Was versteht die opportunistische rechte liquidatorische Bande unter einer Partei

Das Liquidatorentum ist eine gesellschaftliche Tatsache, die tief verwurzelt ist. Es ist unzertrennlich verbunden mit der Konterrevolutionären Einstellung der liberalen Bourgeoisie und dem Auseinanderfallen der demokratischen kleinen Bourgeoisie. Die Liberalen, die bürgerlichen Demokraten und die Sozialdemokraten versuchen mit allen Mitteln für die Kampfmoral der Partei auszuhöhlen ... . Heute bekämpfen die Liquidatoren das ideologisch und organisatorisch wichtigste Erbe der Revolution. Sie bekämpfen auch die wichtigste Speerspitze der zukünftigen Revolution." (Lenin, Über das Liquidatorentum, Linke Presse Sol Yay. S.68 ) Der Aufbau einer neuen Phase kann nicht dadurch erfolgen, daß das "Alte" erhalten wird. Eine gute Organisierung kann nur dadurch erfolgen, daß die veralteten und schlecht gewordenen Seiten beseitigt werden. Eine Struktur, die auf den Rückständen des Alten aufgebaut wird, besitzt die falschen Seiten des Alten und wäre kurzlebig. Dies bedeutet nicht, daß alles Alte schlecht ist. Aber eine Struktur, die sich mit ihren Fehlern und Erfahrungen nicht auseinandersetzt, ist nicht in der Lage, Schritte vorwärts zu machen. Eine solche Struktur würde nur unproduktiv arbeiten, den Status quo erhalten und Menschen verhetzen.

Seit Jahren versprochene und nie ernsthaft in die Tat umgesetzte ideale, Programme und Phrasendrescherei bezeichnen diese unproduktive Arbeitsweise. Hier hinter steht verstecktes Liquidatorentum. Ob rechter oder linker Opportunismus, beide Verirrungen trüben die Linie des bewaffneten Kampfes und schwächen sie. Sie erfüllen eine Hinhaltefunktion für die Revolutionäre und das Volk. Wenn das theoretisch Geschriebene und Gesagte nicht in die Praxis umgesetzt wird, dann ist es unumgänglich, daß Tendenzen aufkommen, die fernab von der Revolution sind. Das bedeutet wiederum, daß entweder die verfolgten Gedanken falsch sind, oder, daß die Be-dingungen nicht passend waren.

Wenn all diese Punkte als ein Ganzes begriffen werden, dann kann der Grund dieser Probleme verstanden werden, um dann ausgehend davon nach Lösungen zu suchen. Wer dieses nicht will, kommt automatisch dahin, sich im Kreis zu drehen und unproduktiv zu sein. Er entfernt sich vom politischen Kampf, von der Zukunft und von dem Volk. Eine solche Haltung bedeutet eine Entfremdung vom Sozialismus und von den sozialistischen Werten. Mit anderen Worten bedeutet dies Opportunismus. Derjenige, der dieses Verständnis hat, benutzt Mittel, die zuerst seine eigenen Rechte, den Status quo, die eigenen Vorteile sichern. Er hält sich für das Zentrum der Bewegung. Hunderte, sogar Tausende Menschen kommen und gehen aber er selbst bleibt immer an der selben Stelle. Während diejenigen, die kommen und gehen als Bourgeoisie, Karrieristen, Populisten, Psychopaten, Angsthasen bezeichnet werden, bleiben die Bezeichnungen wie aufrichtig, Schön und revolutionär für ihn selbst. Wenn er niemanden mehr findet, der ihm huldigt, dann schreckt er nicht davor zurück, mit Leuten "Revolutionäre" zu spielen, die er selbst in der Vergangenheit als Verräter, als Feinde, als Ängstliche bezeichnet hat. Er schreckt auch nicht davor zurück mit ihnen Revolutionäre zu ermorden. Täuschungsversuche und Theaterspielereien sind keine Verhaltensweisen von Proletariern sondern Verhaltensweisen von Kleinbürgern, das ist eine Tatsache.

Wie wir wissen, haben die osteuropäischen Länder und die Sowjetunion versucht zu regieren, indem sie die kommunistischen Parteien und Regierungen wie eine unantastbare privilegierte und geschlossene Kaste gehalten haben. Diese privilegierte Schicht hat sich zunehmend vom Volk und dessen Problemen, von den sozialistischen Werten entfernt und hat somit den Ärger und den Haß des Volkes geerntet. Während wir aus alledem hätten lernen sollen, haben wir es als eine "besondere Fähigkeit" verstanden dies zu kritisieren. Wir haben aber nicht gesehen, daß wir dies alles auch inne haben. Wir werden unsere inneren Zerstörungen besser und gründlicher verstehen, wenn wir das in diesen Ländern Erlebte genauer betrachten. Dieses schräge Verständnis, das in diesen Ländern von vornherein aufkam, hat zunehmend mehr einen verändernden Charakter gegen die marxistisch-leninistisch Ideologie eingenommen und hat sich im Ergebnis mit der Bourgeoisie geeinigt. Während dieser jahrelangen Phase sind die Völker unter dem Namen Sozialismus betrogen und ist ihr Bewußtsein verfälscht worden. Die Konterrevolution hat begonnen unter den Sozialisten, angefangen bei den Kleinbürgern und Bauern in den verschiedenen gesellschaftlichen Klassen und Schichten, eine Offenheit für die bürgerliche Propaganda zu verursachen. Die Wunden und die Konterrevolutionen, die durch die Degenerierung unter den Sozialisten, durch die Bürokratie und durch die Regierungen, die nur ihren Status quo erhalten wollten, verursacht wurden, sind heute verantwortlich für die blutigen Bürgerkriege. Die alten Kommunisten, die sich heute um ihr Leben sorgen, sehen nicht so aus, als ob sie sich wieder besonnen hätten. Das Volk auf der Straße versucht die Wahrheit durch blutige gesellschaftliche Auseinandersetzungen herauszufinden. Gleichzeitig versucht das Volk sich dem Sozialismus, wenn auch sehr zögernd, zu nähern und die Werte der Vergangenheit zu verteidigen.

Dagegen überhört die liquidatorische Bande unter uns jegliche Kritik und versucht, die von der eigenen Führung verursachten Probleme dadurch zu lösen, indem sie im Innern drohen, unterdrücken und Revolutionäre ermorden. Währenddessen schrecken sie nicht davor zurück, gewöhnliche Betrügereien und Lügen zu benutzen. Wenn eine Führung sich wirklich reinwaschen will, dann muß sie als allererstes die eigenen Mankos, Gewohnheiten und Fehler vor den Kadern offenlegen. Bevor dies nicht geschehen ist, kann nicht über die Führung, über die revolutionäre Gerechtigkeit oder über Rechte diskutiert werden. Zuerst kommt der Inhalt und dann die Form. Es ist keine revolutionäre Methode, über die Form zu reden, bevor eine grundlegende inhaltliche Auseinandersetzung erfolgt ist. Die 1iquidatorische Bande hat genau das Gegenteil gemacht. Sie hat eine Auseinandersetzung über die Führung, über die revolutionäre Gerechtigkeit und Rechte geführt, ohne daß dies unter uns gefestigte Ansätze waren und versucht, die Diskussion dahin zu führen, daß das Problem der Organisation der Karrierismus und Ehrgeiz seien. Dies versuchen sie immer noch.

Statt dessen hätte nach einer Phase von internen Auseinandersetzungen eine gefestigtere Struktur auf der Grundlage von Vertrauen aufgebaut werden können, Somit hätten die dringendsten internen Probleme erforscht werden können um hierfür politische Lösungen zu finden. In einer Organisation oder in einer beliebig anderen Struktur ist das Zentralkomitee hauptverantwortlich für organisatorische Probleme. Es ist unmöglich, organisatorische Probleme zu lösen und vorwärts zu kommen, ohne das Führungsverständnis, Politik und die Praxis des Zentralkomitees zu hinterfragen. Die Tatsache, daß die dieser Probleme nicht auf Plattform gelöst werden, sondern daß die Liquidatoren den Weg des Bandenkriegs gehen, daß sie auf ihrem Führungsstil beharren, ist nichts anderes, als ein deutlich Werden von traditionellen linken Ansichten Die Strukturen, die in sich keine Kanäle schaffen, die keine offen Kritik und Auseinandersetzung ermöglichen, können sich vielleicht eine Weile halten. Aber sie haben langfristig keine Chance. Der Punkt an dem eine ganze Reihe von sozialistischen Länder und Bewegungen ist, ist offensichtlich.

Diejenigen, die heute dem Volk über ihre Machenschaften keine Rechenschaft geben, würden morgen davor nicht zurückschrecken, auf das Volk zu schießen, seine Häuser zu stürmen oder Massaker anzurichten. So war es ausnahmslos in allen Ländern. Diejenigen, die gestern noch führende Kräfte kommunistischer Parteien waren, sind heute die feurigsten Vertreter des Kapitalismus und verteilen Todesbefehle gegen das Volk. Diejenigen, die massakriert werden, sind wieder die, die den Sozialismus und ihre Rechte verteidigen, das arbeitende Volk.

Das Selbstverständnis, das hinter der Ermordung von Ercan, Muammer, Ercan Sakar und Ahmet steht, ist kein anderes. Dieses Selbstverständnis, das ein Ausdruck für das sich vom Volk Entfernen und für Feindschaft ist, wird seine Angriffe noch eine Weile fortsetzen. Sie werden sich aber gegen den Willen des Volkes nicht durchsetzen können.

Heute erleben wir in unserem Land und in der ganzen Welt den Niedergang von traditionellem linken Selbstverständnis und seinen Auswirkungen. Das liquidatorische Selbstverständnis unter uns beharrt auf seinen traditionellen Ansichten und steuert somit auf sein Ende zu. Auch wenn unsere Struktur sich in den siebziger Jahren von der traditionellen linken Linie getrennt hat, haben liquidatorische Einwirkungen angehalten. Der Grund, weshalb das Liquidatorentum in unseren Strukturen nach Jahren wieder florieren konnte, liegt hierdrin. Wir haben es trotz jahrelanger Organisierung und Kampf wieder einmal nicht geschafft, eine Organisation zu schaffen, die nicht von der traditionellen linken Linie und dem Liquidatorentum beeinflußbar ist.

Das schwierigste unserer Parteigründungsphase waren die liquidatorischen Bestrebungen. Sie haben sich gezeigt, indem sie sowohl auf der ideologischen als auch auf der organisatorischen Ebene die Besonderheit dieser Phase nicht sehen wollten. Ferner haben sie die Organisierungsformen verändert und geschwächt. Sie haben geglaubt, daß die Grundsätze und Gesetze der Organisation zu ihrer freien Verfügung stehen. Sie haben bewaffnete Aktionen und die Massenlinie, die passend zu dieser Phase waren, verleugnet. Mit dem Eingriff vom 13. September ist, nach dem Devrimci Yol Liquidatorentum, die bedeutendste liquidatorische Bestrebung in unserer Struktur offengelegt worden. Damit wurde versucht, diese zu stoppen. Dies wird noch heute mit allen Kräften angegangen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß all dies in den 15 Jahren in unserer Organi-sation nicht ans Tageslicht gekommen ist und daß das Funktionieren innerhalb der Organisation von dem Vertrauen und der Bestätigung der Personen untereinander abhing. Es ist nicht schwierig sich vorzustellen, was diese Tatsache für eine Organisation bedeutet, die die Revolution machen will. Dies bedeutet Ziellosigkeit und Programmlosigkeit. Das prägte die letzten 15 Jahre. Dieses Funktionieren, das jahrelang andauerte, ist der Grund dafür, daß die Parteigründungsphase immer unklarer wurde und die Armee- und Frontenbildung, die mit sehr viel Mühe angegangen wurde, auf unbestimmte Zeit verschoben werden mußte. Obwohl in dieser Phase ein großes Basispotential vorhanden war, wurde bewußt oder nicht die Festigung einer hierfür passenden Organisierung und Struktur verhindert. Auf der anderen Seite wurde jahrelang nicht von der Parteigründung gesprochen, obwohl es hierfür genügend Kader gegeben hatte. Erst nach den zentralen Operationen wurde unter dem Gesichtspunkt, daß es jetzt eng für uns wird, die Parteigründung angesprochen. Während die liquidatorische Bande in der stärksten Phase der Bewegung an eine Parteigründung nicht einmal gedacht hat, haben sie, als die Bewegung immer mehr geschwächt wurde, angefangen über eine Parteigründung zu sprechen, um die Moral zu stärken. Diese Parteigründung konnte und sollte von 3-5 Personen diskutiert werden. Es waren ja auch keine oppositionellen Kräfte mehr übriggeblieben! Es wurde nach der Überlegung gehandelt, daß die Parteigründung so schnell wie möglich über die Bühne gehen sollte, um somit die eigene Stellung zu sichern.

Nachdem unser Kampf geschwächt wurde und nach einer langen Phase des Schweigens anzufangen, von der Parteigründung zu sprechen bedeutetet, daß die 15 Jahre umsonst gewesen sein sollen. Es bedeutet auch eine Negierung der Grundsätze der Bewegung über die Parteigründung. Dies zeigt gleichzeitig das wahre Gesicht des Liquidatorentums. Es ist nicht möglich, eine Partei zu gründen ohne eine Organisation zu haben, die in der Lage wäre im Sinne unserer theoretischen Feststellungen den Kampf zu führen. Genauso notwendig ist eine dementsprechende Massenorganisierung. Ohne dies wäre eine plötzliche Parteigründung eine Karikierung der Partei. Dahinter stehen nicht die Interessen des Klassenkampfes, sondern Eigennutz und die Angst vor der Zukunft.

In den starken Zeiten unserer Bewegung nicht an eine Parteigründung gedacht zu haben und heute, wo wir uns in einer schwierigen Phase befinden damit anzufangen, ist ein Täuschungsversuch vor unserem Volk. In einer Phase in der es innerhalb der Organisation keinen funktionierenden Mechanismus gibt, zu behaupten, daß wir kurz vor der Parteigründung stehen, kann nur zu Agitations- und Propagandazwecken nützlich sein. Seit Jahren haben wir für folgende Ziele gekämpft: "Die Partei entsteht im Kampf. Die Partei ist eine Organisation, die bewaffnete Propaganda und die radikale Massenlinie vereinheitlicht. Sie ist eine politisch militärische Organisation als Alternative zum Regime." Dieses Verständnis, das unseres ist und von uns verteidigt wurde, wurde jetzt sehr angekratzt.

Die Tatsache, daß in den letzten Jahren Sachen wie die Beeinflussung von der patriotischen Bewegung oder die früher Devrimci Yol eigenen Feststellung wie "innerer Kampf" "Widerstandskomitees" und 'Generalwiderstand" von der liquidatorisch opportunistisch rechten Seite in verschiedensten Variationen als Tagesordnung ins Spiel gebracht wurden, haben sowohl den bewaffneten Kampf wie auch die Organisierung und auch den Führungsstil, verdreht. Die übertriebenen Feststellungen, die über den inneren Kampf des Volkes gegen die Oligarchie gemacht wurden, haben natürlicherweise dazu geführt, daß unterschiedliche Herangehensweisen an Organisationsformen und an Kaderbildung aufgekommen sind.

Natürlich müssen wir diese ernsthaften Unterschiede sehen. Es gibt einen Unterschied zwischen Parteikadern und Kadern während einer Parteiwerdungsphase. Außerdem gibt es auch Unterschiede zwischen der bewaffneten Propaganda und der von uns bisher ausgeübten revolutionäre Gewalt. Natürlich gibt es auch Unterschiede in bezug auf das innerorganisatorische Funktionieren und die Gerechtigkeit innerhalb der Organisation zu diesen verschiedenen Phasen. Der Zeitpunkt, an dem ein minimaler ideologischer Konsens erreicht worden ist, ist die Zeit der Parteigründung. Es ist notwendig, die unterschiedliche Politik der Vor- und Nachparteigründung festzustellen ohne dabei die Unterschiede zwischen einer Bewegung und einer Partei aus den Augen zu lassen. Das liquidatorisch opportunistische rechte Verständnis hat versucht, die Parteigründung zu verhindern, die obengenannten Unterschiede zu verwischen und Sachen, die in die Phase nach der Parteigründung gehören schon vorher als Tagesordnung einzubringen.

Was hierbei übersprungen wurde, ist eine gesunde Parteigründung . Und dies ist ohne eine innere Revolution und ohne die Einbeziehung von Kadern nicht möglich. Genau das Gegenteil wurde aber versucht. Dieses Hinhalten reicht bis dahin, daß über subjektive und übertriebene Feststellungen gesagt wurde, daß das Volk bewaffnet werden muß. Von einem solchen pragmatischen Verständnis kann auch nichts anderes erwartet werden.

So wie W.B. in seinem Buch "Vietnam wird siegen" beschrieben hat, kann eine Organisation, die die bewaffneten Propaganda fuhren wird, die Kunst des Kampfes während der Phase vor einer Parteigründung auf der Basis von Kadern lernen. Nach der Parteigründung sind der Kampf und die Kunst des Kampfes nicht mehr nur die Sache von Kadern, sondern muß auf die Massen übertragen werden.

Wir müssen heute diejenigen, die "Was ist denn schon eine Partei" sagen, fragen, worauf wir seit 15 Jahren gewartet haben. Wenn die Parteigründung so einfach war, wie sie es jetzt sagen, warum haben wir bis heute keine Partei gegründet? Warum haben wir uns nicht darauf vorbereitet? Warum haben wir keine Strukturen, Organe und Regeln für eine Parteigründung geschaffen? Warum ist die Parteigründungsphase in den ganzen 15 Jahren auf eine unbestimmte Zeit verschoben worden? Wir können die rechtsopportunistisch liquidatorisch Denkenden fragen, was sie unter einer Parteigründung verstehen, wenn es doch so einfach sein soll. Nach all dem was wir in der letzten Zeit erlebt haben, können wir natürlich besser verstehen, warum wir bis heute noch keine Partei gegründet haben. Erstens gab es keine wichtige Schritte für eine Parteigründung. Zweitens hatte der "große Führer" als einziger die Möglichkeit, die Partei zu gründen. Dies hat er zu verhindern gewußt. Wenn er es "gewollt" hätte, hätten wir zu jeder Zeit eine Partei gründen können! Auch wenn es jetzt etwas sehr spät ist, wird "unser Herr" jetzt "sein Wort halten", eine Partei gründen und den Völkern der Türkei "schenken".

Die Frage ist, ob diese Partei für die Völker eine Lösung oder eine Plage sein wird. Die Antwort zu erraten, ist nicht besonders schwierig. Wer heute Revolutionäre ermordet, wird morgen nicht davor zurückschrecken, Massaker am Volk auszuüben.

Für die seit Jahren vom Volk erwartete Parteigründung bedeutet dies, daß die Grundsätze der Parteigründung verfälscht werden. Diese Verschlechterung ist das Ergebnis des Abweichens von der Linie der THKP/C. Gerade die ideologische, politische und philosophische Verarmung und Oberflächlichkeit haben dazu geführt, daß unsere ideologischen Grundsätze für eine Parteigründung und für den bevorstehenden Kampf mißachtet wurden. Unser Selbstverständnis über die bewaffneten Einheiten wurden nur auf der militärischen Ebene betrachtet. Die Einheitsbildung wurde unabhängig von der Massenbewegung vollzogen und somit von den Massen entfernt. Es ist natürlich, daß eine solche Art der Einheitenbildung auf der Grundlage von Befehlen und Ausführungen, als blanker Gehorsam nicht dazu beitragen konnte, daß aus der Bewegung führende Kader wachsen.

Die Tatsache, daß die bewaffneten Einheiten als eine Art bezahlte Armee gesehen worden sind und keine politische Ausbildung bekommen haben, wenn wir nicht nur an die von ihnen durchgeführten Aktionen denken, ohne Kader und Erfahrungen zu lassen, hat zu starken Verlusten bei den Einheiten geführt. Leider ist diese Art von Betrachtung der bewaffneten Einheiten noch heute nicht vom Tisch.

Ein weiterer Fehler ist, daß Milizen in der letzten Zeit als diejenigen angesehen wurden, die den Kampf verbreiten sollten. Vor allem ist festzustellen, daß der Kampf in der Türkei, abgesehen von Kurdistan, für eine solche Phase nicht reif ist. Milizen sind gebietsweise aufgeteilte halbmilitärische Organisationen, die in Ländern, in denen ein Bürgerkrieg geführt wird, vom Volk getragen werden. Sie sind die Organisation in der sich das Volk direkt am Kampf und am Widerstand beteiligen kann. In den Gebieten unseres Landes, in denen die Herrschaftsverhältnissen gestört worden sind, sind sie an der Tagesordnung. In den Gebieten also, wo der Kampf von den Massen geführt wird. In unserem Land haben weder der Klassenkampf noch unsere Organisierung die Maße erreicht, in denen eine solche Organisierung wie die der Milizen in Frage käme. Auf die Organisierung der Milizen zu beharren bedeutet das Beharren auf der These, daß in unserem Land ein Bürgerkrieg geführt wird. Das Verständnis, das in einer Phase in der es keine Partei gibt, in der es keinen Kader oder Guerillakampf gibt, von einem Bürgerkrieg und von der Organisierung der Milizen spricht, ist kein anderes wie das Verständnis, das damals von Widerstandskomitees gesprochen hat. Das was hier übersehen wird, sind die Partei, die Avantgarde und das künstliche Gleichgewicht.

Das Problem der Partei ist die ideologische Einheit und die Organisationsstrukturen. Das eigentlich Anliegen derer, die sich heute den Plattformen entziehen, auf denen die Probleme der Organisation zu lösen sind, statt dessen aber gewalttätig werden, ist Verhinderung der Organisierung einer ernsthaften, kollektiven und militärisch-politischen Führung, die den Kampf führen könnte. Statt dessen wollen sie die personzentrierte Führung behalten und die Bewegung somit in den Abgrund führen. Diese theoretische Verirrung, die in bezug auf das Verständnis über den bewaffneten Kampf des THKP/C eingetreten ist, führt soweit, daß vertreten wird, daß die Massen von alleine aufstehen und bewaffnet kämpfen werden.

Dies ist das Selbstverständnis, das sagt:
"Ich habe diese Bewegung 15 Jahre so geführt und werde sie auch weiterhin so führen". Dabei stimmt es noch nicht einmal, daß D. Karatas die Bewegung seit 15 Jahren führt. Er will nur damit beweisen, daß alles, was die Bewegung ausmacht, von ihm kommt. D. KARATAS führt die Bewegung seit insgesamt 4,5 Jahren. Wenn er Rechenschaft abgibt, dann nur über diese 4.5 Jahre. Der "große Führer", der die Bewegung nur aus eigenem Interesse auf Abwege leitet, vergißt dabei Genossen wie Niyazi, Sinan, Bedri, Ibrahim und andere, die sehr viel für die Bewegung getan haben. Alles Negative, das auftaucht, wird von ihm aber sehr schnell in die Schuhe von anderen geschoben. Weil alles, was richtig ist, von ihm gemacht wird! Alle anderen führenden Kader waren angeberisch, populistische Kleinbürger. Dies alles ist eine Lüge. Natürlich muß er diese Sachen verbreiten um sich im Reinen zu halten.

Das Ergebnis: Alle sind schlecht nur D. KARATAS ist gut, es lebe D. KARATAS!
Aus dieser Politik läßt sich kein anderer Schluß ziehen. Trotz allem ist es nicht möglich die Wahrheit zu verstecken. Mit den Bemühungen von hunderten von Menschen innerhalb der Bewegung sind viele Hürden bewältigt worden. Mit seiner Aussage, daß er angeblich die Bewegung 15 Jahre geführt hätte, zeigt D. KARATAS nur noch einmal sein falsches Gesicht. Für seine eigenen Interessen versucht er die Geschichte der Bewegung zu verdrehen. Hiermit will er auch die Wahrheit verstecken. Es ist interessant, daß die liquidatorischen rechten Opportunisten, die in 15 Jahren an die Partei, die Front, die Armee, die Guerilla, die Milizen noch nicht einmal gedacht haben, heute andauernd davon sprechen. Was hat sich heute verändert? Natürlich hat sich heute sehr viel verändert.

Erstens ist heute die Anziehungskraft des bewaffneten Kampfes nicht zu übersehen. Heute kann niemand die Massen damit täuschen, indem er propagiert, den bewaffneten Kampf zu führen. Die Massen haben die Kraft des bewaffneten Kampfes an dem Kampf gesehen, den die kurdischen Patrioten seit 9 Jahren führen. Sie haben verstanden, daß der Kampf erst nach einer Partei-, Armee- und Frontenbildung weiterentwickelt werden kann. Zweitens besitzt die revolutionäre Bewegung heute eine Erfahrung von 20 Jahren im antiimperialistischen und antioligarchischen Kampf und hat immer noch keine solide Struktur und keinen soliden Kampf. Die Massen und die Kader können dies auch sehen und sehnen sich nach ernsthaften Schritten.

Drittens haben die Massen gesehen, wie komisch das wirkt, wenn die Opportunisten die patriotische Bewegung zu kopieren versuchen. Sie haben auch gesehen, daß dies die Linie der Bewegung trübt. Viertens haben sie gesehen, daß diejenigen, die als sie noch im Land waren an dem Kampf nicht teilgenommen haben, sich über die proletarische Revolution keine Gedanken gemacht haben, jedoch sobald sie außer Landes waren die härtesten Verfechter der Revolution wurden. Fünftens haben die Massen gesehen, wie schnell diejenigen, die all dies angerichtet haben, dem Klassenkampf den Rücken gedreht haben. Wie schnell sie zu zivilen Sozialisten, im Exil lebenden Einwanderern wurden. Wieviel leere Versprechen haben all diejenigen gegeben, die als politische Flüchtlinge ins Exil gingen. Von der vereinigten Widerstandsfront bis zu den linken Einheiten hat alles nur dazu gedient, daß die Fliehenden eine Weile ihr wahres Gesicht verstecken konnten. Diejenigen, die reingelegt wurden, waren wieder einmal die Massen.

Es ist wiederum interessant, daß die liquidatorische Bande erst nachdem sie im Ausland war und im Kopf hatte, die Leitung der Organisation ins Ausland zu holen, anfing über die Parteigründung, über die Armee, über die Front us0. zu sprechen. Obwohl er (D. Karatas) seit 15 Jahren noch nicht einmal daran denkt, sah er diese Themen als einen Rettungsanker für sich nach den schweren Schlägen, die die Bewegung aufgrund seiner personzentrierten Führungsweise erlitten hatte. Seine Betrachtungsweise hat sich im Ausland, wie bei allen Opportunisten "erweitert". Alle Opportunisten ähneln sich im Endeffekt und treffen sich am Ende auf der gleichen Kreuzung. Erinnern wir uns: Devrimci Yol, die vor dem Militärputsch am 12. September, obwohl die Massen und die Kader stark waren, weder an eine Partei noch an eine Front dachten, fingen nach der Militärdiktatur im Ausland an vom bewaffneten Kampf zu sprechen. Sie bildeten Einheiten und "griffen" die Oligarchie an.

Unser liquidatorischer Nichtsnutz ging auch ins Ausland, um wenigstens sein Leben zu schützen. Nach dem Motto- Es gibt ja genug Menschen im Land, die kämpfen und sterben können, konnte er trotz der starken Schläge, die die Bewegung erlitten hatte, ruhigen Gewissens von einer Parte und von der Front sprechen. In dieser Phase passierten auch nicht ernstzunehmende Äußerungen wie: "Was ist denn schon eine Partei? Wir tun uns zu dritt oder viert zusammen und sagen, daß wir eine Partei gegründet haben." Wenn es so einfach war, worauf hatte er denn gewartet? Etwa, daß er im Ausland ist? Heute sind er und seine Bande Kampfesflüchtige. Sie haben Revolutionäre ermordet und haben sich somit endgültig von dem revolutionären Weg getrennt. Diese rechte, opportunistisch liquidatorische Bande ist nur in der Lage, den Kampf um Geld und Stellung zu führen. Wenn es um revolutionäres Verständnis und revolutionäre Organisation geht, dann greifen sie wie wild an. Es ist ja auch klar, daß sie nicht Probleme wie revolutionäre Organisation und revolutionäre Führung haben. Alles gehört den Führer. Eigentlich muß ihnen Recht gegeben wer den. Was soll er denn schon im Ausland machen? Es ist unmöglich eine Organisation vom Ausland aus zuleiten. Aber was soll er denn sonst leiten? Vielleicht eine Bande o.ä.? Es liegt ja auch auf der Hand: Wer hat denn je geschafft aus dem Ausland eine Revolution zu machen? Und warum sollte dies ausgerechnet unser Herr schaffen? Die Merkwürdigkeiten haben hiermit noch kein Ende. Zuerst läßt er sich als Führer feiern. Dann erklärt er sich zum Führer der türkischen Revolution. Er zählt sich in der selben Reihe auf wie Lenin, Ho Chi Minh und Castro. Er läßt auf Mauern "Grüße dem Führer, weiter in dem Kampf!" sprühen. Diese Parole läßt er auf Versammlungen rufen. Ist das nicht größenwahnsinnig? Unser Herr begreift sich wahrscheinlich jetzt auch noch als unsterblich, nur weil er den "blutigen" und "erbarmungslosen Putsch" vom 13. September überlebt hat. Wovon er entkommen ist, ist kein Putsch sondern die Gerechtigkeit des Volkes. Die Freude wird ihm noch vergehen. Wahrscheinlich, weil er vor einem neuen "Putsch" Angst hat, versteckt er sich hinter Lenin, Onkel Ho und Castro. Er läßt wahrscheinlich deshalb Parolen wie "Es lebe unser Führer rufen".

Er sagt: "Ab jetzt darf niemand wie Bedri YAGAN auf den Sessel der Führung der türkischen Revolution ein Auge werfen. Ansonsten steche ich ihm die Augen aus". Wenn der Führersessel erst einmal in Sicherheit ist und drum herum eine Mauer aus Leichen gebaut worden ist, dann haben die "Putschisten" keine Chance mehr. "Die große Führung" wird so "unsterblich"! Es ist seltsam, daß er innerhalb seiner opportunistischen Organisation eine Organisation nur dafür bildet, um sich gegen "Kleinbürger zu schützen". Er hat Angst vor seinen Nächsten. Dies macht deutlich, wie wenig Revolutionär er doch ist. Die Geschichte ist voll mit falschen Gesichtern. Es gab immer Heilige oder Gestalten, an die die Menschen geglaubt haben. Mit der gesellschaftlichen Entwicklung haben die Menschen verstanden, daß dieser Glaube falsch ist. Revolutionäre haben einen Personenkult nicht nötig. Die einzigen, an die personifiziert erinnert werden kann, sind die Gefallenen der Revolution. Die Geschichte der Linken unseres Landes ist die Geschichte der Kampfesflüchtigen und politischen Flüchtlinge. Das beste Beispiel hierfür ist die Geschichte der TKP. Aufrufe für Generalstreiks, für Generalwiderstand, für Demonstrationen und Kundgebungen waren das Einzige, das solche Strömungen je gemacht haben. Die Anführer haben sich stets fern vom Kampf gehalten. Zum Schluß, nachdem sie all ihre "Hoffnungen" verloren haben, haben sie sich der Oligarchie gestellt und würden heute sogar für sie arbeiten. Diejenigen, die einst das Volk zum Widerstand aufgerufen haben, haben sich zwar ergeben, aber das Volk hat die Suche nach Freiheit und Rechten nicht aufgegeben.

Die Kampfesflüchtigen versuchen ihre Strukturen aufrechtzuerhalten. Dabei haben sie keine richtige Vorstellung über die Situation der Arbeiterklasse und anderer unterdrückten Klassen. Damit halten sie die bewußten Klassen hin. Das Volk wird eines Tages anfangen zu kämpfen und wird diese Herren davon entlasten, ständig zum Widerstand aufrufen zu müssen! Unsere liquidatorische Bande hat, nach dem ihre Maske gefallen ist, auch angefangen opportunistische Aufrufe, wie zum Generalwiderstand zu machen.

Der Opportunismus, den wir seit Jahren kritisieren, steht uns so entgegen. Ein Selbstverständnis, das die gegebene Situation und den Organisierungsgrad nicht beachtet, kann nicht das von einer Organisation sein, die den bewaffneten Kampf vertritt. Die Aufrufe zum Generalwiderstand, die auf der These vom Bürgerkrieg beruhen, zeigen in welchem Stadium sich die liquidatorische Bande befindet. In einem Land, in dem die Krise zunimmt, sind die objektiven Bedingungen für einen Krieg immer gegeben. Aber dies allein reicht nicht aus, um den Bürgerkrieg zu analysieren. Es müssen auch die subjektiven Bedingungen gegeben sein. In unserem Land kann hiervon, abgesehen von Kurdistan, nicht die Rede sein.

Devrimci Yol hat vor dem Putsch am 12. September in unserem Land den Bürgerkrieg analysiert. Ausgehend hiervon hat DY Widerstandskomitees und befreite Gebiete vorgeschlagen. Das beste Beispiel für eine solche Art von Organisierung ist Fatsa. Das Regime hat ohne Schwierigkeiten geschafft, mit einer punktuellen Operation Fatsa zu nehmen. Der erwartete bewaffnete Widerstand hat nicht stattgefunden. In diesem Sinne war Fatsa ein schlechter Versuch. Die sich heute unter uns befindend liquidatorische Bande stellt auch den Bürgerkrieg fest und schlägt "Komitees zum Schutze des Volkes" vor. All dies sind Überreste vom DY-Opportunismus.

Unsere Bewegung hat früher schon einmal festgestellt, daß der Vorschlag Widerstandskomitees zu gründen einen Abschied vom antifaschistischen Kampf bedeutet. Die Analyse des Bürgerkriegs, der Vorschlag von Widerstandskomitees und ähnliche politische Ansätze, die früher auch DY vertrat, bedeuten nichts anderes als das Bestreiten der Partei, der Front und der Vorkämpferphase. Das bestreitet gleichzeitig auch unsere Auffassung vom Volkskrieg als gehörig in die dritte Krisenphase des Imperialismus.

Bei den heutigen Bedingungen bedeutet die Feststellung des Bürgerkrieges in bezug auf die eigeninitiatorischen spontanen Aktionen der Massen, in bezug auf die Politisierung und Polarisierung und in bezug auf die geringe Organisierung und den Kampf der Klassen oder Schichten das Treiben des Kampfes zur Spontaneität. Noch gibt es außer der patriotischen Bewegung keine Bewegung, die die Oligarchie ernsthaft erschüttert. Die existierenden Kräfte haben nur geringe Einwirkungsmöglichkeiten und können die gesellschaftliche Dynamik nicht einfangen.

Die Bürgerkriegsfeststellung führt die liquidatorische Bande dazu, Sachen zu vertreten wie die Bewaffnung des Volkes, "die Massenguerilla", den Generalwiderstand, den Generalstreik und nichts Neues.

Die Theoretiker von DY haben dies jahrelang im Namen der THKP-C vertreten. Sie haben die Massen und die Kader hingehalten. Nach dem 12. September haben sie nicht aufgehört, dieselben Sachen zu vertreten. Nur dieses Mal war es nicht im Namen der THKP-C, sondern offen im Namen der Sozialdemokratie. Diese Feststellungen waren zeitgleich mit dem Auseinanderfall von DY. Es war notwendig, daß dieses liquidatorische Gedankengut von irgendjemanden übernommen wird. Diese Aufgabe hat die liquidatorische Bande unter uns übernommen. Früher hat DY ihr Gedankengut von "Birikim'' übernommen. Heute übernehmen die Liquidatoren dasselbe von DY. Es bleibt uns nichts anderes übrig als den Liquidatoren zu sagen "Willkommen DY". Diskussionsverbote, Erpressungen, Größenwahnsinn, Angeberei usw. die Auffassung und die Praxis haben sich nicht verändert.

Natürlich denkt das Verständnis, das eine solche Wurzel hat, nicht an eine marxistisch-leninistische Organisierung. Die liquidatorische Bande stellt die Organisation in Abrede, ermordet Menschen, nimmt Abschied vom revolutionären Kampf. Egal wieviel sie über den bewaffneten Kampf oder die "Massengewerkschaften" reden, es stellt sich raus, daß alles hohl ist. Sie feiert sogar den Sieg über die Putschisten" und schreibt dazu seitenlange Lügen in ihren Zeitschriften. Anstatt politisch an die Probleme der Organisationen heranzugehen, versuchen sie es mit Mitteln der Boulevardpresse wie z.B. persönlichem Tratsch.. Zu solchen Mitteln greifen nicht die Revolutionäre sondern Konterrevolutionäre, die einen dreckigen Krieg führen, weil sie die Wahrheit verstecken und das Bewußtsein des Volkes trüben wollen. Was bedeutet dieser Begriff "Massenguerilla" ? Zuallererst ist festzustellen, daß ein solcher Begriff in der marxistisch-leninistischen Literatur nicht auftaucht. Was soll den die "Massenguerilla" in einer Zeit bedeuten, in der die Massen nicht offen gegen die Oligarchie kämpfen und keine Front bilden? Klar, das Volk ist bereit sich der Massenguerilla anzuschließen! Sie warten nur auf die Aufforderung des "Großen Führers". Wenn diese Aufforderung kommt, werden die Massen in die "Massenguerilla" bilden. Guerilla bedeutet bewegliche kleine Kampfeinheiten. Zu dem Zeitpunkt, in der sich die Massen dem anschließen wollen, kann von einer Armee oder zumindest von einem Schritt dorthin gesprochen werden. So wie wir sie verstehen, hat die liquidatorische Bande bereits die Partei und die Front gebildet und kann jetzt von der Phase der "Massenguerilla" d.h. von der Armeebildung sprechen. Der erlebte ideologische Zerfall ist schlimmer als man es sich vorstellen kann. Schreibe, erzähle, erfinde... Es wird sowieso niemand lesen. Die, die es lesen, werden es nicht verstehen und wenn doch werden sie unterdrückt. Die Auffassung der revolutionären Bewegung über die Front ist bekannt. In dem ersten Schritt, in dem die Partei entsteht, sind Partei und Front aneinander gekoppelt. Dies kommt von der Einheitlichkeit der politischen und militärischen Führung.

Die Front entsteht in der ersten Phase als die militärische Organisation der Partei. Als eine Front derjenigen, die unter der Führung der Partei kämpfen. Es ist nicht möglich, daß die Partei und die Front sich in der ersten Phase des Krieges voneinander trennen. Später, wenn die Massen erreicht worden sind, kann von einer Armee o.ä. gesprochen werden. Die liquidatorische Bande glaubt, die Revolution zu erreichen indem sie diese notwendigen Schritte überspringt.

Dieses Rennen führt nicht zur Revolution sondern zum ideologischen Verfall. Wir sehen uns gezwungen "Vorsicht" zu sagen. Unser Herr hat diese Lügen nötig, weil er sich ja von der "Putschistenplage" befreien muß, da seine Maske langsam fällt. Er sieht die Putschisten als Gegengift an. Es ist auch klar, solange es die Putschisten gibt, die die ideologischen Grundsätze der Bewegung vertreten, wird er seine liquidatorischen Gedanken nicht so gut der Bewegung unterjubeln können. Er hat nur eine "Möglichkeit". Diejenigen zu ermorden, mit denen er ideologisch nicht fertig wird. D.h. Revolutionäre zu ermorden.

Was sagen unsere liquidatorischen Herren? "Egal welchen Grund er hatte, der "Putsch" muß verurteilt werden." Urteilen bedeutet nicht nur Ablehnen, bedeutet auch eine richtige Untersuchung über die Bedingungen einer Entwicklung, um sie aus der Weit zu schaffen. Aber was versteht der liquidatorische Führer davon? Er analysiert nicht die objektiven Bedingungen sondern die psychische Seite der Menschen. Er versucht nicht die schlechten Bedingungen sondern die Menschen aus der Weit zu schaffen, weil er kein Materialist mehr ist, sondern sich von spontanen Eingebungen und vom Haß leiten läßt. Als ob er nicht selbst dazu geführt hätte, daß es den -"Putsch" gegeben hat, spricht er von der Besiegung der "Putschisten" und daß er weiter auf dem Weg der Revolution voranschreitet. Er irrt sich, es ist jetzt klar wer der Schuldige ist. Aus dieser Sicht kann er sich nicht von den "Putschisten" befreien. Wahrscheinlich wissen diese Herren gar nicht, was ein "Putsch" ist. Wenn wir, die als "Putschisten" bezeichnet werden, wirklich Putschisten wären, dann könnte man heute von dem als 'Führer' gepriesenen und von seinen Anhängern, wenn überhaupt, nur noch die Leichen wiederfinden. Da die liquidatorische Bande von revolutionären Erklärungen nichts versteht, wird sie irgendwann durch revolutionäre Aktionen begreifen lernen. Es darf nicht in Vergessenheit geraten, daß die Geschichten von Verdrehungen voll ist. Die eigentlichen Putschisten sind diejenigen, die Revolutionäre ermorden. Wir glauben, daß jeder die Lächerlichkeit der Behauptung, es sei ein Putsch gewesen, sieht.

Was für ein Putsch, bei dem es nicht einmal eine blutige Nase gegeben hat. Nachdem die rechte opportunistische Bande den revolutionären Weg verlassen hat, verdreht sie alles zu diesem Thema, wie sie es bei anderen Problemen auch tut. Um die Liquidatoren besser zu verstehen, müssen wir uns nur an die Methoden der Bourgeoisie, wie die das Volk in die Irre leiten, erinnern. Alle wissen, daß nicht jeder, der 'Gott' sagt in den Himmel kommt. Im Gegenteil, sie machen das, worüber sie sagen, daß sie dagegen sind. Noch einmal werden wir Zeugen, wieweit verdrehte Sachen das Bewußtsein trüben können. Der eigentliche Putschist ist die liquidatorische e Bande. Wir haben hier versucht, die Theorie der Liquidatoren grob zu erläutern Natürlich muß all dies noch genauer und detaillierter untersucht werden. Wir haben hier versucht zu zeigen, zu welchem Verfall das Liquidatorentum führen kann.

"Der Opportunismus, der unter uns ans Tageslicht kommt, ist nichts Zufälliges. Es ist auch kein Fehler, kein falscher Schritt oder Verrat von einigen Einzelnen. Ganz im Gegenteil sind alle einer Meinung, daß dies das soziale Produkt aus einer geschichtlichen Phase ist. Aber nicht alle denken ernsthaft über die Bedeutung dieses Themas nach." aus "Was ist Leninismus?" Jetzt ist der Zeitpunkt, um sich tiefergehende Gedanken zu machen. Dies werden wir auf jeden Fall machen. Unsere Ideologie, unsere Auffassung über die Organisierung und unseren Arbeitsstil wird ihre Beispielhaftigkeit bewahren und gegen die liquidatorischen Angriffe standhalten. In der Zukunft hängt alles von unserer Arbeit, unserer Aufrichtigkeit, unserem Kampf und der Einheit zwischen unserer Theorie und Praxis ab.

Die Tatsache, daß die Bewegung nach 15 Jahren an diesen Punkt gekommen ist, ist ein sehr großer Verlust. Dies erschüttert uns seit langer Zeit. Wir versuchen unseren Weg fortzuführen, indem wir uns aus diesen Trümmern befreien und unsere Wunden heilen. In Wahrheit stehen wir erst am Anfang eines Kampfes, der noch sehr viele Jahre dauern wird. Wir wissen, daß wir geduldig, Schritt für Schritt gehen müssen. Große Ideale, wie die Revolution können nur erreicht werden, indem groß gedacht wird, indem große gesellschaftliche Aufgaben und Aktionen erfolgreich werden. Wir sind uns darüber bewußt.

Es wird uns zuversichtlicher machen, daß wir uns auf diesem Weg verbessern werden. Die Bewegung ist hiervon überzeugt. Die Phase in der wir die innere Revolution machen, ist die Phase des organisatorischen Aufbaus. Laßt uns eine starke Beteiligung herstellen, indem wir an der Politik der Organisation festhalten und die Phase beschleunigen, ohne dabei die Schwierigkeiten dieses Weges aus den Augen zu verlieren. Der Sieg über das Liquidatorentum und die Organisierung des Kampfes gegen die Oligarchie führt über unsere innere Revolution und die Phase des organisatorischen Aufbaus. Unser Vertrauen darin, daß wir es gemeinsam schaffen werden, ist unendlich.

Wir kommen mit Lenin zum Schluß:
"Die Proletarier haben keine Angst davor zu akzeptieren, was sie in der Revolution erreicht und was sie nicht erreicht haben. Die revolutionären Parteien, die bis heute verschwunden sind, kamen verschwanden, weil sie nicht gesehen haben, wo ihre Stärken sind und weil sie Angst hatten, über ihre Fehler zu sprechen. Wir aber, werden nicht verschwinden, weil wir keine Angst davor haben, über unsere Fehler zu reden und weil wir es schaffen werden, die Fehler beseitigen." (aus "Was ist Leninismus?")



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