GegenDruck Nr. 20 - Januar/Februar 1998
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Hausdurchsuchungen in Antifazusammenhängen

Göttingen. Zu mehreren Hausdurchsuchungen kam es im Dezember in Berlin und Göttingen. Begründet wurden sie mit Ermittlungsverfahren wegen angeblicher "gemeinschaftlicher Sachbeschädigung und gemeinschaftlicher öffentlicher Aufforderung zu Straftaten“. Die Beschuldigten sollen Straßenumbennungsaktionen in Berlin durchgeführt sowie Aufkleber mit der Parole "7. Februar, Passau ­ NPD Kongress angreifen!“ verbreitet haben.
Insgesamt wurden in Berlin zehn und in Göttingen eine Wohnung durchsucht. Mindestens drei Personen wurden erkennungsdienstlich behandelt. Während in Berlin Computersoftware, verschiedene Datenträger und Papiere beschlagnahmt sowie der Inhalt von Festplatten kopiert wurde, fand die Polizei in Göttingen lediglich fünf Aufkleber, ein Plakat und einen drei Jahre alten Text.
Ziel der Durchsuchungsaktionen war es nach Meinung der Betroffenen, linke Strukturen auszuleuchten und zu zerschlagen. In einer Presseerklärung der Autonomen Antifa (M) aus Göttingen heißt es dazu: "Hausdurchsuchungen wegen Verklebens von Aufklebern, DNA-Analysen wegen geringfügiger Sachbeschädigung, willkürliche Fahrzeugkontrollen im Vorfeld von Demonstrationen fern ab vom eigentlichen Veranstaltungsort, all dies zeugt von einem unbedingten Kriminalisierungswillen gegen jegliche Art von linkem Widerstand. Der vollkommen unverhältnismäßige Ermittlungsaufwand wegen Lappalien zielt einzig und allein auf die Einschüchterung und Zerschlagung des Widerstandes ab.“

gd

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