NAZIS- NO ROUTE FOR DEMONSTRATION!

Am 13.09.97 fand in Hamburg eine antifaschistische Demonstration statt. Organisiert wurde die Demonstration von einem breiten Bündnis antifaschistischer Kräfte. Dieses reichte von Gewerkschaften bis hin zu autonomen Antifagruppen sowie der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.

 Anlaß der Demonstration war ein im Internet verbreiteter Aufruf der NPD mit ihrer Jugendorganisation JN (Junge Nationaldemokraten). Demnach hätte während des Hamburger Wahlkampfes ein "Aktionswochenende" in Hamburg durchgeführt werden sollte. Der Wahlkampf in Hamburg war von dem Themen "Innere Sicherheit" und "Law & Order" geprägt, griff also die Traditionsthemen der NPD/JN auf.
Da ein Verbot des Aufmarsches der NPD/JN rechtlich als Wahlkampfbehinderung gegolten hätte, bestand für die NPD/JN die Möglichkeit einen erfolgreichen Aufmarsch durchzuführen, der dann jedoch schon im Vorfeld durch die antifaschistische Gegenwehr verhindert wurde. Um dies zu erreichen, hat das antifaschistische Bündnis zu einer fetten Demonstration am 13.09.97 aufgerufen. Inhaltlich wurde die Demonstration mit dem geplanten Aufmarsch, wie mit dem bürgerlichen Wahlkampf gefüllt, was in vielen Flugblättern und Redebeiträgen dann auch zur Sprache kam. Gerade die Hetze im Wahlkampf gegen MigrantInnen, Drogenabhängige und vielen anderen wurde dabei thematisiert.

 So kam es dann am Samstag den 13.09.97 zur Demonstration in der Hamburger Innenstadt. Der lange Demonstrationszug, bestehend aus ca. 4000 Menschen, ging dann vom Mönkebrunnen über die Steinstraße auf den Jungfernstieg, dort hielt der Zug an. Es wurde nicht mehr geduldet, daß die Bullen, ebensoviele wie DemoteilnehmerInnen, im engen Spalier neben der Demo gingen. (Spalier bedeutet, daß die Bullen die Demo umringen, und so eine Art Wanderkessel entsteht.) Nach mehreren Aufforderungen wurde das Spalier aufgelöst, und es wurde ein Kundgebung auf dem Gänsemarkt abgehalten.

Weiter ging es dann in Richtung Gerichtsgebäude. Vor dem Gericht ertönte aus den Lautsprechern das Lied "Deutschland muß sterben" von Slime. Ganz davon abgesehen, daß das ein cooles Lied ist, hatte es den Hintergrund, daß ein Antifaschist aus Berlin am ersten Mai für das Abspielen dieses Liedes neun Monate auf Bewährung bekommen hatte. Die spontane Begeisterung erschütterten selbst die Scheiben des Gerichtsgebäudes. Wenig später fand beim Bahnhof Sternschanze die Abschlußkundgebung statt. Zu erwähnen ist vielleicht noch, daß sich die Bullen während der Demonstration auf eine Eskalation von ihrer Seite aus vorbereitet haben.

 Wenig später fanden sich zahlreiche Antifas am Hauptbahnhof ein, da ein Gerücht die Runde machte, daß sich dort die Nazis treffen wollten. Nazis waren keine da, dafür De Fries ein bekannter Nazikader der dort als Wachmann arbeitet und zufällig, dafür aberum so begeisteter entdeckt worden ist. Daraufhin mußte dieser mit Polizeischutz aus den Bahnhof gebracht werden. Das undurchschaubaren Katz- & Mausspiel endete in Hamm, wo die SPD eine Veranstaltung abhielt, die von Faschos gestört wurde. Allerdings löste sich diese kleine Meinungsverschiedenheit recht schnell auf, die SPD entschied sich zum Dialog mit den Nazis. Stellvertretend für seine Kamaraden bekam Andreas Storr (ehem. Bundesvorsitzender der JN) ein Mikro in die Hand gedrückt. Antreffende Antifas wurden wie so oft von den Pigs aufgehalten.
Als Résumé bleibt zu sagen, daß durch die starke antifaschistische Gegenmobilisierung der schon genehmigte Nazi-Aufmarsch doch noch verhindert werden konnte. - Weiterso!
 
 

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