmgard Möller, November 95

Gespräch mit Irmgard Möller

Rainer, einer der Gefangenen im ´radikal-Verfahren´ hat sich vom 17.10. bis 11.11.95 im Hungerstreik für bessere Haftbedingungen befunden. Seine Forderungen waren (und sind immer noch) die Aufhebung der Isolation, d.h. Teilnahme an Gemeinschaftsveranstaltungen und gemeinsamer Hofgang mit anderen Gefangenen.

Zum Hungerstreik von Rainer

Die Gruppe K.O.M.I.T.E.E. hatte versucht den im Bau befindlichen Abschiebeknast in Berlin-Grünau zu sprengen. Dieser Versuch schlug fehl. Am 16.10.95 strahlte Berlins Innensenator Dieter Heckelmann nun wie ein Weihnachtsmann. Berliner PressevertreterInnen präsentierte er den fast bezugsfertigen Abschiebeknast - das Vorzeigestück seiner rassistischen AusländerInnen und Flüchtlingspolitik.

Abschiebeknast Berlin-Grünau

Die katholische, internationale Friedensbewegung Pax Christi geht zurück auf eine Versöhnungsinitiative von Franzosen und deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich. In nahezu allen Ländern gibt es inzwischen kleinere und größere Gruppen, in Deutschland (seit 1948.) zur Zeit etwa 250. In Berlin vor allem eine zu Asylfragen kontinuierlich arbeitende Gruppe, zu der auch Traudl Vorbrodt gehört. Aus der traditionellen Friedensbewegung stammend, beginnt sie 1981, als die "ersten großen Flüchtlingsströme"aus Sri Lanka und Afrika nach Deutschland kommen, sich mit Menschenrechtsfragen auseinanderzusetzen. Geprägt wurde sie besonders durch Mutter und Großmutter, die während der Nazizeit jüdische Kinder aufgenommen und zur Flucht nach England verholfen haben. Seit 1983 widmet sie sich außerberuflich der Menschenrechts und Flüchtlingsarbeit im Rahmen von Pax Christi.

Interview mit Traudl Vorbroth von Pax Christi

Am 28.01.1995 wurde Benjamin Ramos Vega vom LKA Berlin in Zusammenarbeit mit den spanischen Behörden in Berlin auf offener Straße verhaftet. Er sitzt seitdem in Berlin Mobit in Auslieferungshaft.

zu Benjamin Ramos Vega:

Ein Interview mit Benjamin Ramos Vega

Im Laufe des Jahres wurden eine Reihe von KurdInnen wegen des Vorwurfs der Mitgleidschaft in einer "terroristischen Vereinigung" verhaftet. Die Gefangenen unterliegen dem 24-Punkte-Hafstatut. Wir führten ein Interview mit Hans-Eberhad Schultz, Rechtsanwalt aus Bremen.

Haftbedingungen in den neuen 129a - Verfahren gegen KurdInnen

Martin Mersch hatte sich vom 20.7.-14.8.95 an einem Hungerstreik von etwa 120 KurdInnen im kurdischen Kulturzentrum in Berlin - Kreuzberg beteiligt. Von der 2. Strafkammer des Landgerichts Berlin-Tiergarten wurde er nun wegen Verstoß gegen das Vereinsgesetz und schwerem Landfriedensbruch zu zwei einhalb Jahren Knast verurteilt.

Zweieinhalb Jahre Knast für Martin Mersch

Anwaltskanzlei wurde wahrscheinlich über 13 Monate nachrichtendienstlich bespitzelt.

Lauschangriff die wievielte eigentlich ?

Solidarität ist nie umsonst !

Spendenkonten


ABOS

Diese Zeitung wird bestimmt nicht ihre Kosten decken. Darum - und natürlich damit sie in möglichst viele Regionen breit verteilt werden kann - sind wir auf "GroßabnehmerInnen" angewiesen. Ihr könnt eine bestimmte Anzahl von Exemplaren bei der Redaktion bestellen, entweder pro Nummer oder jeden Monat, und das Geld dann auf das unten aufgeführte Konto überweisen. Auch Spenden speziell für die Zeitung sind gerne gesehen, da wir sie nicht aus den allgemeinen Spenden finanzieren wollen.
Also, bestellt zahlreich und spendet umfangreich !!!

VerteilerInnenpreise:

bis 30 Exemplare 40 Pfennig (+ DM 3,-- Porto)
bis 100 Exemplare 30 Pfennig (+ DM 7,-- Porto)
ab 100 Exemplare 20 Pfennig (+ DM 10,-- Porto)

Spendenkonto: Stichwort Zeitung

Kellermann - BFG Bank - BLZ 212 101 11 - Kto.-Nr. 24 21 78 99 00


Redaktionsanschrift

Ihr könnt Beiträge, Lob, Kritik und Bestellungen an folgende Adresse schicken:

Redaktion radikale Zeiten
c/o Informationsdienst Schleswig-Holstein
Bahnhofstr. 44
24534 Neumünster

Redaktionsschluß ist immer der 2. Samstag eines jeden Monats

HABT SPASS BEIM LESEN UND PHANTASIE BEIM VERTEILEN


Eigentumsvorbehalt

Nach diesem Eigentumsvorbehalt ist diese Zeitung solange Eigentum der AbsenderIn, bis sie dem/der Gefangenen persönlich ausgehändigt ist. "Zur-Habe-Nahme" ist keine persönliche Aushändigung im Sinne dieses Vorbehalts. Wird die Zeitung der/dem Gefangenen nicht persönlich ausgehändigt, ist sie der AbsenderIn mit dem Grund der Nichtaushändigung zurückzusenden. Wird die Zeitung nur teilweise persönlich ausgehändigt, so sind die nicht ausgehändigten Teile, und nur sie, der AbsenderIn mit dem Grund der Nichtaushändigung zurückzusenden.


ABO-SCHNIPSEL