Auch er wäre gern dabei gewesen:

Der Fall Adolf Hitler

 

Die folgenden Auszüge beziehen sich auf Hitlers Schulzeit in Linz von 1902-1907. (Hitler wurde 1889 geboren.)

"Die Linzer Realschule in der Steingasse war als besonders "national" bekannt. Die Schüler stehen fast gänzlich auf der Seite der Alldeutschen. Sie sammeln sich in den von den Behörden verbotenen, aber geduldeten Mittelschulverbindungen "Gothia", der eine Mehrheit von Schülern angehört, und im "Wodan" und in der "Baiuvaria". In der vierten Klasse setzt bereits der Judenboykott ein, der sich über die Verbindungen ausbreitet. Das religiös-politische Glaubensbekenntnis dieser Linzer Realschüler umfaßt die Zustimmung zu dem "Linzer Programm", das 1882 von Schönerer, Friedjung, Viktor Adler und Anton Lanngaßner ausgearbeitet worden war und das 1885 die Judenklausel aufgenommen hatte, den Ausschluß der Juden von der Teilnahme an dieser deutsch-nationalen Erneuerungsbewegung. Dieses Linzer Programm findet sich in jedem Alldeutschen Kalender, im "Iros, deutschvölkischer Zeitweiser", den fast jeder Oberrealschüler als geistliches Vademekum bei sich trug..." (Friedrich Heer: "Der Glaube des Adolf Hitler", Frankfurt a.M. 1989/Erstauflage: München 1968,S. 27)

"In den Linzer Mittelschülern lebt ein eigentümlicher religiös-politischer, johanneischer Glaube, der uns in den Predigt-Reden Hitlers vielfach entgegentreten wird. Der Evangelist Johannes, diese merkwürdige Chiffren-Gestalt, stark gnostisch geprägt, ein Liebling bekanntlich gerade deutschnationaler evangelischer Pastoren im 19. Jahrhundert, unterscheidet fast manichäisch die "Kinder des Lichts" von den "Kindern der Finsternis", den Juden ...Hitlers böse Feind- "Welt", die er gegen das lichte Reich der Deutschen immer wieder zu satanischen Feldzügen antreten sieht, ist durch diesen eigentümlichen, pervertierten Johanneismus geprägt." (S. 28 a.a.O.)

"Die Linzer Realschüler stehen geschlossen gegen das "Völkerbabel", das "Sündenbabel" Wien." (S. 29 a.a.O.)

"Geschichte ist hier deutsche Reichsgeschichte"(S. 30 a.a.O.)

Wäre die akademische Laufbahn des Adolf Hitler nicht sang und klanglos gescheitert, so könnten wir ihn heute mit großer Wahrscheinlichkeit unter den Verbindungsstudenten wiederfinden.

Zum Werdegang österreichischer Schülerverbindungen noch ein weiteres Zitat aus den Burschenschaftlichen Blättern , Heft 9 September 1954:

Unter der Überschrift "Zur Nachwuchsfrage - ein Wort an die Aktiven" (Verfasser:von einem alten Burschenschafter) auf S. 267 ist folgendes nachzulesen"...während des ganzen 19. Jahrhunderts und darüber hinaus, bestanden an zahlreichen höheren Schulen Schülervereinigungen, die ihre Mitglieder auf die sprätere (Druckfehler) Zugehörigkeit zu einer Burschenschaft vorbereiteten, zum Teil auch zu bestimmten Burschenschaften in Beziehung standen und diesen ihren Nachwuchs zuführten; ... In besonderem Maße war dies im Gebiet der alten Donaumonarchie, in Österreich und im Sudentenland der Fall; hier waren diese "pennalen Burschenschaften" (neben denen es auch "pennale Corps" und andere Verbindungen gab) zeitweise sogar in einem eigenen Verbande, der "pennalen Burschenschaft der Ostmark" (p.B.d.O.) zusammengeschlossen und stellten einen nicht unwesentlichen Teil des Nachwuchses für die "akademischen" Burschenschaften an den Hochschulen. - Die Einstellung der Schule zu diesen burschenschaftlichen Schülervereinigungen war uneinheitlich ... Nach dem ersten Weltkrieg hatte sich die Zahl solcher Vereinigungen stark verringert; heute vestehen sie nur noch vereinzelt. Eine Ausnahme bilden die "pennalen Burschenschaften" in Österreich, die zwischen den beiden Weltkriegen größtenteils weiterbestanden und von denen auch heute noch viele wieder tätig sind. 4) (Fußnote 4) sie sind, zusammen mit den übrigen deutsch-freiheitlichen Pennälerverbindungen, innerhalb des "Österreichischen Pennäler-Ringes (Ö.P.R.) - dem auch die "Alten Herren" der Pennälerverbindungen angehören - zu einem "Pennäler Verbands-Convent" (P.V.C.) zusammengeschlossen.)

Die Erfolge geben den Initiatoren recht. Auch in jüngster Zeit sind die österreichischen Verbindungen für ihren strammen Rechtskurs bekannt.