Infodienst für den Norden und den Rest
Nix mehr !
St. Pauli-Str. 12
28 203 Bremen
Ihr erhaltet diesen Rundbrief großteils über den Verteiler der nordwest-Delegiertentreffen (ehemals Castor-Delegiertentreffen)
Er dient der Information von Gruppen und Einzelpersonen zum derzeitigen Stand der Nix Mehr! Kampagne gegen Atomtransporte vor allem im Norden.
Die Nix mehr! Kampagne Süd hat ihre Adresse in der Projektwerkstatt in Darmstadt.
Nach den Castor-Transporten nach Gorleben haben viele unterschiedliche Initiativen ihr Engagement verstärkt auf die Transporte abgebrannter Brennelemente von deutschen AKW in die WAA / Plutoniumfabriken La Hague und Sellafield gerichtet. Auf der Konferenz in Münster und auf diversen Folgetreffen entwickelte sich die Nix mehr! Kampagne gegen Atomtransporte, deren momentaner Schwerpunkt im Norden die Transporte vom AKw Krümmel in die WAA La Hague und im Süden die Transporte von Grafenrheinfeld nach La Hague und von Neckarwestheim nach Ahaus bzw. in die WAA sind. Der Widerstand gegen das BZA Ahaus hat zwar inhaltlich mit der Kampagne zu tun, läuft aber organisatorisch eigenständig und ist deshalb nicht Thema dieses Infodienstes.
Was ist bisher gelaufen?
Im Norden war der große Auftakt am 20. und 21. September mit Schienenaktionstagen rund um das AKW Krümmel bei Hamburg. Ca. 1500 Menschen beteiligten sich an bunten Aktionen von selbstgebackenem Kuchen bis zu selbstgeschraubten Schwellen. Von den beteiligten Initiativen wurde - bei einiger Kritik - das Wochenende als Erfolg gewertet, obwohl einige sich eine größere Beteiligung und eine größere Wirkung versprochen hatten. Unter dem Gesichtspunkt eines Tests für die im Spätherbst anstehenden Transporte nach La Hague haben sich einige Gruppen ortskundig gemacht. Das Nebeneinander der unterschiedlichen politischen Vorstellungen und Aktionsformen hat - teils aus Respekt vor Anderen, teils aus Beliebigkeit und Desinteresse - einigermaßen funktioniert. Am Hauptaktionsort der Stadt Geesthacht, sorgt ein von AtomkraftgegenerInnen nahe der Privatbahnschienen errichteter Kinderspielplatz derzeit für kommunalpolitischen Wirbel. Die Stadt hat - in Ermangelung anderer Ansprechpartnerlnnen - der örtlichen BI ein Entfernen des Spielplatzes und Verlosen der Spielgeräte an gemeinnützige Organisationen zum 25.10. angedroht.
Bereits am 25. August verursachten 100 Personen Unruhe in Buchholz (in der Nordheide) und blockierten trotz eines vorhandenen BGS Aufgebotes den 20. Brokdorf-Transport in die WAA für eine gute Stunde. Nix mehr im Süden sollte im September rund um die Grafenrheinfeld - La Hague Transporte starten. Die nervös gewordenen AKW-Betreiber und Transporteure (GNS und BAHN AG) verlegten die Termine. doch gelang ihnen kein Überraschungscoup. Sowohl am 26. August als auch beim nächsten Transport am l. September gelang es, den Zug zu verlangsamen und zu blockieren. Vom 16. bis 23. September fanden zwischen Schweinfurt/Grafenrheinfeld und Saarbrücken/Grenze nach Frankreich diverse Aktionen statt, die auch von über 600 Cops, Hubschraubereinsatz etc nicht verhindert werden konnten. "Fürs erste sind wir dem Ziel, die Atomtransporte öffentlich zu thematisieren und den politischen und ökonomischen Preis der Transporte in die WAAs in die Höhe zu treiben, näher gekommen", resümieren die Süd-Initiativen.
(Näheres zu den bisher gelaufenen Aktionen und Diskussionen in der aaa Nr. 84) Die politischen Diskussionen um die Stärken und Schwächen der Kampagne, ein Schritt hin zu einer gemeinsamen politischen Standortbestimmung, ist Rr die Herbstkonferenz in Gottingen am 24.-26.10. geplant. Damit aus dem Nebeneinander ein Miteinander wird.
Krümmel - Transport voraussichtlich am 03.11.97 Aktionswochenende 1. + 2. November zwischen Krümmel u. Bergedorf
Der erste für den Herbst geplante Transport vom AKW Krümmel in die WAA La Hague findet voraussichtlich rund um den 3. November statt. Doch Aufmerksamkeit ist angesagt: Bereits der letzte Transport Ende August wurde kurzfristig vorverlegt! Ab Mitte Oktober erfahrt ihr den aktuellen Stand über das Infotelefon 040 / 3909222.
Am Sonnabend dem 1. 11. gibts zum gemeinsamen Wochenendauftakt um 12.00 eine Kundgebung in Geesthacht/Post. Für Redebeiträge sind angefragt: die Nixmehr Kampagne, die örtliche BI, Mal richtig abschalten, das BAAF, und das AntiAtombüro Hamburg. Danach soll während einiger Spaziergänge an die Aktionstage im September angeknüpft werden. Für das Spielplatzgelände und rund um ist - bis zum Transporttag - Information und action for kids angesagt. Ein Besuch lohnt sich immer. In Geesthacht wird es einen Infotisch geben, der (hoffentlich) über die aktuelle Entwicklung informieren kann. Achtung: EA und Sanis sind angefragt, haben aber noch nicht zugesagt. Selbstorganisierung nötig!!! "Mal richtig Abschalten" organisiert ein Camp nahe dem AKW, hat aber noch kein genehmigtes Gelände. Das Camp kann von allen AktionsteilnehmerInnen genutzt werden: Aber es ist Selbstverpflegung, Selbstversorgung und Selbstorganisierung angesagt! Auch sollten Aktionen nicht unbedingt 10 m neben dem Camp stattfinden.
Der Tag K - der Tag, an dem der Transport rollen soll (vielleicht nicht wird) Vieltfältig, unüberhörbar und flexibel wird der Widerstand sein. Entlang der ganzen möglichen Transportrouten werden Aktionen stattfinden. Kontakt über die Adressen weiter unten. In der Nähe des AKW-Tores findet eine Aktion "Festgesetzt" mit dem Ziel, sich auf der Transportstrecke zum Zwecke der Blockade festzuketten, statt. Näheres über "Mal richtig Abschalten", s.u. Zwischen Krümmel und Bergedorf (hier mündet das AKW Zuliefergleis in das Schienennetz der DB) bereiten verschiedene Gruppen Aktionen vor. Näheres Ende Oktober auf der Konferenz oder über Flugblätter etc. Im Verlauf der üblichen Transportstrecke sind in Buchholz, Bremen, Osnabrück, Köln kritische Begleitaktivitäten geplant. Andere Orte wie Stelle/Lüneburg, Münster und Orte im Süden sind noch am diskutieren bzw. uns nicht bekannt. Setzt euch mit den regionalen Initiativen zusammen und beteiligt euch an den Aktionen!
Die Transportstrecken: 1. Die übliche Route führt über Geesthacht-Hamburg Bergedorf - Hamburg Maschen - Buchholz - Bremen - Münster -Hamm - Wuppertal - Köln - Trier - Grenze - Metz/Woippy. Denkbar sind Ausweichrouten 2. ab Bergedorf über Büchen - Lauenburg - Lüneburg als Sonderzug bis Hannover/Seelze oder weiter. Oder 3. ab Hamburg-Maschen über Lüneburg - Velzen - Hannover und weiter Richtung Hamm oder Richtung Göttingen.
Der Service-Teil:
Infotelefon: 040 / 3909222 Anrufbeantworter, ab 27.10.97 täglich 18 - 20 Uhr besetzt
Plakate: gibts über die LIGA, Katzenstr. 2, 21335 Lüneburg, tel. 04131-48599, fax 47512
Inis: Bremen, BAAF, St. Pauli-Str. 10-12, 28203 Bremen, tel. 0421-700144
Mal richtig abschalten, Bloherfelderstr. 87, 26129 Oldenburg, tel. 0441-592762
Darmstadt, Nix mehr!, Kranichsteinerstr. 81, 64289 Darmstadt, tel. 06151-712365
Kölner Gegenstrom c/o Buchladen, Zuelpicher Str. 197, 50937 Köln, tel. 0221-4666539
5000 auf die Krümmel Schienen c/o ART, Haus f. Alle, Amandastr. 5S, 20357 Hamburg
Bl Umweltschutz, Drawehner Str. 3, 29439 Lüchow
Telefonkette: Die Telefonkette wird das erste Mal beim Beliefern des AKW mit dem Leerbehälter ausgelöst, das zweite Mal wenn die Lok den vollen Castor wieder abholt. Als Gruppenkopf,konnt ihr euch über das Infotel. in die Alarmiiste eintragen lassen.
Flugblätter: Die jeweils aktualisierte Version des mitgeschickten Flugis gibts mit Glück bei den Nord Inis.
Termine:
18. 10.97 Schienenaktionstag Ahaus, mit Sonntagsspaziergang und mehr am 19.10. ebendort 24.-26.10. Herbstkonferenz, Anmeldung über Anti-Atom-Konferenz c/o ASTA, Goßlerstr. 16a, 37073 Göttingea 0 1. l 1.97 12.00 Uhr Geesthacht Post, Kundgebung wg. Krümmel-Transport, danach (und evtl. davor?) Aktionstage 03. 11. oder verschoben (vorher oder nachher möglich!!!) Tag K = Aktionen entlang der möglichen Transportrouten des Castors von Krümmel nach La Hague
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