Lubmin-Castor
aus Karlsruhe

Fünf Castor-Behälter mit Glaskokillen aus der stillgelegten WAA Karlsruhe  wurden am 16.02.2011 ins Zwischenlager Nord bei Lubmin transportiert - Der Atommüll-Transport traf am 17.02.2011 im Zwischenlager Nord ein

(Letzte Aktualisierung: 22.10.2011)

 

Aktuelles und Inhaltsübersicht:

- 17.02.11, 08:12 Uhr: Der Lubmin-Castor aus Karlsruhe trifft nach zahlreichen Protesten 
    und Aktionen mit knapp vierstündiger Verspätung im Zwischenlager Nord (ZLN) ein

- 16.02.11, 03:15 Uhr: Der Lubmin-Castor
rollt aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage'
    Karlsruhe

- 12.02.11: Anti-Atom-Bündnis NordOst: Tag X - Abfahrt Castor 16.02.11, 01:00 Uhr - geplante
    Ankunft 17.02.11, 04:30 Uhr

- 12.02.11:
SWR: Überwachung der Castor-Route hat begonnen
-
07.02.11: Nachrichtenagentur dpa: Der Lubmin-Castor rollt am 16.02.11 aus Karlsruhe
- 03.01.11: Ostsee-Zeitung: Castor-Transport aus Karlsruhe soll am 17. Februar 2011 ins 
    Zwischenlager Nord (ZLN) rollen

- 20.12.10: Nachrichtenagentur dpa: Castor-Transport aus Karlsruhe könnte 
    im Februar 2011
ins Zwischenlager Nord (ZLN) rollen
09.12.10: BfS verlängert die Transportgenehmigung ins Zwischenlager Nord (ZLN) 
    bis zum 30.04.12

25.11.10: In der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) ist die 140. und damit letzte
    Glaskokille hergestellt worden. Die Verglasung des hochradioaktiven Atommülls ist beendet.
   
Die hochradioaktiven Glaskokillen in fünf Castor-Behältern sollen im
    Forschungszentrum Karlsruhe gelagert und demnächst zum Zwischenlager Nord (ZLN) 
    in Lubmin bei Greifswald gebracht werden. 
    Ein Transporttermin steht laut WAK noch nicht fest.

-
 22.06.10: In der stillgelegten WAA Karlsruhe wurde die 122. Glaskokille aus 
    hochradioaktivem Atommüll hergestellt - Der "Hauptverglasungsprozess" 
    wurde damit beendet

- 11.06.10: Das BfS erteilt Transportgenehmigung für einen Castor-Transport von 
    fünf Behältern mit Glaskokillen aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe 
    in das Zwischenlager Nord (ZLN) 

- 07.06.10: In der stillgelegten WAA Karlsruhe wurde die 115. Glaskokille aus 
    hochradioaktivem Atommüll hergestellt
-  10.05.10: In der stillgelegten WAA Karlsruhe wurde die 102. Glaskokille aus 
    hochradioaktivem Atommüll hergestellt
- 03.05.10: Dritter Castor-Behälter mit Glaskokillen wurde zwischenzeitlich für den Transport 
    ins Zwischenlager Nord beladen

- 16.02.10: Der zweite von fünf Castor-Behältern mit Glaskokillen für den Transport
    ins Zwischenlager Nord wurde beladen
- Seit Beginn der Verglasung am 16.09.09 sollen bis Ende November 2009 bereits 
   35 von 130 Glaskokillen hergestellt worden sein.
- Die Verglasungsanlage für hochradioaktiven und flüssigen Atommüll hat am 01.09.09 
   den "heißen" Betrieb aufgenommen, am 16.09.09 wird mit dem Routinebetrieb begonnen
- Umweltministerium Baden-Württemberg gibt grünes Licht zur Verglasung der 
   hochradioaktiven Flüssigabfälle in der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' 
   Karlsruhe  - Der routinemäßige heiße Betrieb mit der Produktion hochradioaktiver Kokillen 
   wird voraussichtlich Ende September 2009 erfolgen. (26.08.09)

- Die Verglasungsanlage startet jetzt im "kalten Betrieb", also noch ohne Radioaktivität (02.05.09)
- Die Verglasung der hochradioaktiven Flüssigabfälle zu Glaskokillen soll ab Juli 2009 
   beginnen und voraussichtlich Ende 2010 abgeschlossen sein

- Das Umweltministerium Baden-Württemberg erteilt am 24.02.09 die zweite
   Teilbetriebsgenehmigung für die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) -
Die
   Verglasungs-Anlage für flüssige radioaktive Abfälle in der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage'
   Karlsruhe
darf in Betrieb gehen
-
Das BfS genehmigt am 24.02.09 die Einlagerung von HAW-Glaskokillen aus Karlsruhe ins
   Zwischenlager Nord
- Castor-Transport u.a. aus Karlsruhe ins Zwischenlager Nord beantragt

- A
m 28.01.08 erfolgte der Transport eines Test-CASTOR aus der 'Verglasungs-Anlage' (VEK) in 
   das Zwischenlager Nord (ZLN)
bei Greifswald-Lubmin

- Aktueller Stand der Dinge zum Castor
Karlsruhe-Lubmin

-
Die Verglasungs-Anlage (VEK) in der Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK)
- Rund 70 Kubikmeter hochradioaktiver flüssiger Atommüll wurden in der stillgelegten 
   WAA Karlsruhe gelagert

-
Die stillgelegte Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) wird demontiert
-
Hintergrundinfos zur Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK)


CASTOR-Behälter auf dem Weg in das Gebäude der Verglasungs-Anlage (VEK) in Karlsruhe

Die stillgelegte Wiederaufbereitungs-Anlage Karlsruhe

 

Aktueller Stand der Dinge zum Castor
17. Februar 2011
Castor-Transport aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' in Karlsruhe trifft im Zwischenlager Nord (ZLN) ein

Der Castor-Zug mit fünf Atommüll-Behältern des Typs CASTOR HAW 20/28 CG (mit 140 hochradioaktiven Glaskokillen) rollte aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe am 16.02.11 um 03:15 Uhr. 
Der Atommüll-Transport fuhr zunächst rund 10 Kilometer auf Stadtbahngleisen durch mehrere Wohngebiete der Gemeinden Eggenstein-Leopoldshafen und Karlsruhe zum Karlsruher Güterbahnhof West, wo der Zug gegen 04:20 Uhr eintraf. Auf dem Karlsruher Güterbahnhof West erfolgte ein Lokwechsel und mehrere Begleitwaggons wurden für den rund 900 Kilometer langen Weg nach Lubmin angehängt. Den Karlsruher Güterbahnhof West verließ der Castor-Transport um 06:38 Uhr in Richtung Pforzheim. Die weitere Fahrt in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin führte über Pforzheim (07:03 Uhr), Bietigheim (07:32 Uhr bis 08:09 Uhr Aufenthalt), Heilbronn (08:15 Uhr), Würzburg Zell (09:55 Uhr), Fulda (12:07 Uhr), Hünfeld (12:16 Uhr bis 12:50 Uhr Aufenthalt), Bebra (13:17 Uhr), Eisenach (13:52 Uhr), Gotha (14:50 Uhr), Erfurt (15:50 Uhr), Schkopau/Ammendorf (16:30 Uhr bis 17:45 Uhr Aufenthalt), Halle (18:32 Uhr), Magdeburg (20:51 Uhr),  Wittenberge (22:32  Uhr), Ludwigslust-Rastow (23:15 Uhr bis 23:31 Uhr Aufenthalt), Schwerin (17.02.11 gegen 00:48 Uhr), Bad Kleinen (01:09 Uhr), Riebnitz-Damgarten (04:48 Uhr bis 04:51 Uhr Aufenthalt), Stralsund (05:54 Uhr) Greifswald (07:15 Uhr) und Lubmin (08:09). Der Castor-Zug traf anschließend um 08:12 Uhr mit knapp vierstündiger Verspätung im Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin ein.
Protestaktionen gegen den Castor hatte es vor allem beim Start in Karlsruhe, dort hatten rund 500 AtomkraftgegnerInnen die Gleise blockiert, in Halle/Saale und in mehreren Orten Mecklenburg-Vorpommerns gegeben: Zwei AktivistInnen der Umweltorganisation Robin Wood, die sich südlich von Halle in Sachsen-Anhalt von einer Eisenbahnbrücke abgeseilt hatten, konnten den Zug für rund eine Stunde stoppen. Zuvor hatte ein Demonstrant wenige Kilometer vor Gotha in Thüringen die Gleise blockiert. Der Transport musste daraufhin anhalten. In Mecklenburg-Vorpommern wurde mit Gleisblockaden unter anderem bei Rastow nahe Ludwigslust, in Schwerin und nahe Stralsund sowie mit einer Ankettaktion bei Ribnitz-Damgarten die Fahrt des Zuges aufgehalten. Bundesweit gab es Mahnwachen, Gleisspaziergänge oder Sitzblockaden an 22 Orten.
Kurzbeschreibung des Castor-Zuges zwischen der ehemaligen 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe und dem Karlsruher Güterbahnhof West: 1x rote dieselangetriebene Rangierlok, 2x Personenwagen, 5x Castor
Kurzbeschreibung des Castor-Zuges zwischen Erfurt und Halle/Saale: 2x rote Diesellok (232 569-4 und 232 259-2) vorne, 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil, 2x blauer Personenwagen, 1x grauer Personenwagen, 2x blauer Personenwagen, 1x grauer Personenwagen, 5x Castor, 1x grauer Personenwagen, 2x blauer Personenwagen, 1x grauer Personenwagen, 2x blauer Personenwagen, 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil, 2x rote Diesellok (232 254-3 und 232 255-0) hinten.
Kurzbeschreibung des Castor-Zuges zwischen Greifswald und Lubmin: 2x rote Diesellok (232 255-0 und 232 254-3) vorne, 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil, 2x blauer Personenwagen, 1x grauer Personenwagen, 2x blauer Personenwagen, 1x grauer Personenwagen, 5x Castor, 1x grauer Personenwagen, 2x blauer Personenwagen, 1x grauer Personenwagen, 2x blauer Personenwagen, 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil, 2x rote Diesellok (232 259-2 und 232 569-4) hinten.

 
Acht Dieselloks der Baureihe 232 ("Ludmilla") für Castor-Transporte im Einsatz

Über die für Castor-Transporte verwendeten Dieselloks der Baureihe 232 ("Ludmilla") gibt es im Web interessante Infos:
Demnach gibt es acht Dieselloks der Baureihe 232, die speziell für die Castor-Transporte umgerüstet wurden. Sie verfügen über Vorrichtungen zur Vergitterung der Fenster, verstärkte Frontscheiben, Anschlüsse für Videokameras, haben ein verstärktes unteres Spitzenlicht und sind doppeltraktionsfähig.
Die Lok-Nummern der acht Castor-Lokomotiven sind: 232 209-7, 232 254-3, 232 255-0, 232 259-2, 232 347-5, 232 349-1, 232 413-5 und 232 569-4.  
Bei dem Gorleben-Transport 2010 wurden die vier Dieselloks mit den Lok-Nummern 232 209-7, 232 347-5, 232 349-1 und 232 413-5 auf der Strecke Lüneburg - Dannenberg eingesetzt, beim Gorleben-Transport 2008 wurden die vier Dieselloks mit den Lok-Nummern 232 254-3, 232 255-0, 232 259-2 und 232 569-4 verwendet und bei den Gorleben-Transporten 2005 und 2006 die vier Dieselloks mit den Lok-Nummern 232 209-7, 232 347-5, 232 349-1 und 232 413-5. - Die jeweils vier anderen waren Reserve-Loks für den Castor-Zug.
Auch bei dem
Transport von hochradioaktivem Atommüll Mitte Dezember 2010 aus dem französischen Cadarache ins Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin, sowie bei dem Castor-Transport von hochradioaktiven Glaskokillen Mitte Februar 2011 aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' in Karlsruhe in das Zwischenlager Nord bei Lubmin waren diese acht Castor-Lokomotiven im Einsatz.
Auffällig: Alle vier Castorlok-Paare waren an den Lokenden (Führerstand 2) zusammengekoppelt. Eine Auswertung des Bildmaterials ergab, daß dies auch bei den vorherigen Castor-Transporten der Fall war. Dies könnte(!) technische Gründe aufgrund der speziellen Ausrüstung der Loks für die Atommüll-Transporte haben.

Der Castor-Zug rollt am 16.02.11 um 15:52 Uhr aus Karlsruhe kommend durch Bad Kösen (zwischen Erfurt und Halle/Saale) in Richtung des Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin

Der Castor-Zug rollt am 16.02.11 um 15:52 Uhr aus Karlsruhe kommend durch Bad Kösen (zwischen Erfurt und Halle/Saale) in Richtung des Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin

Von einer E-Lok (185 140-1) gezogen fährt danach am 16.02.11 um 15:57 Uhr ein Lokzug mit zwei Reserve-Castorloks (232 347-5 und 232 209-7) durch Bad Kösen

  

Transportwagen für die Beförderung der hochradioaktiven Glaskokillen auf der Schiene

Für den Schienentransport der Castoren mit hochradioaktiven Glaskokillen werden nach Aussage der AREVA NC Transportwaggons des französischen Typs "Q70", sowie des neueren Typs "Q76" eingesetzt.
- Ein Transportwaggon des Typs "Q76" hat nach Angaben der AREVA NC eine Länge von 22,5 Metern und eine Breite von  3,05 Metern. Der Transportwaggon des Typs "Q76" hat demnach ein Leergewicht von 57 Tonnen, mit einem Castor-Behälter
des Typs TN81 beladen wiegt er 177,5 Tonnen.
- Ein Transportwagen des älteren Typs "Q70" hat nach Aussage der AREVA NC eine Länge von 20,7 Metern und eine Breite von 3,06 Metern. Der Transportwaggon des Typs "Q70" hat demnach ein Leergewicht von 47 Tonnen, mit einem Castor-Behälter
des Typs TN28 VT beladen wiegt er 160 Tonnen.

Die französischen Transportwaggons des Typs "Q76" (grünes Chassis) wurden zuvor u.a. verwendet:
- ab November 2008 bei den Castor-Transporten von hochradioaktiven Glaskokillen in Atommüll-Behältern der Typen TN81 und CASTOR HAW 28M aus der französischen Plutonium-Fabrik La Hague in das 'Zwischenlager' Gorleben.

Die französischen Transportwagen des Typs "Q70" (grünes Chassis) wurden zuvor u.a. eingesetzt:
- am 16.02.2011 bei dem Glaskokillen-Transport mit Atommüll-Behältern des Typs CASTOR HAW 20/28 CG aus der stillgelegten WAA Karlsruhe ins Zwischenlager Nord bei Lubmin,
- von 2001 bis zum November 2006 bei den Castor-Transporten von hochradioaktiven Glaskokillen in Atommüll-Behältern des Typs CASTOR HAW 20/28 CG aus der französischen Plutonium-Fabrik La Hague in das 'Zwischenlager' Gorleben,   
- bei den vorherigen WAA-Transporten von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken in die Plutonium-Fabrik von La Hague in Frankreich. - Ein ähnlicher Wagentyp (blaues Chassis) war bei den damaligen WAA-Transporten von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken über Frankreich in die Plutonium-Fabrik Sellafield in Groß Britannien verwendet worden.

 Französische Transportwaggons des Typs "Q76" für Castor-Transporte auf der Schiene

Französische Transportwaggons des Typs "Q70" für Castor-Transporte auf der Schiene
 

Die zwei blauen Halbgepäckwagen im Castor-Zug

Zwei Personenwagen mit Gepäckabteil des Typs 'BDms' in blauer Farbe wurden bislang bei den Castor-Transporten nach Gorleben, sowie bei den Castor-Transporten ins Zwischenlager Nord bei Lubmin im Dezember 2010 und Februar 2011, direkt hinter den beiden Zugloks und vor den beiden Schubloks eingesetzt. Diese Wagen sind augenscheinlich nach ihrer Außerdienststellung bei der DB umlackiert und umgebaut worden. Auch diese Personenwagen trugen in den Castor-Zügen keine DB-Logos.
Auffällig an diesen Wagen sind mehrere Antennen die vorne, in der Mitte und hinten auf dem Dach  angebracht sind.
Diese blauen Personenwagen mit Gepäckabteil des Typs 'BDms', die zuvor bereits bei WAA-Transporten in die Plutonium-Fabriken von La Hague und Sellafield verwendet wurden, sind offensichtlich zur Sicherung der Atomtransporte speziell um- und ausgerüstet worden und werden daher ausschließlich für diesen Zweck eingesetzt. Im ehemaligen Gepäckabteil ist ausreichend Platz zum Einbau von Funkanlagen, Elektronik, zur Lagerung von Gerätschaften, ... vorhanden.

Castor-Zug mit blauem Halbgepäckwagen auf der Strecke nach Lüneburg (09.11.2008) Castor-Zug mit blauem Halbgepäckwagen in Lüneburg auf dem Weg nach Dannenberg (13.11.2002)
 

Acht Personenwagen der Centralbahn AG am Lubmin-Castor 2011 aus Karlsruhe beteiligt

Bei dem Castor-Transport von hochradioaktiven Glaskokillen Mitte Februar 2011 aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' in Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin, sowie bei dem Transport von hochradioaktivem Atommüll Mitte Dezember 2010 aus dem französischen Cadarache ins Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin, befanden sich in den Castor-Zügen u.a. je acht blaue Personenwagen (nicht die beiden blauen Halbgepäckwagen mit den auffälligen Dachantennen an den Zugenden) mit auffälligen gelben Verzierungen für den Begleitschutz durch die Bundespolizei (Ex-BGS). Nach mehreren Infos im Web gehörten diese der Centralbahn AG in der Schweiz.
Die Centralbahn AG mit Sitz in Basel (Centralbahnplatz 12, CH - 4002 Basel) ist ein privates Eisenbahnunternehmen in der Schweiz. Hauptgeschäft ist nach deren Aussage im Internet die Durchführung von Sonderzugfahrten mit eigenen Fahrzeugen. Die acht Personenwagen stammten nach Aussagen im Web ursprünglich von der DB. Von der Centralbahn AG wurden die Waggons blau lackiert. Zusätzlich wurden u.a. mehrere gelbe spiralförmige Verzierungen auf die blauen Außenwände aufgemalt sowie Werbung angebracht.
Für die Verwendung dieser Personenwagen bei den beiden Castor-Transporten in das Zwischenlager Nord wurde die sonst an den Waggons befindliche Werbung u.a. für "Kleiner Feigling", "Krombacher" und "www .eurostrand.de" mit dem Slogan "Eurostrand macht happy" mit blauer Folie unkenntlich gemacht.
Nach mehren Angaben Netz gehörten die im Castor-Zug nach Gorleben im November 2010, sowie zuvor im November 2008, befindlichen zehn blauen Personenwagen (nicht die beiden blauen Halbgepäckwagen mit den auffälligen Dachantennen an den Zugenden) der Centralbahn AG in der Schweiz. Mit den Personenwagen wurde der Begleitschutz durch die Bundespolizei (Ex-BGS) im Castor-Zug mitgeführt.
Für den Einsatz dieser Personenwaggons wurde die sonst an den Touristikwagen befindliche Werbung u.a. für "Kleiner Feigling", "Krombacher" und "www .eurostrand.de" mit dem Slogan "Eurostrand macht happy" mit blauer Folie unkenntlich gemacht.

Personenwagen (rechts) der Centralbahn AG für den Begleitschutz des Castor-Zuges beim Castor-Transport nach Gorleben (09.11.2008) - Die Werbung an den Waggons wurde mit blauer Folie überdeckt

Personenwagen der Centralbahn AG für den Begleitschutz des Castor-Zuges beim Atommüll-Transport aus Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (Mitte Februar 2011) - Die Werbung an den Waggons wurde mit blauer Folie überdeckt Zum Vergleich: Personenwagen der Centralbahn AG in Basel (Schweiz) bei einer Touristikfahrt mit der Werbung für "Kleiner Feigling", "Krombacher" und "www .eurostrand.de" mit dem Slogan "Eurostrand macht happy"

 

In einer Pressemitteilung teilt das Anti-Atom-Bündnis NordOst auf der Website Lubmin niX da! am 17.02.11 mit: "Demonstration gegen den Castor-Transport in das Zwischenlager bei Lubmin war ein voller Erfolg - Es wurde ein deutliches Zeichen gegen die unverantwortliche Atompolitik gesetzt."
"
Nachdem der Castor-Transport nach 28 Stunden im Zwischenlager Nord bei Lubmin angekommen ist, zieht das Anti-Atom Bündnis NordOst eine positive Bilanz. Ingesamt beteiligten sich mehr als tausend Menschen bundesweit an den Protestaktionen gegen den Atommülltourismus.
Im Vergleich zum Castor-Transport im letzten Dezember wurden durch den Castorstreckenaktionstag, den dezentralen Protest und die Vielfalt der Protestmethoden mehr Menschen für die Atomproblematik sensibilisiert.
Die Neuheit bei diesem Protesten war das dezentrale Konzept. Sehr erfolgreich wurde entlang der gesamten Strecke protestiert. An mehr als 22 Orten gab es unterschiedlichste Aktionsformen wie Mahnwachen, Schienenchecks und Sitzblockaden. 'Die Zeit der stillen und heimlichen Castor-Transporte ist vorbei' sagt Sophie Hirschelmann.
Den Anfang machten die Greenpeace- und Nachttanzblockade in Karlsruhe. Auf der Strecke gab es unzählige Mahnwachen an allen möglichen Streckenabschnitten und den Abschluss bildeten die Sitzblockaden um Lubmin. Das Konzept ging auf, selbst mit den eingerechneten Zeitpuffern seitens der Polizei kam der Transport verspätet an und wurde genauso lange aufgehalten wie der vorherige Transport im Dezember.
Kritik lieferte vor allem das Verhalten der Polizei. Neben überproportional vielen Personen und Fahrzeugkontrollen stellte die Polizei rechtswidrige Platzverweise aus. 'Die Aktivisten fühlten sich in Greifswald unter Generalverdacht gestellt. Jeder. der auch nur in die Nähe der Schiene kam, war ein potentieller Verdächtiger und wurde durchsucht.' meint DanielHoltermann vom Anti-Atom Bündnis NordOst. Zudem agierten die Beamten mit unverhältnismäßiger Gewaltanwendung bei der Mahnwache in Kemnitz, obwohl keine Straftaten begangen wurden und die Versammlung friedlich verlief. Die Beamten kesselten die Mahnwache ein und untergruben zum wiederholten male das Versammlungsrecht, desweiteren wurden Demonstranten_innen mit gezielten Faustschlägen ins Gesicht verletzt. Es gab mehrere Verletzte.
Die Forderungen des Anti-Atom Bündnisses bleiben bestehen, auch wenn der Atommüll in ein anderes unsicheres Zwischenlager umgelagert wurde. Die Atomkraftwerke müssen sofort stillgelegt werden, damit kein weiterer Atommüll mehr produziert wird. Es gibt kein sicheres Endlager und derzeit wird der Müll nur von einem Zwischenlager zum andern hin und her transportiert, das täuscht eine Lösung der Lagerungsproblematik vor. Zusätzlich muss von der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern der Antrag auf die unbegrenzte Pufferlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Müll im Zwischenlager Nord abgelehnt werden.
Als das Zwischenlager gebaut wurde, versprachen die Landespolitiker, dass nur Atommüll aus den Atomkraftwerken Rheinsberg und Lubmin eingelagert wird. Ein wiederholter Wortbruch unterhöhlt immer weiter die Grundlagen einer Demokratie. Daher wird weiter ein Volksentscheid über die Atomkraft an sich angestrebt. Der Großteil der Bevölkerung steht der Atomenergie skeptisch gegenüber, dies wird aber von den Politikern nicht respektiert und führt zu einer Entfernung der Menschen zur Demokratie.
Das Anti-Atom Bündnis Nordost bedankt sich bei den zahlreichen Aktivisten die sich gegen die unverantwortliche Atompolitik engagiert haben. Der Castor-Transport war ein deutliches Zeichen gegen die Atomenergie und ein guter Start in das Anti-Atom-Jahr 2011, dem viele weitere Aktionen folgen werden, denn das Ziel bleibt bestehen: Die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen und der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen."

Auf der Website Lubmin niX da! informiert das Anti-Atom-Bündnis NordOst am 17.02.11 um 04:30 Uhr in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Der Castortransport erreicht Mecklenburg-Vorpommern und mehr als hundert Menschen blockieren ihn bisher erfolgreich entlang der Strecke": 
"
Mit enormen Geschwindigkeiten raste der strahlende Atommülltransport in den vergangenen 24 Stunden durch Deutschland, ohne Rücksicht auf Menschen in der Nähe der Gleise und trotz eindeutiger Warn- und Stoppsignale.
Nun hat er Mecklenburg-Vorpommern erreicht und der viel zu rasanten Fahrt wird an vielen verschiedenen Orten entlang der Strecke ein Ende gesetzt. Bereits in Rastow bei Ludwigslust blockierten erfolgreich 25 Aktivist_innen für 30 Minuten den Castor mit einer Sitzblockade. Kurz darauf wurde der Transport auch bei Schwerin aufgehalten, als sich ca. 30 Menschen ihm auf der Schiene entgegenstellten und erst nach einer dreiviertel Stunde geräumt werden konnten.
In der Zwischenzeit konnten sich auch die Aktivist_innen der Mahnwachen zwischen Greifswald und Lubmin gegen das massive Polizeiaufgebot durchsetzen und blockieren nun mit 130 Menschen die Gleise bei Kemnitz.
Sie werden vermutlich ein wenig verweilen können. Noch besteht kein Grund zur Räumung. Der Castortransport ist weit entfernt und steht, denn zwei Aktivist_innen der Initiative 'CastorStop Altenwillershagen' haben sich im Gleisbett festgekettet und fordern damit den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und den sofortigen Stopp dieses sinnlosen Atommülltourismus.
Eins ist bereits sicher: Auch die von der Polizei nach Angaben der Ostsee-Zeitung einberechnete Pufferzeit im Fahrplan des Castors aufgrund von Protesten reicht nicht aus, um den Castor pünktlich in Lubmin ankommen zu lassen.
'Zahlreiche Aktionen und Blockaden sorgen wieder dafür, dass der Castor mit enormer Verspätung im Zwischenlager eintreffen wird und die Zeit der stillen Atommülltransporte in den Nordosten Deutschlands definitiv vorbei sind!', meint Sophie Hirschelmann, Pressesprecherin vom Anti-Atom-Bündnis Nordost."

Das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim gibt dazu auf dessen Website unter der Überschrift "Erfolgreicher Protest: Nachttanzblockade in Karlsruhe" bekannt: "Ursprünglich sollte der Castor aus Karlsruhe nach Lubmin um 01:00 Uhr morgens abfahren. Doch rund 500 entschlossene Menschen wussten dies zu verhindern. Denn für sie stellt die Verschiebung des Strahlenmülls keine Lösung der Atomproblematik dar. Obwohl die Polizei ein Großaufgebot aus ganz Baden-Württemberg vor Ort hatte, gelangten die Demonstrierenden ohne Probleme auf die Gleise. Fast vier Stunden harrten sie aus, bevor die Blockade durch die Polizei aufgelöst wurde. Der Sonderzug fuhr mit drei Stunden Verspätung um 04:00 Uhr morgens los."

Energiewerke Nord GmbH (EWN), 17.02.11: "Die CASTOR-Behälter sind abtransportiert"

Die bundeseigenen Energiewerke Nord GmbH (EWN) geben auf ihrer Website im Internet am 17.02.11 unter der Überschrift "Die CASTOR-Behälter sind abtransportiert" folgende Stellungnahme zu dem Atommüll-Transport aus Karlsruhe nach Lubmin ab, die wir nachfolgend dokumentieren:

"Am 16.02.2011 wurden fünf CASTOR-Behälter vom Gelände der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) auf dem Schienenweg abtransportiert. Hiermit ist ein wichtiger Meilenstein im Projekt Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage erreicht, denn die Entsorgung der hochradioaktiven Abfalllösung aus der Betriebszeit der WAK ist Voraussetzung für die weiteren Rückbauarbeiten.
Um die hochradioaktive Abfalllösung in eine feste, sicher transport- und endlagerfähige Form zu überführen, wurde am Standort die Verglasungsanlage VEK errichtet. In der Betriebszeit der VEK von September 2009 bis Oktober 2010 wurden 140 Edelstahlkokillen mit Abfallglas produziert. Die Kokillen wurden in CASTOR-Behälter verladen und in das bundeseigene Zwischenlager Nord (ZLN) transportiert. Dort sind sie heute Morgen um 8:12 Uhr angekommen."
Der Castor-Transport rollt am 16.02.11 um 03:15 Uhr aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe Der Castor-Transport trifft am 17.02.11 um 08:12 Uhr im Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin ein

16. Februar 2011
Robin Wood: "Abseilaktion von ROBIN WOOD-Aktivisten bei Halle stoppt CASTOR-Zug"

"Zwischen den Orten Schkopau und Halle-Ammendorf (Sachsen-Anhalt) protestieren heute seit 16:25 Uhr zwei ROBIN WOOD-Aktivisten mit einer Abseilaktion gegen den Atommülltransport von Karlsruhe nach Lubmin", gibt Robin Wood (robinwood.de) am 16.02.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Abseilaktion von ROBIN WOOD-Aktivisten bei Halle stoppt CASTOR-Zug" bekannt. "Beide Atomkraftgegner befinden sich in der Stahl-Gitter-Konstruktion unter einer Eisenbahnbrücke, die über die Saale führt. Sie sind mit einem Drahtseil gesichert, das über den Schienen verläuft, so dass eine Weiterfahrt des CASTOR-Zuges nur unter Gefährdung der beiden möglich wäre. Der CASTOR-Zug steht zurzeit auf der Brücke. Die AktivistInnen fordern einen Stopp von Atommülltransporten und den sofortigen Atomausstieg.
Atommüll durch die Gegend zu karren, ist nutzlos und gefährlich. Bei einem Unfall können weite, dicht bevölkerte Landstriche für viele Jahre unbewohnbar werden", wird in der Mitteilung klargestellt. "Die Aktivisten wollen, dass Atommülltransporte und die Produktion neuen Atommülls sofort gestoppt werden.
Die fünf CASTORen stammen aus der Versuchsanlage zur so genannten Wiederaufbereitung abgebrannter Atom-Brennelemente in Karlsruhe. Sie enthalten etwa 16,5 Kilogramm Plutonium und 500 Kilogramm Uran in Salpetersäure. Das hochradioaktive Material wurde in Glaskokillen eingeschmolzen, die bislang in Edelstahltanks auf dem Gelände des Forschungszentrums lagerten. Die Anlage war 1971 als Pilotprojekt für die geplante 'Wiederaufarbeitung' im bayerischen Wackersdorf in Betrieb gegangen und wurde nach dem Scheitern der Pläne Anfang der neunziger Jahre stillgelegt", so die Mitteilung von Robin Wood im Rückblick. "Ende 1991 beschlossen der Bund, das Land und die Energieversorger die Anlage vollständig zurückzubauen. Im September 2009 begann dann das Verglasen der 'Atomsuppe', im Fachjargon 'Highly Active Waste Concentrate' (HAWC).
Derzeit wird mit Gesamtkosten von mindestens 2,7 Milliarden Euro gerechnet - Rückbau, Verglasung und Einlagerung der 'Atomsuppe' mitgerechnet. Die Energiewirtschaft ist lediglich mit 512 Millionen Euro an den Folgekosten der atomaren Experimente beteiligt." Von Robin Wood wird darüber weiter informiert: "Sie hat sich schon in einer Frühphase des Projekts aus der Verantwortung freigekauft, ihr Kostenanteil wurde gedeckelt. Den Löwenanteil müssen die SteuerzahlerInnen aufbringen. Nach der derzeitigen Planung wird es bis zum Jahr 2023 dauern, bis die Anlage vollständig zurückgebaut sein wird.
Heute rollt innerhalb von zwei Monaten bereits der zweite CASTOR-Transport ins Zwischenlager Nord an der Ostseeküste. Befürchtungen, dass der Müll - gegen den Willen des Landes Mecklenburg-Vorpommern - dort auf unbestimmte Zeit bleiben wird, sind berechtigt. In der Finanzplanung des Bundes ist bereits berücksichtigt, dass in Lubmin nicht nur für 40, sondern für 80 Jahre Atommüll eingelagert bleibt. Begründet wird dies damit, dass es auf absehbare Zeit kein funktionstüchtiges Endlager in Deutschland geben wird.
Von Robin Wood wird in der Pressemitteilung am Schluß gefordert: "Die Konsequenz aus der ungelösten Endlagerfrage muss heißen: Atomausstieg, und zwar sofort!"

15. Februar 2011
Greenpeace: "Plutoniumsuppe auf gefährlichen Irrwegen"

Von Greenpeace (greenpeace.de) wird am 15.02.11 unter dem Titel "Plutoniumsuppe auf gefährlichen Irrwegen - Greenpeace-Aktivisten fordern Mappus auf, den Atommüll in Baden-Württemberg zu lagern, anstatt ihn nach Lubmin abzuschieben" folgende Presseerklärung abgegeben: "Gegen den bevorstehenden Castor-Transport nach Lubmin protestieren seit dem frühen Morgen 35 Greenpeace-Aktivisten. Auf den Gleisen zur ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe haben sie einen Container mit einer ausfahrbaren Arbeitsplattform abgesetzt. Darauf befinden sich in mehreren Metern Höhe zwei Aktivisten mit einem Banner: Stopp Castor nach Lubmin!"
Auf der Website von Greenpeace (greenpeace.de) wird unter dem Titel "Plutoniumsuppe auf Irrwegen" mit Datum vom 14.02.11 dazu u.a. näher informiert: "Nach neun Stunden scheint der Aktionsort einer Baustelle gewichen zu sein: Mit technischer Unterstützung versucht die Polizei nun, die Aktivisten auf der Hebebühne vom Eingang zur Forschungsanlage zu bewegen. Sie hat die zehn Aktivisten, die sich am Tor fixiert haben, bereits weggebracht. Auf den Gleisen kommen die Flexer auch nur langsam voran: Über die Hälfte der Aktivisten hält an den Schienen die Stellung und protestiert gegen die Castor nach Lubmin. Im Mittelpunkt der Aktion steht ein knallroter Container mit einer ausfahrbaren Arbeitsplattform. Aus mehreren Metern Höhe halten zwei Aktivisten darauf ein Banner und haben einen guten Blick auf die Szene unter ihnen: Vor der ehemaligen Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe tummeln sich die ehrenamtlichen Protestler. Manche haben sich an den Toren, manche an den Gleisen direkt fixiert, die in die Anlage führen. Kletterer befestigen zwischen den Bäumen gerade ein Banner: Stopp Castor nach Lubmin."
In der Presseerklärung von Greenpeace vom 15.02.11 wird weiter informiert:
"Fünf Behälter mit radioaktivem Atommüll sollen in das mehr als 900 Kilometer entfernte Zwischenlager Nord bei Lubmin gebracht werden. Da der Großteil des strahlenden Mülls jedoch aus Atomreaktoren in Baden-Württemberg stammt, fordert Greenpeace den Atommüll auch in diesem Bundesland zwischenzulagern, bis es für ihn ein sicheres Endlager gibt.
'Ministerpräsident Mappus muss beim Thema Atommüll endlich Verantwortung übernehmen. Er muss seine Verweigerungshaltung endlich aufgeben und dafür sorgen, dass der Atomabfall aus Karlsruhe auch in Baden-Württemberg gelagert wird', fordert Greenpeace- Atomexperte Heinz Smital", in der Presseerklärung. "'Die hochstrahlende Plutoniumsuppe aus Karlsruhe hat in Lubmin nichts zu suchen.' Die baden-württembergische Landesregierung unter Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) lehnt die Lagerung von Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im eigenen Bundesland bisher ab.
"Von 1971 bis 1990 wurde in Karlsruhe Atommüll wiederaufgearbeitet, der zu rund 70 Prozent aus kommerziellen Reaktoren stammte und zu rund 30 Prozent aus Forschungsanlagen", so der Wortlaut in der Presseerklärung von Greenpeace im Rückblick. "Über die Verarbeitung im Kernforschungszentrum Karlsruhe wurde auch der hochradioaktive Industriemüll zu Forschungsmüll umdeklariert. Die inzwischen verglasten flüssigen Abfälle aus dem Wiederaufarbeitungsprozess haben eine Aktivität von 700 Billiarden Becquerel, das entspricht einem Mehrhundertfachen des radioaktiven Inventars, das zurzeit im Salzstock Asse gelagert ist",  wird von Greenpeace festgestellt.
"Die Castoren mit dem Atommüll sollen auf Straßenbahngleisen durch das Stadtgebiet von Karlsruhe und dann weiter nach Lubmin fahren. 'Solche unnötigen Transporte von strahlendem Müll quer durch die Republik müssen vermieden werden', so Smital. 'Der Müll in Karlsruhe stammt zu drei Vierteln aus Anlagen in Baden-Württemberg. Bei der Lagerung dieser Abfälle muss das Verursacherprinzip gelten und der Müll im Land bleiben. Prinzipiell dafür geeignet wäre das Zwischenlager am Atomkraftwerk Philippsburg, das nur wenige Kilometer von Karlsruhe entfernt ist.'"
Von Greenpeace wird in der Presseerklärung abschließend betont: "Das Zwischenlager Nord in Lubmin wurde ursprünglich ausschließlich für die Lagerung von Abfällen aus dem Rückbau der ostdeutschen Atomkraftwerke Greifswald und Rheinsberg sowie für den dort angefallenen Atommüll eingerichtet. Mit dem aktuellen Castor-Transport wird jetzt zum zweiten Mal nach Dezember 2010 hochradioaktiver Müll aus Westdeutschland nach Lubmin geliefert."

12. Februar 2011
Anti-Atom-Bündnis NordOst: Tag X - Abfahrt Castor 16.02.11, 01:00 Uhr - geplante Ankunft 17.02.11, 04:30 Uhr

Auf der Website Lubmin niX da! gibt das Anti-Atom-Bündnis NordOst bekannt:" Voraussichtlich wird der Castortransport am 16.2., um 1 Uhr nachts in Karlsruhe starten. Zugleich wurde bekannt, dass entlang der Strecke in Karlsruhe öffentliche Versammlungen unter freien Himmel und Aufzüge verboten sind. Dies bedeutet eine rechtlich äußerst fragwürdige Einschränkung des Versammlungsrechtes. Gleichzeitig scheint die Protestbewegung den Ordnungsbehörden zunehmend Kopf zerbrechen zu bereiten."

=> Aktuelle Infos zu dem anstehenden Castor-Transport aus Karlruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin gibt es im Internet z.B. auf http://www.lubmin-nixda.de/ 
=> Aktuelle Infos zu dem anstehenden Castor-Transport aus Karlruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin für den Südwesten sowie für dortige Aktionen gibt es im Internet z.B. auf http://neckarwestheim.antiatom.net/  und http://www.nachttanzblockade.de/ 
=> Aktuelle Infos ab Abfahrt des Zuges
auf http://www.castorticker.de/ 

Das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim informiert dazu auf dessen Website: 
"Nach bisher uns vorliegenden Informationen ist die Abfahrt des Atommüll-Zuges für die Zeit ab 01.00 Uhr in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch geplant. Die Weiterfahrt des Castors soll dann in der Nacht- bzw. den frühen Morgenstunden über die Bahnstrecke Karlsruhe - Bietigheim - Heilbronn erfolgen." (Stand vom 15.02.11)
"Transport: Nach bisher vorliegenden Infos gehen wir davon aus, daß der Castor nach der letzen S-Bahn im Forschungszentrum starten soll, also recht kurz nach Mitternacht (Di. auf Mi.). Die Stadt Karlsruhe hat am 11.2. eine Allgemeinverfügung/Versammlungsverbot veröffentlicht. Treffpunkt ist am Dienstag Abend, ab 20 Uhr in Karlsruhe/Neureut!" (Stand vom 13.02.11)

12. Februar 2011
Anti-Atom-Bündnis NordOst: "Pressemitteilung zu bundesweiten Auftaktdemonstrationen"

Das Anti-Atom-Bündnis NordOst gibt auf der Website Lubmin niX da! in einer Pressemitteilung am 12.02.11 mit dem Titel "Pressemitteilung zu bundesweiten Auftaktdemonstrationen" bekannt: "Bundesweite Auftaktdemonstrationen entlang der gesamten Strecke gegen den kommenden Castortransport von Karlsruhe in das Zwischenlager Nord bei Lubmin
Am Samstag, den 12. Februar 2011 wurde bundesweit durch das Anti-Atom Bündnis NordOst zum Castorstreckenaktionstag und zur  Auftaktdemonstration nach Greifswald aufgerufen. Circa 2000 AtomkraftgegnerInnen und sechs Trecker haben in Greifswald gegen den bevorstehenden Castortransport ins Zwischenlager Nord demonstriert. Im gesamten Bundesgebiet gingen mindestens 1000 Menschen an 23 Orten entlang der Strecke auf die Straße. Bunt und kreativ war der Aktionstag als Auftakt von zahlreichen Aktionen, die in den Protesten am Transporttag gipfeln werden.
'Der Aktionstag war ein voller Erfolg. Wir konnten zeigen, dass die unverantwortliche Atompolitik die ganze Bundesrepublik  angeht und es keine stillen Atommülltransporte mehr geben wird', meint Felix Leipold vom Anti-Atom Bündnis NordOst. Die Stimmung war gut zum Castorstreckenaktionstag von Karlsruhe bis Greifswald. Der Transport startet voraussichtlich in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch. Entlang der gesamten Stracke werden Aktionen erwartet, deren Start die Nachttanzblockade in Karlsruhe sein wird."

Anti-Atom-Bündnis NordOst: "Castorstreckenaktionstag war ein voller Erfolg"

Auf der Website Lubmin niX da! informiert das Anti-Atom-Bündnis NordOst unter dem Titel "Castorstreckenaktionstag war ein voller Erfolg": "Ein bundesweiter Protesttag entlang der gesamten Castorstrecke ist zu Ende. An mehr als 22 Orten von Karlsruhe bis Greifswald gingen rund 3000 junge und alte Demonstrierende auf die Straße, um gemeinsam gegen den anstehenden Atommülltransport ins Zwischenlager Nord zu protestieren. Es gab viele bunte und große Demonstrationszüge und Kundgebungen, es wurden Widerstandswaffeln gebacken, Flashmobs veranstaltet und sogar Schienenspaziergänge gemacht - ein starkes Zeichen vielfältigen Protests.
Wir danken allen, die diesen Tag mitgestaltet haben und trotz der kalten Temperaturen gegen die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung und Energiekonzerne auf die Straße gegangen sind.
Wir freuen uns, dass wieder mehr als deutlich geworden ist, dass Atommülltransporte in den Nordosten des Landes nicht mehr still und leise verlaufen, sondern bundesweit viele Menschen bewegen, die gemeinsam den sofortigen Atomausstieg fordern.
Dieser erfolgreiche Protesttag steht nicht für sich allein. Er war ein Auftakt für die zahlreichen geplanten Aktionen der nächsten Tage, die auf den für den 16. und 17. angekündigten Castortransport aufmerksam machen wollen. Zahlreiche Gruppen und Initiativen haben für den Transporttag Aktionen und Mahnwachen angekündigt und wollen diesen sinnlosen Atommülltransport stoppen.
Wir wünschen allen viel Erfolg und gutes Durchhalten!
Für den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg!

Hier eine kurze Übersicht über die bisherigen Rückmeldungen aus den Streckenaktionsorten:
Bernau: Kundgebung mit 70 Pers., Biesenthal: Kundgebung mit 60 Pers., Erfurt: Demo mit über 200 Pers., Greifswald: Demo mit über 2000 Pers., Halle: Kundgebung mit 100 Pers., Karlsruhe: Kundgebung mit 400 Pers. und anschl. gemeinsames Straßenbahnfahren auf der Castorstrecke durch Karlsruhe, Ludwigslust: 30 Pers. bei Schienenspaziergang, Magdeburg: Flashmob mit 25 Pers., Backen von Widerstandswaffeln und Infoverteilung - viel gute Resonanz, Wittenberge: 50 Pers. verteilten Infos und schmückten Bahnhofsvorplatz für den Tag X.
Habt Ihr noch weitere Infos zu bundesweiten Aktivitäten, dann Infotelefon 0170 - 12 23 239 oder antiatom[a]systemausfall.org."

=> Aktuelle Infos zu dem anstehenden Castor-Transport aus Karlruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin gibt es im Internet z.B. auf http://www.lubmin-nixda.de/ 

12. Februar 2011
SWR: Überwachung der Castor-Route hat begonnen

Vom Südwestrundfunk (swr.de) wird am 12.02.11 unter der Schlagzeile "Überwachung der Castor-Route hat begonnen" berichtet: "Bereits fünf Tage vor dem Atomtransport von Karlsruhe zur Ostsee überwacht die Polizei die Route. 'Der Einsatz hat quasi schon begonnen', sagte ein Polizeisprecher. Entlang der Stadtbahnstrecke in Karlsruhe gilt vom kommenden Dienstag 00.00 Uhr bis Mittwoch 24.00 Uhr eine Verbotszone.
In fünf Castoren wird am Mittwoch der Atommüll der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) nach Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) gebrachtInnerhalb der Verbotszone ist in einem Umkreis von 50 Metern rechts und links der Gleise das Versammlungsrecht eingeschränkt, um Blockaden von Atomkraftgegnern zu verhindern, bestätigte ein Polizeisprecher. Die Polizei werde bei dem Einsatz mit mehreren hundert Beamten präsent sein.
Anti-Konflikt-Teams sollen zu einem friedlichen Verlauf beitragen. 'Uns geht es darum, die Versammlungsfreiheit sicherzustellen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass der Castor-Transport sein Ziel erreicht', erläuterte ein Sprecher die Polizeistrategie. Die Beamten setzen auf ein abgestuftes Vorgehen: Sie wollen zunächst mit den Demonstranten reden. Es sei aber auch nicht ausgeschlossen, Teilnehmer in Gewahrsam zu nehmen. Gleisblockaden würden verhindert werden, betonte der Sprecher.
Bundesweit seien gegen den Atomtransport an rund 40 Orten Aktionen wie Mahnwachen, Demonstrationen oder auch Sitzblockaden geplant, kündigte Felix Leipold vom Anti-Atom-Bündnis Nordost in Greifswald an. Am Start in Karlsruhe wollen Atomkraftgegner mit rund 300 Teilnehmern bereits heute Mittag Bürger in der Innenstadt über den aus ihrer Sicht 'sinnlosen Atomtourismus' und dessen Gefährlichkeit informieren. Sie fordern die sofortige Abschaltung von Atommeilern und verlangen von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), den 'atomaren Unsinn' zu stoppen. Bis zur Klärung der Endlager-Frage müsse auf Atomtransporte verzichtet werden. 'Das sinnlose Hin-und-Her-Karren von Atommüll gehört untersagt', sagte etwa Hartmut Weinrebe, Regionalgeschäftsführer des BUND Mittlerer Oberrhein.
Von Dienstagabend wollen Demonstranten eine 'Nachttanzblockade' an den Schienen in Karlsruhe-Neureut organisieren - kurz vor dem erwarteten Abtransport in den Morgenstunden des Mittwochs. Der hoch radioaktive Müll stammt aus der fast 20-jährigen WAK-Betriebszeit. Die Castoren enthalten 56 Tonnen eines Glasgemisches, in dem strahlende Reste der so genannten Karlsruher Atomsuppe gebunden sind. Dabei handelte es sich um 60.000 Liter Flüssigabfall - ein Gemisch aus Salpetersäure mit verschiedenen stark radioaktiven Resten, darunter 16,5 Kilogramm Plutonium und 500 Kilogramm Uran."

07. Februar 2011
Nachrichtenagentur dpa: Der Lubmin-Castor rollt am 16.02.11 aus Karlsruhe

Der Termin für den Castor-Transport aus Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin steht nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa fest: Am 16.02.11 soll der Castor aus Karlsruhe losrollen, bestätigten demnach am 07.02.11 Landes- und Bundespolizei.

07. Februar 2011
Energiewerke Nord GmbH (EWN): "Transport von fünf CASTOR-Behältern mit Glaskokillen"

Die bundeseigenen Energiewerke Nord GmbH (EWN) geben auf ihrer Website im Netz am 07.02.11 unter der Überschrift "Transport von fünf CASTOR-Behältern mit Glaskokillen der Verglasungsanlage Karlsruhe (VEK) zum Transportbehälterlager des Zwischenlagers Nord (ZLN) in Rubenow" folgende Stellungnahme zu dem anstehenden Atommüll-Transport aus Karlsruhe nach Lubmin ab, die wir nachstehend dokumentieren:

"Fünf Behälter CASTOR HAW 20/28 CG mit verglastem hochradioaktivem Abfall aus der Betriebszeit der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) werden im Februar 2011 von Karlsruhe zum Transportbehälterlager des Zwischenlagers Nord (ZLN) in Rubenow (in der Nähe von Greifswald) transportiert. Eigentümerin des ZLN ist die bundeseigene Energiewerke Nord GmbH (EWN), die Muttergesellschaft der WAK GmbH.
Zur endlagergerechten Konditionierung der hochradioaktiven Abfalllösung wurde die Verglasungsanlage Karlsruhe (VEK) auf dem Gelände der WAK errichtet. Im radioaktiven Betrieb der Anlage wurden von September 2009 bis November 2010 insgesamt 140 Kokillen und somit 56 Tonnen Abfallglas produziert. Durch die Verglasung wurde der flüssige Abfall in eine feste, sicher transport- und endlagerfähige Form überführt. Die Radioaktivität der Betriebsabfälle ist damit nicht abschließend beseitigt, jedoch äußerst stabil in eine Glasstruktur eingebunden.
Spezielle CASTOR HAW 20/28 CG Behälter wurden mit je 28 Kokillen beladen. Die fünf beladenen CASTORen stehen an einem genehmigten Bereitstellungsplatz auf dem WAK-Gelände zum baldmöglichen Abtransport bereit. Die WAK GmbH verfügt über kein Zwischenlager für diese Art von Abfall.
Die Entscheidung zur Aufbewahrung der VEK-CASTORen im vorhandenen Transportbehälterlager des ZLN wurde im Jahr 2006 im Einvernehmen mit den Landesbehörden Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Bundesumweltministerium getroffen. Dieses Zwischenlager besitzt alle erforderlichen technischen und genehmigungstechnischen Voraussetzungen und stellt auch für die Zuwendungsgeber Bund und Land Baden-Württemberg eine wirtschaftliche Lösung für die Zwischenlagerung der Behälter bis zur Verfügbarkeit eines Endlagers dar.
Die Beförderungsgenehmigung für den Transport von Karlsruhe nach Rubenow wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz am 9. Dezember 2010 erteilt. Der Abtransport vom Betriebsgelände der WAK erfolgt über die auch für den routinemäßigen Personen- und Güterverkehr zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) - Campus Nord bzw. der WAK genutzten Gleisanlage. Die für den Transport von radioaktiven Stoffen zulässigen gesetzlichen Grenzwerte sind deutlich unterschritten und führen zu keiner nennenswerten zusätzlichen Strahlenexposition für die Bevölkerung."

Verladung der fünf Castor-Behälter mit hochradioaktiven Glaskokillen auf dem Gelände der stillgelegten "Wiederaufarbeitungs-Anlage" in Karlsruhe für den Transport in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin (10.02.11)

05. Februar 2011
Anti-Atom-Bündnis NordOst: "Mobilisierungsdemo in Rostock"

Das Anti-Atom-Bündnis NordOst gibt auf der Website Lubmin niX da! in einer Pressemitteilung am 05.02.11 mit dem Titel "Mobilisierungsdemo in Rostock" bekannt: "Am Samstag, den 05. Februar 2011 rief das Anti-Atom Bündnis NordOst zur Mobilisierungsdemo nach Rostock auf. 300 Atomkraftgegner_innen haben gegen den bevorstehenden Castortransport ins Zwischenlager Nord bei Greifswald demonstriert. Bunt und kreativ war die Demonstration der Auftakt von zahlreichen Aktionen in der ersten Februarhälfte, die in den Protesten am Transporttag gipfeln werden, welche den Castor stoppen sollen.
'Es geht um mehr als nur den Castor! Der Transport und die Transporte im allgemeinen sind unnötig, da es keine sicheren End- & Zwischenlager gibt und der Müll nur zwischen den Standorten hin und her transportiert wird. Das ist reiner Atommülltourismus!' meint Daniel Holtermann aus Rostock und verweist auf die Widersprüchlichkeit der Transporte. Es wird weiterhin Atommüll produziert, aber es gibt keine Lösung für dessen Lagerung. Die einzige Möglichkeit ist der sofortige Ausstieg aus der Atomenergie und die transparente Suche nach einer Lösung für die Lagerung des Atommülls.
'Wir rufen alle Menschen auf, sich dem Castortransport, der um den 16. Februar rollen soll, aktiv entgegenzustellen. Die angekündigte  Demonstration in Karlsruhe am Abfahrtsort des Transportes zeigt, dass die Protestbewegung in ganz Deutschland angekommen ist. Die Zeiten der heimlich, still und leise durchgeführten Atommülltransporte sind vorbei.' erklärt Sophie Hirschelmann vom Anti-Atom Bündnis NordOst.
Der Landtag von MV hat sich 2010 gegen Transporte aus anderen atomaren Anlagen außer die in Lubmin und Rheinsberg ausgesprochen. Der Innenminister Lorenz Caffier soll nun den Antrag für weitere Transporte mit schwach- und mittelradioaktivem Müll ablehnen und sich der Entscheidung des Parlamentes beugen. Am 12.02.2011 findet die Auftaktdemonstration für die Proteste um 14:00 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz statt."
Presse-Kontakt: presse-antiatom[at]systemausfall.org
Telefon: 0151- 107 455 02

=> Aktuelle Infos zu dem anstehenden Castor-Transport aus Karlruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin gibt es im Internet z.B. auf http://www.lubmin-nixda.de/ 

30. Januar 2011
Anti-Atom-Bündnis NordOst: "Aufruf zum Castorstreckenaktionstag am 12.2.2011 von Karlsruhe bis Lubmin"

Das Anti-Atom-Bündnis NordOst informiert auf der Website Lubmin niX da!
"
Im Dezember hat der Protest gegen den Castortransport in das Zwischenlager Nord/ Lubmin bundesweit für Aufsehen gesorgt. Dieses war der erste Streich, und der zweite rollt sogleich. Die Planung ist im vollen Gange, doch wir brauchen Eure Unterstützung!
Vorraussichlich 16./17. Februar 2011 soll erneut ein Castortransport, diesmal aus der stillgelegten Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe, ins Zwischenlager Nord nach Lubmin fahren. Die fünf Castoren enthalten von der Atomindustrie produziertes hochradioaktives Material, das in dieser staatlichen Anlage 'aufbereitet' wurde.16 kg Plutonium und etwa 500 kg Uran in Salpetersäure bilden die gefährliche Atomsuppe, die in Glaskokillen eingeschmolzen wurde.
Wir rufen alle Anti-Atom Gruppen, andere Initiativen und Vereine, aber auch Einzelpersonen auf, gleichzeitig mit uns am 12.2.2011 entlang der möglichen Transportstrecken des Castors mit vielen Demonstrationen ein klares Zeichen zu setzen: Widerstand im ganzen Land gegen diesen Castortransport, denn Atommüll geht uns alle an!
Außerdem rufen wir Euch auf, euch auch am Protest der darauffolgenden Tage, zu beteiligen! Organisiert bei Euch an der Strecke Widerstand und stoppt den Castor am Tag X
Natürlich seid ihr auch alle herzlich eingeladen in den Nordosten zu kommen um mit uns zu demonstrieren und am Tag X den Castor zu stoppen. Es wird wieder eine Buskoordination von ausgestrahlt geben, damit ihr alle zu den Demonstrationen gelangen könnt. Werdet aktiv und solidarisiert Euch mit allen Betroffenen!
Bitte meldet euch bei uns wenn ihr bei euch was machen wollt!" 
Kontakt:
antiatom[at]systemausfall.org 
Telefon:
0170 - 12 23 239

"Neues Jahr, Neuer Castor!
Samstag 5. Februar: Mobi-Demo: 14 Uhr ab Hbf Rostock
Samstag 12. Februar: Auftaktdemo:14 Uhr ab Marktplatz Greifswald
"

=> Aktuelle Infos zu dem anstehenden Castor-Transport aus Karlruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin gibt es im Internet z.B. auf http://www.lubmin-nixda.de/ 

28. Januar 2011
Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim: "Kein Castor von Karlsruhe nach Lubmin!"

Auf der Website des Aktionsbündnisses CASTOR-Widerstand Neckarwestheim wird am 28.01.11 unter dem Titel "Kein Castor von Karlsruhe nach Lubmin!" informiert: "Aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe in Eggenstein-Leopoldshafen - Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) - soll im Februar (voraussichtlich am 15/16.02.) ein hochgefährlicher Atommülltransport auf Straßenbahnschienen (S1/S11) durch die Wohngebiete Eggenstein und Neureut und auf Güterzuggleisen durch Knielingen zum Westbahnhof und die Weststadt fahren. Die 5 CASTOR-Behälter enthalten 16 Kilogramm Plutonium und über 500 Kilogramm Uran. Lebensgefährliche radioaktive Strahlung für Jahrtausende.
Weder in der Bundesrepublik noch weltweit gibt es eine Lösung, was mit dem hochradioaktiven Atommüll geschehen soll. Ein sicheres Endlager kann es nie geben. Statt alle Atomkraftwerke wegen der ungeklärten Atommüllfrage abzuschalten, sind seit Jahrzehnten die Atommülltransporte in sogenannte Zwischenlager ein offizieller 'Entsorgungsnachweis'. Dort sollen die CASTOREN für 40 Jahre stehen und dann?"

 

Auf der Website des Aktionsbündnisses CASTOR-Widerstand Neckarwestheim wird am 29.01.11 unter dem Titel "16. Februar: Castor 'WAK Karlsruhe' - Lubmin" aufgerufen: "Wir rufen dazu auf gegen die Atommüllverschiebung von Karlsruhe nach Lubmin am Transporttag (16.02.11) entlang den Straßenbahnschienen in Karlsruhe zu demonstrieren. Aktionen entlang der gesamten Transportstrecke durchzuführen. Wir wollen keine weitere Atommüllproduktion mehr. Wir akzeptieren keine Laufzeitverlängerungen. Wir wollen den Atomausstieg sofort! - die Energiewende jetzt!"

 

=> Aktuelle Infos zu dem anstehenden Castor-Transport aus Karlruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin für den Südwesten sowie für dortige Aktionen gibt es im Internet z.B. auf http://neckarwestheim.antiatom.net/  und http://www.nachttanzblockade.de/ 

26. Januar 2011
Anti-Atom-Bündnis NordOst: "Der Castor kommt - Wir sind schon da!"

Das Anti-Atom-Bündnis NordOst informiert am 26.01.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Der Castor kommt - Wir sind schon da!":
"Proteste gegen die Einlagerung von hochradioaktiven Müll im Zwischen(End-)lager Nord bei Lubmin gehen weiter.
Im Dezember haben mehrere Tausende Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland und Frankreich gegen den Transport von vier Castor-Behältern mit hochradioaktivem Müll ins Zwischenlager Nord bei Lubmin protestiert und gleichzeitig ihren Unmut über den Betrieb von Kernkraftwerken geäußert. Dies war der erste Streich und der zweite folgt sogleich.
Wenige Wochen später steht wieder ein Atommülltransport an die Ostsee an. Deswegen werden am 12. Februar in Greifswald  AtomkraftgegnerInnen ihren Unmut gegen die Energiepolitik der Bundesregierung und der vier Energiekonzerne Eon, EnBW, Vattenfall und RWE zum Ausdruck demonstrieren. Gleichzeitig werden in vielen Städten und Orten entlang der Transportstrecke der Castoren, die aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe kommen, Menschen protestieren. So zum Beispiel in Karlsruhe, Halle und Erfurt.
Wir wenden sich gegen diesen sinnlosen Atommülltourismus, der nur dazu dient, eine Entsorgung zu suggerieren und so den Weiterbetrieb der 17 deutschen AKW zu gewährleisten. Wir fordern eine sofortige Abschaltung aller kerntechnischen Anlagen und ein sofortiges Transportmoratorium für alle radioaktiven Stoffe, solange kein geeignetes Endlager betriebsbereit ist.
Am Tag X, dem Transporttag, vermutlich dem 16./17. Februar, werden wir uns wieder kreativ dem Castor entgegenstellen. 'Wir rechnen damit, dass bundesweit am Transporttag Menschen dem Atommüllzug entgegen gehen werden und vor ihrer eigenen Haustür den Castortransport stoppen werden.' so Felix Leipold, einer der Sprecher des Anti-Atom-Bündnisses NordOst.
'Wir werden wieder Betten für anreisende CastorgernerInnen organisieren und rufen alle Menschen in und um Greifswald auf sich unter bettenboerse(ät)systemausfall.org zu melden, um Schlafplätze  bereitzustellen', meint Sophie Hirschelmann vom Bündnis."
(
http://www.lubmin-nixda.de/ )

04. Januar 2011
Anti-Atom-Bündnis NordOst: "'Neues Jahr , neuer Castor!' Vorbereitungen für den Transport ins ZLN laufen bereits"

Das Anti-Atom-Bündnis NordOst gibt am 04.01.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "'Neues Jahr , neuer Castor!' Vorbereitungen für den Transport ins ZLN laufen bereits" bekannt: 
"Es sind erst wenige Wochen seit dem Transport von vier hochradioaktiven CASTOR-Behältern ins Zwischenlager Nord bei Lubmin vergangen und doch hat sich während und trotz der Proteste in Greifswald, Umgebung und entlang der Transportstrecke ein neuer Atommülltransport angekündigt. So wurde die Betriebsgenehmigung eines Transportes von hochradioaktivem Müll aus der Wiederaufbereitungs- und Forschungsanlage Karlsruhe, die am 13.Dezember 2010 auslaufen sollte, vom Bundesamt für Strahlenschutz auf den 30.April 2011 [Korrektur von hier: 30.04.2012] verlängert. In den fünf CASTOR-Behältern befindet sich die in Glas eingeschmolzene sogenannte 'Atomsuppe', ein Restprodukt aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente, die unter anderem zur Herstellung waffenfähigen Plutoniums diente. Um wieder lauten Protest und einen erfolgreichen Widerstand in der Region gegen diesen unnötigen und gefährlichen Transport quer durch die gesamte Bundesrepublik zu mobilisieren trifft sich das Bündnis jetzt wieder regelmäßig. Das erste Anti-Atom Treffen im neuen Jahr findet am Donnerstag den 6.1.2011 um 18:30 Uhr im Jugendzentrum Klex statt. Das Bündnis rechnet derzeit mit einem Transporttermin um den 15. - 18. Februar 2011. Um diesen Zeitraum wird es zahllose Protestaktionen gegen diesen Transport, die Energiepolitik der Bundesregierung und Energiekonzerne und gegen eine Nutzung des Zwischenlager Nord bis 2080 geben."
(
http://www.lubmin-nixda.de/ )
03. Januar 2011
Ostsee-Zeitung: Castor-Transport aus Karlsruhe soll am 17. Februar 2011 ins Zwischenlager Nord (ZLN) rollen

"Die fünf Castoren mit Atomabfällen aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe sollen nach OZ-Informationen am 17. Februar im Zwischenlager Nord (ZLN) nahe Lubmin ankommen", meldet die Ostsee-Zeitung (ostsee-zeitung.de) am 03.01.11 unter der Schlagzeile "Zweiter Castor-Transport soll am 17. Februar anrollen". "Der Zug mit den sechs Meter hohen Behältern soll einen Tag zuvor in Karlsruhe starten. Auf Anfrage wollten weder die Polizei noch das federführende Landes-Innenministerium einen offiziellen Kommentar zu dem Termin abgeben. In mehreren Hotels der gesamten Region liegen aber bereits Buchungsanfragen von der Polizei für diesen Zeitraum vor.
Die Atomkraftgegner bereiten sich indes auf neue Blockade-Aktionen vor. Am Donnerstag ist in Greifswald ein erstes Anti-Atom Plenum im neuen Jahr geplant.
In den fünf Castor-Behältern befinden sich 140 sogenannte Glaskokillen. Dabei handelt es sich um 100 Kilogramm Rückstände von 60 Kubikmetern hoch radioaktiver Uran-Plutonium-Brühe aus der Wiederaufarbeitung, die in 400 Kilogramm Glas eingeschmolzen wurde. Am 16. Dezember waren bereits vier Castoren aus Südfrankreich ins ZLN gebracht worden. Nach dem Transport im Februar ist das Lager mit 74 Castoren nahezu voll."

Das Anti-Atom-Bündnis NordOst berichtet auf der Website Lubmin niX da! dazu: "Wir erwarten voraussichtlich am 16./17. Februar 2011 erneut einen Transport mit hochradioaktivem Müll. Diesmal direkt aus Karlsruhe. In den fünf CASTOR-Behältern befindet sich die in Glas eingeschmolzene sogenannte 'Atomsuppe', ein Restprodukt aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente, die unter anderem zur Herstellung waffenfähigen Plutoniums diente." ( http://www.lubmin-nixda.de/ )

20. Dezember 2010
Nachrichtenagentur dpa: Castor-Transport aus Karlsruhe könnte bereits im Februar 2011
ins Zwischenlager Nord (ZLN) rollen

"Der nächste Atommüll-Transport könnte nach Einschätzung der Energiewerke Nord (EWN) bereits im Februar 2011 durch Baden-Württemberg rollen", meldet die Nachrichtenagentur dpa am 20.11.10 unter der Schlagzeile "Nächster Castor-Transport könnte im Februar rollen".
"Derzeit werde der letzte von fünf Castoren in der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) beladen, sagte eine EWN-Sprecherin am Montag der dpa. Die Innenminister der beteiligten Bundesländer müssten sich auf einen Transporttermin ins Zwischenlager Nord bei Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern einigen. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte die zunächst bis zum 13. Dezember 2010 befristete Transportgenehmigung bis zum 30. April 2012 verlängert. Die WAK ist ein Tochterunternehmen der EWN. Erst in der vergangenen Woche war ein Castor-Transport durch den Südwesten Deutschlands gefahren."

09. Dezember 2010
Das
BfS verlängert die Transportgenehmigung ins Zwischenlager Nord (ZLN) bis zum 30.04.12

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte am 11.06.10 einen Castor-Transport von fünf Behältern (Typ CASTOR HAW 20/28 CG) mit hochradioaktiven Glaskokillen aus der stillgelegen 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin genehmigt. Die erteilte Transportgenehmigung (laufenden Genehmigungs-Nummer 6985) wurde zunächst bis zum 13.12.10 befristet. - Am 09.12.10 verlängerte das BfS diese Transportgenehmigung bis zum 30.04.12.

Aus der aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des BfS mit Stand vom 20.12.10 geht diesbezüglich hervor: Unter der laufenden Genehmigungs-Nummer 6985 1.Ä. wurde vom BfS am 09.12.10 "max. ein Transport" von "max. 140 hochaktiven Glaskokillen" in Atommüll-Behältern vom Typ "CASTOR HAW 20/28 CG" auf Antrag der "NCS" [Nuclear Cargo + Service GmbH] vom 05.11.10 aus der "Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe" in Eggenstein-Leopoldshafen" in das "ZLN" [Zwischenlager Nord] in "Rubenow" [Greifswald-Lubmin] genehmigt. Diese Transportgenehmigung des BfS umfaßt weiterhin lediglich einen Schienentransport, also keinen Straßentransport, und ist jetzt bis zum 30.04.12 befristet.

25. November 2010
Verglasung des hochradioaktiven Atommülls in der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe ist beendet

Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) haben auf ihrer Website mit Stand vom 26.11.10 unter der Überschrift "Verglasungsbetrieb abgeschlossen - der Ofen ist entleert" über den aktuellen Stand der Dinge zu der Verglasung des rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven flüssigen Atommülls in der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) berichtet.

- Demzufolge wurde am 25.11.10 in der VEK die 140. und damit letzte Glaskokille hergestellt.
- Der Betrieb VEK ist damit endgültig beendet, der Schmelzofen ist entleert und abgeschaltet.
- Die hochradioaktiven Glaskokillen in fünf Castor-Behältern sollen im Forschungszentrum Karlsruhe gelagert und demnächst zum Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin bei Greifswald gebracht werden.
- Ein Transporttermin steht laut WAK noch nicht fest.

Die hochradioaktiven Glaskokillen könnten(!) bereits ab Ende 2010 in insgesamt fünf Atommüll-Behältern vom Typ CASTOR HAW 20/28 CG auf der Schiene in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin transportiert werden. - Die dafür notwendige Transportgenehmigung (laufende Nummer 6985) ist vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bereits am 11.06.10 erteilt worden, sie umfaßt lediglich einen Schienentransport, also keinen Straßentransport, und ist bis zum 13.12.10 befristet. - Bereits am 24.02.09 war vom BfS eine Genehmigung zur Einlagerung von HAW-Glaskokillen in fünf Castor-Behältern aus der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) erteilt worden.

Energiewerke Nord GmbH (EWN), 26.11.10: "Verglasungsbetrieb abgeschlossen - der Ofen ist entleert"

Die EWN geben auf ihrer Website am 26.11.10 bekannt: "Der Betrieb der Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) wurde mit dem Befüllen der 140. und damit letzten Kokille am 25.11.2010 endgültig beendet. Der Schmelzofen ist entleert und abgeschaltet. Das hochradioaktive flüssige Abfallkonzentrat (HAWC) aus der ehemaligen Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente, das in der WAK bislang lagerte, konnte vollständig verglast werden. Insgesamt wurden dadurch über 99% der Aktivität in der WAK sicher in Glaskokillen eingeschlossen."

20. Oktober 2010
Südkurier: "Zeppelin GmbH sichert Castor-Transport"

"Die Vermietfirma MVS, eine Tochterfirma der Zeppelin GmbH, wird im Frühjahr nächsten Jahres [2011] dabei helfen, einen Castor-Transport von Karlsruhe nach Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) abzusichern", berichtet am 20.10.10 der Südkurier (suedkurier.de). "Der Abtransport des radioaktiven Abfalls ins sogenannte Pufferlager im Nordosten der Republik ist vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt.
Zeppelin hatte sich im Frühjahr dieses Jahres um den Auftrag beworben und sich gegen 18 Mitbewerber durchgesetzt. Das Auftragsvolumen liegt bei rund vier Millionen Euro. Zeppelin wird Baucontainer zur Verfügung stellen, in denen Polizisten und weitere Einsatzkräfte während des Transports untergebracht sind, ebenso Absicherungsanlagen wie Sperren, Zäune oder Ampeln."

17. September 2010
Nordkurier: "Karlsruhe-Castoren kommen separat im Frühjahr"

"Mit einem zweiten Transport mit fünf Castoren direkt aus Karlsruhe wird im Frühjahr [2011] gerechnet", so die Meldung des Nordkuriers (nordkurier.de) am 17.09.10. "Atomkraftgegner waren davon ausgegangen, dass eine Bündelung der Behälter vorgenommen wird, also alle neun Castoren mit einem Zug geliefert werden. Das scheint offensichtlich nicht die Planung zu sein."

27. Juli 2010
Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) zum aktuellen Stand der Dinge zum Lubmin-CASTOR aus Karlsruhe

Mit Stand vom 27.07.10 haben die Energiewerke Nord GmbH (EWN) unter dem Titel "Verglasung - die Aufgabe" erneut über den aktuellen Stand der Dinge zu der Verglasung des rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven flüssigen Atommülls in der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) berichtet:
"In der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe lagerten bis September 2009 noch ca. 60 m3 hochradioaktiver Flüssigabfall (HAWC) aus der Wiederaufarbeitungszeit. Die endlagergerechte Konditionierung des HAWC erfolgte in der  für diesen Zweck neu errichteten Verglasungsanlage VEK . Durch die Verglasung wird der flüssige Abfall in eine feste, transport- und lagerbeständige Form überführt. Die Radioaktivität der Betriebsabfälle ist damit nicht beseitigt, aber stabil in die Glasstruktur eingebunden.
Der Verglasungsprozess erfolgt in einem keramischen Schmelzofen bei ca. 1200°C. Die Glasschmelze wird in Kokillen genannte Edelstahlbehälter gefüllt. Jede Kokille wird in vier Vorgängen mit insgesamt 400 kg Abfallglas befüllt. Die Kokillen werden nach Abkühlung dicht verschweißt, außen gereinigt und in Transport- und Lagerbehälter vom Typ CASTOR eingebracht.
Das Verglasungsverfahren wurde am Institut für nukleare Entsorgung (INE) des Forschungszentrums Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie - KIT) entwickelt und dort auch in der Pilot-Versuchsanlage PVA inaktiv erprobt.
Für Errichtung und Betrieb der VEK waren fünf einzelne Genehmigungen erforderlich. Im Jahr 2000 wurde mit der Errichtung der VEK begonnen. Nach umfangreichen Funktionstests und der Inbetriebnahme der Anlageschloss sich 2007 ein inaktiver Verbundbetrieb an. Im radioaktiven Routinebetrieb der Anlage wurden von September 2009 bis Juni 2010 122 Kokillen und somit ca. 49 Tonnen Abfallglas produziert.
Im nun laufenden Spülbetrieb soll möglichst viel der in den Behältern, Rohrleitungen und dem Verglasungsofen noch verbliebenen Restaktivität auch im Glas gebunden werden. Hierbei fallen einige weitere Kokillen anDer Abschluss dieser Arbeiten ist für Ende 2010 geplantDann kann auch der letzte von fünf CASTOR-Behältern mit Kokillen befüllt und für den Abtransport zum Zwischenlager Nord der EWN GmbH in Lubmin bei Greifswald bereitgestellt werden."

Ergänzung (30.07.10): Aus der aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 16.07.10 geht hervor: Unter der laufenden Genehmigungs-Nummer 6985 wurden vom BfS am 11.06.10 "max. zwei Transporte" von "max. 140 hochaktiven Glaskokillen" in Atommüll-Behältern vom Typ "CASTOR HAW 20/28 CG" auf Antrag der "NCS" (Nuclear Cargo + Service GmbH) aus der "Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe" in "Eggenstein-Leopoldshafen" in das "ZLN" (Zwischenlager Nord) in "Rubenow" (Greifswald-Lubmin) genehmigt. Diese Transportgenehmigung des BfS umfaßt lediglich einen Schienentransport, also keinen Straßentransport, und ist nur bis zum 13.12.10 befristet.

22. Juni 2010
Der Hauptverglasungsprozess
in der stillgelegten WAA Karlsruhe ist beendet

Auf ihrer Website haben die Energiewerke Nord GmbH (EWN) unter dem Titel "Die hochradioaktive Abfalllösung ist im Glas gebunden" mit Stand vom 23.06.10 über den aktuellen Stand der Dinge zu der Verglasung des rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven flüssigen Atommülls in der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) berichtet.
- Demzufolge wurde am 22.06.10 in der VEK die 122. Glaskokille hergestellt, der Hauptverglasungsprozess wurde damit beendet.
- Im Anschluß erfolgt nun eine umfangreiche Spülung aller mit dem flüssigen Atommüll kontaminierten Komponenten und die Verglasung dieser Spüllösungen. Im Rahmen des nun anlaufenden Spülbetriebes werden nach Aussage der EWN "einige weitere Kokillen produziert" werden. Diese Arbeiten dauern nach Aussage der EWN "voraussichtlich bis Ende 2010" an.
- Demnach wird insgesamt mit "weniger als 130" Glaskokillen gerechnet.
- Nach Angaben der EWN sind 84 Glaskokillen bereits in drei Castor-Behälter verladen worden, die Beladung des vierten Castor-Behälters läuft gerade an.

Die hochradioaktiven Glaskokillen könnten(!) bereits ab dem Herbst 2010 in insgesamt fünf Atommüll-Behältern vom Typ CASTOR HAW 20/28 CG auf der Schiene in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin transportiert werden. - Die dafür notwendige Transportgenehmigung ist vom BfS bereits am 11.06.10 erteilt worden, sie ist nur bis zum 13.12.10 befristet.

"Am Dienstag, den 22.06.2010 wurde in der Verglasungsanlage VEK die 122. Kokille mit Abfallglas produziert. Die endlagergerechte Konditionierung der aus der Betriebszeit der Wiederaufarbeitungsanlage stammenden hochradioaktiven Abfalllösung ist somit abgeschlossen", teilen die EWN am 23.06.10 mit. "Die beiden Behälter im Lagergebäude LAVA, die ca. 60 m3 der Abfalllösung enthielten, sind leer, was einen deutlichen Sicherheitsgewinn bedeutet. Eine umfangreiche Spülung aller mit der Abfalllösung kontaminierten Komponenten und die Verglasung dieser Spüllösungen schließt sich an, um möglichst viel der in den Behältern, Rohrleitungen und dem Verglasungsofen als Kontamination noch verbliebenen Restaktivität auch im Glas zu binden. Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2010."
"Das Verglasungsverfahren wurde im Institut für nukleare Entsorgung (INE) des KIT Campus Nord entwickelt. Im Jahr 2000 wurde mit der Errichtung der VEK begonnen. Nach umfangreichen Funktionstests schlossen sich 2006 die Inbetriebnahme der Anlage und ein inaktiver Verbundbetrieb an", so die EWN rückblickend.
"Seit dem 16.September 2009 wurde in der Verglasungsanlage VEK mit einer Anlagenverfügbarkeit von 98% kontinuierlich Abfallglas erzeugt und dieses in Kokillen gefüllt", wird von der EWN ausgesagt. "Jede Kokille wurde mit 400 kg Abfallglas beladen. Insgesamt sind somit innerhalb von gut neun Monaten ca. 49 Tonnen Abfallglas produziert worden. Im Rahmen des nun anlaufenden Spülbetriebes werden einige weitere Kokillen produziert werden. Insgesamt wird mit weniger als 130 Kokillen gerechnet."
"Jede der produzierten Kokillen muss einer eng gesetzten Qualitätsanforderung entsprechen. Dies ist durch Analysen belegt, begutachtet und dokumentiert. 84 Kokillen sind bereits in drei CASTOR-Behälter verladen, die Beladung des vierten CASTOR-Behälters läuft gerade an", geben die EWN aktuell bekannt. "Insgesamt werden fünf CASTOR-Behälter benötigt. Sie werden zu einem späteren Zeitpunkt in das Zwischenlager Nord der EWN GmbH in Lubmin bei Greifswald gebracht."

11. Juni 2010
BfS genehmigt Glaskokillen-Transport aus Karlsruhe ins Zwischenlager Nord

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 11.06.10 einen Castor-Transport von fünf Behältern mit Glaskokillen aus der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin genehmigt. Die erteilte Transportgenehmigung ist bis zum 13.12.10 befristet. - Bereits am 24.02.09 war vom BfS eine Genehmigung zur Einlagerung von HAW-Glaskokillen in fünf Castor-Behältern aus der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) erteilt worden.

In der Pressemitteilung 09 mit dem Titel "Genehmigung für Transport hochradioaktiver Abfälle zum Zwischenlager Nord der Energiewerke Nord GmbH erteilt" vom 11.06.10 gibt das BfS dazu bekannt: "Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat die am 10.06.2009 beantragten Transporte von fünf Behältern mit hochaktiven Glaskokillen von der WAK Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Rückbau- und Entsorgungs-GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen, zum Zwischenlager Nord in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) genehmigt."
"Die Beförderungsgenehmigung wurde erteilt, nachdem die Erfüllung der Genehmigungsvoraussetzungen nach § 4 Atomgesetz festgestellt worden war. Bei diesen genehmigten Transporten werden Behälter vom Typ CASTOR HAW 20/28 eingesetzt", wird vom BfS mitgeteilt. "Bei der Transportgenehmigung handelt es sich um eine sogenannte gebundene Entscheidung. Das heißt, dass die Genehmigungsbehörde den Antrag positiv bescheiden muss, wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind."
"Wann von der erteilten Genehmigung, die bis zum 13.12.2010 befristet ist, Gebrauch gemacht wird, liegt bei der Genehmigungsinhaberin, der Nuclear Cargo + Service GmbH. Konkrete Transporttermine müssen nach Auflagen des BfS mit den Innenministerien der vom Transport berührten Länder vorher abgestimmt werden", wird vom BfS abschließend ausgesagt.

Möglicherweise(!) könnten die fünf Castor-Behälter mit Glaskokillen aus der stillgelegen 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe und die vier Atommüll-Behälter mit bestrahlten und unbestrahlten "Kernbrennstoffen" aus St.-Paul-l.-Durance in Frankreich als Sammeltransport in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin erfolgen. 

Ergänzung (15.06.10): Aus der aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des BfS mit Stand vom 15.06.10 geht hervor: Unter der laufenden Genehmigungs-Nummer 6985 wurden vom BfS am 11.06.10 "max. zwei Transporte" von "max. 140 hochaktiven Glaskokillen" in Atommüll-Behältern vom Typ "CASTOR HAW 20/28 CG" auf Antrag der "NCS" (Nuclear Cargo + Service GmbH) aus der "Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe" in "Eggenstein-Leopoldshafen" in das "ZLN" (Zwischenlager Nord) in "Rubenow" (Greifswald-Lubmin) genehmigt. Diese Transportgenehmigung des BfS umfaßt lediglich einen Schienentransport, also keinen Straßentransport, und ist bis zum 13.12.10 befristet.

07. Juni 2010
115. Glaskokille mit hochradioaktivem Atommüll in der stillgelegten WAA Karlsruhe hergestellt

Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) haben auf ihrer Website mit Stand vom 07.06.10 unter der Überschrift "Abfalllösung aus Lagertanks komplett in die VEK transferiert" über den aktuellen Stand der Dinge zu der Verglasung des rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven flüssigen Atommülls in der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) berichtet. Demzufolge ist dort am 07.06.10 die 115. Glaskokille hergestellt worden. 84 Glaskokillen sind bereits in drei Castor-Behälter verladen, die Beladung des vierten Castor-Behälters ist für Ende Juni dieses Jahres geplant. Die etwa 130 hochradioaktiven Glaskokillen sollen voraussichtlich ab Herbst 2010 in insgesamt fünf Atommüll-Behältern auf der Schiene in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin transportiert werden. - Die Transportgenehmigung dafür ist vom BfS am 11.06.10 erteilt worden.

Von der EWN wird am 07.06.10 berichtet: "Zur endlagergerechten Konditionierung der aus der Betriebszeit der WAK stammenden hochradioaktiven Abfalllosung HAWC wird seit dem 16.September 2009 in der Verglasungsanlage VEK kontinuierlich Abfallglas erzeugt und dieses in Kokillen gefüllt. Am 07. Juni 2010 waren 115 Kokillen befüllt. Da jede Kokille mit 400 kg Abfallglas beladen wird, bedeutet dies, dass bisher 46 Mg [Tonnen] Abfallglas produziert worden sind."
Die EWN auf ihrer Website weiter: "Jede der produzierten Kokillen muss einer eng gesetzten Spezifikation entsprechen. Dies muss durch Analysen belegt, begutachtet und dokumentiert werden. 84 Kokillen sind bereits in drei CASTOR-Behälter verladen, die Beladung des vierten CASTOR-Behälters ist für Ende Juni geplant. Insgesamt werden etwa 130 Kokillen in fünf Transportbehältern in das Zwischenlager Nord der EWN GmbH gebracht."
Die EWN geben auf ihrer Website bekannt: "In der Summe lagerten auf dem Gelände der WAK ca. 60 m3 HAWC in zwei Tanks. Beide HAWC-Tanks sind inzwischen entleert. Am 07.06.2010 erfolgte der letzte HAWC-Transfer vom Lagergebäude LAVA in die VEK. Laufen die Arbeiten wie bisher weiter, so wird der Hauptverglasungsprozess bis zur Jahresmitte beendet sein. Eine umfangreiche Spülung aller mit HAWC beaufschlagten Komponenten und die Verglasung dieser Spüllösungen schließt sich dann noch bis voraussichtlich Ende 2010 an."

10. Mai 2010
102. Glaskokille mit hochradioaktivem Atommüll in der stillgelegten WAA Karlsruhe hergestellt

Auf ihrer Website mit Stand vom 10.05.10 haben die Energiewerke Nord GmbH (EWN) unter dem Titel "Routinebetrieb der VEK läuft" erneut über den Stand der Dinge zu der Verglasung des rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven flüssigen Atommülls in der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) berichtet. Dieser war in der inzwischen stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' Karlsruhe (WAK) während des 20-jährigen Betriebs bis 1990 entstanden.
Die hochradioaktiven Glaskokillen sollen voraussichtlich ab Ende 2010 in insgesamt fünf Castor-Behältern auf der Schiene in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin transportiert werden.

Die 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe wurde vom Kernforschungszentrum Karlsruhe in den Jahren 1967 bis 1970 als Pilotanlage für die kommerzielle 'Wiederaufarbeitung' in Wackersdorf errichtet. - Nach Angaben der EWN waren in der 'Wiederaufbereitungs-Anlage' Karlsruhe (damaliger Betreiber: WAK Betriebsgesellschaft mbH) von 1971 bis 1990 ca. 1,1 Tonnen Plutonium, etwa 200 Tonnen Uran und 70 Kubikmeter HAWC (High Active Waste Concentrate, hochradioaktive flüssige Abfallösung), heute reduziert auf 60 Kubikmeter, durch die 'Wiederaufarbeitung' von ca. 200 Tonnen abgebrannter Brennelemente aus sieben Atomkraftwerken, einem Forschungs- und einem Schiffsreaktor angefallen.
"Zur endlagergerechten Konditionierung der aus der Betriebszeit der WAK stammenden hochradioaktiven Abfalllösung HAWC wird seit dem 16.September 2009 in der Verglasungsanlage VEK kontinuierlich Abfallglas erzeugt und dieses in Kokillen gefüllt. Am 10. Mai 2010 waren 102 Kokillen befüllt und die 103. in Produktion", teilen die EWN am 10.05.10 auf ihrer Website mit. "Da jede Kokille mit 400 kg Abfallglas beladen wird, bedeutet dies, dass bisher ca. 41 Mg [Tonnen] Abfallglas produziert worden sind."
"Jede der produzierten Kokillen muss einer eng gesetzten Spezifikation entsprechen", wird von der EWN versichert. "Dies muss durch Analysen belegt, begutachtet und dokumentiert werden. 84 Kokillen sind bereits in drei CASTOR-Behälter verladen. Insgesamt werden etwa 130 Kokillen in fünf Transportbehältern in das Zwischenlager Nord der EWN GmbH gebracht."
"In der Summe lagerten auf dem Gelände der WAK ca. 60 m3 HAWC in zwei Tanks. Einer der beiden HAWC-Tanks ist bereits entleert und gespült. Im zweiten Lagertank befinden sich noch ca. 5,5 m3 HAWC. Laufen die Arbeiten wie bisher weiter, so wird der Hauptverglasungsprozess bis zur Jahresmitte beendet sein. Eine umfangreiche Spülung aller mit HAWC beaufschlagten Komponenten und die Verglasung dieser Spüllösungen schließt sich dann noch bis voraussichtlich Ende 2010 an", wird von der EWN abschließend ausgesagt.

03. Mai 2010
In der stillgelegten WAA Karlsruhe wurde zwischenzeitlich der dritte Castor-Behälter mit Glaskokillen für den Transport ins Zwischenlager Nord beladen 

Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) haben auf ihrer Website mit Stand vom 03.05.10 unter der Überschrift "Die Befüllung der hundertsten Glaskokille hat begonnen" über den Stand der Dinge zu der Verglasung des rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven flüssigen Atommülls in der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) berichtet. Dieser war während des 20-jährigen Betriebs bis 1990 in der inzwischen stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' Karlsruhe (WAK) angefallen. - Die hochradioaktiven Glaskokillen sollen dann voraussichtlich ab Ende 2010 in insgesamt fünf Castor-Behältern auf der Schiene in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin transportiert werden.
- Von der EWN wird aktuell am 03.05.10 berichtet: "Zur endlagergerechten Konditionierung der aus der Betriebszeit der WAK stammenden hochradioaktiven Abfalllösung HAWC wird seit dem 16.September 2009 in der Verglasungsanlage VEK kontinuierlich Abfallglas erzeugt und dieses in Kokillen gefüllt. Nun, Anfang Mai 2010, ist es soweit: die 100. Kokille wird befüllt. Da jede Kokille mit 400 kg Abfallglas beladen wird, bedeutet dies, dass innerhalb von sechseinhalb Monaten 40 Mg [Tonnen] Abfallglas produziert worden sind. Jede der 100 Kokillen musste einer eng gesetzten Spezifikation entsprechen. Dies musste durch Analysen belegt, begutachtet und dokumentiert werden. 84 Kokillen sind bereits in drei CASTOR-Behälter verladen. Insgesamt werden etwa 130 Kokillen in fünf Transportbehältern in das Zwischenlager Nord der EWN GmbH gebracht."
- Die EWN auf ihrer Website weiter: "In der Summe lagerten auf dem Gelände der WAK ca. 60 m3 HAWC in zwei Tanks. Einer der beiden HAWC-Tanks ist bereits entleert und gespült. Im zweiten Lagertank befinden sich noch ca. 6,5 m3 HAWC. Laufen die Arbeiten wie bisher weiter, so wird der Hauptverglasungsprozess bis zur Jahresmitte beendet sein. Eine umfangreiche Spülung aller mit HAWC beaufschlagten Komponenten und die Verglasung dieser Spüllösungen schließt sich dann noch bis voraussichtlich Ende 2010 an."

16. Februar 2010
In der stillgelegten WAA Karlsruhe wurde der zweite Castor-Behälter mit Glaskokillen für den Transport ins Zwischenlager Nord beladen

Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) haben auf ihrer Website mit Stand vom 17.02.10 unter der Überschrift "Zweiter CASTOR-Behälter erfolgreich beladen" über den Stand der Dinge zu der Verglasung des rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven flüssigen Atommülls in der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe" (VEK) berichtet. Dieser war während des 20-jährigen Betriebs bis 1990 in der inzwischen stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' Karlsruhe (WAK) angefallen. - Die hochradioaktiven Glaskokillen sollen dann voraussichtlich ab Ende 2010 in insgesamt fünf Castor-Behältern auf der Schiene in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin transportiert werden.

Nach Aussage der EWN wurde am 16.02.10 auf dem Gelände der ehemaligen 'Wiederaufbereitungs-Anlage' Karlsruhe ein zweiter mit hochradioaktiven Glaskokillen beladener Atommüll-Behälter vom Typ CASTOR HAW20/28 für den Transport ins Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin abgestellt.
Seit dem 16.09.09 ist die Verglasungs-Anlage in Karlsruhe nach Darstellung der EWN kontinuierlich in Betrieb. - Bis Mitte Februar 2010 wurden aus dem hochradioaktiven flüssigen Atommüll in der dortigen Verglasungs-Anlage von insgesamt ca. 130 Glaskokillen bereits 68 Glaskokillen hergestellt.
Nach Angaben der EWN lagerten auf dem Gelände der stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' Karlsruhe ursprüglich rund 60 Kubikmeter hochradioaktiver flüssiger Atommüll in zwei Behältern. Einer dieser beiden Tanks ist demnach bereits entleert worden. Im zweiten Lagertank befinden sich demzufolge noch ca. 20 Kubikmeter hochradioaktiver flüssiger Atommüll.

Auf ihrer Website berichten die Energiewerke Nord GmbH (EWN) mit Stand vom 17.02.10 unter der Überschrift "Zweiter CASTOR-Behälter erfolgreich beladen":
"Ende Januar 2010 war eine ausreichende Anzahl Kokillen in der Verglasungsanlage VEK produziert worden, um nun den zweiten von insgesamt fünf Transport- und Lagerbehältern vom Typ CASTOR HAW 20/28 über die hierfür vorgesehene Kokillenverladezelle der VEK zu beladen.
Am 16.02.2010 wurde nach den vorgeschriebenen radiologischen Messungen der zweite befüllte CASTOR-Behälter aus der Verglasungsanlage ausgebracht und in seine Bereitstellungsposition auf dem Betriebsgelände der WAK GmbH unter einer Schutzeinhausung abgelegt.
28 spezifikationsgerechte Kokillen wurden unter den prüfenden Augen der Gutachter in den CASTOR -Behälter eingebracht und der Behälter durch einen Deckel dicht verschlossen. Die anschließenden Prüfungen verliefen  spezifikationsgerecht. Der TÜV Nord ist bei jeder Beladung und Abfertigung mit eingebunden, da die fünf befüllten CASTOR-Behälter später im Zwischenlager Nord der EWN GmbH in Lubmin aufbewahrt werden.
Zur endlagergerechten Konditionierung der aus der Betriebszeit der WAK stammenden hochradioaktiven Abfalllösung HAWC werden insgesamt ca. 130 Kokillen mit je 400 kg Abfallglas erzeugt. Seit dem 16.09.2009 ist die Verglasungsanlage VEK kontinuierlich in Betrieb. Bis Mitte Februar 2010 waren 68 Kokillen mit Abfallglas befüllt.
Insgesamt lagerten auf dem Gelände der WAK ca. 60 m3 HAWC in zwei hierfür vorgesehenen Tanks. Einer der beiden HAWC-Tanks ist bereits entleert und gespült. Im zweiten Lagertank befinden sich noch ca. 20 m3 HAWC.
Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2010 vorgesehen. Sämtliche bisher im Rahmen der Genehmigung vom 24. Februar 2009 ausgeführten Tätigkeiten sind wie geplant abgelaufen."

01. Dezember 2009
Zwischenstand zur Verglasung der flüssigen und hochradioaktiven Abfälle in der WAK Karlsruhe

"Nach langer Verzögerung und aufwendiger Prüfung des Umweltministeriums Baden-Württemberg, kam es am 26. August [2009] zur Aufnahme des 'heißen Betriebes' in der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Rückbau- und Entsorgungs (WAK). Nach Angaben der WAK läuft die Verglasung der 'Atomsuppe' seither 'planmäßig im Routinebetrieb', wird auf ka-news.de am 01.12.09 unter der Überschrift "Zwischenstand: Verglasung der 'Atomsuppe'" zusammenfassend berichtet.

"Der auch als 'Atomsuppe' bezeichnete hochradioaktive Flüssigabfall (HAWC) war während des 20-jährigen Betriebs der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe entstanden", wird in dem Bericht auf ka-news.de im Rückblick mitgeteilt. "Diese war zwischen 1967 und 1970 durch das damalige Forschungszentrum Karlsruhe errichtet worden. Die Versuchsanlage sollte die wissenschaftlichen Grundlagen für den Betrieb einer damals geplanten kommerziellen Wiederaufbereitungsanlage im bayerischen Wackersdorf liefern."
ka-news.de: "58.000 Liter hochradioaktiver Flüssigabfall" - In dem Artikel auf ka-news.de wird dazu weiter ausgeführt: "Nachdem das Projekt in Wackersdorf im Jahr 1989 gestoppt worden war, beschlossen der Bund, das Land Baden Württemberg und die Energieversorgungs-Unternehmen im Jahr 1991, auch die Versuchsanlage in Karlsruhe stillzulegen und zurückzubauen. Zu Beginn des Verglasungsbetriebes lagerten laut WAK etwa 58.000 Liter hochradioaktive Abfalllösung in den Tanks. Die Verglasungsanlage hat den Zweck, den flüssigen Atommüll in eine feste, transport- und lagerbeständige Form zu überführen."
ka-news.de: "Radioaktivität nicht beseitigt" - "Dazu wird der Atommüll laut WAK in einem Brennofen bei etwa 1.200 Grad zu Abfallglas verschmolzen", wird in dem Bericht auf ka-news.de ausgesagt. "Die Glasschmelze werde in Edelstahlbehälter von etwa 1,30 Meter Höhe und 0,43 Meter Durchmesser gefüllt. Diese auch Kokillen genannte Behälter hätten ein Fassungsvermögen von je 400 Kilogramm Altglas. Die Kokillen würden in insgesamt fünf Castor-Behälter eingebracht und mit der Bahn in das Zwischenlager bei Greifswald transportiert. Aus rund 58.000 Liter HAWC werden nach Angaben der WAK etwa 50.000 Kilogramm Abfallglas erzeugt."
"Seit Beginn der Verglasung am 16. September bis Ende November 2009 seien '35 Kokillen mit Abfallglas befüllt worden', wird auf ka-news.de bekannt gegeben. "Das entspreche etwa 21.000 Liter HAWC. Ende November 2009 hätten sich noch 37,2 Kubikmeter Abfall auf dem Gelände befunden."
ka-news.de: "'Grüne Wiese' bis 2023'" - "Die Radioaktivität der Abfälle sei mit der Verglasung 'nicht beseitigt, aber stabil in die Glasstruktur eingebunden', wird in dem Artikel auf ka-news.de behauptet. "Die WAK plant, bis Ende 2010 sämtliche auf dem Gelände lagernden radioaktiven Flüssigabfälle zu verglasen. Anschließend sollen die Lagergebäude abgerissen werden. Das Endziel der 'Grünen Wiese' soll zwischen 2021 und 2023 realisiert werden."
"Nach ihrer Entleerung würden die Lagerbehälter gespült und 'fernhantiert demontiert'. Weitere Rückbauarbeiten, wie beispielsweise der Abriss der Lagergebäude würden nach Abschluss der Verglasungsarbeiten 'schrittweise und gestaffelt beantragt und genehmigt'. Erste Genehmigungen lägen bereits vor", wird auf ka-news.de bekannt gegeben.
"Der gesamte Rückbau der ehemaligen Karlsruher Wiederaufbereitungsanlage soll 2,6 Milliarden Euro (Preisstand 2007) kosten. Die Kosten tragen der Bund mit 55 Prozent, das Land Baden-Württemberg mit 5 Prozent und die Industrie mit 40 Prozent", wird in dem Bericht auf ka-news.de abschließend erwähnt.

16. September 2009
Der Routinebetrieb der Verglasungsanlage
 für hochradioaktiven und flüssigen Atommüll hat begonnen

"Am 16.09.2009 hat die Einspeisung der hochradioaktiven Abfalllösung (HAWC) in den Ofen der Verglasungsanlage VEK und damit der Routinebetrieb begonnen", berichteten die Energiewerke Nord GmbH (EWN)  in einer Pressemitteilung am 16.09.09 mit dem Titel "Routinebetrieb der Verglasungsanlage hat begonnen".
Von der EWN wurde dazu weiter mitgeteilt: "Vorangegangen war der sogenannte 'nukleare Probebetrieb', bei dem 50 Liter Abfalllösung mit ca. 1800 Liter nicht radioaktivem Simulat gemischt in den Schmelzofen eingespeist wurden. Insgesamt wurden drei Kokillen mit dieser verdünnten radioaktiven Glasschmelze befüllt. Dabei traten keine Störungen auf. Im Beisein des Gutachters schlossen sich die ersten radiologischen Kontrollmessungen an. Die Anlagenauslegung wurde hierbei bestätigt. Weitere Messungen sind zu bestimmten Betriebsabschnitten eingeplant."
"Zur endlagergerechten Konditionierung des aus der Betriebszeit der WAK stammenden HAWC werden insgesamt ca. 130 Kokillen mit je 400 kg Abfallglas erzeugt. Die Verglasungsanlage wird im voll kontinuierlichen Betrieb gefahren. Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2010 geplant", wird von der EWN abschließend ausgesagt.

07. September 2009
Die Verglasungsanlage für hochradioaktiven und flüssigen Atommüll hat den 'heißen' Betrieb aufgenommen

"Auf dem Gelände der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungsanlage' Karlsruhe (WAK) ist erstmals eine geringe Menge des dort lagernden hochradioaktiven Flüssigabfalls verglast und damit in eine transportable Form überführt worden", meldet am 07.09.09 um 11:47 Uhr die Nachrichtenagentur ddp. "Die WAK GmbH teilte am Montag [07.09.09] in Leopoldshafen bei Karlsruhe mit, dass am Wochenende in der Verglasungsanlage (VEK) 'die erste Kokille mit radioaktivem Abfallglas befüllt' worden sei. Bislang seien sämtliche Tätigkeiten 'störungsfrei' abgelaufen."
Von der Nachrichtenagentur ddp wird dazu weiter ausgeführt: "Über einen Zeitraum von rund eineinhalb Jahren sollen 130 Kokillen - also endlagerfähige Glasblöcke in Edelstahlbehältern - produziert werden. Diese sollen in Castor-Behältern in das atomare Zwischenlager der Energiewerke Nord bei Greifswald [Zwischenlager Nord] transportiert werden."
"Insgesamt sollen rund 60 000 Liter 'Atomsuppe' verglast werden. Den Angaben zufolge wurden am Dienstag [01.09.09] vergangener Woche zunächst 50 Liter der Abfalllösung in einen der VEK-Behälter geleitet. Diese geringe Menge radioaktiven Flüssigabfalls sei mit rund 1800 Litern nicht radioaktivem Simulats gemischt worden. Seit Freitag [04.09.09] wurde diese 'verdünnte Abfalllösung' kontinuierlich in den Schmelzofen in der VEK eingespeist, in dem die Lösung bei 1200 Grad Celsius in Glas eingeschmolzen wird. Am Montag [07.09.09] sei die Befüllung der ersten Kokille mit dieser verdünnten radioaktiven Glasschmelze abgeschlossen worden", wird von der Nachrichtenagentur ddp berichtet. "Jede Kokille werde mit 400 Kilogramm Abfallglas befüllt."
"Der routinemäßige Verglasungsbetrieb mit der Produktion hoch radioaktiver Kokillen, bei denen die Abfalllösung nicht verdünnt ist, wird laut WAK GmbH voraussichtlich erst Ende September aufgenommen", so die Meldung der Nachrichtenagentur ddp am 07.09.09 abschließend.

Die Verglasungsanlage in der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlruhe - Die dort lagernden rund 60 Kubikmeter hochradioaktiven Flüssigabfälle sollen über einen Zeitraum von rund eineinhalb Jahren zu 130 Kokillen verglast und dann in fünf Castor-Behältern in das atomare Zwischenlager (Zwischenlager Nord) der Energiewerke Nord bei Greifswald-Lubmin transportiert werden. - Die Verglasungsanlage hat am 01.09.09 den "heißen" Betrieb aufgenommen

Energiewerke Nord GmbH (EWN): "Erster Transfer von Abfalllösung in die VEK ist erfolgt"

Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) gaben in einer Pressemitteilung am 02.09.09 bekannt: "Am 1. September 2009 konnte der erste Transfer von 50 Litern Abfalllösung in einen der Übernahmebehälter der Verglasungsanlage VEK erfolgreich durchgeführt werden. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen der Umsetzung der zweiten Teilbetriebsgenehmigung vom 24. Februar 2009."
"Als nächstes folgt der nukleare Probebetrieb, bei dem verdünnte Abfalllösung in den Schmelzofen eingespeist wird", kündigten die EWN in der Mitteilung an. "Der erste Abstich von radioaktivem Abfallglas ist in der 37. Kalenderwoche [07.09. -13.09.09] dieses Jahres geplant. Nach den vorgesehenen radiologischen Kontrollmessungen kann der routinemäßige Verglasungsbetrieb voraussichtlich Ende des Monats aufgenommen werden."
Von den EWN wurde in der Pressemitteilung ausgesagt: "Bis Dezember 2010 werden insgesamt etwa 130 Kokillen mit je 400 kg Glas produziert, in fünf CASTOR-Behälter eingebracht und in das Transportbehälterlager des Zwischenlagers Nord (ZLN) der Energiewerke Nord (EWN) bei Greifswald transportiert."

26. August 2009
Umweltministerium Baden-Württemberg gibt grünes Licht zur Verglasung der hochradioaktiven Flüssigabfälle in der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe

"Das Umweltministerium hat nach heutiger Mitteilung (26. August 2009) als Atomaufsichtsbehörde dem nuklearen Betrieb der Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) der ehemaligen atomaren Wiederaufbereitungsanlage zugestimmt", gibt das Umweltministerium Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Umweltministerium gibt grünes Licht zur Verglasung der atomaren Flüssigabfälle der ehemaligen Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe" am 26.08.09 bekannt. "Damit gibt es grünes Licht für die geplante Verglasung von circa 60 Kubikmetern hochradioaktiver Flüssigkeit (HAWC), die während des Betriebs der Wiederaufbereitungsanlage bis 1990 angefallen waren. Die Kosten für die Errichtung der Anlage einschließlich Inbetriebsetzung und die spätere Zwischenlagerung der produzierten Glaskokillen belaufen sich auf rund 350 Millionen Euro."
"Die Zustimmung des Umweltministeriums zum nuklearen Betrieb hatte sich zuletzt verzögert, weil ein letzter Nachweis noch nicht vollständig vorlag, der bestätigen sollte, dass alle Verankerungen im Bauwerk auch im Falle eines Flugzeugabsturzes halten", erklärt das Umweltministerium Baden-Württemberg in der Mitteilung. "Die nun von den zugezogenen Sachverständigen vorgelegten Prüfergebnisse bestätigten, dass die getroffenen baulichen Vorkehrungen die Anforderungen erfüllten, erläuterte ein Ministeriumssprecher. 'Es steht nichts mehr im Wege, den Beginn der Verglasung einzuleiten.' Der so genannte kalte Probelauf der Anlage ohne radioaktives Material habe bereits im Mai dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden können. Zum ersten Mal könne nun schon in den kommenden Tagen radioaktive Flüssigkeit über die dafür vorgesehenen Verbindungsleitungen in die VEK transportiert werden."
"Der weitere nukleare Betrieb der VEK erfolge in mehreren Stufen", erläutert das Umweltministerium Baden-Württemberg dazu weiter: "In einem ersten Schritt werde schwach radioaktive Flüssigkeit eingeleitet, um die Funktionssicherheit der Verbindungsleitungen abschließend zu bestätigen. Nach erfolgreicher Funktionsprüfung könne danach erstmals eine zunächst geringe Menge hochradioaktiver Flüssigkeit (HAWC) in die VEK geleitet werden. Die daraus entstehende Mischung werde dann als erstes verglast. Die ersten Glaskokillen seien deshalb schwächer radioaktiv als beim künftigen Betrieb der Anlage. Der Anteil des hochradioaktiven Flüssigabfalls werde anschließend im Zulauf zum Verglasungsofen rasch auf bis zu hundert Prozent erhöht. Für den gesamten Verglasungsprozess wird bei reibungslosem Verlauf mit einem Zeitraum von circa eineinhalb Jahren gerechnet. 'Wie schon bei den Vorarbeiten gilt allerdings auch beim Betrieb der Grundsatz: Sicherheit vor Schnelligkeit', betonte der Sprecher. 'Wenn an irgendeinem Punkt der Verglasung offene Fragen auftreten, wird denen nachgegangen, auch wenn dadurch Verzögerungen entstehen könnten.' Die Glaskokillen sollen nach Ende der Verglasung in Castor-Transportbehältern ins atomare Zwischenlager Nord bei Greifswald gebracht werden."

Energiewerke Nord GmbH (EWN): "Verglasungsanlage VEK vor Aufnahme des heißen Betriebes"

"Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat mit Schreiben vom 26.08.2009 die Zustimmung zur Fortsetzung der Inbetriebnahme und Aufnahme des heißen Betriebes der Verglasungsanlage VEK erteilt", gibt die Energiewerke Nord GmbH (EWN) in einer Pressemitteilung am 26.08.09 bekannt.
"Mit der Erteilung der 2. Teilbetriebsgenehmigung (2. TBG) am 24. Februar 2009 wurden durch die Betriebsmannschaft alle genehmigten Maßnahmen einschließlich der Herstellung der Rohrleitungsverbindungen zwischen dem Lagergebäude für die hochradioaktive Abfalllösung (HAWC) und der VEK planmäßig und störungsfrei umgesetzt", teilt die EWN rückblickend mit. "Hierzu gehörte auch ein Kalter Verbundbetrieb im Mai/Juni 2009, in dem ca. 4 m³ inaktives HAWC-Simulat verglast und insgesamt 8 Kokillen (mit Glas befüllte Edelstahlbehälter) ordnungsgemäß produziert und dokumentiert wurden. Alle Systeme der Anlage haben sich auslegungsgemäß und störungsfrei verhalten, das Betriebspersonal hat erneut den sachkundigen Umgang mit der Anlage nachgewiesen. Damit waren alle technischen und administrativen Voraussetzungen gegeben, mit der VEK-Anlage den heißen Betrieb aufzunehmen."
Von der EWN wird weiter geäußert: "Die weiteren Schritte der heißen Inbetriebnahme und des Verglasungsbetriebes waren noch abhängig von Voraussetzungen, zu deren Erfüllung sich WAK mit der 2. TBG verpflichtet hat. Hierzu gehört die Erledigung von Restpunkten, wie die gutachterliche Bestätigung von Komponenten-Anschlusslasten und deren sichere Abtragung in die Gebäudestruktur. Diese Nachweise sind auch für den hypothetisch zu betrachtenden Flugzeugabsturz vorzulegen. Der Bereich der heißen Zellen ist hierbei von besonderer Bedeutung."
"WAK hat die hierzu geforderten qualifizierten Nachweise vorgelegt und gezeigt, dass auch für das Restrisiko eines Flugzeugabsturzes ausreichende Risiko-minimierende Maßnahmen umgesetzt wurden", versichern die Energiewerke Nord GmbH in der Pressemitteilung. "Die unabhängigen Nachprüfungen an Flachstahlverankerungen in Fällen höherer Belastung durch die Sachverständigen des TÜV haben die Berechnungsergebnisse bestätigt. Damit waren die Voraussetzungen für die  vorliegende Zustimmung durch das Umweltministerium Baden-Württemberg gegeben."
"Mit den nächsten Inbetriebnahmeschritten zur Funktionsprüfung der HAWC-Transferleitungen werden erstmals radioaktive Flüssigkeiten in die VEK gefördert und die geplanten Strahlenschutzmaßnahmen verifiziert. Das heiße Anfahren der Anlage erfolgt durch Beimischen geringer Mengen HAWC zu nicht radioaktivem Simulat. Der routinemäßige heiße Betrieb mit der Produktion hochradioaktiver Kokillen wird sich voraussichtlich Ende September 2009 einstellen", wird in der EWN-Pressemitteilung angekündigt.

NDR: "Hochradioaktiver Atommüll soll ab 2011 nach Lubmin"

"Aus der stillgelegten atomaren Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe kommen voraussichtlich von 2011 an hochradioaktive Abfälle in das Zwischenlager Lubmin bei Greifswald", wird auf ndr.de am 26.08.09 gemeldet. "Nach mehreren Verzögerungen und jahrelangem Streit stimmte das baden-württembergische Umweltministerium der sogenannten Verglasung der flüssigen Abfälle in Karlsruhe zu, wie ein Sprecher am Mittwoch in Stuttgart sagte."
Auf ndr.de wird dazu weiter berichtet: "Rund 60.000 Liter der Plutonium-Uran-Abfälle werden nach Angaben der Energiewerke Nord (EWN) in den kommenden anderthalb Jahren verglast und in fünf Transportbehälter verpackt. Die Abfälle würden damit transportsicher und endlagerfähig gemacht, sagte eine Sprecherin. Die bundeseigene EWN hatten 2006 die Anlage übernommen. Im Lubminer Zwischenlager soll der Atommüll für die nächsten 30 Jahre zwischengelagert werden. Unklar bleibt weiter die Endlagerung der Abfälle. Eine Genehmigung für den Transport quer durch Deutschland steht noch aus."
"Die 'Atomsuppe' (Fachbegriff: 'Highly Active Waste Concentrate'/ HAWC) war beim Betrieb der Anlage bis 1990 angefallen", wird auf ndr.de rückblickend ausgeführt. "Sie lagert seit den 70er- und 80er-Jahren in stark gesicherten Edelstahltanks auf dem Areal des Forschungszentrums in Karlsruhe. Die Wiederaufarbeitungsanlage ging 1971 in Betrieb und wurde Anfang der 90er-Jahre stillgelegt."
"Das Zwischenlager Nord in Lubmin befindet sich auf dem Gelände des 1990 abgeschalteten Kernkraftwerks Nord. In dem Lager sollen radioaktive Abfälle bis zu 40 Jahre lang aufbewahrt werden. Diese stammen sowohl aus dem Kernkraftwerk Lubmin als auch aus ganz Deutschland", wird in dem Artikel auf ndr.de abschließend festgestellt.

Ostseezeitung: "Atomabfall aus Karlsruhe soll ab 2011 nach Lubmin"

Auf ostsee-zeitung.de wird am 26.08.09 informiert: "Hochradioaktive Abfälle aus der stillgelegten atomaren Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe kommen voraussichtlich von 2011 an in das Zwischenlager Lubmin bei Greifswald. Das baden-württembergische Umweltministerium stimmte nach mehreren Verzögerungen und jahrelangem Streit der sogenannten Verglasung der flüssigen Abfälle in Karlsruhe zu, wie ein Sprecher am Mittwoch sagte."
"Eigentümer der Anlage sind die Energiewerke Nord (EWN) in Lubmin", so der Bericht auf ostsee-zeitung,de weiter. "Rund 60 000 Liter der Plutonium-Uran-Abfälle werden nach Angaben der EWN in den kommenden anderthalb Jahren verglast und in Castoren verpackt. Damit würden die Abfälle transportsicher und endlagerfähig gemacht, sagte eine EWN-Sprecherin. Im Lubminer Zwischenlager sollen die mit rund 130 sogenannten Glaskokillen befüllten Behälter für die nächsten 30 Jahre zwischengelagert werden. Unklar bleibt weiter die Endlagerung der Abfälle."

Nachrichtenagentur ddp: "Verglasung von 60 000 Litern flüssiger Atomabfälle beginnt"

"Nach wochenlangen Verzögerungen kann die Verglasung von rund 60 000 Litern hoch radioaktiven Flüssigabfalls aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) jetzt beginnen", meldet die Nachrichtenagentur ddp am 26.08.09 um 13:38 Uhr. "Das baden-württembergische Umweltministerium gab am Mittwoch grünes Licht zur Verarbeitung der 'Atomsuppe'. Man habe 'dem nuklearen Betrieb der Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK)' zugestimmt, teilte das Ministerium als Atomaufsichtsbehörde in Stuttgart mit."
"Die Zustimmung sollte ursprünglich bereits im Juli erfolgen. Sie hatte sich jedoch wegen Sicherheitsfragen verzögert. Ein letzter Nachweis habe noch nicht vollständig vorgelegen, der bestätigen sollte, dass alle Verankerungen im Bauwerk auch im Falle eines Flugzeugabsturzes halten, betonte das Ministerium. Die nun von TÜV-Sachverständigen vorgelegten Prüfergebnisse hätten bestätigt, dass die baulichen Vorkehrungen die Anforderungen erfüllen. 'Es steht nichts mehr im Wege, den Beginn der Verglasung einzuleiten', sagte ein Ministeriumssprecher", laut der ddp-Meldung.
Von der Nachrichtenagentur ddp wird dazu weiter ausgeführt: "Ein Sprecher der WAK GmbH betonte, das Unternehmen habe die geforderten Nachweise vorgelegt und 'gezeigt, dass auch für das Restrisiko eines Flugzeugabsturzes ausreichende risikominimierende Maßnahmen umgesetzt wurden'. Der flüssige Atommüll war angefallen, als von 1971 bis Ende 1990 in der WAK rund 200 Tonnen Kernbrennstoffe aufgearbeitet wurden. Die strahlenden Flüssigkeiten lagerten bislang in zwei Edelstahltanks in einem Gebäude der 1991 stillgelegten WAK in Eggenstein-Leopoldshafen nahe Karlsruhe. Der atomare Flüssigabfall wird nun in der neben dem Lagergebäude errichteten VEK bei 1200 Grad Celsius in Glas eingeschmolzen, um ihn endlagerfähig zu machen. Zum ersten Mal könne nun schon in den kommenden Tagen radioaktive Flüssigkeit über Verbindungsleitungen in die VEK transportiert werden, betonte das Ministerium."
"Der gesamte Verglasungsprozess soll 'bei reibungslosem Verlauf' etwa eineinhalb Jahren dauern", wird von der Nachrichtenagentur ddp berichtet. "'Wie schon bei den Vorarbeiten gilt allerdings auch beim Betrieb der Grundsatz: Sicherheit vor Schnelligkeit', betonte der Ministeriumssprecher."
"Insgesamt sollen 130 endlagerfähige Glasblöcke in Edelstahlbehältern produziert werden. Diese Glaskokillen sollen dann in Castor-Behältern in das atomare Zwischenlager der Energiewerke Nord (EWN) bei Greifswald transportiert werden", wird in der ddp-Meldung ausgesagt. "Die Kosten für die Errichtung der Verglasungsanlage einschließlich Inbetriebsetzung und späterer Zwischenlagerung der produzierten Glaskokillen belaufen sich laut Ministerium auf rund 350 Millionen Euro."
"Der 'heiße', also nukleare Betrieb der VEK erfolge in mehreren Stufen. In einem ersten Schritt werde schwach radioaktive Flüssigkeit eingeleitet, um die Funktionssicherheit der Transferleitungen abschließend zu bestätigen." "Danach könne erstmals eine zunächst geringe Menge der hoch radioaktiven Abfalllösung, die im Fachjargon HAWC ('High Active Waste Concentrate') heißt, in die VEK geleitet werden. Die daraus entstehende Mischung werde als erstes verglast, wobei diese ersten Glaskokillen schwächer radioaktiv seien als beim späteren Betrieb der Anlage. Der 'routinemäßige heiße Betrieb mit der Produktion hoch radioaktiver Kokillen' wird laut WAK GmbH voraussichtlich gegen Ende September erfolgen", so der Wortlaut der ddp-Meldung abschließend.

17. Juli 2009
Der Beginn der Verglasung des hochradioaktiven Atommülls in der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe verzögert sich erneut

Von der Heilbronner Stimme (stimme.de) wird am 17.07.09 gemeldet: "Die Verglasung der hochradioaktiven Atomsuppe in Karlsruhe verzögert sich erneut. Wie das baden-württembergische Umweltministerium am Freitag [17.07.09] in Stuttgart mitteilte, verlangen Gutachter noch weitere Detail-Nachweise zur Sicherheit im Fall eines Flugzeugabsturzes. Erst wenn diese da seien, könne die Verglasung beginnen. Die Umwandlung von rund 60 000 Litern radioaktiver Plutonium-Giftbrühe in eine Glasschmelze für den Transport ins Zwischenlager Greifswald [Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin] dürfte sich damit um weitere Wochen verzögern."
"An sich sollte die Verglasung Anfang Juli starten, dann wurde sie auf Ende des Monats verschoben", so der Bericht auf stimme.de rückblickend. "Nach erneuten Verzögerung wollte sich das Stuttgarter Ministerium am Freitag zunächst nicht auf einen neuen Zeitpunkt festlegen."
"Der neuerliche Aufschub sei nicht erfreulich, hieß es." In dem Artikel wird von der Heilbronner Stimme  ausgesagt: "Nach der mehrjährigen Vorbereitung werde man jedoch auch auf den 'letzten Metern' am Grundsatz 'Sicherheit vor Schnelligkeit' festhalten. 'Es ist nicht entscheidend, wann es losgeht. Entscheidend ist vielmehr, dass den höchsten Sicherheitsanforderungen Rechnung getragen wird', betonte ein Ministeriumssprecher. Es handle sich um eine Pilotanlage mit umfassenden Sicherheitseinrichtungen; dabei seien Unwägbarkeiten mit Verzögerungen und veränderten Kosten nicht auszuschließen."
"Die hochradioaktive Atomsuppe (im Fachjargon: 'Highly Active Waste Concentrate'/HAWC) stammt aus der Versuchsanlage zur Wiederaufarbeitung abgebrannter Atom-Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken", wird in dem Bericht der Heilbronner Stimme rückblickend erläutert. "Die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) ging 1971 in Betrieb und wurde 1991 stillgelegt."
"Nach jetzigem Stand soll bis 2020 der WAK-Rückbau beendet und damit keine Radioaktivität mehr auf dem Gelände sein; für das Jahr 2023 ist die 'grüne Wiese' geplant - ursprünglich war die schon für 2010 angepeilt worden. Auch der ursprüngliche Kostenplan ist längst gesprengt: Statt etwa einer Milliarde Euro dürfte das Projekt am Ende rund 2,6 Milliarden Euro kosten", so der Wortlaut in dem Artikel der Heilbronner Stimme abschließend.

26. Juni 2009
Beginn der Verglasung des hochradioaktiven Atommülls in der in der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' verzögert sich weiter

In der seit 1991 stillgelegten WAA ('Wiederaufbereitungs-Anlage') Karlsruhe lagern in zwei Behältern rund 60 Kubikmeter flüssiger und hochradioaktiver Atommüll. Dieser soll in der dort zu diesem Zweck errichteten sogenannten 'Verglasungs-Anlage' (VEK) zu 130 Glaskokillen verarbeitet und anschließend in fünf Castor-Behältern in das Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin transportiert werden.
Ursprünglich sollte mit der Verglasung dieses flüssigen Atommülls in Karlsruhe am 02.07.09 begonnen werden, nach aktuellen Medienberichten verzögert sich die Inbetriebnahme der VEK um voraussichtlich einige Wochen. Das baden-württembergische Umweltministerium geht derzeit davon aus, daß die Verglasung nun Ende Juli dieses Jahres starten wird.
Nach Medienberichten wird der Atommüll-Transport der Glaskokillen in den fünf Castor-Behältern in das Zwischenlager Nord voraussichtlich Ende 2010/Anfang 2011 erfolgen.

Die Stuttgarter Zeitung berichtete darüber am 26.06.09 unter der Überschrift "Karlsruhe - Verglasung der "Atomsuppe verzögert sich" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa: "Die Verglasung der Karlsruhe 'Atomsuppe' verzögert sich um voraussichtlich einige Wochen. Der Beginn der für den 2. Juli geplanten Verglasung von rund 60.000 Litern radioaktiver Plutonium-Giftbrühe müsse erneut verschoben werden, sagte ein Sprecher der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa."
"Das baden-württembergische Umweltministerium lässt derzeit noch einmal durch Gutachter den Betriebsbereich prüfen, in dem der hochgiftige Müll verglast wird", wird dazu von der Stuttgarter Zeitung erklärt. "'Nach über zehn Jahren kommt es auf ein paar Wochen auch nicht mehr an', meinte ein Ministeriumssprecher. Das Vorhaben hat sich schon über Jahre verzögert. Das Ministerium geht davon aus, dass die Verglasung nun Ende Juli starten kann."
"Die hochradioaktive 'Atomsuppe' (im Fachjargon: 'Highly Active Waste Concentrate"'/HAWC) stammt aus dem aktiven Betrieb einer Versuchsanlage zur Wiederaufarbeitung abgebrannter Atom-Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken", so der Artikel in der Stuttgarter Zeitung rückblickend. "Die WAK ging 1971 in Betrieb und wurde 1991 stillgelegt. Ihre giftige Hinterlassenschaft, die ständig gerührt und gekühlt werden muss, lagert seitdem in stark gesicherten Edelstahltanks auf dem Areal des Forschungszentrums - nur wenige Kilometer von der Karlsruher Innenstadt entfernt."
"An sich sollte der flüssige Atommüll zur Verglasung ins belgische Mol gebracht werden", wird von der Stuttgarter Zeitung ausgesagt. "Wegen der massiven Proteste gegen die Atom- Transporte entschied man sich dann aber für die Verglasung vor Ort. Die strahlende Fracht wird dadurch zwar kaum weniger gefährlich; in festem Zustand - verpackt in 1,50 Meter hohe und 40 Zentimeter breite Edelstahlkokillen - lässt sich die pechschwarze Glasschmelze aber sicherer transportieren, erläuterte WAK-Sprecher Peter Schira am Freitag. Ende 2010/Anfang 2011 soll der verglaste Müll dann ins Zwischenlager nach Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) gebracht werden. Ein Endlager ist noch nicht in Sicht."
"Nach jetzigem Stand", so der Bericht der Stuttgarter Zeitung weiter, "soll bis 2020 der WAK-Rückbau beendet und damit keine Radioaktivität mehr auf dem Gelände sein; für das Jahr 2023 ist die 'grüne Wiese' geplant. Doch zu oft hat sich der Zeitplan schon verschoben. Die 'grüne Wiese' war ursprünglich schon für 2010 angepeilt worden. Auch der ursprüngliche Kostenplan ist längst gesprengt: Statt etwa einer Milliarde Euro dürfte das Projekt am Ende rund 2,6 Milliarden Euro kosten, sagt Schira. Er begründete dies mit der zeitlichen Verzögerung, hervorgerufen auch durch immer neue Gutachten und Sicherheitsanforderungen."
"Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl warnte indessen, angesichts explodierender Kosten bei der Sicherheit zu sparen." Von der Stuttgarter Zeitung wird dazu weiter ausgeführt: "Sie kritisierte insbesondere, dass der verglaste Atommüll vor der Fahrt ins Zwischenlager 'bis zu eineinhalb Jahre lang in Castoren mit nur einem einzigen Deckel in einer Art Garage' aufbewahrt werden solle. Auch der Transferkanal zwischen dem alten Lagergebäude und der Verglasungsanlage sei eine Schwachstelle. Die zweieinhalb Meter lange Röhre ist gegen Erdbeben gesichert; für den Fall, dass ein großes Flugzeugteil senkrecht von oben hineinkrachen würde, wäre sie aber nicht ausgerichtet, räumt Schira ein. Da der Fall aber als so unwahrscheinlich gilt, ist Schira überzeugt: 'So was kann nicht passieren.'"

17. Juni 2009
Der hochradioaktive flüssige Atommüll in der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe soll ab Ende Juni 2009 verglast werden

"Ende Juni [2009] beginnt einem Zeitungsbericht zufolge die Verglasung des hoch radioaktiven Flüssigabfalls aus der 1991 stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage (WAK) in Karlsruhe", wird von der Nachrichtenagentur ddp am 17.06.09 unter Berufung auf die 'Badischen Neuesten Nachrichten' gemeldet.
"Wie die 'Badischen Neuesten Nachrichten' (Mittwochausgabe) berichteten, gilt das 300-Millionen-Euro-Projekt als wichtigster Abschnitt beim Rückbau der WAK auf dem Gelände des Forschungszentrums, dessen Gesamtkosten mittlerweile auf 2,6 Milliarden Euro beziffert würden. Die 60 000 Liter 'Atomsuppe' entstanden während der 20-jährigen Wiederaufarbeitung. Erstmals in Deutschland würden nun flüssige Atomabfälle verarbeitet, berichtet die Zeitung" nach der ddp-Meldung.
"Die strahlenden Flüssigkeiten lagern in der WAK derzeit in großen Behältern. Sie sollen nun in Glas eingeschmolzen werden, um sie sicher und endlagerfähig zu machen." Von der Nachrichtenagentur ddp wird dazu weiter ausgeführt: "Rund 130 Glaskokillen sollen dann in fünf Castorbehälter verfrachtet, nach Greifswald [Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin] transportiert und dort zwischengelagert werden."
"Gebaut wurde die WAK in den Jahren 1967 bis 1970 unter Federführung des [Kern-]Forschungszentrums Karlsruhe. Sie diente als Versuchseinrichtung, um die Machbarkeit der industriellen Wiederaufbereitung abgebrannter Kernelemente zu erproben", so der Bericht der Nachrichtenagentur ddp rückblickend. "Von 1971 bis Ende 1990 wurden in der WAK rund 200 Tonnen Kernbrennstoffe aufgearbeitet. Nachdem die Industrie aus dem Projekt einer kommerziellen Wiederaufbereitungsanlage im bayerischen Wackersdorf ausgestiegen war, machte auch die WAK als Erprobungsbetrieb keinen Sinn mehr. Bund, Land und Industrie als Träger vereinbarten die Stilllegung."

13. Mai 2009
Kleine Anfrage im Bundestag: "Verglasungseinrichtung Karlsruhe und Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe" (Drs. 16/12989)

Im Bundestag wurde am 23.04.09 eine Kleine Anfrage (Drs. 16/12798) zu der "Verglasungseinrichtung Karlsruhe und Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe" gestellt. Die Antwort wurde darauf namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vom 11.05.09 übermittelt und am 13.05.09 in der Drs. 16/12989 veröffentlicht. Wir dokumentieren untenstehend die Drs. 16/12989 im vollständigen Wortlaut:

Vorbemerkung der FragestellerInnen: "In der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) befinden sich rund 60 m3 hochradioaktiver Flüssigabfall (High Active Waste Concentrate, HAWC), die aus der Betriebszeit der WAK stammen und seit einigen Jahren in Tanks lagern. Das hochradioaktive und stark saure Konzentrat wird permanent gekühlt und in Zirkulation gehalten, um eine atomare Kettenreaktion und die Freisetzung von Radioaktivität und hochgiftigen Stoffen zu vermeiden. Am 24. Februar 2009 erteilte das baden-württembergische Umweltministerium die zweite Teilbetriebsgenehmigung für die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK). Damit kann der Flüssigabfall in der VEK in Glas eingeschmolzen und verfestigt werden. Der Verglasungsbetrieb wird voraussichtlich von Mitte 2009 bis Ende 2010 dauern. Der verfestigte Abfall soll in das Zwischenlager Nord bei Greifswald gebracht werden, hierfür sind voraussichtlich fünf Castor-Behälter erforderlich.
Bis dato kam es zu mehreren Verzögerungen beim Rückbau der WAK, die Inbetriebnahme der Verglasungseinrichtung war ursprünglich für das Jahr 2006 vorgesehen. Die Verglasung des hochradioaktiven Flüssigabfalls stellt für die Bundesrepublik Deutschland in der großtechnischen praktischen Anwendung technisches Neuland dar. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass der Verglasungsbetrieb länger dauert als geplant. Weitere Herausforderungen beim Rückbau sind die Sedimentierung explosiver und toxischer Teilchen in den Lagertanks und die Tanks selbst. Nach Ende der Verglasung werden sie unter anderem aufgrund ihrer Größe zum Problemmüll, ihre Entsorgung ist nicht trivial.
Die WAK-Gesamtprojektkosten liegen bei geschätzten 2,63 Mrd. Euro, hiervon rund 2,2 Mrd. Euro für Verglasung und Rückbau. Den Großteil der Kosten trägt der Bund. Die für die Verglasung und den Rückbau zuständige WAK GmbH ist seit Anfang 2006 eine Tochter der bundeseigenen Energiewerke Nord (EWN) und wird durch die öffentliche Hand finanziert. Die angespannte Haushaltslage und die geschätzten Gesamtkosten von 2,63 Mrd. Euro lassen einen gewissen Spardruck befürchten. Es besteht die Gefahr, dass Sicherheitsabstriche gemacht werden könnten, um Kosten gering zu halten bzw. zu senken."

Über die "Beschaffenheit des hochradioaktiven Flüssigabfalls" wird die Bundesregierung befragt:

Frage: "1. Wie setzt sich das HAWC zusammen (bitte tabellarische Übersicht mit Art und Menge der radioaktiven und nichtradioaktiven Bestandteile)?"
Antwort der Bundesregierung: "Bei dem HAWC handelt es sich um eine Salpetersäure-Lösung in der zusätzlich Feststoffe enthalten sind. Hauptbestandteile des HAWC sind Spaltprodukte, Rest-Spaltstoffe (Uran und Plutonium) sowie nicht radioaktive Chemikalien und Korrosionsprodukte wie Natrium, Eisen, Chrom und Nickel. Die wesentlichen Daten sind: Volumen ca. 56 000 Liter, spezifische Daten (pro Liter HAWC): Salpetersäure ca. 2,7 mol/L, Gesamtaktivität ca. 1 · 10^13 Bq/L. - Feststoffe ca. 18 g/L, Uran ca. 9,1 g/L, Plutonium ca. 0,3 g/L, Wärmeleistung ca. 1,0 W/L."

Frage: "2. In wie vielen Tanks lagert das HAWC, und welche Strahlungsdosiswerte sowie Radioaktivitätswerte aus Probenahmen wurden in den einzelnen Tanks seit Lagerungsbeginn jährlich gemessen?"
Antwort der Bundesregierung: "Das HAWC lagert, verteilt in zwei gleichen Chargen zu je ca. 30 m3, in zwei Behältern mit einem Nutzvolumen von je 63 m3 in der Anlage LAVA (Lagerungs- und Verdampfungsanlage) der WAK. Die Gesamtaktivität des HAWC beträgt derzeit ca. 6 · 10^17 Becquerel (Bq) Strahlungsdosiswerte werden nicht gemessen, da die Lagerbehälter sich in nicht zugänglichen Zellen befinden."

Frage: "3. Auf welcher Temperatur wird das HAWC gehalten und weshalb?"*
Antwort der Bundesregierung: "Die gemessene Temperatur liegt bei ca. 25 Grad Celsius. Die HAWC-Lösung soll möglichst auf einer Temperatur von unter 40 Grad Celsius gehalten werden, um den Aerosolaustrag aus der Flüssigkeit in die Abgasstrecke zu minimieren."

Frage: "4. Was würde im Falle eines Totalversagens der Kühlung, inklusive der redundanten Komponenten, passieren?"
Antwort der Bundesregierung: "Bei einem Totalausfall der Kühlung würde es ohne Gegenmaßnahmen mehrere Tage dauern, bis das HAWC Siedetemperatur erreicht und damit das Abgassystem durch einen erhöhten Aerosolaustrag belastet."

Frage: "5. Weshalb wird der HAWC kontinuierlich in Zirkulation gehalten, und wie wird dies technisch bewerkstelligt?"
Antwort der Bundesregierung: "Das HAWC enthält Feststoffe, die möglichst in der Schwebe gehalten werden sollen, um Ablagerungen in den Lagerbehältern zu vermeiden. Dazu besitzen die Lagerbehälter sechs Pulsatoren, die durch Druckluftstöße die Flüssigkeit mit dem Feststoff durchmischt, so dass bei der späteren vollständigen Entleerung der Lagerbehälter die Feststoffe weitgehend ausgetragen werden."

Frage: "6. Wie viel Energie ist jährlich notwendig, um das HAWC zu kühlen und, getrennt davon ausgewiesen, um das HAWC zu rühren (Gesamtenergieaufwand inklusive redundanter Komponenten etc.)?"
Antwort der Bundesregierung: "Der Gesamtenergieaufwand für die Pumpen des Kühlsystems und die Pulsatoren wird nicht separat erfasst."


Frage: "7. Wie viel Energie wurde insgesamt seit Beginn der Lagerung bis heute zur HAWC-Kühlung und -Zirkulation aufgewandt (Gesamtenergieaufwand)?"
Antwort der Bundesregierung: "Siehe Antwort zu Frage 6."

Frage: "8. Welcher Energieaufwand für die HAWC-Lagerung war seit Beginn bis heute insgesamt nötig, und mit welchem Energieaufwand rechnet die Bundesregierung für den gesamten Verglasungsprozess?"
Antwort der Bundesregierung: "Siehe Antwort zu Frage 6. Der Verglasungsofen hat eine mittlere Leistungsaufnahme von ca. 30 Kilowatt (kW). Eine Verglasungsdauer von etwa 18 Monaten ist vorgesehen, hierbei ist der Ofen ständig in Betrieb."

Frage: "9. Gibt es Störfallanalysen für den WAK-Rückbau, und welche Szenarien betrachten sie im Wesentlichen?"
Antwort der Bundesregierung: "Die Störfallanalysen für den WAK-Rückbau werden in den jeweiligen atomrechtlichen Genehmigungsverfahren ausführlich behandelt. Wichtigstes Szenario ist der Absturz von ausgebauten Komponenten, einschließlich beladener Abfallfässer. Es wurde nachgewiesen, dass bei allen Ereignissen die Störfallplanungswerte gemäß Strahlenschutzverordnung deutlich unterschritten werden."

Frage: "10. Gibt es Störfallanalysen speziell für die Verglasung, und welche Szenarien betrachten sie im Wesentlichen?"
Antwort der Bundesregierung: "Im Genehmigungsverfahren für die Errichtung und den Betrieb der Verglasungsanlage VEK wurde eine Störfallanalyse durchgeführt und von der Genehmigungsbehörde und deren zugezogenem Gutachter bewertet. Betrachtet wurden Ereignisse von innen wie zum Beispiel der Totalausfall der Energieversorgung, Brand und Leckagen sowie Ereignisse von außen, unter anderem Erdbeben, Flugzeugabsturz, Explosionen und Flächenbrände. Es wurde nachgewiesen, dass bei allen Ereignissen die Störfallplanungswerte gemäß Strahlenschutzverordnung deutlich unterschritten werden."

Frage: "11. Wo können Bürgerinnen und Bürger diese Störfallanalysen einsehen? In welchen Akten welcher Bundesministerien und nachgeordneten Stellen finden sie sich?
Antwort der Bundesregierung: "Der Antrag, der Sicherheitsbericht, eine Kurzbeschreibung hierzu und die Angaben über sonstige Umweltauswirkungen für die Errichtung und den Betrieb der VEK lagen vom 20. Januar bis zum 19. März 1998 beim Bürgermeisteramt Linkenheim-Hochstetten, beim Bürgermeisteramt Eggenstein-Leopoldshafen und beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg zur Einsicht aus. Innerhalb der Auslegungsfrist konnte bei allen Auslegungsstellen außerdem das zu dem Vorhaben eingeholte Konzeptgutachten der TÜV SÜD Energietechnik GmbH Baden-Württemberg eingesehen werden. Die zuständige Aufsichtsbehörde, das Umweltministerium Baden-Württemberg verfügt über alle Antrags- und Genehmigungsunterlagen für die WAK und die VEK. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verfügen über Genehmigungsunterlagen im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten."

Über die "Zwischenlagerung/Transportbereitstellung" wird die Bundesregierung befragt:

Frage: "12. Kann die Bundesregierung bestätigen, dass für den Transport des verglasten Abfalls nach Greifswald voraussichtlich fünf Castoren notwendig sind oder gibt es andere Planungen?"
Antwort der Bundesregierung: "Für den Transport sind voraussichtlich fünf Behälter notwendig."

Frage: "13. Ist geplant, jeden einzeln zum Zwischenlager Nord zu transportieren oder alle zusammen?"
Antwort der Bundesregierung: "Es ist vorgesehen, die Behälter gemeinsam zum Zwischenlager Nord zu transportieren."

Frage: "14. Wie lange steht der erste Behälter dort voraussichtlich mindestens, und mit welchen Wartezeiten rechnet die Bundesregierung für die anderen Behälter?"
Antwort der Bundesregierung: "Die Behälter sollen nach Beendigung der Verglasungskampagne von etwa 18 Monaten abtransportiert werden. Über Einzelheiten der Transportabwicklung gibt es noch keine Festlegungen."

Frage: "15. Welche Maßnahmen sind bei der Lagerung der beladenen Behälter im Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) vorgesehen, um die Strahlungswerte der wartenden Behälter zu überwachen?"
Antwort der Bundesregierung: "Die beladenen Behälter werden auf dem Betriebsgelände der WAK bis zum Abtransport bereitgestellt. Die Behälter erfüllen die für den Transport von radioaktiven Stoffen gestellten Anforderungen. Durch zusätzliche Abschirmmaßnahmen (Betonumhausungen) während der zeitlich befristeten Bereitstellung wird die Strahlenbelastung bereits im Nahbereich derart reduziert, dass auf dem Betriebsgelände keine Einschränkungen zu besorgen sind. Dies wird durch regelmäßige Messungen kontrolliert."

Frage: "16. Wie ist beabsichtigt, in der Stahlbetonumhausung den Dichtigkeitsnachweis für die wartenden Behälter zu führen?"
Antwort der Bundesregierung: "Die Behälter erfüllen die für einen Transport erforderlichen Dichtheitsanforderungen. Die Dichtheit jedes Behälters sowie seine Kontaminationsfreiheit werden bei seiner Beladung nachgewiesen. Während der Transportbereitstellung und des Transports erfolgt keine weitere Dichtheitsprüfung."  

Frage: "17. Welche Maßnahmen sind vorgesehen, falls einer der wartenden Behälter in der Stahlbetonumhausung undicht würde?"
Antwort der Bundesregierung: "Die Einrichtungen der VEK zur Abfertigung der Behälter werden bis zu deren Abtransport in einem betriebsbereiten Zustand gehalten. Bei einer vermuteten Undichtheit könnte der entsprechende Behälter in die VEK zurückgeholt werden und entsprechende Maßnahmen getroffen werden."

Frage: "18. Werden die Behälter wie andernorts mit zwei Dichtdeckeln gelagert, und wenn nein, warum nicht?"
Antwort der Bundesregierung: "Während der Zwischenlagerung im Zwischenlager Nord sind die Behälter mit einem Primär- und einem Sekundärdeckel versehen. Während der Transportbereitstellung und des Transports ist nur ein Deckel vorgesehen. Nach nationalem und internationalem Sicherheitsstandard finden während der Transportbereitstellung und des Transports keine Doppeldeckelsysteme Verwendung."

Frage: "19. Falls kein Zwei-Deckel-System für die Behälter vorgesehen ist, welchen zusätzlichen Aufwand würde ein solches System bedeuten, a) baulich, b) technisch, c) personell und d) finanziell?"
Antwort der Bundesregierung: "Siehe Antwort zu Frage 18."

Frage: "20. Welche Kosten entstehen durch die Lagerung der Behälter im FZK, für die Transporte, für die Zwischenlagerung im Zwischenlager Nord (ZLN) und für die spätere Endlagerung?"
Antwort der Bundesregierung: "Für Transport, Zwischenlagerung und Endlagerung sind ca. 26 Mio. Euro in der Projektkostenplanung eingestellt."

Über das "Problem HAWC-Behälter" wird die Bundesregierung befragt:

Frage: "21. Welche Maße haben die Tanks, und aus welchen Werkstoffen bestehen sie?"
Antwort der Bundesregierung: "Die Lagerbehälter in der LAVA haben eine Höhe von 4 500 mm und einen Durchmesser von 5 000 mm. Sie sind aus dem korrosionsbeständigen Edelstahl 1.4306 gefertigt."

Frage: "22. Sind die Tanks und ihre Einbauten durch die Strahlung aktiviert, und wie sind gegebenenfalls die Aktivitätswerte in den einzelnen Komponenten?"
Antwort der Bundesregierung: "Der Neutronenfluss ist derart gering, dass eine Aktivierung der Tanks und ihrer Einbauten vernachlässigbar ist."

Frage: "23. Existieren - wie in Lagertanks üblich - Sedimente, und wie ist ihre stoffliche Zusammensetzung sowie ihr Aktivitätsinventar?"
Antwort der Bundesregierung: "Aufgrund der Geometrie der Lagerbehälter in der LAVA werden nach der Entleerung nur geringe Mengen an Ablagerungen erwartet. In einem der beiden früher genutzten Lagerbehälter befinden sich ca. 100 kg Ablagerungen mit einer Aktivität von ca. 10^15 Bq. Zur Stoffzusammensetzung laufen derzeit noch analytische Untersuchungen."

Frage: "24. Stellen die Sedimente ein Problem beim Rückbau dar?"
Antwort der Bundesregierung: "Bei den Rückbauplanungen wurden die Ablagerungen berücksichtigt. Handhabung, Verpackung und endlagergerechte Konditionierung der Ablagerungen werden derzeit in Rahmen der Detailplanung behandelt. Die Handhabung während des Rückbaus und die anschließende Konditionierung und Zwischenlagerung sind unter den derzeit vorhandenen genehmigungstechnischen Voraussetzungen erfüllbar."

Frage: "25. Welches Vorgehen ist bezüglich der Sedimente geplant?"
Antwort der Bundesregierung: "Siehe Antwort zu Frage 24."

Frage: "26. Welche Chemikalien sollen zu Sedimentlösung und zur Reinigung der Tanks eingesetzt werden?"
Antwort der Bundesregierung: "Der Einsatz von Chemikalien ist weder zur Lösung der Sedimente noch zur Reinigung der Behälter vorgesehen."

Frage: "27. Welche Stoffe werden bei der Tankreinigung anfallen, und was soll mit ihnen geschehen?"
Antwort der Bundesregierung: "Siehe Antwort zu Frage 26."

Frage: "28. Welche konkreten Schritte und Maßnahmen sind für die Tankentsorgung vorgesehen, und welche zeitliche Planung?"
Antwort der Bundesregierung: "Die Demontage und Entsorgung der HAWC-Behälter ist ab 2011 vorgesehen. Dieser Termin ist jedoch vom vorgesehenen Abschluss der Verglasung im Dezember 2010 abhängig. Die Planungen zur Demontage und Zerlegung der HAWC-Behälter berücksichtigen die Erfahrungen aus dem fernhantierten Rückbau der Prozesseinrichtungen der WAK. Die zum Einsatz kommenden Werkzeuge und Maschinen sind erprobt."

Frage: "29. Auf welchen Erfahrungswerten basiert die Planung der Tankentsorgung?"
Antwort der Bundesregierung: "Siehe Antwort zu Frage 28."

Frage: "30. Welche Kosten werden für die Entsorgung der Tanks vom Zeitpunkt ihrer Entleerung bis einschließlich ihrer Endlagerung erwartet?"
Antwort der Bundesregierung: "Die Kosten für Demontage der Lagerbehälter, Konditionierung und Zwischen- und Endlagerung der Reststoffe sind mit ca. 23 Mio. Euro in der Projektkostenplanung eingestellt."

02. Mai 2009
Karlsruhe: "Atomsuppe" wird für Milliarden Euro entsorgt

Von der Frankfurter Rundschau wird am 02.05.09 in einem Artikel unter der Überschrift "Giftabfall - 'Atomsuppe' wird für Milliarden Euro entsorgt" über den aktuellen Stand der Dinge berichtet. Wir dokumentieren nachfolgend den Artikel in der Frankfurter Rundschau ungekürzt:

"Ein Liter 'Suppe' für 44 000 Euro - alles andere als ein Sonderangebot. Doch so teuer wird die Entsorgung des gefährlichen flüssigen Atomabfalls der ehemaligen Versuchs-Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) im Forschungszentrum Karlsruhe, die diese Woche testweise anlief - insgesamt rund 2,63 Milliarden Euro. Mindestens.
Rund 60 000 Liter der giftigen Flüssigkeit - im Volksmund 'Atomsuppe' genannt - müssen ausgelöffelt werden. Die strahlende Salpetersäure-Mixtur, die unter anderem 16,5 Kilo Plutonium sowie Spaltprodukte wie Cäsium, Jod und Strontium enthält, entstand in den 70er und 80er Jahren bei der Entwicklung des WAA-Prozesses im damaligen 'Kernforschungszentrum' im Nordwesten der badischen Großstadt. Die 'Suppe' muss seit rund zwei Jahrzehnten ständig gerührt und gekühlt werden, damit in den Tanks keine nukleare Kettenreaktion mit Explosion entsteht. Sie befindet sich in Edelstahltanks hinter fünf Meter dicken Betonmauern.
Die Brühe, die als eine der gefährlichsten und giftigsten Chemikalienmischungen auf deutschem Boden gilt, soll nun portionsweise in Glas eingeschmolzen werden. Das verhindert kritische Plutoniumkonzentrationen und immobilisiert die gefährlichen Nuklide. Es entstehen insgesamt 130 so genannte Glaskokillen à 400 Kilogramm, die später in fünf Castor-Behälter gepackt und in ein Atom-Zwischenlager in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) geschafft werden. Dort sollen sie geparkt bleiben, bis dereinst ein Endlager für hochradioaktive Stoffe existiert. Das kann noch Jahrzehnte dauern.
Die Verglasungsanlage startet jetzt im 'kalten Betrieb', also noch ohne Radioaktivität. Ab Mitte des Jahres wird der Prozess dann heiß: Dem erhitzten Glasgranulat wird, so ein Sprecher des Betreiberunternehmens zur FR, 'schluckweise' von der strahlenden Flüssigkeit zugegeben.
Die 130 Kokillen sollen bis Ende 2010 fertig sein. Bis zum Abtransport werden sie in Betonhallen auf dem Gelände des Forschungszentrums gelagert werden. Danach wird bereits wieder der Rückbau der 'Verpackstation' beginnen. Bis 2023 soll am Standort von WAA und Verglasungsanlage 'grüne Wiese' sein.
Die Kosten des Projekts sind seit der Stilllegung der Test-Atomfabrik förmlich explodiert. 1991 ging man noch von 1,1 Milliarden Euro (rund 2,2 Milliarden Mark) aus, von denen die Stromversorger gut 0,5 Milliarden und der Steuerzahler in Form von Bund und Bundesland Baden-Württemberg 0,6 Milliarden zahlen sollten. Inzwischen liegen die Schätzungen bei 2,63 Milliarden, und dies dürfte nicht das Ende sein.
Die Ursache der Kostensteigerung ist ein jahrelanges Gezerre um den Rückbau der Atomfabrik und das Fehlen von Betriebsgenehmigungen. Ursprünglich sollte die Verglasung 2006 starten; damals war die Anlage schon startbereit. Jedes Jahr längere Lagerung der noch nicht verglasten 'Suppe' schlägt allein mit 30 Millionen Euro zu Buche. Zuletzt fehlte noch die Genehmigung zur Aufbewahrung der Glaskokillen im atomaren 'Zwischenlager Nord' in Greifswald-Lubmin. Das Bundesamt für Strahlenschutz erteilte sie im vergangenen Februar.
Atomgegner kritisieren, dass die Zusatzkosten zum großen Teil von Bund und Land getragen werden müssen - obwohl die WAA zu gut 40 Prozent direkt von den Stromkonzernen genutzt wurde und sie Nutznießer der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten waren. Bei den Verhandlungen von Konzernen und Bundesregierung war der Beitrag der Wirtschaft auf die halbe Milliarde Euro gedeckelt worden. Inzwischen haben die Stromversorger zugestimmt, sich mit weiteren 240 Millionen Euro zu beteiligen und Endlagerkosten für ihre radioaktiven Betriebsabfälle zu übernehmen."

14. April 2009
In der Verglasungs-Anlage für flüssige radioaktive Abfälle (VEK) in der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe soll Ende April 2009 zunächst mit der Verfestigung von nichtradioaktivem Material, anschließend von schwach strahlenden Substanzen begonnen werden. Ab Juli 2009 sollen dort die ca. 60 Kubikmeter hochradioaktiven und flüssigen Atomabfälle bis voraussichtlich Ende 2010 zu 130 Glaskokillen verarbeitet und anschließend ins Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin gebracht werden. 

Von den Stuttgarter Nachrichten wird am 14.04.09 zum Stand der Dinge in einem Artikel unter der Überschrift "Atomsuppe kommt in Gläser - Karlsruhe darf mit Entsorgung von radioaktiven Abfällen beginnen" berichtet. Wir dokumentieren nachstehend den Artikel in den Stuttgarter Nachrichten ungekürzt:

"Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit dürfen Techniker nun damit beginnen, die hochradioaktiven Abfälle der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe zu entsorgen. Nach dem O. K. des baden-württembergischen Umweltministeriums in Stuttgart läuft das Milliardenvorhaben Ende April an.
Rund 60 000 Liter hochgiftiger Flüssigkeit lagern in den Edelstahltanks auf dem Gelände bei Karlsruhe, darunter mehr als 16 Kilo Plutonium. Sie soll nach einem speziell entwickelten Verfahren in Glasblöcke eingebunden und dann in einem Castorbehälter [SAND-Korrektur: fünf Castor-Behälter] ins Zwischenlager Nord bei Greifswald gebracht werden. Die Anlage ist längst fertig, doch seit Monaten warteten die Techniker noch auf die letzten Genehmigungen von Bund und Land. Diese wurden inzwischen erteilt, deshalb wird es in Karlsruhe nun ernst.
Zunächst müssten noch Strahlenschutzbereiche ausgewiesen und Leitungen angeschlossen werden, heißt es im Stuttgarter Umweltministerium. Ende April soll dann die Verglasung mit nichtradioaktivem Material anlaufen. In der zweiten Stufe füllen die Techniker schwach strahlende Substanzen ab, und ab Juli schließlich ist die Atomsuppe dran: 60 Kubikmeter Hinterlassenschaft der Wiederaufarbeitungsanlage.
Vor allem die Grünen hatten zuletzt darauf gedrängt, endlich mit der Entsorgung zu beginnen - aus Sicherheitsgründen, aber auch mit Blick auf die Kosten. Der Startschuss hatte sich aus rechtlichen und technischen Gründen jahrelang verzögert, im Genehmigungsverfahren gab es mehrere Tausend Einwendungen.
Das hat die Kalkulation von einstmals 1,1 Milliarden auf nunmehr 2,63 Milliarden Euro in die Höhe getrieben. Das Land Baden-Württemberg trägt von diesem Betrag rund 125 Millionen, die Hauptlast teilen sich Bund und Energieversorger.
Für die Verzögerung hatte zuletzt auch das Bundesamt für Strahlenschutz gesorgt, da das Zwischenlager Nord bei Greifswald noch keine Erlaubnis zur Aufnahme der beladenen Glasbehälter besaß. Die Genehmigung zum Abfüllen der Atomsuppe in die sogenannten Glaskokillen sei jedoch erst dann sinnvoll, wenn auch deren Lagerung erlaubt sei, heißt es im Stuttgarter Umweltministerium. Nachdem nun beide Behörden grünes Licht gegeben haben, läuft in Karlsruhe der Countdown.
Allein die jährlichen Betriebskosten der Anlage belaufen sich auf 30 Millionen Euro. Die brisante Mischung aus Salpetersäure und Spaltprodukten muss ständig in Bewegung gehalten und gekühlt werden, ansonsten würde sie überhitzen und explodieren. Insgesamt 130 Kokillen aus Siliziumdioxid sollen die Atomsuppe aufnehmen. Darüber hinaus werden laut Stuttgarter Umweltministerium geringe Mengen radioaktiver Flüssigabfälle verarbeitet, die aus der Spülung der Lagertanks und anderer Behälter stammen.
Die Energieversorgungsunternehmen, darunter die Energie Baden-Württemberg (EnBW), hatten sich ihren Kostenanteil ursprünglich auf 1,1 Milliarden Euro deckeln lassen. Doch mittlerweile haben Bund und Land nachverhandelt und den Konzernen 300 Millionen Euro Beteiligung zusätzlich abgerungen.
Bis Ende 2010 wollen die Ingenieure mit ihrer Arbeit fertig sein. Doch es wird wahrscheinlich zehn weitere Jahre dauern, bis die Anlage im Nordwesten von Karlsruhe zurückgebaut und das Gelände rekultiviert sein wird. Ob sich der Kostenrahmen halten lässt, ist allerdings fraglich."

=> Sollte dieser Zeitplan eingehalten werden, ist mit dem Abtransport der fünf Atommüll-Behälter mit den 130 Glaskokillen in das Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin frühestens Ende 2010/Anfang 2011 zu rechnen.

24. Februar 2009
Verglasungs-Anlage für flüssige radioaktive Abfälle in der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe darf in Betrieb gehen

Am 24.02.09 hatte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Genehmigung zur Einlagerung von HAW-Glaskokillen in fünf Castor-Behältern aus der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin erteilt. - Noch am gleichen Tag gab das Umweltministerium in Stuttgart grünes Licht für die zweite Teilbetriebsgenehmigung der Verglasungs-Anlage in der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe. - Jetzt dürfen die dort in großen Behältern gelagerten rund 70 Kubikmeter hochradioaktiven und flüssigen Atomabfälle bis voraussichtlich Ende 2010 zu Glaskokillen verarbeiten werden.
Der Abtransport der fünf Atommüll-Behälter mit den Glaskokillen in das Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin wird daher frühestens Ende 2010/Anfang 2011erfolgen.

Das Umweltministerium Baden-Württemberg gibt am 24.02.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Grünes Licht für die Verglasungseinrichtung Karlsruhe, nachdem das Zwischenlager für die Glaskokillen in Greifswald genehmigt wurde" bekannt: "Heute (24. Februar 2009) gab das Umweltministerium in Stuttgart grünes Licht für die zweite Teilbetriebsgenehmigung für die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK). Das Genehmigungsverfahren war schon seit einiger Zeit abgeschlossen, nur die Genehmigung zur Aufbewahrung der VEK-Glaskokillen im Zwischenlager Nord bei Greifswald fehlte noch. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat diese nun heute erteilt. 'Nun ist sichergestellt, dass die in der VEK produzierten Glaskokillen auch an ihren Bestimmungsort transportiert und dort zwischengelagert werden können. Damit konnte auch der Verglasungsbetrieb in der VEK genehmigt werden', erklärte Umweltministerin Tanja Gönner. Mit der Verglasung des hochradioaktiven Flüssigabfalls aus der Betriebszeit der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) sei das letzte Hindernis auf dem Weg zum vollständigen Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage beseitigt worden."
"Mit der zweiten Teilbetriebsgenehmigung für die VEK kann der hochradioaktive Flüssigabfall (HAWC), der aus der Betriebszeit der Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe stammt und seitdem dort in großen Behältern lagert, in Glas eingeschmolzen werden. Damit wird der Abfall in eine sichere und endlagerfähige Form überführt", wird vom Umweltministerium in Stuttgart versprochen. "Mit dieser Teilbetriebsgenehmigung können zunächst administrative und organisatorische Maßnahmen umgesetzt werden und die VEK an die Lagereinrichtungen der WAK angeschlossen werden. Danach kann die Verglasung des HAWC aufgenommen werden. Nach Angaben des Betreibers ist davon auszugehen, dass bis Mitte des Jahres die erste hochradioaktive Kokille produziert werden kann und der Betrieb bis Ende 2010 andauert. Im Anschluss daran wird dann die VEK außer Betrieb genommen. Danach erfolgt der Rückbau der WAK einschließlich VEK in mehreren Schritten bis zur 'Grünen Wiese'."

ka-news.de: "Karlsruhe wird seinen Atommüll los: Grünes Licht für Verglasungsanlage"

"Was das Umweltministerium in Stuttgart am gestrigen Dienstag in behördlich-nüchternen Worten mitteilte, ist der Schlusspunkt unter eine schier unendliche Geschichte von Verzögerungen und Kostenexplosionen: Das Ministerium erteilte die zweite Teilbetriebsgenehmigung für die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK)", wird am 25.02.09 auf ka-news.de berichtet. "Das Genehmigungsverfahren war schon seit einiger Zeit abgeschlossen, nur die Genehmigung zur Aufbewahrung der VEK-Glaskokillen im Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin fehlte noch. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat diese nun am Dienstag erteilt."
ka-news.de: "Karlsruher Atomsuppe wird eingeschmolzen und verglast" - "'Nun ist sichergestellt, dass die in der VEK produzierten Glaskokillen auch an ihren Bestimmungsort transportiert und dort zwischengelagert werden können. Damit konnte auch der Verglasungsbetrieb in der VEK genehmigt werden', erklärte Umweltministerin Tanja Gönner" (CDU) laut dem Artikel auf ka-news.de. "Mit der Verglasung des hochradioaktiven Flüssigabfalls aus der Betriebszeit der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) sei das letzte Hindernis auf dem Weg zum vollständigen Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage beseitigt worden.
"Mit der zweiten Teilbetriebsgenehmigung für die VEK kann der hochradioaktive Flüssigabfall ('HAWC' = 'High Active Waste Concentrate'), der aus der Betriebszeit der Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe stammt und seitdem dort in großen Behältern lagert, in Glas eingeschmolzen werden." Auf ka-news.de wird weiter ausgeführt: "Damit werde der Abfall, rund 60.000 Liter vor allem in Salpeter[säure] gelöste Abbrandprodukte sowie nicht abgetrenntes Plutonium (zirka 16 Kilogramm) und Uran (zirka 500 Kilogramm), in eine 'sichere und endlagerfähige Form überführt', wie das Ministerium schreibt. Mit dieser Teilbetriebsgenehmigung können zunächst administrative und organisatorische Maßnahmen umgesetzt werden und die VEK an die Lagereinrichtungen der WAK angeschlossen werden."
"Danach könne die Verglasung des HAWC aufgenommen werden", so der Bericht auf ka-news.de. "Nach Angaben des Betreibers sei davon auszugehen, dass bis Mitte des Jahres die erste hochradioaktive Kokille produziert werden kann und der Betrieb bis Ende 2010 andauert. Im Anschluss daran soll dann die VEK außer Betrieb genommen werden. Danach werde der Rückbau der WAK einschließlich VEK in mehreren Schritten bis zur "Grünen Wiese" erfolgen."
ka-news.de: "Der Steuerzahler übernimmt einen Großteil der Kosten" - "Neben Atomkraftgegnern hatte auch der Bund der Steuerzahler (BdSt) immer wieder Kritik an dem jahrelangen Gezerre um den WAK-Rückbau und die Inbetriebnahme der Verglasungsanlage geübt." Auf ka-news.de wird informiert: "Die Kosten mussten immer wieder nach oben korrigiert werden, nicht zuletzt wegen der auf das Fehlen der jetzt erteilten Genehmigung zurückzuführenden Verzögerungen. Ursprünglich geplanter Starttermin für die Verglasung war 2006; zu diesem Zeitpunkt war die Anlage bereits startbereit.
Auf ka-news.de wird abschließend festgestellt: "Besonders ärgerlich aus Sicht der Kritiker: Die Verursacher des Mülls sind seit Jahren aus der finanziellen Verantwortung. Bund, Land und die Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen als Träger der WAK hatten zur Finanzierung des Rückbaus einen Fonds in Höhe von 1,9 Milliarden DM eingerichtet. Bis heute aber belaufen sich die Gesamtkosten auf 2,6 Milliarden Euro. Die WAK Rückbau- und Entsorgungsgesellschaft wird zu 91,8 Prozent vom Bund, zu 8,2 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert; der Anteil der Atomwirtschaft wurde einst auf eine Milliarde DM gedeckelt."

24. Februar 2009
Nachrichtenagentur ddp: "Verglasung von hoch radioaktiven WAK-Abfällen kann beginnen"

"Für die Verglasung von hoch radioaktiven Flüssigabfällen aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) ist der Weg frei", meldet die Nachrichtenagentur ddp am 24.02.09 um 16:26 Uhr. " Wie die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) am Dienstag in Stuttgart mitteilte, hat das Bundesamt für Strahlenschutz die Genehmigung für die Aufbewahrung der verglasten Abfälle im Zwischenlager Nord bei Greifswald erteilt. Damit sei zugleich auch endgültig grünes Licht für den Betrieb der Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) gegeben worden."
Die Nachrichtenagentur ddp berichtet weiter: "Den Angaben zufolge ist mit der Genehmigung die letzte Hürde auf dem Weg zum vollständigen Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage beseitigt worden. Die hoch radioaktiven Flüssigkeiten stammen aus der Betriebszeit der WAK und lagern dort seither in großen Behältern. Sie sollen nun in Glas eingeschmolzen werden, um sie sicher und endlagerfähig zu machen. Die sogenannten Glaskokillen werden dann nach Greifswald transportiert und dort zwischengelagert."
"Die Betreiber rechnen damit, dass die Verglasung bis Ende 2010 andauert", so die Meldung von ddp. "Anschließend soll die Verglasungseinrichtung dann ihren Betrieb wieder einstellen und zusammen mit der WAK «bis zur grünen Wiese» zurückgebaut werden."

24. Februar 2009
BfS genehmigt Einlagerung von HAW-Glaskokillen ins Zwischenlager Nord

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter hat am 24.02.09 die Genehmigung zur Einlagerung von HAW-Glaskokillen in fünf Castor-Behältern aus der 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin erteilt. -  Die atomrechtliche Genehmigung zum 'heißen' Betrieb der Verglasungs-Anlage in Karlsruhe steht nach den hier vorliegenden Infos bislang noch aus. - Nach Aussage des BfS ist geplant, die dann in Glaskokillen eingeschmolzenen hochradioaktiven Abfälle aus der ehemaligen 'Wiederaufbereitungs-Anlage' Karlsruhe im kommenden Jahr 2010 in das Zwischenlager Nord zu befördern.

In der Pressemitteilung 010 vom 24.02.09 gibt das BfS unter dem Titel "BfS genehmigt die Aufbewahrung von HAW Glaskokillen im Zwischenlager Nord" dazu bekannt: "Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat heute der ZLN Zwischenlager Nord GmbH (ZLN GmbH) und der Energiewerke Nord GmbH (EWN GmbH - Betreiberin des Transportbehälterlagers des Zwischenlagers Nord) die Genehmigung für die Aufbewahrung von HAW-Glaskokillen aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (sogenannte VEK-Kokillen) erteilt. Die Genehmigung erfolgt nach § 6 des Atomgesetzes und erlaubt die Lagerung von fünf Transport- und Lagerbehältern der Bauart Castor HAW 20/28 CG SN 16."
"Im 1999 genehmigten Transportbehälterlager des Zwischenlagers Nord dürfen insgesamt maximal 585 Tonnen Kernbrennstoffe in Form von bestrahlten Brennelementen auf insgesamt 80 Behälterstellplätzen in speziellen Castor-Behältern aufbewahrt werden. Derzeit befinden sich 65 Castor-Behälter im Transportbehälterlager." In der Pressemitteilung des BfS wird verharmlosend erklärt: "Durch die heute genehmigte Aufbewahrung der VEK-Kokillen mit einer maximalen Masse von einer Tonne Kernbrennstoffe wird die bislang genehmigte Masse an Kernbrennstoffen von 585 Tonnen im Transportbehälterlager nicht überschritten."
Von Seiten des BfS wird weiter mitgeteilt: "Die Genehmigung nach § 6 Atomgesetz ist eine so genannte gebundene Entscheidung. Sie ist auf Antrag zu erteilen, wenn der Antragsteller nachgewiesen hat, dass alle Genehmigungsvoraussetzungen nach § 6 Abs. 2 AtG erfüllt sind. Dazu gehört z.B., dass die erforderliche Vorsorge gegen Schäden getroffen ist."
"Das radioaktive Inventar der VEK-Kokillen stammt aus der Wiederaufarbeitung von bestrahltem Brennstoff aus Schiffs-, Forschungs- und Leistungsreaktoren in den Jahren 1971 bis 1990", so das BfS rückblickend. "Im Jahr 1991 ist die Stilllegung und der vollständige Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe beschlossen worden. Die Herstellung der HAW-Glaskokillen erfolgt in der Verglasungseinrichtung Karlsruhe, die hierzu erforderliche atomrechtliche Genehmigung wird vom Land Baden-Württemberg erteilt."
"Der Abtransport der VEK-Kokillen aus der Verglasungsanlage ist Voraussetzung für den endgültigen Rückbau und die Beseitigung der Anlage. Die EWN GmbH ist inzwischen alleinige Gesellschafterin und hat sich zur Entsorgung der HAW-Glaskokillen verpflichtet", so rechtfertigt das BfS die erteilte Genehmigung. (Die EWN GmbH ist ein bundeseigener Konzern, alleiniger Gesellschafter der EWN ist das Bundesministerium der Finanzen.)
"Das BfS hat die zuständigen Behörden der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg beteiligt, es wurden keine Einwände gegen die Genehmigung erhoben. Die Beförderung der Behälter ist für das Jahr 2010 geplant", so die Pressemitteilung des BfS abschließend.

22. August 2008
Rückbau der WAK Karlsruhe dauert länger als geplant

"Der Rückbau der stillgelegten atomaren Wiederaufarbeitungsanlage WAK in Karlsruhe verzögert sich", wird am 22.08.08 auf swr.de gemeldet. Aktueller Stand der Dinge laut swr.de: "Bis Ende 2010 soll die Verglasung der hoch radioaktiven flüssigen Abfälle abgeschlossen sein - zwei Jahre später als ursprünglich geplant."
"Das sagte ein WAK-Sprecher", nach dem Wortlaut des Artikels auf swr.de, "und bestätigte einen Bericht der 'Stuttgarter Nachrichten'. Er begründete dies unter anderem mit Verzögerungen beim Genehmigungsverfahren. Auch mussten mehr Gutachten eingeholt werden, als ursprünglich erwartet. Der gesamte Rückbau soll 2023 abgeschlossen sein."
Auf swr.de wird darüber weiter ausgeführt: "Erst vor einigen Monaten war bekannt geworden, dass die Entsorgung der seit fast zwei Jahrzehnten stillgelegten WAK mit hoch radioaktiven Abfällen deutlich mehr Geld kostet als bisher geplant. Unter dem Strich wird mit Gesamtkosten von 2,63 Milliarden Euro für Rückbau, Endlagerung sowie Entsorgungsleistungen gerechnet."
"Die rund 300 Millionen Euro teure Verglasungsanlage soll 70 Kubikmeter hoch radioaktiven Atommüll in Glas einschmelzen und somit transportfähig machen. Die 'Atomsuppe' wird bis dahin in Hochsicherheitsbunkern auf dem WAK-Areal zwischengelagert. In welches Atomlager der eingeschmolzene Atommüll später gehen wird, steht noch nicht fest", wird auf swr.de informiert.  Mit der Verglasung der gefährlichen radioaktiven Hinterlassenschaft vor Ort wollen die Betreiber lange Bahntransporte in die belgische Verglasungsanlage Mol vermeiden", berichtet swr.de rückblickend .
Auf swr.de wird über die WAK in Karlsruhe erinnernd berichtet: "Die nördlich von Karlsruhe gelegene WAK war von 1971 bis 1990 in Betrieb. Sie sollte die Pilotanlage für eine spätere kommerzielle Großanlage im bayerischen Wackersdorf sein. Das politische Aus für Wackersdorf bedeutete auch das Ende für die WAK. In den knapp 20 Jahren des Betriebs sind rund 200 Tonnen abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken aufgearbeitet worden."

15. August 2008
Castor-Transport u.a. aus Karlsruhe ins Zwischenlager Nord beantragt

Unter der Überschrift "Castorpläne sorgen für Angst in Lubmin" wird am 15.08.08 auf svz.de (Schweriner Volkszeitung) berichtet, daß von den Energiewerken Nord GmbH (EWN) ein neuer Castor-Transport mit neun Atommüll-Behältern in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt worden ist. Mit der Erteilung der Transportgenehmigung wird demnach 2008, Anfang 2009 gerechnet.

"Nur neun Jahre nach der Genehmigung des bisher für Kernbrennstoffe aus den ostdeutschen Atomkraftwerken Lubmin und Rheinsberg reservierten Zwischenlagers in Vorpommern öffnet Mecklenburg-Vorpommern sein Atommülllager für radioaktive Abfälle auch aus anderen Bundesländern", wird auf svz.de einleitend berichtet. "Beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sei der Transport und die Lagerung von insgesamt neun Castorbehältern beantragt worden, teilte die Sprecherin der Energiewerke Nord, Marlies Philipp, mit. Nach dem vereinbarten Atomausstieg wolle der Bund die in seinem Besitz befindlichen Kernbrennstoffe in Lubmin konzentrieren. Mit den Genehmigungen werde 2008, Anfang 2009 gerechnet. Damit sollen bestrahlte Brennstäbe aus den bundeseigenen Forschungszentren Karlsruhe und Geesthacht, die gegenwärtig teilweise in Frankreich und Belgien lagerten, nach MV transportiert werden."
"Es sei u. a. vorgesehen, 'sehr gefährliche' und 'hochradioaktive Flüssigkeiten' aus Karlsruhe in der dortigen Verglasungsanlage in 130 endlagerfähige Glasblöcke in Edelstahlbehältern, sogenannte Kokillen, zu füllen, um sie anschließend bis zur Endlagerung in Lubmin zu deponieren, sagte Philipp [Sprecherin der Energiewerke Nord]. Insgesamt lagern bisher 65 Castorbehälter mit Atommüll aus Lubmin und Rheinsberg in Vorpommern." In dem Artikel auf svz.de wird informiert: "Bereits zu Jahresbeginn war von den bundeseigenen Energiewerken Nord der Castortransport mit einem leeren Container getestet worden." (Der Test-CASTOR war am 28.01.08 in Karlsruhe gestartet und am 30.01.08 auf dem Gelände des Zwischenlagers Nord eingetroffen. Recht wahrscheinlich wurde dabei ein leerer Atommüll-Behälter des Typs CASTOR HAW 20/28 CG befördert.) "Die vorliegenden Anträge 'zur Genehmigung der Aufbewahrung von Kernbrennstoffen, zur Zulassung und zum Transport nach Lubmin' würden derzeit entsprechend der Sicherheitskriterien detailliert geprüft, bestätigte BfS-Sprecher Werner Nording. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. Die Transporttermine würden in der Verantwortung der Abfallbesitzer liegen. Die Energiewerke rechnen damit, dass die Strahlenschutzbehörde die Genehmigung an zusätzliche Auflagen knüpfen werde."

01. April 2008
Mannheimer Morgen: "Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe: Die Verglasung der radioaktiven Plutoniumabfälle soll demnächst beginnen"

Zusammenfassung: Nach einem Bericht auf morgenweb.de (Mannheimer Morgen) vom 01.04.08 unter dem Titel "Strahlende Hinterlassenschaft als teures Milliardengrab" hat das baden-württembergische Umweltministerium die Genehmigung für die "Verglasung der radioaktiven Plutoniumabfälle" fertig. "Erhebt Bundesumweltminister Siegmar Gabriel keine Einwände", kann Mitte des Jahres 2008 die endgültige Betriebsgenehmigung erteilt werden, wird vom Mannheimer Morgen mitgeteilt. Im Januar 2009 soll dann die heiße Phase, die Verglasung der hochradioaktiven Flüssigabfälle beginnen. - Laut dem Mannheimer Morgen sollen "mit einem Castor-Transport die 130 Kokillen in ein Zwischenlager der Energiewerke Nord (EWN) gebracht werden", folglich ins Zwischenlager Nord (ZLN) der EWN bei Greifswald-Lubmin.

Der Artikel des Mannheimer Morgen (morgenweb.de) vom 01.04.08 im unkommentierten vollständigen Wortlaut:
"
Das baden-württembergische Umweltministerium hat die Genehmigung für die Verglasung der radioaktiven Plutoniumabfälle fertig. Erhebt Bundesumweltminister Siegmar Gabriel keine Einwände, kann Mitte des Jahres die Entsorgung der Atomsuppe beginnen.
Über die Verglasung der Plutoniumabfälle in der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe kursieren manche irrige Vorstellungen. 'Ein Besucher hat sich das so vorgestellt, dass wir die Flüssigkeit einfach in Gläser abfüllen und dann einlagern', erzählt Joachim Fleisch, der Projektleiter für die Verglasungsanlage, ein besonders schönes Beispiel. Das ist ziemlich weit weg von der Realität. Für die Entsorgung der 60 Kubikmeter des flüssigen Strahlenmülls wurde eigens ein gigantisches Gebäude gebaut. Dessen 2,10 Meter dicke Decke hält zur Not auch einen Jumbo-Absturz aus und soll doch schon in drei Jahren wieder abgerissen werden.
40 Zentimeter Stahl
Schärfste Sicherheitsmaßnahmen schützen die Anlage. Die Eingangstüre aus 40 Zentimeter Stahl öffnet sich nur mit der passenden Codekarte, die anschließende Sicherheitsschleuse scannt wie im James-Bond-Film die Augen der Beschäftigten. Drinnen sind die Mitarbeiter noch einmal durch dicke Glas- und Stahlwände vor den strahlenden Plutoniumabfällen abgeschirmt. Als Atomsuppe hat die Flüssigkeit eine traurige Berühmtheit erlangt. Experten wie Fleisch sprechen vornehmer vom Hochaktiven Waste Konzentrat (HAWC), das seit rund zwei Jahrzehnten in zwei Behältern auf seine Entsorgung wartet.
Den Probebetrieb hat die Verglasungsanlage bestanden. Bis zur endgültigen Betriebsgenehmigung läuft die komplizierte Maschinerie im Standby bei 700 Grad. Wenn die Behörden im Sommer grünes Licht geben, beginnt im Januar 2009 die heiße Phase. Im Schmelzofen wird dann rund um die Uhr und an sieben Tagen der Woche bei 1200 Grad die Plutoniumsuppe mit flüssigem Glas vermischt und in Stahlkokillen abgefüllt. Für Fleisch ist das ähnlich wie bei Bierflaschen, die ihre Brauntönung durch Mangan bekommen. 'Das Glas bindet das Mangan ein, das als Einzelstoff nicht ganz ungefährlich ist', erläutert er. Für die Karlsruher Verglasungsanlage wurden neue Techniken entwickelt. Fleisch sucht Abnehmer in aller Welt: 'Wir versuchen, das Spezialwissen zu vermarkten.' Der Kreis der Interessenten ist jedoch begrenzt.
Die Plutoniumsuppe verliert durch die Verglasung nur einen Teil ihrer Gefährlichkeit. In festem Zustand lassen sich die Kokillen leichter transportieren und zwischenlagern. Damit kann nichts mehr ins Grundwasser oder die Atmosphäre gelangen. Die radioaktive Strahlung bleibt dagegen unverändert. Mit einem Castor-Transport sollen die 130 Kokillen in ein Zwischenlager der Energiewerke Nord (EWN) gebracht werden. Der Standort für die Endlagerung ist bis heute unklar.
Eigentlich sollte die hochradioaktive Abfalllösung, die bei der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstäben angefallen ist, schon vor Jahren im belgischen Mol verglast werden. Aber Mitte der 90er Jahre, als der Widerstand gegen Castor-Transporte auf dem Höhepunkt war, galt die Fahrt über mehrere hundert Kilometer politisch als nicht durchsetzbar. 'Die Entscheidung für den Bau vor Ort war richtig', verteidigt Projektleiter Fleisch die Weichenstellung Mitte der 90er Jahre. Allerdings trägt dies auch zur Kostenexplosion bei der Stilllegung der WAK bei. 300 Millionen Euro hat allein der Bau der Verglasung verschlungen.
Deutschland hat sich 1989 für das Ende der Wiederaufarbeitung entschieden und den Bau der kommerziellen Anlage im oberpfälzischen Wackersdorf gestoppt. Dort produziert heute der Autokonzern BMW. Damit entfiel zugleich die Geschäftsgrundlage für die Versuchsanlage in Karlsruhe. In 14 Jahren arbeitete die WAK 200 Tonnen verbrauchte Brennstäbe aus sieben deutschen Kernkraftwerken auf. Das wiedergewonnene Uran ging zurück in den atomaren Kreislauf, zurück blieb in zwei großen Tanks hinter dicken Betonwänden das flüssige und gefährliche Plutonium. 1991 fiel dann der Beschluss, die vor den Toren Karlsruhes gelegene WAK abzureißen. Seither muss die Atomsuppe ständig gekühlt werden.
Während die Verglasungsanlage am Rande der Anlage neu aufgebaut wurde, begann nebenan bereits der Rückbau. Mit ferngesteuerten Robotern wurden ab 1996 die verstrahlten Einbauten demontiert. Allein die Einrichtung ergab 3500 Tonnen hoch kontaminierter Abfälle, die vor Ort zerkleinert und in Fässer verpackt wurden. Um die verstrahlten Rohrleitungen herum sägte die Abrissmannschaft 200 Betonblöcke aus den Wänden. Jeder einzelne Dübel musste herausgebohrt werden. Danach frästen sie die Schutzbeschichtung auf Wänden und Decken und sogar die oberen Betonschichten ab.
Das Prozessgebäude soll am Ende der Dekontaminierung ein vollkommen unbelasteter Rohbau sein, der keine Gefahr mehr für Mensch und Tier darstellt. Dann kann die Abrissbirne wie bei jedem anderen Gebäude arbeiten.
Die ganze aufwändige Prozedur wird sich ab 2011 bei der Verglasungsanlage und dem HAWC-Lager wiederholen. Allerdings haben die Planer bei dem Neubau an die absehbare Demontage gedacht und die hoch belasteten Anlagenteile in speziellen Zellen untergebracht. Im Jahr 2023 könnte nach heutiger Planung das Betriebsgelände wieder eine grüne Wiese sein. Satte 2,2 Milliarden Euro wird der ganze Abriss dann gekostet haben - ein Mehrfaches der ursprünglichen Baukosten. Die letzte Schätzung stammt von 2007 - und ist wohl kaum die letzte.
Im Leerlauf
Viel Geduld und Geld verlangt der Abriss der WAK nicht nur von der Öffentlichkeit. Die vielen Verzögerungen treffen auch die insgesamt 300 Beschäftigten. 'Die Wartezeit ist ein Problem', sagt Projektleiter Fleisch. Über Monate herrscht in der Verglasungsanlage, die nicht auskühlen darf, Leerlauf. Zugleich ist es schwierig, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Fleisch: 'Der Markt für Kerntechniker ist leergefegt.'
Für Fleisch selbst wird sich in Karlsruhe die berufliche Karriere runden. In den 80er Jahren gehörte er zu der Mannschaft, die Wackersdorf geplant hat. Seit 1990 arbeitet er in Karlsruhe an der Beseitigung einer Technik, die in Deutschland nie zur Marktreife kam." (Mannheimer Morgen, morgenweb.de, 01.04.08)

22. Februar 2008
MVregio.de: "Test-Transport von leerem Castor von Karlsruhe nach Lubmin"

"Vor dem Transport von fünf Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll aus Karlsruhe nach Lubmin haben die EWN die Strecke mit einem leeren Container getestet", wird auf MVregio.de am 22.02.08 berichtet.
Auf MVregio.de wird dazu weiter informiert: "Der Behälter sei am 28. Januar in Karlsruhe gestartet und am 30. Januar auf dem Gelände des Zwischenlagers Nord eingetroffen, sagte der Sprecher der Energiewerke Nord (EWN), Armin Lau, heute am Freitag [22.02.08] in Lubmin. Voraussichtlich von Anfang 2009 an sollen fünf Castoren mit hochradiaktivem Abfall aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe nach Lubmin gebracht und im Zwischenlager deponiert werden."
"Dieser Probetransport per Bahn, der von Gutachtern begleitet wurde, sei eine Voraussetzung für die Genehmigung zur Zwischenlagerung in Lubmin", wird auf MVregio.de ausgesagt. "Die fünf Castoren aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe werden so genannte endlagerfähige Glaskokillen beinhalten. Insgesamt befinden sich nach Angaben der EWN rund 60 Kubikmeter hochaktives flüssiges Abfallkonzentrat in der Wiederaufbereitungsanlage, das durch den technologischen Prozess der so genannten Verglasung in eine feste Form gebracht werden soll."
"In der Anlage wurden von 1971 bis 1990 Kernbrennstoffe aus Versuchs- und Leistungsreaktoren der alten Bundesländer aufgearbeitet. Die stillgelegte Anlage wurde Anfang 2007 von den bundeseigenen Energiewerken übernommen", so der Wortlaut des Berichts auf MVregio.de abschließend.

08. Februar 2008
WAK Karlsruhe: Pannen, Verzögerungen, Gesundheitsrisiken beim "Rückbau"

"Die Stilllegung der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) gerät erneut in die Kritik der Grünen, speziell der Karlsruher Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (MdB und umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag). Nachdem sie bereits im vergangenen Monat die Kostenexplosion beim Rückbau der WAK monierte, stellte sie bei einem Pressegespräch unmittelbar nach einem Besuch der WAK am gestrigen Donnerstag ihren aktuellen Kenntnisstand vor", dies ist einleitend auf ka-news.de am 08.02.08 berichtet worden.
"Da die Grünen bekanntlich keine Freunde der Atomkraft sind", Originalzitat aus dem Artikel auf ka-news.de, "wolle man den Rückbau der Anlage mit ihren 60.000 Litern hochradioaktiven Flüssigabfalls (HAWC) so zügig wie möglich über die Bühne gebracht sehen, gab Andreas Ruthardt, energiepolitischer Sprecher der Karlsruher Grünen Gemeinderatsfraktion eingangs bekannt. Die radioaktive Flüssigkeit lagere seit über zwanzig Jahrenn quasi direkt vor der Haustür der Karlsruher und vor allem auch in der Nähe der Wasserwerke im Hardtwald. So würde die Suppe auch nach wie vor nach den damaligen Vorgaben des Strahlenschutzes im Lagerbereich der Anlage gerührt, um nicht instabil zu werden. Den Grünen sei es daher wichtig, den sich immer länger hinziehenden Rückbau und die Verglasung des radioaktiven Materials kritisch zu begleiten, so Ruthardt weiter."

ka-news.de: "Laut Landesregierung kein Untersuchungsbedarf des FZK"

Auf ka-news.de wird weiter ausgeführt: "Das Fazit, das er nach dem Besuch der Anlage zog, bescheinigte den Zuständigen beim WAK zwar aufrichtige Bemühungen die ganze Angelegenheit so sauber und schnell wie möglich über die Bühne zu bringen. Trotzdem handle es sich um ein Pilotprojekt und so seien keinerlei Erfahrungen mit der Abwicklung des geplanten Verglasungsprozesses des radioaktiven Abfalls vorhanden. Es sei den Grünen daher ein zentrales Anliegen, dass ein so brisantes Vorhaben auch mit der gebotenen Transparenz gehandhabt würde. Und genau hier hapere es nach Auffassung der Grünen zum Teil." 
"Stein des Anstoßes", so der Wortlaut auf ka-news.de, "ist demnach die Kinderkrebsstudie (KiKK), die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Auftrag gegeben wurde und einen Zusammenhang zwischen Häufungen von Leukämieerkrankungen bei Kindern und der Entfernung ihres Wohnorts von einem Kernkraftwerk nahe legen. Die Grünen monieren, dass die Studie zwar die Kernkraftwerke, nicht aber alle anderen mit radioaktiven Materialen handhabenden Einrichtungen wie eben auch das WAK erfasst. Dabei sei gerade hier die Emission von Radioaktivität in Abwasser und Abluft bemerkenswert, so die umweltpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion Dr. Gisela Splett. Sie verwies dabei auf Emissionsstatistiken des Forschungszentrums Karlsruhe (FZK) im Vergleich mit denen vom Kernkraftwerk Philippsburg."

ka-news.de: "Hochradioaktiver Müll direkt vor der Haustür der Karlsruher"

"Die Grenzwerte würden beim FZK trotzdem nur minimalst ausgeschöpft, laute die offizielle Reaktion der Landesregierung", wird auf ka-news.de wiedergegeben. "Die Strahlungsexposition auf einer Flugreise läge demnach deutlich höher als im Umkreis eines Kernkraftwerks, zitierten die Grünen die beschwichtigenden Ausführungen der Experten beim FZK. Dieser Vergleich sei jedoch ebenso wie die Angabe von Grenzwerten generell irreführend und nur bedingt aussagekräftig: Einerseits würden die Kriterien, die zu solchen Grenzwerten führten grundsätzlich auf Verträglichkeitswerten erwachsener Menschen beruhen. Andererseits setze man sich bei einer Flugreise maximal zwanzig Stunden der erhöhten Strahlungsintensität aus, während man am Wohnort über Jahre hinweg den entsprechenden Umweltbedingungen ausgesetzt ist."
"Die Landesregierung sei ihren Bürgern hierbei in jedem Fall eine Antwort schuldig, meinen die Grünen. Der selbst lägen aber weder konkrete Zahlen noch Anhaltspunkte für eine erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit in der Umgebung des FZKs vor, sorgen sich die Grünen und berufen sich auf Verantwortliche auf Landesebene. Die Autoren der Studie, das BfS und das vom BfS eingesetzte Expertengremium zur wissenschaftlichen Begleitung des Forschungsvorhabens hätten sich im Gegensatz zu früheren Studien gar bewusst gegen den Einbezug von Forschungszentren, also auch des FZK entschieden", wird auf ka-news.de ausgesagt. "Daraus leite die Landesregierung ab, dass selbst die Studienautoren eine Übertragbarkeit der Ergebnisse ausschließen und so keinen Untersuchungsbedarf hinsichtlich des FZK sehen. Empörend und unverantwortlich sei diese Haltung der Landesregierung, wettern die Grünen."

ka-news.de: "Die teuerste Flüssigkeit der Welt"

Auf ka-news.de wird dazu angeführt: "Auch die 'Stuttgarter Zeitung' sieht in der Wiederaufarbeitungsanlage mit der dort gelagerten 'teuersten Flüssigkeit der Welt' ein Sicherheitsrisiko. Wenn die Anlage im Januar 2009 'scharfgeschaltet' werde, so hieß es in der gestrigen Ausgabe, werde einmal pro Woche 1.500 Liter Atomsuppe durch eine zweieinhalb Meter lange Röhre gepumpt. 'Hinter einem meterdicken Mantel aus Stahlbeton wird hochradioaktiver Abfall von einem alten Lagergebäude in den Schmelzofen der neuen Verglasungseinrichtung fließen'."
"Laut 'Stuttgarter Zeitung' ist die als 'Transferkanal' bezeichnete Röhre die 'Achillesferse' des Milliardenprojektes: Lagergebäude und Schmelzofen der gefährlichen atomaren Altlast sind gegen Flugzeugabstürze gesichert, die Anlage könne gar ein Beben unbeschadet überstehen - der Transferkanal ausdrücklich nicht. 'Deswegen die Geheimniskrämerei', so schreibt die 'Stuttgarter Zeitung'. Indes müssten schon kompakte Flugzeugteile wie Fahrwerk oder Motoren eines großen Jets in einem 90 Grad-Winkel direkt einschlagen; Flügel oder Passagierzellen dagegen seien ungefährlich. Zudem müsse der Einschlag exakt in jenen 15 Minuten erfolgen, in denen die Atomsuppe durch die Röhre fließt. Fraglos: das klingt unwahrscheinlich. Aber nicht unmöglich", so Wortlaut des Berichtes auf ka-news.de vom 08.02.08 abschließend.

28. Januar 2008
Test-CASTOR aus Karlsruhe ins Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin

"Zur Vorbereitung des nuklearen Betriebs der VEK" ('Verglasungs-Anlage') für flüssigen hochradioaktiven Atommüll in der im Abriß befindlichen ('Wiederaufbereitungs-Anlage') WAA Karlsruhe, "der nach Erteilung der 2. Teilbetriebsgenehmigung beginnen kann, wurde Ende Januar [2008] die Beladung und Abfertigung eines CASTOR-Behälters in der VEK mit nicht radioaktiven Glaskokillen erfolgreich demonstriert (Kalthandhabung)", wurde vom Umweltministerium Baden-Württemberg in dem Monatsbericht für den Januar 2008 informiert.
Am 28.01.08 erfolgte nach Aussage des Umweltministeriums Baden-Württemberg in diesem Monatsbericht der Abtransport eines Test-CASTOR aus der 'Verglasungs-Anlage' (VEK) in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin: "Am 28.1.2008 wurde der CASTOR-Behälter vom Anlagengelände der WAK nach Greifswald abtransportiert." - Recht wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen Atommüllbehälter des Typs CASTOR HAW 20/28 CG, wie bei den bisherigen La Hague-Gorleben-Transporten.
Im Zwischenlager Nord (ZLN) soll der sogenannte "2. Teil der Kalthandhabung" erfolgen. Danach wird, nach Angabe des Umweltministeriums Baden-Württemberg, ein "wesentlicher Voraussetzungspunkt für die Erteilung der Zwischenlagergenehmigung im Zwischenlager Nord erfüllt".

Rückblick: Die sogenannte 'Verglasungs-Anlage' (VEK) für die ca. 60 Kubikmeter flüssigen hochradioaktiven Atommüll aus der stillgelegten ('Wiederaufbereitungs-Anlage') WAA Karlsruhe hatte ihren 'kalten Probebetrieb' nach Aussage der WAK GmbH vom 01.08.07 "erfolgreich abgeschlossen".
"Derzeit werden auch die Fragen des Abtransportes und der Zwischenlagerung der CASTOR-Behälter abschließend geklärt. Noch in 2007 ist vorgesehen, eine vollständige kalte Beladung eines CASTOR-Behälters einschließlich der Hantierung auf dem VEK-Gelände, Abtransport nach Greifswald und Hantierung im Zwischenlager Nord der EWN durchzuführen", teilte die WAK GmbH am 01.08.07 dazu mit. "Hierzu laufen die Vorbereitungen."

15. Januar 2008
Zweite Genehmigung fehlt - Weitere Verzögerungen beim WAK-Rückbau

"Ob wegen Kostenexplosion bei der Entsorgung des Atommülls oder aufgrund von Störfällen, die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Negativ-Schlagzeilen", wurde auf ka-news.de am 15.01.08 berichtet. "Auch im neuen Jahr [2008] gibt es wenig Gutes zu vermelden: Die Entsorgungseinrichtung für die Beseitigung des seit Jahren zwischengelagerten hochradioaktiven Atommülls ist nach Unternehmensangaben zwar technisch startklar, der eigentliche Betrieb der Verglasungsanlage könne aber nicht vor Herbst dieses Jahres [2008] beginnen. Grund sei eine Verzögerung bei der Erteilung der atomrechtlichen Genehmigung."
"Derzeit", so der Artikel auf ka-news.de, "sind die hochaktiven Flüssigabfälle (HAWC - High Active Waste Concentrate) aus der Zeit des Betriebs der WAK in zwei Edelstahlbehältern im Lagerbereich LAVA (Lagerungs- und Verdampfungsanlage für hochradioaktive Abfälle) untergebracht. Durch die Verglasung der hochradioaktiven Flüssigkeit soll das Gefährdungspotential stark reduziert werden. Das ist Voraussetzung dafür, dass die Abfälle der WAK in ein Zwischen- beziehungsweise späteres Endlager gebracht werden können. Soviel zum Prozedere."

ka-news.de: "Ohne Genehmigung kein Eintritt in die 'heiße' Phase"

"Ziel ist es, alle Gebäude der WAK komplett rückzubauen. Dieses Endziel 'Grüne Wiese' sollte nach ursprünglichen Planungen 2014 erreicht sein. Vor dem Rückbau der Lagergebäude müssen jedoch zunächst zirka 60.000 Liter der hochgiftigen Flüssigkeitsabfälle entsorgt werden. Hierzu wurde die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) errichtet. Mit der kalten Inbetriebnahme, das heißt dem Testbetrieb der Anlage, wurde 2006 begonnen. Auf der Webseite der WAK heißt es, dass 'die Genehmigung für den heißen Betrieb voraussichtlich 2007 erteilt wird'. Und weiter: 'Gemäß gültigem Terminplan ist das Projektende für Juni 2007 vorgesehen.' 'Heißer Betrieb' bedeutet indes den Anschluss der LAVA an die Verglasungsanlage und die Beförderung der hochaktiven Flüssigabfälle dorthin als Voraussetzung für den Verglasungsbetrieb. Nach wie vor konnte dieser entscheidende Schritt jedoch nicht vollzogen werden, denn die Vergabe der so genannten 'zweiten Teilbetriebsgenehmigung' durch das baden-württembergische Umweltministerium, die nach ursprünglichen Planungen bereits 2006 hätte erfolgen sollen, wird der WAK nun voraussichtlich nicht vor Herbst dieses Jahres erteilt."

ka-news.de: "Die Bürger bezahlen die Extraprofite der Atomwirtschaft"

"Die Gründe hierfür seien formaler Natur, wie der Pressesprecher vom baden-württembergischen Umweltministerium Karl Franz auf Anfrage von ka-news erklärt. Sobald dem Landesumweltministerium die entsprechenden Unterlagen des WAK vorlägen, werde die Prüfung durch die Behörde erfolgen. Man ist zuversichtlich, sofern die Unterlagen wie geplant bis März beim Ministerium eintreffen, bis zum Herbst dieses Jahres die Genehmigung erteilen zu können. Angesichts all der Kritik gibt Franz außerdem zu bedenken, dass es sich beim Karlsruher Vorhaben um ein Pilotprojekt handle und Verzögerungen zugunsten der Sicherheitsgewährleistung beim brisanten wie komplexen Thema Atommüllentsorgung akzeptiert werden müssten.
Die Träger der WAK - Bund, Land und die Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen - hatten zur Finanzierung des Rückbaus einen Fonds in Höhe von 1,9 Milliarden DM (rund 970 Millionen Euro) eingerichtet. Der aber ist längst aufgebraucht. Die Gesamtkosten bis 2014 schätzt man bei der WAK mittlerweile auf 2,3 Milliarden Euro. Obwohl diese Kostenentwicklung schon seit vergangenem Jahr bekannt ist, sieht die Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl (B90/Grüne) die jetzt bekannt gewordenen Verzögerungen bei der Verleihung der Betriebsgenehmigung offenbar als Anlass, erneut die "Kostenexplosion" beim Projekt WAK-Rückbau zu kritisieren.

ka-news.de: "'Sicherheit geht vor' bei der Atommüllentsorgung"

"Die Abgeordnete kritisiert dabei jedoch weniger die Kostenentwicklung an sich, sondern vielmehr die Tatsache, dass sich die Betreiber (das heißt die Energiekonzerne) dank einer seinerzeit ausgehandelten Kostenbegrenzung von maximal 550 Millionen Euro an den steigenden Kosten überhaupt nicht beteiligen. "Die Bürger bezahlen die Extraprofite der Atomwirtschaft." Jedoch wurde auch dieser Umstand bereits im Jahr 2006 vom Bund der Steuerzahler angeprangert. Das Geld, das hier mit offenen Armen aus dem Fenster geworfen würde, fehle heute bei der Förderung von erneuerbaren Energien und der Effizienztechnologien, kritisiert die Bundestagsabgeordnete. (ptm) "

06. Oktober 2007
Kein Atommüll-Transport aus der WAK Karlsruhe nach Greifswald-Lubmin in 2008

Bis heute lagern 60 Kubikmeter hochradioaktive "Atomsuppe" im Hardtwald bei Karlsruhe
 
Über die stillgelegte 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe (WAK) berichtet ka-news.de am 06.10.07 rückblickend: "Die WAK wurde in den Jahren 1967 bis 1970 für Voruntersuchungen zur kommerziellen Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstoffe in der damals noch geplanten Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Wackersdorf gebaut. Bis 1990 wurde auf dem Gelände im Hardtwald etwa 200 Tonnen radioaktiver Brennelemente aus bundesdeutschen Versuchsanlagen und Atomkraftwerken aufgearbeitet; vergleichbare Anlagen gibt es in Europa nur noch in Sellafield in England und im französischen La Hague."

"Als die WAA Anfang der 90er Jahre politisch 'beerdigt' wurde, war auch das Ende der WAK besiegelt. Am 30. Juni 1991 wurde ihr Betrieb eingestellt. Seither wird am Rückbau gearbeitet." Auf ka-news.de wird weiter ausgeführt: "Aufgrund der Entscheidung gegen die WAA blieben die Forschungsergebnisse zwar ungenutzt, aber nicht folgenlos: Bis heute werden auf dem Gelände rund 60.000 Liter 'High Active Waste Concentrate' ('HAWC') gelagert: vor allem in Salpeter[säure] gelöste Abbrandprodukte und nicht abgetrenntes Plutonium (zirka 16 Kilogram) und Uran (zirka 500 Kilogramm). Da diese hochradioaktive Atomsuppe selbsterhitzend und hoch explosiv ist, muss sie ständig gekühlt und umgewälzt werden und erzeugt somit weiterhin Kosten."

"Heißer Betrieb" der Atommüll-Verglasung ab 2008?

"Diese gefährliche Hinterlassenschaft muss nun in einer eigens dafür gebauten Anlage verglast werden", wird auf ka-news.de festgestellt. "Geplanter Starttermin für die Verglasung war 2006. Doch der Beginn hat sich immer wieder verzögert, und auch dadurch wachsen die Kosten weiter, wie das Umweltministerium auf Anfrage von Franz Untersteller (B90/Grüne) bereits im Frühjahr bestätigte. Auf Anfrage von ka-news nannte Peter Schira, Pressesprecher der WAK GmbH, die erste Jahreshälfte 2008 als voraussichtlichen Starttermin für die heiße Betriebsphase."
"Doch auch dieser Termins steht unter dem Vorbehalt der rechtzeitigen zweiten Teilbetriebsgenehmigung durch das baden-württembergische Umweltministerium, wie Schira" gegenüber ka-news.de "erklärt. Die technischen Voraussetzungen der heißen Inbetriebnahme der Verglaungsanlage seien aber durch die 'erfolgreiche Durchführung des kalten Verbundbetriebs sichergestellt'. Nach Abschluss der rund eineinhalb Jahre dauernden Phase der Verglasung soll der Abfall mit fünf Castoren ins Zwischenlager Greifswald-Lubmin transportiert werden. 2014 soll dann mit dem Endziel 'Grüne Wiese' der Rückbau abgeschlossen sein."

ka-news.de: "Die Atomindustrie ist längst aus dem Schneider"

Auf ka-news.de wird weiter mitgeteilt: "Die Zeche zahlt vor allem der Steuerzahler. Die Träger der WAK - Bund, Land und die Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen - hatten zur Finanzierung des Rückbaus einen Fonds in Höhe von 1,9 Milliarden DM eingerichtet. Der aber ist längst aufgebraucht; die bislang entstandenen Kosten beziffert Schira auf Anfrage mit 1,1 Milliarden Euro. Die Gesamtkosten bis 2014 schätzt man bei der WAK heute auf 2,3 Milliarden Euro."
"Genau hier setzte schon im vergangenen Jahr die Kritik des BdSt [Bundes der Steuerzahler] an: Die WAK Rückbau- und Entsorgungsgesellschaft wird zu 91,8 Prozent vom Bund, zu 8,2 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert - der Anteil der Atomwirtschaft wurde einst auf eine Milliarde DM gedeckelt." Fazit laut ka-news.de: "Die Verursacher des Abfalls sind am Anstieg der Kosten für dessen Entsorgung also nicht mehr beteiligt."

Fast ausschließlich Ereignisse der untersten Sicherheitsstufe - aber "Mängel in der Sicherheitskultur"

"Was die Wächter über den verantwortungsbewussten Umgang mit Steurgeldern nicht beanstanden, die in Nachbarschaft zur WAK lebenden Karlsruher dennoch interessieren dürfte: die Anlage ist nicht nur im Schwarzbuch des BdSt prominent gelistet." Auf ka-news.de wird dazu informiert: "Die Jahresberichte des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) verzeichnen seit Berichtsbeginn im Jahre 1999 205 'meldepflichtige Ereignisse' beim Rückbau der WAK."
"In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle handelte es sich aber um Ereignisse der niedrigsten Stufe 0, also um Vorfälle von 'kleiner oder sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung'. Nur zwei Ereignisse wurden der Stufe 1 ('Störung: Abweichung von den zulässigen Bereichen für den sicheren Betrieb der Anlage'), nur eines der Stufe 2 ('Störfall: Erhebliche Kontamination - Unzulässig hohe Strahlenexposition beim Personal') zugeordnet: der Plutoniumdiebstahl von 2000, der bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte."  
"Doch im Zusammenhang mit radioaktiver Strahlung kommt es auch nicht unbedingt auf die Anzahl der 'Ereignisse' an, sondern auf ihr Zustandekommen." Auf ka-news.de wird dazu ein Beispiel angeführt: "Zu einem Stufe 1-Vorfall vom 23. März 1999, bei dem mehrere WAK-Mitarbeiter radioaktive Strahlung 'inkorporierten', heißt es, die Einstufung sei erfolgt 'unter Hinweis auf Mängel in der Sicherheitskultur, da eine Häufung menschlicher Fehler durch alle beteiligten hierarchischen Organisationsebenen vorlag'."

Unbestrahlte Brennelemente wurden "versehentlich" als Schrott entsorgt

"Über ein besonders pikantes Beispiel für 'Mängel in der Sicherheitskultur' berichtete", laut dem Artikel auf ka-news.de, "die Berliner 'Tageszeitung' ('taz') am 28. Juli 2001: Der 'taz' zufolge wurde nach der Stilllegungsverfügung bei einer Bestandsprüfung festgestellt, dass 37 unbestrahlte Brennelemente fehlten. Die WAK musste einräumen, dass diese mehrheitlich schon zehn Jahre zuvor 'versehentlich als Schrott entsorgt' worden waren. Mehrheitlich. Der Verbleib von drei Brennelementen blieb laut 'taz' ungeklärt"...

01. August 2007
WAK Karlsruhe GmbH: Verglasungs-Anlage hat den Probebetrieb "erfolgreich abgeschlossen"

Die sogenannte 'Verglasungs-Anlage' (VEK) für flüssigen Atommüll in der stillgelegten ('Wiederaufbereitungs-Anlage') WAA Karlsruhe hat ihren 'kalten Probebetrieb' nach Aussage der WAK GmbH "erfolgreich abgeschlossen".
Die WAK GmbH gibt dazu in einer Mitteilung vom 01.08.07 unter dem Titel "Kalter Verbundbetrieb der VEK erfolgreich abgeschlossen" bekannt: "Nach fast genau 100 Betriebstagen konnte der kalte Verbundbetrieb der Verglasungsanlage VEK am 12. Juli 2007 beendet werden. Insgesamt wurden 16,9 m³ HAWC-Simulat und 10,7 t Glasfritte in den Schmelzofen kontinuierlich eingespeist und in 127 Glasabstichen 32 Kokillen mit inaktivem Simulatglas gefüllt, dicht verschweißt und in das Kokillenpufferlager überführt. Dies entspricht etwa 25% der vorgesehenen Glasproduktion während des heißen Betriebes."
"Mit Ausnahme von gezielten Unterbrechungen, lief die Glasproduktion vollkontinuierlich und hat die hohe Verfügbarkeit des Schmelzofens bei einem Auslegungsdurchsatz von 10 l/h voll bestätigt", wird von der WAK GmbH weiter mitgeteilt. "Die Beladung des Glases mit 16 Gew.% Abfalloxiden konnte exakt eingehalten werden."
"Technische oder administrative Anpassungen auf Basis von Erkenntnissen aus dem Probebetrieb erfolgten mit gutachterlicher Zustimmung bezüglich Grenzwerten und Bedienungsanweisungen. Kleinere technische Probleme ohne Auswirkungen auf den sicheren Betrieb und die Produktqualität wurden während des laufenden Betriebes behoben oder sind anstehende Aufgaben bis zur heißen Inbetriebnahme", so der Wortlaut der WAK GmbH in der Mitteilung.
"Die Ergebnisse des kalten Verbundbetriebes und die hieraus gewonnenen Erfahrungen werden in einem Bericht zusammengefasst", wird von der WAK GmbH am 01.08.07 ausgesagt. "Die positive Begutachtung dieses Erfahrungsberichtes durch Sachverständige im Auftrag von Bundes- und Landesbehörden sind unter anderem Voraussetzung für die Erteilung der Genehmigung für den heißen, radioaktiven Verglasungsbetrieb."
"Derzeit werden auch die Fragen des Abtransportes und der Zwischenlagerung der CASTOR-Behälter abschließend geklärt. Noch in 2007 ist vorgesehen, eine vollständige kalte Beladung eines CASTOR-Behälters einschließlich der Hantierung auf dem VEK-Gelände, Abtransport nach Greifswald und Hantierung im Zwischenlager Nord der EWN durchzuführen", teilt die WAK GmbH mit. "Hierzu laufen die Vorbereitungen."
"WAK geht davon aus, dass der heiße Betrieb", für die 'Verglasung' des rund 80 Kubikmeter hochradioaktiven, flüssigen Atommülls, "Anfang 2008 aufgenommen werden kann. Bis dahin verbleibt der Schmelzofen i
n einen Stand-by-Zustand mit auf ca. 900°C abgesenkter Glastemperatur", so die Mitteilung der WAK GmbH abschließend.

24. April 2007
Verglasungs-Anlage in der WAK Karlsruhe hat den Probebetrieb aufgenommen

Auf swr.de wird am 24.04.07 berichtet, daß in der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungsanlage' Karlsruhe (WAK) die sogenannte "Anlage zur Atommüll-Verglasung" den 'Probebetrieb' aufgenommen hat.
"In der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) hat der Probebetrieb einer Verglasungsanlage begonnen, die für den Abtransport der gefährlichen 'Atomsuppe' gebaut worden ist", wird auf swr.de gemeldet. "Mit der Anlage sollen bis 2008 etwa 70 Kubikmeter des hoch radioaktiven, flüssigen Atommülls in Glas eingeschmolzen werden." - " Dadurch wird die 'Atomsuppe' transportfähig", so der Bericht auf swr.de weiter.

Der zur Zeit stattfindende 'Probebetrieb' erfolgt (noch) nicht mit flüssigen Atommüll. Bei diesem 'Probebetrieb' werden nach Aussage des Umweltministeriums Baden-Württemberg (Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache 14/858) vom 30.01.07 ca. 15 Kubikmeter einer sogenannten "HAWC-Simulatlösung" verglast, die chemisch der hochradioaktiven Abfallösung (HAWC) entspricht, aber keine radioaktiven Abfallstoffe enthält. 
Auf swr.de wird dazu berichtet: "Beim jetzigen Probebetrieb wurden nur die ersten zylindrischen Glaskörper (Kokillen) hergestellt. Der flüssige Atommüll soll erst zu einem späteren Zeitpunkt darin eingeschlossen werden. In Hochsicherheitsbunkern wird die 'Atomsuppe' auf dem WAK-Areal zwischengelagert. In welches Atomlager die Sicherheitstransporte später gehen werden, steht noch nicht fest".
"Die Teilgenehmigung" für den 'Probebetrieb' der" rund 300 Millionen Euro teuren Verglasungsanlage wurde" laut der Meldung auf swr.de "Anfang April erteilt".

Durch die Verglasung sollen Transporte von flüssigem hochradioaktivem Atommüll nach Belgien vermieden werden

Das Umweltministerium Baden-Württemberg erkärt dazu auf seiner Website:  "Zur Entsorgung des während des früheren Betriebs der WAK entstandenen flüssigen hochradioaktiven Abfalls (HAWC) muss dieser in eine Form gebracht werden, der eine sichere Zwischenlagerung und später auch Endlagerung ermöglicht. Weltweit anerkannter Stand der Technik ist es, solche Abfälle zu verglasen. Sie werden dabei in einem ferngesteuerten, elektrisch beheizten Schmelzofen in eine geschmolzene, borhaltige Glasmasse eingebunden. Die Schmelze wird in Edelstahlkokillen verfüllt, die automatisch verdeckelt und dichtgeschweißt werden. Insgesamt werden etwa 50 t Glasprodukt, verteilt auf 130 Kokillen erwartet. Die Kokillen sollen in rund 100t schweren Transport- und Lagerbehältern zwischengelagert werden".
Dieses "Konzept" der Verglasung des flüssigen Atommülls in der WAK Karlsruhe war laut dem Umweltministerium Baden-Württemberg "intensiv diskutiert" und "übereinstimmend als die geeignetere Lösung bewertet" worden - gegenüber der "ursprünglich vorgesehenen Alternative, den Flüssigabfall in unfallsicheren Transportbehältern zu der bestehenden Verglasungsanlage PAMELA nach Mol in Belgien zu verbringen und sie dort zu verglasen".
Dazu wird auf swr.de kurz mitgeteilt: "Mit der Verglasung der gefährlichen radioaktiven Hinterlassenschaft vor Ort wollen die Betreiber lange Bahntransporte in die belgische Verglasungsanlage Mol vermeiden."

"Die nördlich von Karlsruhe gelegene WAK ist von 1971 bis 1990 in Betrieb gewesen. Sie ist ursprünglich als Pilotanlage für eine spätere kommerzielle Großanlage im bayerischen Wackersdorf geplant worden. Das politische Aus für die Anlage in Wackersdorf bedeutete auch das Ende für die WAK. In den knapp 20 Jahren des Betriebs sind rund 200 Tonnen abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken aufgearbeitet worden. Die vor den Toren Karlsruhes gelegene WAK beschäftigte bis zu 400 Mitarbeiter. Sie wird derzeit zurückgebaut", so der Bericht auf swr.de abschließend.

Der nukleare Verglasungsbetrieb wird voraussichtlich Ende des Jahres 2007 beginnen und bei störungsfreiem Betrieb ca. 1,5 Jahre andauern

Nach Aussage des Umweltministeriums Baden-Württemberg (Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache 14/858) vom 30.01.07 wird die "2. Teilbetriebsgenehmigung für die Verglasung rund 80.000 Liter an hochradioaktiven, flüssigen Abfällen in der WAK voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2007 erteilt. Danach kann unmittelbar mit ihrer Ausführung begonnen werden." - "Der nukleare Verglasungsbetrieb wird voraussichtlich Ende des Jahres 2007 beginnen und bei störungsfreiem Betrieb ca. 1,5 Jahre andauern." - "Die Glaskokillen sollen in CASTOR-Behältern verpackt in das Zwischenlager Nord/Rubenow (ZLN) transportiert und dort bis zu ihrer Endlagerung zwischengelagert werden. Ein entsprechender Antrag nach § 6 AtG auf Zwischenlagerung der VEK-Glaskokillen im ZLN wurde Mitte 2005 von der Energiewerke Nord GmbH beim Bundesamt für Strahlenschutz gestellt."

21. April 2007
Glaskokillen-Transport aus der WAK Karlsruhe ins Zwischenlager Nord voraussichtlich ab Ende 2008  

Nach einem Artikel im Hamburger Abendblatt vom 21.04.07 sollen fünf Atommüll-Behälter mit hochradioaktiven Glaskokillen aus der stillgelegten Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) voraussichtlich ab Ende 2008 in das Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin transportiert werden. Das Hamburger Abendblatt berichtete dazu: "Das Zwischenlager Nord in Lubmin wird voraussichtlich vom nächsten Jahr an auch Aufbewahrungsort für hoch aktiven Atommüll. Fünf Castor-Behälter aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe sollen voraussichtlich von Ende 2008 an nach Lubmin kommen, so die Sprecherin der Energiewerke Nord (EWN), Marlies Philipp, am Freitag. Zudem sollen vier weitere Castoren mit deutschem Atommüll nach Lubmin kommen, der bisher in Frankreich und Belgien lagert."

20. April 2007
Glaskokillen-Transport aus der WAK Karlsruhe ins Zwischenlager Nord doch schon 2008 möglich?

"Hochaktiver Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) wird voraussichtlich ab dem nächsten Jahr [2008] im Zwischenlager Nord in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) gelagert", dies wurde auf swr.de am 20.04.07 gemeldet.
"Nach Angaben der Sprecherin der Energiewerke Nord (EWN), Marlies Philipp, sollen fünf Castor-Behälter, die so genannte endlagerfähige Glaskokillen enthalten, nach Lubmin gebracht werden", so die Kurz-Meldung auf swr.de dazu weiter. "Insgesamt befinden sich rund 60 Kubikmeter hochaktives flüssiges Abfallkonzentrat in der Karlsruher Wiederaufbereitungsanlage. Durch die Verglasung vor Ort soll die 'Atomsuppe' in eine feste Form gebracht werden."

1. Teilgenehmigung für die Verglasungs-Anlage in Karlsruhe ist erteilt worden!

Auf swr.de wurde dazu berichtet: "Die erste Teilgenehmigung für die Verglasung sei vor kurzem erteilt worden, sagte Philipp [Sprecherin der Energiewerke Nord (EWN)]."
Der Kurz-Bericht auf swr.de abschließend: "In der Karlsruher Anlage wurden von 1971 bis 1990 rund 200 Tonnen Kernbrennstoffe aus Versuchs- und Leistungsreaktoren der alten Bundesländer aufgearbeitet. Die stillgelegte Anlage wurde Anfang 2007 von den bundeseigenen Energiewerken [EWN] übernommen."

Hinweis: Die 1. Teilbetriebsgenehmigung sieht nach undatierter Darstellung des (Kern)Forschungszentrum Karlsruhe (fzk.de) die "Kalte Inbetriebnahme" vor. Dabei wird sogenanntes nicht radioaktives "Simulat" verglast. - Danach schließt sich die "Heiße Inbetriebnahme" und der "Verglasungsbetrieb von ca. 1,5 Jahren Dauer" an. Anschließend wird die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) stillgelegt und wieder "rückgebaut".

02. März 2007
Abtransport der Glaskokillen aus der WAA Karlsruhe erst im Jahr 2009?

Grund: Die Inbetriebnahme der Verglasungs-Anlage in der stillgelegten WAA Karlsruhe verzögert sich
Am 02.03.07 wurde in den süddeutschen Presse-Medien (u.a. auf ka-news.de und bietigheimerzeitung.de) berichtet, daß sich die Fertigstellung der Verglasungs-Anlage in der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe verzögert. Ursprünglich sollte diese demzufolge schon 2006 mit der Verglasung, als Verfestigung, der 80 Kubikmeter hochradioaktiven Flüssigabfälle beginnen - Doch bisher läuft diese Anlage nicht...
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge wird sie demnach "erst Ende des Jahres" 2007 ihren Betrieb aufnehmen. Dann werde es "voraussichtlich anderthalb Jahre dauern, bis die 80.000 Liter verglast sind". Die durch den Verglasungsprozess entstandenen 130 hochradioaktiven Glaskokillen sollen dann nach in das Transportbehälterlager Rubenow, also ins Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin, befördert werden.
"So hat sich auch die Fertigstellung der Verglasungsanlage verzögert. Ursprünglich sollte diese schon 2006 die 'Atomsuppe' unschädlich machen, doch bisher läuft die Anlage nicht. Sie soll erst Ende des Jahres [2007] ihren Betrieb aufnehmen. Dann werde es voraussichtlich anderthalb Jahre dauern, bis die 80.000 Liter verglast sind. Die zeitliche Verzögerung werden jedoch weiter Folgekosten nach sich ziehen, erklärt das Umweltministerium auf Nachfrage von Untersteller. Wie hoch diese ausfallen, ließe sich aber erst Ende des Jahres genau feststellen." (
ka-news.de, 02.03.07)
ka-news.de, 02.03.07)
"Die Verglasungsanlage dient der Entsorgung der hochradioaktiven Abfälle. Die flüssige 'Atomsuppe' soll in der Anlage zu 130 so genannten Glas-Kokillen verarbeitet und dann zur Zwischenlagerung in Castor-Behältern nach Rubenow transportiert werden. Die einst für 2006 geplante Inbetriebnahme der Verglasungsanlagen verzögert sich laut Gönners [Umweltministerin Tanja Gönner ,CDU, in Baden-Württemberg] Stellungnahme erneut. Voraussichtlich gegen Ende des Jahres könne die Anlage in Betrieb gehen." (Bietigheimer Zeitung, 02.03.07)

=> Nach diesen aktuellen Informationen ist folglich mit einem Abtransport der fünf Atommüll-Behälter mit den Glaskokillen aus Karlsruhe ins Zwischenlager Nord (oder möglicherweise doch ins 'Zwischenlager' Gorleben?) voraussichtlich erst ab Mitte 2009 zu rechnen.

Rückblick: Nach einem Bericht auf VERIVOX vom 12.12.06 sollten im Zwischenlager Nord (ZLN) der Energiewerke Nord GmbH (EWN) in Greifswald-Lubmin "von 2008 an" "auch in Frankreich und Belgien verwahrter deutscher Atommüll zwischengelagert" werden. Nach einer dort zitierten Mitteilung der EWN handelt es sich dabei um "Brennstäbe des Forschungszentrums Karlsruhe, die derzeit im französischen Cadarache sowie im belgischen Mol" lagern. Hinzu kämen "Brennstäbe aus dem Forschungszentrum Geesthacht" (GKSS), die aus dem Betrieb des atomangetriebenen Forschungsschiffes 'Otto Hahn' stammen. Sowie "hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe". EWN-Sprecher Jürgen Broszinski äußerte sich seinerzeit dazu weiter: "Insgesamt handelt es sich um neun Atommüll-Behälter. Die Anträge beim zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz seien gestellt." Mit der "Genehmigung beider Anträge" rechneten die EWN eigenen Angaben zufolge "Ende 2007".
"Fünf der neun Castoren" sollen so genannte "endlagerfähige Glaskokillen aus hochaktivem Abfall aus der [stillgelegten] Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK)" beinhalten, so EWN-Sprecher Broszinskiv laut dem Bericht auf VERIVOX seinerzeit. - Eine entsprechende "Verglasungsanlage für dieses Verfahren" wurde "2005 errichtet". Sie sollte nach Angaben der EWN im Dezember 2006 im "2. Halbjahr 2007 in Betrieb" gehen.

'Rückbau' der WAA Karlsruhe - Ein (finanzielles) Faß ohne Boden

Der sogenannte 'Rückbau' der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe (WAK) entwickelt sich zu einem 'Faß ohne Boden': Der Abbau der 'WAK' wird u.a. dem Land Baden-Württemberg "wesentlich mehr kosten als bisher angenommen". - "Bis 1990 wurden in der WAK Versuche zur kommerziellen Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstäbe durchgeführt. Dabei entstanden rund 80.000 Liter hochradioaktiven flüssigen Abfalls. Dieser muss in einer eigens dafür konstruierten Anlage verglast werden. Ursprünglich ging man davon aus, dass dabei etwa 1,9 Milliarden DM Kosten entstünden. Doch die Kosten haben sich nun verdoppelt. Neuen Schätzungen zufolge werden nun insgesamt 1,9 Milliarden Euro fällig, um die Altlasten zu entsorgen. Die Atomwirtschaft ist ebenfalls dazu verpflichtet, einen Teil der Kosten zu tragen. Diese ist jedoch von der Kostenexplosion nicht betroffen. Ihr Beitrag ist gedeckelt auf eine Milliarde DM. Die restlichen Kosten werden geteilt von Bund und Land getragen, wobei der Bund den Löwenanteil von 91,8 Prozent trägt. 8,2 Prozent sind vom Land Baden-Württemberg zu zahlen. Mit der Beseitigung anderer Anlagen neben der WAK, wie ein ehemaliger Versuchs-Brutreaktor sowie mehrere kleine Forschungsreaktoren auf dem Gelände, kommen auf das Land Baden-Württemberg 208 Millionen Euro an Kosten zu. Allein in diesem Jahr zahlt das Wirtschaftsministerium nur für die Stilllegung der WAK etwa 5,6 Millionen Euro, 2008 müssen 6,3 Millionen Euro aufgebracht werden."
Es wird sicherlich aber noch viel teurer: "So hat sich auch die Fertigstellung der Verglasungsanlage verzögert. Die zeitliche Verzögerung werden jedoch weiter Folgekosten nach sich ziehen, erklärt das Umweltministerium Baden-Württemberg auf Nachfrage. Wie hoch diese ausfallen, ließe sich aber erst Ende des Jahres genau feststellen".
(Zusammenfassung aus: ka-news.de und Bietigheimer Zeitung, 02.03.07)

13. Dezember 2006
Landesregierung
Mecklenburg-Vorpommern lehnt weitere Atommüll-Einlagerung im
ZLN (Greifswald-Lubmin) ab

Auf VERIVOX wird am 13.12.06 berichtet: "Die rot-schwarze Landesregierung [in Mecklenburg-Vorpommern] hält an ihrer ablehnenden Position zur Einlagerung weiteren Atommülls im Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald fest. Das Land werde versuchen, auf Grundlage des Koalitionsvertrages den Prozess zu steuern, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch der dpa. Im Koalitionsvertrag haben SPD und CDU festgeschrieben, sich beim Bund dafür einzusetzen, dass das Lager ausschließlich der Zwischenlagerung radioaktiven Materials aus Lubmin selbst und aus dem brandenburgischen Rheinsberg dient. Die Energiewerke Nord [EWN] haben beim Bund aber die Einlagerung von neun Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll aus dem Westen Deutschlands beantragt.
Die Brennstäbe lagern derzeit zum Teil in Frankreich und Belgien. Wie der Ministeriumssprecher weiter sagte, befindet sich das Genehmigungsverfahren derzeit in einem sehr frühen Stadium. Zu einem geeigneten Zeitpunkt werde es Gespräche mit dem Bund über dieses Thema geben.
Die Linkspartei.PDS forderte am Mittwoch [13.12.06] die Landesregierung nachdrücklich auf, sich beim Bund dafür einzusetzen, dass die Genehmigungen für die Einlagerung von Brennstäben und flüssigem radioaktiven Abfall aus den Forschungszentren Karlsruhe und Geesthacht sowie aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe nicht erteilt werden. Die Landesregierung [Mecklenburg-Vorpommern] dürfe nicht zulassen, dass in Lubmin eine über das heutige Maß hinausgehende Zwischenlagerung und Bearbeitung von radioaktivem Abfall erfolge, sagte der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Methling. 'Wenn die Großkoalitionäre nicht eine weitere Luftnummer produzieren wollen, dann müssen sie jetzt den Worten Taten folgen lassen.'
Im Zwischenlager Nord lagern derzeit 65 Castoren mit Brennelementen aus den stillgelegten Atomkraftwerken Lubmin und Rheinsberg. Die Genehmigungen für den Transport und die Einlagerung weiterer neun Castoren erwarten die Energiewerke eigenen Angaben zufolge Ende 2007. Der Transport der Castoren könnte dann von 2008 an erfolgen."

12. Dezember 2006
EWN: Neun Castoren mit hochradioaktivem Abfall sollen im Jahr 2008 ins ZLN in Greifswald-Lubmin transportiert werden

Nach einem Bericht auf VERIVOX vom 12.12.06 sollen im Zwischenlager Nord (ZLN) der Energiewerke Nord GmbH (EWN) in Greifswald-Lubmin "von 2008 an" "auch in Frankreich und Belgien verwahrter deutscher Atommüll zwischengelagert" werden. Nach einer dort zitierten Mitteilung der EWN handelt es sich dabei um
- "Brennstäbe des Forschungszentrums Karlsruhe, die derzeit im französischen Cadarache sowie im belgischen Mol" lagern. Hinzu kämen
- "Brennstäbe aus dem Forschungszentrum Geesthacht" (GKSS) sowie
- "hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe".
EWN-Sprecher Jürgen Broszinski äußerte dazu weiter: "Insgesamt handelt es sich um neun Atommüll-Behälter. Die Anträge beim zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz seien gestellt." Mit der "Genehmigung beider Anträge" rechnen die EWN eigenen Angaben zufolge "Ende 2007".

Verglasungs-Anlage in der stillgelegten WAA Karlsruhe soll im 2. Halbjahr 2007 in Betrieb gehen

"Fünf der neun Castoren" sollen so genannte "endlagerfähige Glaskokillen aus hochaktivem Abfall aus der [stillgelegten] Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK)" beinhalten, so EWN-Sprecher Broszinski. "In der Anlage wurden von 1971 bis 1990 rund 200 Tonnen Kernbrennstoffe aus Versuchs- und Leistungsreaktoren der alten Bundesländer aufgearbeitet. Die Anlage wurde im Januar von den bundeseigenen Energiewerken [EWN] übernommen." "Insgesamt befänden sich rund 60 Kubikmeter hochaktives flüssiges Abfallkonzentrat in der Wiederaufbereitungsanlage, das durch den technologischen Prozess der so genannten Verglasung in eine feste Form gebracht werden soll", sagte der EWN-Sprecher. - Eine entsprechende "Verglasungsanlage für dieses Verfahren" wurde "2005 errichtet". Sie soll nach Angaben der EWN im "2. Halbjahr 2007 in Betrieb" gehen.

Castor-Transport nach Greifswald-Lubmin ins Zwischenlager Nord für 2008 geplant

Zusammen mit "65 Castoren mit hochaktivem Abfall" aus dem AKW Greifswald-Lubmin selbst und aus dem brandenburgischen AKW Rheinsberg sollen dann künftig "insgesamt 74 Castoren" im Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin gelagert werden. Broszinski dazu: "Mit der Lagerung von 74 Atombehältern sei die Kapazität der für Castoren vorgesehenen Halle 8 des Zwischenlagers [ZLN] ausgeschöpft".
Der "Transport der neun Castoren" ist nach Aussage des EWN-Sprecher Broszinski "für 2008 geplant".

Linkspartei.PDS lehnt die Ausdehnung der Behandlung und Zwischenlagerung von Atommüll, der außerhalb der neuen Bundesländer entstanden ist, im ZLN ab

Der Vorsitzende der Fraktion der Linkspartei.PDS im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Wolfgang Methling, sprach sich in einem Artikel auf MVregio vom 12.12.06 "erneut gegen eine über das heutige Maß hinausgehende Zwischenlagerung und Bearbeitung von radioaktivem Abfall am Standort Lubmin aus": "Wir lehnen die Ausdehnung der Behandlung und Zwischenlagerung von Atommüll ab, der außerhalb der neuen Bundesländer entstanden ist. Lubmin darf nicht das Atomklo der Republik werden."

04. Juli 2006 
Sollen die hochradioaktive Glaskokillen aus der stillgelegten WAA Karlsruhe ins Zwischenlager Nord transportiert werden?

In einem Artikel der Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) vom 04.07.06 unter der Überschrift "Karlsruhe-Kokillen sollen ins Lager Lubmin" wird über den geplanten Atommüll-Transport von hochradioaktiven Glaskokillen aus der inzwischen stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' in Karlsruhe in ein 'Zwischenlager' für radioaktivem Müll berichtet.  
Auslöser dieses Berichtes ist offensichtlich eine Pressemitteilung der BI Lüchow-Dannenberg vom 28.06.06 mit dem Titel "Castortransporte von Karlsruhe nach Gorleben" gewesen. Demnach sind "für 2007 Castortransporte aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) in das Gorlebener Zwischenlager und das Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald beantragt". ( http://www.castor.de/presse/biprmtlg/2006/quartal2/0628.html )

Energiewerke Nord: Voraussichtlich Ende 2008 soll der Atommüll aus Karlsruhe in das Zwischenlager Nord (Greifswald-Lubmin) befördert werden

Nach dem EJZ-Artikel vom 04.07.06 müßte "erst" eine "Kalthantierung" in der Verglasungs-Anlage in Karlsruhe stattfinden, die hochradioaktiven Glaskokillen würden dann in "mehrmonatiger Arbeit entstehen"
"Die Fuhre mit dem WAA-Müll aus deutscher Wiederaufarbeitung dürfte wohl in das Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald rollen. Und das voraussichtlich erst ab Ende 2008": Nach Aussage der Energiewerke Nord (EWN), deren Tochtergesellschaft die Betreiberin der Anlage in Karlsruhe ist(!), gegenüber der EJZ ist "2008" der "wahrscheinliche Transporttermin". Demnach dürften es sich um "etwa 130 Kokillen" handeln, die in "wohl fünf Castor-Behältern geliefert und zwischengelagert" werden müssten.
=> Bei dem Abtransport dieser Glaskokillen aus der früheren 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe sollen Atommüll-Behälter vom Typ CASTOR HAW 20/28 CG (wie bei den bisherigen La Hague - Gorleben - Transporten) mit einer Beladung von maximal 28 Glaskokillen verwendet werden. Für die "etwa 130 Glaskokillen" wären folglich rechnerisch fünf Behälter notwendig.  
Dabei kommen für die sogenannte "Zwischenlagerung" dieser Atommüll-Behälter die "Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) und in Gorleben in Frage", so die EJZ.
"Erst dann müsste eine Kalthantierung mit der Anlage stattfinden, ehe die Kokillen im mehrmonatiger Arbeit entstehen könnten. Die Energiewerke Nord, mit einem Tochterunternehmen Betreiberin der Anlage in Karlsruhe, halten 2008 für einen wahrscheinlichen Transporttermin. Es dürfte sich um etwa 130 Kokillen handeln, die in wohl fünf Castor-Behältern geliefert und zwischengelagert werden müssten. Dafür kommen die Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) und in Gorleben in Frage."

Antrag für einen Gorleben-Transport lediglich "pro forma"?

Laut der EJZ haben die Betreiber des 'Zwischenlagers' in Gorleben und des 'Zwischenlagers' in Greifswald-Lubmin bei Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Anträge auf eine Änderungsgenehmigung zur Einlagerung dieser Atommüll-Behälter gestellt. - Doch nach EJZ-Informationen soll der Antrag für Gorleben "eher pro forma gestellt" worden sein, da "für den WAA-Müll [aus der WAA Karlsruhe] bereits in der Vergangenheit von den vorigen WAK-Betreibern in Karlsruhe Stellplätze in Gorleben angemietet worden" sind. "Für diese vertragliche Zusicherung muss man jetzt in Gorleben auch die rechtlichen Voraussetzungen schaffen."
"Deutliche Absicht der Energiewerke Nord" sei jedoch den "WAA-Atommüll aus Karlsruhe Ende 2008 nach Lubmin zu verfrachten". So die Aussage von Dr. Joachim Fleisch, Projektleiter der WAK-Rückbaugesellschaft, gegenüber der EJZ.
"Beide Betreiber haben beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Anträge auf Änderungsgenehmigungen gestellt, diese Behälter einlagern zu dürfen. Dabei ist der Antrag der Gorlebener BLG nach EJZ-Informationen eher pro forma gestellt worden. Schließlich sind für den WAA-Müll bereits in der Vergangenheit von den vorigen WAK-Betreibern in Karlsruhe Stellplätze in Gorleben angemietet worden. Für diese vertragliche Zusicherung muss man jetzt in Gorleben auch die rechtlichen Voraussetzungen schaffen. Deutliche Absicht der Energiewerke Nord ist jedoch, den WAA-Atommüll aus Karlsruhe Ende 2008 nach Lubmin zu verfrachten. Dies sagt Dr. Joachim Fleisch, Projektleiter der WAK-Rückbaugesellschaft."
Gegen einen Transport der Atommüll-Behälter aus der stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' in Karlsruhe nach Gorleben sprechen laut der EJZ zwei Gründe:
- Die bei dem Abbruch der WAA Karlsruhe tätigen Energiewerke Nord betreiben auch das Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin ( das Zwischenlager Gorleben wird dagegen von der 'Gesellschaft für Nuklearservice (GNS)' betrieben, wie auch das Zwischenlager Ahaus ) "Sie haben also ein gesteigertes Interesse daran, ihre Kokillen aus Karlsruhe in ihr eigenes Zwischenlager zu verfrachten. Es geht schließlich auch um Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen."
- Die Atomwirtschaft, "vor allem aber die Polizei", haben nicht gerade "ein gesteigertes Interesse" daran, auch "diesen Atommüll ins politisch umstrittenere Zwischenlager nach Gorleben zu bringen".
"Zwei Gründe sind für Lubmin ausschlaggebend: Zum einen betreiben die in Karlsruhe tätigen Energiewerke Nord auch das Zwischenlager in Lubmin. Sie haben also ein gesteigertes Interesse daran, ihre Kokillen aus Karlsruhe in ihr eigenes Zwischenlager zu verfrachten. Es geht schließlich auch um Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen. Zum anderen ist es kein Geheimnis, dass die Atomwirtschaft, vor allem aber die Polizei nicht gerade ein gesteigertes Interesse daran haben, auch diesen Atommüll ins politisch umstrittenere Zwischenlager nach Gorleben zu bringen."

Der Gorleben-Einlagerungsantrag ist wichtig für die Betriebsgenehmigung der Verglasungsanlage in Karlsruhe

Der beim BfS gestellte Antrag zur Einlagerung der Glaskokillen aus der frühren WAA Karlsruhe in Gorleben ist laut dem Bericht in der EJZ "offenbar aber auch wichtig für die Betriebsgenehmigung der Verglasungs-Anlage in Karlsruhe": Dazu der Projektleiter der WAK-Rückbaugesellschaft Dr. Joachim Fleisch, und damit Mitarbeiter der EWN: "Die Genehmigung gebe es erst, wenn die Betreiber nachweisen, wie sie die Kokillen entsorgen könnten." "Dafür reiche schon ein Fingerzeig des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) aus, dass ein Zwischenlager-Antrag genehmigungsfähig sei. Und diese Voraussetzung sei nun einmal früher für das Lager Gorleben erfüllt als für das Lager Lubmin."
Der EWN-Projektleiter gegenüber der EJZ weiter: "Schließlich lagert in Gorleben im Gegensatz zu Lubmin bereits WAA-Müll aus Frankreich. Für Lubmin sei wohl erst Ende 2007 mit einer Genehmigung zu rechnen." "Man wolle aber bereits 2007 mit der einjährigen Kokillen-Produktion in Karlsruhe beginnen."
"Der Antrag für Gorleben soll offenbar bloß eine theoretische Alternative für die Atomwirtschaft eröffnen. Er ist offenbar aber auch wichtig für die Betriebsgenehmigung der Verglasungsanlage in Karlsruhe. Die Genehmigung gebe es erst, wenn die Betreiber nachweisen, wie sie die Kokillen entsorgen könnten, sagt Dr. Fleisch. Dafür reiche schon ein Fingerzeig des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) aus, dass ein Zwischenlager-Antrag genehmigungsfähig sei. Und diese Voraussetzung sei nun einmal früher für das Lager Gorleben erfüllt als für das Lager Lubmin. Schließlich lagert in Gorleben im Gegensatz zu Lubmin bereits WAA-Müll aus Frankreich. Für Lubmin sei wohl erst Ende 2007 mit einer Genehmigung zu rechnen, sagt Dr. Fleisch. Man wolle aber bereits 2007 mit der einjährigen Kokillen-Produktion in Karlsruhe beginnen."

Ob es sich bei den Äußerungen der EWN gegenüber der EJZ, den Atommüll aus Karlsruhe in das Zwischenlager Nord und nicht nach Gorleben transportieren zu wollen, um eine 'Vernebelungstaktik' handelt oder reale Hintergründe hat, bleibt abzuwarten.

28. Juni 2006
BI Lüchow-Dannenberg: Castortransporte aus Karlsruhe nach Gorleben und Greifswald-Lubmin für 2007 beantragt!

Nach einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg vom 28.06.06 sind "für 2007 Castortransporte aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) in das Gorlebener Zwischenlager und das Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald beantragt". ( 28.06.2006 Castortransporte von Karlsruhe nach Gorleben )

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg e.V.
vom 28.06.2006

Castortransporte von Karlsruhe nach Gorleben
BI: Plutoniumhaltiger Atomeintopf kann nicht heimlich nach Gorleben
verfrachtet werden


Für 2007 sind Castortransporte aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) in das Gorlebener Zwischenlager und das Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald beantragt. Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) entpuppen sich damit die Aussagen des niedersächsischen Innenministers Schünemann im nächsten Jahr Castortransporte nach Gorleben wegen Polizeiüberlastung abzusagen als reines Ablenkungsmanöver. Der Innenminister solle Klartext reden und weder die Sicherheitsprobleme der Castorbehälter verschweigen (BI-Pressemitteilung 26.06.06), noch versuchen die öffentliche Aufmerksamkeit nur auf Transporte aus dem französischen La Hague zu lenken.
Hintergrund: Beim Betrieb der WAK sind zwischen 1971 und 1990 über 200 t abgebrannter Brennelemente aus Forschungs- und Leistungsreaktoren „aufgearbeitet“ und dabei über 1 t Plutonium abgetrennt worden. Dabei fielen knapp 70.000 Liter hochbrisantes Strahlengebräu an, dass in Spezialtanks permanent gerührt und gekühlt werden muss, damit es zu keiner Kettenreaktion kommt. In der vor der Fertigstellung stehenden Karlsruher Verglasungsanlage soll die plutoniumhaltige Brühe bei 1150 Grad Celsius in Bor-Silikat-Glas eingeschmolzen werden. Danach soll der verfestigte „Atomeintopf“ als hochstrahlende Glaskokillen in 1,3 m hohe 150-l-Stahlbehälter abgefüllt und in Castorbehältern verstaut werden.
Die Genehmigungsbehörden gaben grünes Licht zur Einrichtung eines so genannten Transport-Bereitstellungsplatzes für sechs Castoren. Das Stuttgarter Umweltministerium stufte den Bereitstellungsplatz als nicht nach Atomrecht zu genehmigen ein. Durch die Notwendigkeit verschärfter Sicherheitsanforderungen verdoppelten sich in den vergangenen Jahren die Abrisskosten der WAK auf etwa 1,9 Milliarden Euro. Da die Energieversorger keine Nachschusspflicht haben, müssen nach Angaben der Betreiber jetzt der Bund als über 90-prozentiger Hauptfinancier und das Land Baden-Württemberg die Finanzierung der Mehrkosten regeln. Der bislang bereitgestellte Betrag soll bis zum Spätherbst aufgebraucht sein (SWR 28.09.05).
„Wenn seitens der Politik geäußert wird, es würden 2007 keine Transporte nach Gorleben rollen, so ist dies nur auf den Absender La Hague bezogen. Der vermutliche Ausfall eines Transports aus La Hague 2007 liegt weder an Polizeiüberforderung durch die WM noch den G8-Gipfel im Ostseebad Heiligendamm, sondern an Sicherheitsproblemen des Castorbehälters“, fasst der BI-Sprecher zusammen. „Der geplante Transport des „hochstrahlenden Atomeintopfs“ aus Karlsruhe zeigt die Planlosigkeit von Politik und Atomindustrie in der Entsorgungsfrage auf. Die Verantwortlichen sollen sich nicht einbilden, dass die Proteste gegen das untaugliche Endlagerprojekt Gorleben durch Geheimtransporte ausgehebelt werden könnten“.

Francis Althoff 05843 986789 + 0170 9394684
Bearbeitet am: 28.06.2006/ad

( 28.06.2006 Castortransporte von Karlsruhe nach Gorleben )

16. Juli 2001
"Wiederaufarbeitungsanlage bei Karlsruhe - Atombrühe köchelt hinter dicken Mauern"

Die stillgelegte Wiederaufarbeitunganlage (WAK) bei Karlsruhe beherbergt eine der giftigsten Altlasten des Atomzeitalters: Hinter dicken Mauer aus Beton lagern in zwei Edelstahltanks rund 70.000 Liter hochradioaktive Atomsuppe.", wurde auf rhein-zeitung.de am 16.07.01 berichtet. "Die Brühe fiel während des Betriebs der Anlage in den Jahren zwischen 1971 und 1990 an. 'Das flüssige Material soll vor Ort in einer speziellen Anlage verglast werden', erklärte Helmut Hübner von der WAK am Montag in Karlsruhe."
"Bis Ende 1990 wurden in Karlsruhe über 200 Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Forschungs- und Leistungsreaktoren aufgearbeitet. Uran und Plutonium wurden zurückgewonnen und die abgetrennten Spaltprodukte gelagert, wurde auf rhein-zeitung.de dazu weiter ausgeführt. "Die Atomsuppe hat es in sich. Nach Angaben von Hübner sind in der Brühe rund 16,5 Kilogramm Plutonium, über 500 Kilogramm Uran sowie eine Menge Spaltprodukte enthalten. Weil die Spaltprodukte Hitze abgeben, müssen die Edelstahlbehälter immer gekühlt werden."
Auf rhein-zeitung.de wird rückblickend ausgesagt: "Eigentlich sollten die Abfälle im belgischen Mol entsorgt werden. Dort befindet sich schon eine von Deutschland mit 110 Millionen Mark mitfinanzierte Verglasungsanlage. Für den Transport des Mülls hätten 30 Atommüll-Behälter nach Belgien rollen müssen. Doch 1996 entschloss sich die baden-württembergische Landesregierung für eine Verglasung an Ort und Stelle."

"Bei 1180 Grad in Glas eingeschmolzen"

"Zurzeit wird in der WAK die Verglasungseinrichtung aufgebaut. 'Sie soll Mitte 2004 in Betrieb gehen', sagt Hübner" gegenüber rhein-zeitung.de. "Zur Verglasung wird der flüssige Atommüll bei 1.180 Grad in Glas eingeschmolzen. Anschließend soll das Produkt in Kokillen aus Edelstahl abgefüllt und dann abgekühlt werden. Die 130 Behälter sollen dann bis zum Transport nach Gorleben in Karlsruhe zwischengelagert werden."
"Bis Mitte 2009 soll die ganze WAK zur grünen Wiese zurückgebaut werden", wurde auf rhein-zeitung.de seinerzeit angenommen. "Wegen des jüngsten Zwischenfalls ruhen die Arbeiten. Normalerweise sind rund 250 bis 300 Mitarbeiter mit dem Rückbau beschäftigt. 'Im letzten Jahr gab es 40 meldepflichtige Vorfälle', erklärt Hübner. Dabei sei es vor allem um technisches Versagen gegangen. Normalerweise dürften die Mitarbeiter am Rückbau erst tätig werden, wenn sie die entsprechende Fachkunde nachgewiesen hätten. Außerdem würden die Beschäftigten einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen."

"Letzter Standort für abgebaute Gesamtanlage noch unklar"

"Bei dem in der Südpfalz in einem Röhrchen gefundenen radioaktiven Material handelt es sich laut Stuttgarter Umweltministerium nicht um Flüssigkeit aus der Atomsuppe. Der Fund in Landau war auf einen Hinweis des 49-Jährigen zurückgegangen, der in der WAK mit der Demontage beschäftigt gewesen war", heißt es in dem Artikel auf rhein-zeitung.de.
"Seit 1996 wird die Gesamtanlage demontiert. Bei dem Rückbau werden die entsprechenden Anlagen und Rohrleitungen zunächst zerkleinert und dann in Fässer gepackt, wie Hübner erläutert. Die Behälter würden dann in das Forschungszentrum Karlsruhe gebracht und dort zur Endlagerung fertiggemacht. Noch sei unklar, wo die Fässer ihren letzten Lagerplatz finden. Ein entsprechender Standort sei noch nicht festgelegt. Als mögliche Lagerstätten kämen Gorleben oder auch der Schacht Konrad in Frage."
Auf rhein-zeitung.de wurde festgestellt: "In der WAK kam es immer wieder zu Zwischenfällen. So waren nach Angaben des Stuttgarter Umweltministeriums im Jahr 1999 mehrere Mitarbeiter durch eine kaputte Lüftungsanlage radioaktiv verstrahlt worden."

 

Die Verglasungs-Anlage (VEK) in der Wiederaufarbeitungs-Anlage 
Karlsruhe (WAK)

Hinweis in eigener Sache: Die folgende Zusammenfassung über die Verglasungs-Anlage in der stillgelegten Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe ist ausschließlich nach Auswertung von Infos des Forschungszentrum Karlsruhe, der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Rückbau- und Entsorgungs-GmbH (WAK GmbH) und der Energiewerke Nord GmbH (EWN GmbH) im Internet erstellt worden.

Einleitung

Die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) wurde vom Forschungszentrum Karlsruhe in den Jahren 1964 bis 1970 im Auftrag des Bundes errichtet. Seit 1971 führte die WAK BGmbH den Betrieb der Atomanlage durch und hatte bis zum Jahresende 1990 "ca. 208 Tonnen Kernbrennstoffe" aus Versuchs- und Leistungsreaktoren aufgearbeitet. Am "30.6.1991 wurde der Betrieb der WAK endgültig eingestellt".
Auf Beschluß des Bundes, des Landes Baden-Württemberg, des Forschungszentrums Karlsruhe und der bisher als Gesellschafter zuständigen Energieversorgungsunternehmen wurde die "bundeseigenen Energiewerke Nord GmbH (EWN GmbH) zum 01.01.2006 als alleiniger Gesellschafter der WAK GmbH" bestellt. - Die WAK GmbH ist u.a. für die Fertigstellung und Betrieb der Anlage zur Verglasung der hochradioaktiven flüssigen Abfälle aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) zuständig.
Die beim Wiederaufarbeitungsbetrieb angefallenen "ca. 60 Kubikmeter (ca. 16 Gew.-% Abfalloxid in verdünnter Salpetersäure) vorliegenden hochaktiven Flüssigabfälle (HAWC - High Active Waste Concentrate)" sind zur Zeit in zwei Edelstahlbehältern im Lagerbereich LAVA (Lagerungs- und Verdampfungsanlage für hochradioaktive Abfälle) der WAK untergebracht.

VEK-Pilotanlage

Zur Unterstützung von Planung und Betrieb wurde von "Mai 1998 bis Dezember 1999" eine "prototypische Verglasungsanlage in fünf Betriebskampagnen" betrieben. Hierbei wurden in insgesamt "3500 Stunden im Produktionsbetrieb ca. 26 Kubikmeter HAWC-Simulat zu ca. 18 Tonnen Glasprodukt erschmolzen und in 44 Kokillen abgefüllt".

Übersicht: Das Verglasungs-Verfahren besteht aus den Teilschritten:

 - Fördern des HAWC aus den Lagerbehältern der LAVA in die Übernahmebehälter der VEK.
- Kontinuierliches Einspeisen des HAWC in den Schmelzofen und Zugabe von Borosilikat Glasfritte.
- Einschmelzen des HAWC und der Glasfritte im Schmelzofen und Abfüllen der Glasschmelze in Kokillen;
- Weiterbehandlung der befüllten Kokillen (Abkühlen, Aufschweißen des Kokillendeckels, Dekontamination).
- Bereitstellen der Kokillen innerhalb der VEK im Kokillenpufferlager bis zum Abtransport in ein Zwischenlager.
- Reinigen des Prozessabgases in einer nassen und trockenen Abgasstrecke.
- Eindampfen der mittelaktiven flüssigen Prozessabfälle und Rückführung des Konzentrates in den Verglasungsprozess.
- Sammeln der schwachaktiven flüssigen Prozessabfälle und Abgeben an die HDB (Hauptabteilung Dekontaminationsbetriebe) des Forschungszentrums Karlsruhe.

Der Verglasungsprozess

Für den Verglasungsprozess ist ein runder flüssig gespeister keramisch ausgekleideter Glasschmelzofen mit elektrischer Direktheizung des Glasbades vorgesehen. Der Schmelzofen hat ein Glasbadvolumen von ca. 150L, eine Glasbadoberfläche von 0,4 Quadratmeter und ist ausgelegt für eine Glasproduktionsrate von ca. 5kg/h. Sein Fassungsvermögen beträgt ca. 400 kg Glasschmelze.
Das HAWC wird kontinuierlich mit ca. 10 L/h auf das Zentrum des Glasbades eindosiert, wo es zunächst bei ca. 100 Grad Celsius trocknet, dann in einer darunter liegenden Prozeßschicht bei Temperaturen bis ca. 800 Grad Celsius calciniert (Von "Calcinieren" spricht mensch, wenn ein Feststoff bis zur beginnenden Zersetzung erhitzt wird)und schließlich zusammen mit separat in Form von Perlen eindosierter Borosilikat Glasfritte bei ca. 1150 Grad Celsius zu Produktglas erschmolzen wird.
Nach Erreichen des oberen (maximalen) Füllstands im Schmelzofen wird jeweils ein Teil des Produktglases (100 kg) in eine Edelstahlkokille abgefüllt. Diese wird nach vier solcher Teilbefüllungen in die Kokillenhantierungszelle transportiert wo sie langsam abkühlt. Anschließend wird ein Deckel fernbedient aufgesetzt und verschweißt. Danach wird die Kokille in einem Ultraschallbad gereinigt und mit Dekontaminationslösung nachgespült. Durch einen Wischtest wird die Kontaminationsfreiheit der Kokillenoberfläche kontrolliert.

Bei der vorgesehenen Beladung mit ca. 16 Gew.-% Abfalloxid und bei dem im inaktiven Versuchsbetrieb verifizierten Durchsatz von ca. 10L/h können in ca. 300 Betriebstagen die ca. 60 Kubikmeter HAWC in ca. 130 Glaskokillen ("endlagerfähige Glasblöcke in Edelstahlbehältern") abgefüllt werden. Nach dem Verschweißen werden die Kokillen in ein betriebliches Pufferlager der VEK verbracht und von dort in sog. Transport- und Lagerbehälter vom Typ CASTOR 20/28 HAW verladen. Die Glaskokillen werden anschließend in ein Zwischenlager befördert.

Prozeßabgase und Flüssigabfälle

Beim Betrieb der VEK entstehen bei der Verglasung des flüssigen Atommülls toxische und korrosive Abgase, die im wesentlichen aus nitrosen Gasen (NOx) u.a. aus der Zersetzung der Salpetersäure (HNO3) und deren Salzen bestehen, ferner werden radioaktive Aerosole freigesetzt. Daher müssen die Abgase aus dieser Anlage in einer aufwendigen  Abgasreinigung behandelt werden:
Das Prozessabgas des Schmelzofens wird einer mehrstufigen Reinigung unterzogen. Nachdem es den Schmelzofen verlassen hat, passiert es zunächst einen Naßentstauber, der es von Grobstaub und einem Teil der löslichen Gase reinigt. Da hier die Hauptaktivität zurückgehalten wird, wird das Waschwasser des Naßentstaubers in den Prozess recycliert. Es folgt ein Kondensator zur Abscheidung der kondensierbaren Gase (Wasserdampf, freie HNO3), ein Strahlwäscher zur Feinstaub- und Aerosolabscheidung sowie eine NOx-Waschkolonne zur Entfernung der Stickoxide. An diese nasse Reinigungsstrecke schließen sich ein Fasermattenfilter sowie zwei HEPA-Filter und ein Jodfilter an, bevor das gereinigte Abgas über ein Gebläse dem LAVA-Kamin zugeführt wird. Gesteuert wird die gesamte Anlage von einem computergestützten Prozessleitsystem, dessen Funktion neben der Prozesskontrolle auch die Prozessdatenerfassung und –archivierung umfasst.
Die radioaktiven Sekundärflüssigabfälle des Prozesses (mittelaktiver Abfall = MAW) werden über Verdampfer aufkonzentriert und so die Aktivitätsträger in den Schmelzofen zurückgeführt. Das Destillat (schwachaktiver Abfall = SAW) wird per Tankwagen zur Weiterverarbeitung in die Hauptabteilung Dekontaminationsbetriebe des Forschungszentrums abgegeben.

Nach Beendigung des Verglasungsbetriebs wird die VEK-Anlage stillgelegt und rückgebaut. - Alle Betriebsteile, die mit dem radioaktiven Müll in Kontakt kommen, werden radioaktiv kontaminiert. Dadurch entsteht neuer Atommüll...

Inbetriebnahme und Betrieb der VEK

Die Inbetriebnahme der VEK wird in zwei wesentlichen Phasen durchgeführt werden:
- Kalte Inbetriebnahme der Gesamtanlage mit inaktivem Versuchsbetrieb ('Kalthantierung'),
- Heißer Anschluß an die LAVA und stufenweise Durchführung der Betriebsabläufe mit steigendem Aktivitätsinventar.

Als Gesamtbetriebsdauer der Anlage ohne Berücksichtigung von größeren betrieblichen Unterbrechungen werden ca. 1¼ Jahre angesetzt (inkl. Entsorgung Sekundärwaste und Glaskokillen). Die zu produzierende Glasmenge beträgt ca. 50 Tonnen (ca. 20 Kubikmeter Glasprodukt). Die Inbetriebnahme, der Heiße Betrieb sowie der Abtransport der Glaskokillen nach Gorleben sind mit ca. 1¼ Jahren ausreichend veranschlagt, da die reine Verglasungszeit beim Auslegungsdurchsatz etwas mehr als neun Monate beträgt.

Zwischenlagerung

Für einen Transport und die Zwischenlagerung von Glaskokillen im Behälterlager Gorleben stehen als geeignete Transport- und Lagerbehälter sog. CASTOR 20/28 HAW der Gesellschaft für Nuklearbehälter mbH zur Verfügung. Die Behälter werden gemäß Typ B (U)F der internationalen Vorschriften für den Transport von Glaskokillen zugelassen. Für die Glaskokillen der VEK ist eine Erweiterung der bereits bestehenden Zulassung erforderlich. Die hierfür notwendigen Antragsunterlagen wurden Ende März 2003 eingereicht. Gemäß Vertrag zwischen dem Forschungszentrum und der Brennelementlager Gorleben Betriebsgesellschaft mbH (BLG) vom Mai 1992 sind die für eine längerfristige Zwischenlagerung erforderlichen Stellplätze reserviert worden. Die Anlage VEK verfügt über entsprechende Einrichtungen, die Transport- und Lagerbehälter mit Glaskokillen zu beladen und für den nachfolgenden Transport und die spätere Zwischenlagerung abzufertigen.

Stand der Dinge

März 2005: Die Fertigung der Lager- und Transportbehälter CASTOR HAW 20/28 CG wurde planmäßig abgeschlossen. Die insgesamt fünf Behälter wurden abgenommen und stehen zur Übernahme auf das VEK-Gelände bereit. Ein Behälter befindet sich bereits seit längerem für Zwecke der Funktionsprüfung von maschinentechnischen Einrichtungen in der VEK.

Dezember 2005: 1. Teil-Betriebsgenehmigung (kalter Betrieb) der VEK

Ende Mai 2006: Schmelzofen der VEK in der Aufheizphase

zweite Jahreshälfte 2006: 'Kalthantierung' mit HAWC-Simulat ist vorgesehen

Anfang 2007 (Plan): 2. Teil-Betriebsgenehmigung (heißer Betrieb) der VEK

2007 (geplant): Beginn mit der Verglasung des radioaktiven Atommülls

 

70 Kubikmeter hochradioaktiver flüssiger Atommüll werden in stillgelegten WAA Karlsruhe gelagert
Hintergrund: Die stillgelegte Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) soll zur 'grünen Wiese' demontiert werden. Die dort noch lagernden großen Mengen an flüssigem Atommüll sollen mittels 'Verglasung', wodurch letztendlich die 'Glaskokillen' entstehen,  in eine 'endlagergerechte Form' gebracht werden. - Die WAK war ursprünglich als "Pilotanlage" für eine spätere "kommerzielle Großanlage" im bayerischen Wackersdorf geplant gewesen. Zu deren Realisierung war es jedoch wegen aufgrund der erfolgreichen Anti-Atom-Proteste nicht gekommen.

Nach einem Bericht auf ka-news.de vom 16.01.06 soll in der stillgelegten Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) eine Verglasungsanlage für radioaktive Abfälle "noch in diesem Jahr" in Betrieb gehen. (Kern)Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) Sprecher Dr. Hoffmann bestätigte auf Anfrage von ka-news.de die Pläne zur Verglasung von dem Atommüll in der WAA Karlsruhe: "Die Verglasungsanlage wird im Laufe des Jahres in die 'kalte Testphase' gehen, also ohne radioaktives Material. Die Teilgenehmigung für die nicht-aktive Inbetriebnahme liegt seit Dezember vergangenen Jahres vor." Im April werde der Ofen "warm gefahren", im Sommer solle dann mit dem Probebetrieb begonnen werden. Frühestens Ende des Jahres solle dann die Teilgenehmigung für hochradioaktive Strahlung erteilt werden."

Von ka-news.de vom 16.01.05 wird dazu auch einer Pressemitteilung des Arbeitskreises gegen das AKW Philippsburg zitiert. Demnach sollen für "nahezu die gesamte Dauer des Jahres 2006 sowie das erste Halbjahr 2007 höchstradioaktive Abfallstoffe mit Glas verschmolzen werden". Der dort "bereits lagernde Atommüll" dürfte "hinsichtlich seiner Radioaktivität einmalig in Deutschland" sein. Er stammt aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe, die im Hardtwald 20 Jahre lang in Betrieb war. Dabei sei ein "Konzentrat radioaktiver Reststoffe angefallen, die seither auf dem Gelände des Forschungszentrums lagerten".

Glaskokillen-Transporte aus der stillgelegten WAA Karlsruhe nach Gorleben offiziell bestätigt!

Dieser Atommüll soll nun "zunächst verglast" und dann in "Castor-Transporten nach Gorleben transportiert" werden. Laut dem Arbeitskreis gegen das AKW Philippsburg werde es "bei der Verglasung schon im planmäßigen Betrieb zu einer wesentlichen Erhöhung radioaktiver Emissionen kommen". Es sei zu befürchten, daß es bei "Störfällen in diesem Prozess zu katastrophalen Verseuchungen" komme. Der Arbeitskreis fordert auch vor diesem Hintergrund das "Ende jeglicher weiterer Atomforschung im Hardtwald".
Das vom Arbeitskreis
gegen das AKW Philippsburg beschriebene Gefährdungspotential bezeichnete FZK-Sprecher Dr. Hoffmann gegenüber ka-news.de vom 16.01.06 hingegen als "Panikmache": "Es wird keine Emissionen außerhalb der Grenzwerte geben; auch beim Betrieb ist keine große Belastung zu erwarten. Wir erwarten, dass wir nur etwa zwei Prozent des für den Standort genehmigten Grenzwerts emittieren. Eine Erhöhung irgendwelcher Grenzwerte ist daher völlig unnötig."
Die aus der stillgelegten WAA Karlsruhe geplanten Glaskokillen-Transporte nach Gorleben werden vom FZK dagegen offiziell bestätigt:
"Die Transporte nach Gorleben sind Teil des Gesamtkonzepts der Anlage. Ein förmlicher Antrag kann aber erst gestellt werden, wenn das Produkt vorliegt."

70 Kubikmeter hochradioaktiver flüssiger Atommüll werden in Karlsruhe gelagert

Rückblick: Bereits am 28.09.05 war dazu auf VERIVOX und von SWR.de berichtet worden: Nach dem Stand von Ende September '05 sollte "Anfang 2006" in der stillgelegten Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) mit dem Testlauf zur späteren Verglasung von dort gelagerten hochradioaktiven Abfällen begonnen werden. Dies war von einem Sprecher des (Kern)Forschungszentrum Karlsruhe auf Anfrage bestätigt worden. 

"Anfang 2006 soll in der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) mit dem Testlauf zur späteren Verglasung dort gelagerter und hoch radioaktiver Abfälle begonnen werden. Das teilte ein Sprecher des Forschungszentrums Karlsruhe am Mittwoch auf Anfrage mit." ... "Die WAK war ursprünglich als Pilotanlage für eine spätere kommerzielle Grossanlage im bayerischen Wackersdorf geplant gewesen. Zu deren Realisierung war es jedoch wegen Änderungen in der deutschen Atompolitik nicht mehr gekommen." (VERIVOX, 28.09.05)
"Bereits Anfang 2006 solle mit dem Testlauf zur späteren Verglasung in der WAK Karlsruhe gelagerter und hoch radioaktiver Abfälle begonnen werden. Berichte, wonach die Anlage von den Genehmigungsbehörden grünes Licht zur Einrichtung eines so genannten Transport-Bereitstellungsplatzes für sechs Castor-Sicherheitsbehälter bekommen hat, seien korrekt." (SWR.de, 28.09.05)

In den "Hochsicherheitsbunkern" der WAA in Karlsruhe befinden sich laut dem Artikel auf VERIVOX vom 28.09.05 rund 70 Kubikmeter hochradioaktiver flüssiger Atommüll, nach Expertenangaben sei dies "eine atomare Altlast aus 20 Jahren Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken".
Die Aussage: Der flüssige Atommüll muß "ständig gerührt werden, um ein Überhitzen zu vermeiden" deutet auf eine sehr hohe Radioaktivität, durch die noch immer große Wärmemengen freigesetzt werden, hin.

"Die in den Hochsicherheitsbunkern der WAK lagernde, rund 70 000 Liter umfassende "Atomsuppe" ist nach Expertenangaben eine atomare Altlast aus 20 Jahren Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken. Sie muss ständig gerührt werden, um ein Überhitzen zu vermeiden." (VERIVOX,  28.09.05)

Sechs Castor-Behälter mit verglasten Atommüll aus Karlsruhe sollen nach Gorleben!

Durch die 'Verglasung' soll flüssiger Atommüll in eine feste Form überführt werden, es entstehen letztendlich die sogenannten 'Glaskokillen' (wie zum Beispiel in der Plutonium-Fabrik im französischen La Hague). Diese können dann angeblich 'endgelagert' werden...
Von SWR.de war laut VERIVOX am 28.09.05 gemeldet worden, daß die WAK Karlsruhe "von den Genehmigungsbehörden grünes Licht zur Einrichtung eines so genannten Transport-Bereitstellungsplatzes für sechs Castor-Sicherheitsbehälter bekommen hat". In den sechs Atommüll-Behältern vom Typ HAW20/28 CG (wie die aus La Hague! in Frankreich) sollen die Glaskokillen bis zum Abtransport das Zwischenlager in Gorleben aufbewahrt werden. Der "Bereitstellungsplatz" ist nach Angaben des Forschungszentrums mit einer Beton-Ummantelung versehen.

"Er [Sprecher des (Kern)Forschungszentrum Karlsruhe] bestätigte einen Bericht des Südwestrundfunks, wonach die Anlage von den Genehmigungsbehörden grünes Licht zur Einrichtung eines so genannten Transport- Bereitstellungsplatzes für sechs Castor-Sicherheitsbehälter bekommen hat.
In den Castorbehältern vom Typ HAW20/28 CG soll die verglaste 'Atomsuppe' bis zum Abtransport in ein atomares Zwischenlager in Gorleben oder Ludmin bei Greifswald aufbewahrt werden. Der Bereitstellungsplatz ist nach Angaben des Forschungszentrums mit einer Beton-Ummantelung versehen." (VERIVOX, 28.09.05)
"In den Castorbehältern soll die verglaste 'Atomsuppe' bis zum Abtransport in ein atomares Zwischenlager in Gorleben oder Ludmin bei Greifswald aufbewahrt werden. Der Bereitstellungsplatz ist nach Angaben des Forschungszentrums mit einer Beton-Ummantelung versehen." (SWR.de, 28.09.05)

Laut dem Stuttgarter Umweltministerium handelt es sich hierbei jedoch um "kein Zwischenlager im atomrechtlichen Sinn"... Sondern um eine 'längerfristige Transportbereitstellungs-Lagerung'?!

Der Atommüll-Transport nach Gorleben soll bis 2008 durchgeführt sein

Da die Atommüll-Behälter in größeren zeitlichen Abständen mit den Glaskokillen belanden werden und um "unnötige Bahntransporte zu vermeiden" soll nach Beendigung der "Verglasungsaktion" ein einziger Transport erfolgen. Daher wird mit einer insgesamt "etwa eineinhalb Jahre" dauernden Lagerung des verfestigten Atommülls vor Ort gerechnet. Das Umweltministerium in Stuttgart geht davon aus, daß der Atommüll "bis 2008" nach Gorleben oder Greifswald-Lubmin abtransportiert worden ist.

"Nach Angaben des Stuttgarter Umweltministeriums handelt es sich hierbei um kein Zwischenlager im atomrechtlichen Sinn. Mit der etwa eineinhalb Jahre dauernden Lagerung der Glas-Kokillen in den Sicherheitsbehältern können man unnötige Bahntransporte vermeiden. Die Castoren würden am Ende der Verglasungsaktion zu einem einzigen Transport zusammengefasst. "Das ist sicherer und auch kostengünstiger", sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. Er geht davon aus, dass der atomare Abfall bis 2008 vom WAK-Gelände verschwunden ist." (VERIVOX,28.09.05)
"Wie das Stuttgarter Umweltministerium betont, handelt es sich hierbei um kein Zwischenlager im atomrechtlichen Sinn. Mit der etwa eineinhalb Jahre dauernden Lagerung der so genannten Glas-Kokillen in den Sicherheitsbehältern können man unnötige Bahntransporte vermeiden. Die Castoren würden am Ende der Verglasungsaktion zu einem einzigen Transport zusammengefasst. "Das ist sicherer und auch kostengünstiger", so ein Sprecher des Umweltministeriums." (SWR.de, 28.09.05)
"Der atomare Abfall in der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) soll bis 2008 beseitigt und abtransportiert werden. Damit bestätigte ein Sprecher des Forschungszentrums Karlsruhe einen Bericht des SWR." (SWR.de, 28.09.05)

 
Ergänzende Informationen:
- Das Umweltministerium Baden-Württemberg auf seiner Website über den Ursprung des Atommülls in der stillgelegten WAK:
"Insgesamt wurden bis zur Einstellung des Wiederaufarbeitungsbetriebs der WAK ca. 200 t bestrahlte Brennelemente und Einzelstäbe aufgearbeitet. Der Brennstoff stammte vorwiegend aus den Forschungsreaktoren des Forschungszentrums Karlsruhe (FR 2 und MZFR), aus dem deutschen Versuchs-Atomschiff Otto Hahn sowie aus den Kernkraftwerken Obrigheim, Stade und Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar Block I." 
- Das Forschungszentrum Karlsruhe GmbH schreibt in ihrem "Halbjahresbericht über den Stand der BMBF-Stilllegungsprojekte" mit Stand vom März 2006 über den 'Rückbau' der WAK auf Seite 14: "Als Voraussetzung zur Durchführung des Rückbauschritte 4 bis 6 muss der noch in der LAVA [Lagereinrichtung für hochradioaktive Abfälle] lagernde HAWC [hochradioaktive Spaltproduktlösungen] entsorgt werden. Zur Beseitigung dieses flüssigen Abfalls (ca. 60 m3 mit einem Aktivitätsinventar von 9*10^17 Bq β-, γ-Strahler und 8*10^15 Bq α-Strahler) wird vor Ort die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) errichtet. Bis zum Abschluss der Verglasung muss der HAWC-Lagerbetrieb routinemäßig weitergeführt werden." 
-
Die zum Abtransport erforderlichen Castor-Behälter sind bereits geliefert worden: Die dafür notwendigen Atommüll-Behälter befinden sich bereits in Karlsruhe! - Das Forschungszentrum Karlsruhe GmbH schreibt in ihrem "Halbjahresbericht über den Stand der BMBF-Stilllegungsprojekte" mit Stand vom März 2006 auf Seite 15:
"Alle für den späteren Kokillen-Abtransport erforderlichen Behälter vom Typ CASTOR HAW20/28 sind geliefert."
- Das Umweltministerium Baden-Württemberg schreibt (undatiert) auf seiner Website: "Zur Entsorgung des während des früheren Betriebs der WAK entstandenen flüssigen hochradioaktiven Abfalls (HAWC) muss dieser in eine Form gebracht werden, der eine sichere Zwischenlagerung und später auch Endlagerung ermöglicht. Weltweit anerkannter Stand der Technik ist es, solche Abfälle zu verglasen. Sie werden dabei in einem ferngesteuerten, elektrisch beheizten Schmelzofen in eine geschmolzene, borhaltige Glasmasse eingebunden. Die Schmelze wird in Edelstahlkokillen verfüllt, die automatisch verdeckelt und dichtgeschweißt werden. Insgesamt werden etwa 50 t Glasprodukt, verteilt auf 130 Kokillen erwartet. Die Kokillen sollen in rd. 100 t schweren Transport- und Lagerbehältern, die entsprechend internationalen Auslegungsvorschriften schwersten Unfallbelastungen standhalten, bis zur Verfügbarkeit eines Bundesendlagers im Zwischenlager Gorleben zwischengelagert werden."

 

Die stillgelegte Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) wird demontiert

+++ In Karlsruhe liegt "mehr Atommüll als in jeder anderen oberirdischen Anlage in Deutschland" +++

Über das Zwischenlager Karlsruhe und die stillgelegte Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) wird auf Verivox am 12.10.04 berichtet: Demnach wurden "Anfang der 80er Jahre am (Kern-)Forschungszentrum Karlsruhe zwei Hallen zur Zwischenlagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle gebaut, 1994 eine dritte und 2003 eine vierte Halle." Frage auf Verivox: "Wird aus dem Zwischenlager ein Endlager?" - Strahlender Müll soll dem Bericht zu Folge "nicht länger als 30 Jahre vor Ort zwischengelagert" werden. Diese Frist wird "in Karlsruhe sicher überschritten"... Schon jetzt liegt dort laut Verivox "mehr Atommüll als in jeder anderen oberirdischen Anlage in Deutschland: 58.000 Kubikmeter, unter anderem aus stillgelegten Reaktoren. 65.000 Fässer, davon 7.250 einzeln und der Rest in 8.850 Containern, stapeln sich bis unter die Decke - und ständig kommt neues Material hinzu."

"Eigentlich sollte das Endlager 'Schacht Konrad' für schwach- und mittelradioaktive Abfälle bereits 1989 in Niedersachsen in Betrieb genommen werden. Doch 1989 hiess es: Das dauert noch bis 1994. Auch 1994 wurde nichts daraus - als neuer Termin wurde 1999 genannt. Das ging so weiter bis heute. Die Folgen sind im Forschungszentrum Karlsruhe zu besichtigen: Anfang der 80er Jahre wurden dort zwei Hallen zur Zwischenlagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle gebaut, 1994 eine dritte und 2003 eine vierte Halle. Wird aus dem Zwischenlager ein Endlager?
'Nein', sagt Luis Valencia, der Leiter der Hauptabteilung Dekontaminationsbetriebe im Forschungszentrum. Doch auch er wird langsam ungeduldig: 'Von den Abfällen geht bei uns zwar keine Gefahr aus, aber wir wollen sie nicht länger als notwendig behalten.' Strahlender Müll soll nicht länger als 30 Jahre vor Ort zwischengelagert werden. Diese Frist wird in Karlsruhe sicher überschritten.
Schon jetzt liegt hier mehr Atommüll als in jeder anderen oberirdischen Anlage in Deutschland: 58.000 Kubikmeter, unter anderem aus stillgelegten Reaktoren. 65.000 Fässer, davon 7.250 einzeln und der Rest in 8.850 Containern, stapeln sich bis unter die Decke - und ständig kommt neues Material hinzu." (VERIVOX, 12.10.04)

Die stillgelegte Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe wird demontiert

Die stillgelegte Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe soll zur 'grünen Wiese' demontiert werden, "weit mehr als eine Milliarde Euro" soll die komplette Demontage bislang kosten. Die dort noch lagernden großen Mengen an flüssigem Atommüll sollen mittels 'Verglasung', wodurch letztendlich die 'Glaskokillen' entstehen,  in eine 'endlagergerechte Form' gebracht werden. 

"Wie die beiden Klassen atomarer Abfälle [hochradioaktiver Atommüll und schwach-mittelradioaktiver Atommüll]  getrennt werden, lässt sich derzeit in der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe beobachten, die ebenfalls auf dem Gelände des Forschungszentrums steht. Für weit mehr als eine Milliarde Euro wird die komplette Anlage abgebaut. Am Ende soll dort nur noch eine grüne Wiese übrig bleiben. Alles, was irgendwie radioaktiv verseucht ist - von der kleinsten Schraube bis zur grössten Betonmauer - wird entweder gereinigt oder zerkleinert und endlagergerecht verpackt."
"Im nächsten Jahr [2005 ]soll die Verglasung der 'Atomsuppe' beginnen - 67.000 Liter hoch radioaktive Flüssigkeit. Bei 1180 Grad Celsius wird sie mit Glaskügelchen vermengt. Später sollen die 'Glaskokillen' in Castor-Behälter gepackt und in ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle gebracht werden - wofür einmal der Salzstock in Gorleben vorgesehen war." (VERIVOX, 12.10.04)

 

Hintergrundinfos zur Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK)

"Die Wiederaufarbeitungs-Anlage Karlsruhe (WAK) war ausgelegt auf einen Durchsatz von 200 kg UO2 pro Tag maximal 35 t Uran bei 200 Betriebstagen pro Jahr mit einer Anreicherung bis 3 % U 235-Äquivalent." ...  "Seit der Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 1971 wurden bis zum Ende des Auflösebetriebs im Jahr 1990 rund 200 t bestrahlter Atombrennstoff aufgearbeitet und über 1 t Plutonium abgetrennt." ... "Der bei der Wiederaufarbeitung angefallene hochaktive, flüssige Abfall mit einem Volumen von 80 Kubikmeter wird auf dem WAK-Gelände gelagert." ...  "Die flüssigen Abfälle sollen auf einer auf dem Gelände des Forschungszentrums zu errichtenden Verglasungsanlage (VEK) endlagergerecht verfestigt werden; dazu ist ein Glasschmelzofen entwickelt worden, der elektrisch beheizt wird und das Schmelzbad eines speziellen Bor-Silikat-Glases auf einer Temperatur von ca. 1150 Grad Celsius hält; diesem Schmelzbad wird der flüssige Abfall von oben zugeführt; dabei verdampft die flüssige Komponente und die radioaktiven Feststoffe werden in die Glasschmelze eingelagert; diese Glasschmelze wird anschließend in Edelstahlkokillen, das sind 1,3 m hohe 150-l-Stahlbehälter, abgefüllt; nach langsamer Abkühlung werden die Kokillen glasdicht verschweißt und bis zur endgültigen Verbringung in ein Endlager in speziellen Castor-Behältern im Forschungszentrum Karlsruhe zwischengelagert. (Anti-Atom-Lexikon, 11.07.01)

"Die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe wurde unter Federführung des Forschungszentrums als Prototypanlage errichtet mit der Zielsetzung, Erfahrungen über den Bau einer industriellen Wiederaufarbeitungsanlage zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurde eine Betreibergesellschaft, die heutige Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Betriebsgesellschaft mbH (WAK) gegründet. Die WAK ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen. Deren Gesellschafter sind die deutschen Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die elektrischen Strom aus Kernkraftwerken erzeugen.
Seit 1971 betrieb die WAK die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe als Versuchsanlage, um Langzeiterfahrungen mit der Technik der Wiederaufarbeitung zu sammeln und Neuentwicklungen zu erproben. Dieses war für den Bau und Betrieb einer industriellen Wiederaufarbeitungsanlage von großer Bedeutung.
Bis Ende 1990 wurden über 200 Tonnen abgebrannter Brennelemente aus Forschungs- und Leistungsreaktoren aufgearbeitet. Uran und Plutonium wurden zurückgewonnen und die aus den Brennelementen abgetrennten Spaltproduktlösungen, das hochradioaktive flüssige Abfallkonzentrat, gelagert. Gleichzeitig wurden technische Neuerungen erprobt und dabei Erfahrungen für die Übertragung in den industriellen Maßstab gewonnen.
Der Verzicht auf eine große, in Wackersdorf geplante Wiederaufarbeitungsanlage führte Ende 1990 zur Einstellung des Wiederaufarbeitungsbetriebes. 
Nach Einstellung der Wiederaufarbeitung beschlossen der Bund und das Land Baden-Württemberg als Gesellschafter des Forschungszentrums Karlsruhe und die Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen, die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe stillzulegen und vollständig abzubauen. Dazu ist auch eine Entsorgung des hochradioaktiven flüssigen Abfallkonzentrats (HAWC) erforderlich." 

(Selbstdarstellung der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Betriebsgesellschaft mbH)