Ready or not?

(Auszug aus dem "kassiber" Nummer 31 vom April 1997)


In der radikal Nr. 153 erschien der Artikel "Von der Bürde und Würde des Exils" der "Gruppe wider den Knick" (GwdK). Der folgende Text war ursprünglich als Entgegnung darauf gedacht. Nun ist es aber mehr eine Ergänzung geworden: dazu, wie durch das Abtauchen neben den Flüchtenden auch viele andere mitbetroffen sind, und wie deren Situation und Probleme aussehen.

Mir sind beim Lesen des Artikels einige Sachen aufgefallen, die mir nicht gefallen haben. Ich will aber auf keinen Fall die Absicht des Artikels infrage stellen. Im Gegenteil, auch ich finde es gut, dem Thema "Flucht/Exil/Leben mit einer neuen Identität" seinen Schrecken zu nehmen und der Alternative "Knast" entgegenzusetzen. Es ist wichtig, dem Mythos des Abtauchens als etwas Unmögliches (da die Bullen ja eh alles wissen und kontrollieren würden), entgegenzuarbeiten und konkrete Erfahrungen dagegen zu setzen. Das aber gelingt in o.g. Artikel nur zum Teil, zum anderen tragen die Leute eher dazu bei, neue Mythen zu kreieren (z.B. die/der ungebrochene, psychisch kaum angeknackste Abgetauchte auf der einen, die/der gebrochene Selbst-Steller/in auf der andern Seite).
Es gab in letzter Zeit einige gute Erfahrungen mit dem Abtauchen, zu denen sich die entsprechenden Leute auch geäußert haben: einige Leute aus dem Kaindl-Verfahren (vgl. radi 150 und 153), Leute aus dem radikal-Verfahren (radi 153, kassiber Nr. 29), Uli D. aus den Verfahren gegen die Rote Zora und die Revolutionären Zellen (Konkret 9/96). Es gibt aber auch schlechte Erfahrungen, wo Leute mit dem Exil nicht klargekommen sind bzw. es auch gar nicht versucht haben. Einige sind relativ schnell von den Bullen gekriegt worden, andere haben sich sofort gestellt, ohne abzuwarten, wie das Verfahren sich überhaupt entwickeln wird - u.a. auch deshalb, weil sie und ihre FreundInnen es sich nicht zugetraut haben, die Illegalität zu organisieren.
Aber auch aus einigen der positiven Erfahrungsberichte geht hervor, daß das Abtauchen höllisch viel Arbeit und große psychische Belastung vor allem auch für die Dagebliebenen bedeutet. Von daher wär's nun Zeit, auch vermehrt und konkreter über die Probleme und Schwierigkeiten, die das Abtauchen für die Zurückbleibenden mit sich bringt, zu reden.

1.
In den ganzen Diskussionen ums Abtauchen sind bisher fast ausschließlich die Betroffenen selbst zu Wort gekommen, aber kaum Leute aus deren Umfeld, politische Zusammenhänge, Bezugspersonen etc. Die einzige mir bekannte Ausnahme sind die Frauen aus Bremen, und es scheint mir kein Zufall zu sein, daß es gerade Frauen sind, die das Thema, was das Abtauchen für das sog. Umfeld bedeutet thematisieren. Auch im Artikel der GwdK tauchen die ganzen Bezugspersonen, FreundInnen etc. so gut wie gar nicht auf.
Der Tatsache, daß das Abtauchen nicht allein ein Problem ist für die, die gehen, sondern gerade auch für die, die zurückbleiben, wird viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Auch ihre Situation wird durch Flucht und Abtauchen grundsätzlich verändert, auch sie müssen mit dem Verlust, dem Schock und der Angst klarkommen.
Je besser vorbereitet so ein Umfeld ist, wenn die Leute sich schon eingehend mit der Möglichkeit, selbst Abtauchen zu müssen, auseinandergesetzt haben, und je mehr Erfahrungen mit konspirativem Verhalten und Organisierung sie haben, desto einfacher wird es für sie werden. Und trotzdem ist es noch hart genug - und noch mehr für die, die einfach ins kalte Wasser geworfen werden, sich in der Beziehung wenig Gedanken gemacht oder/und sich wenig zugetraut haben.
Von daher ist es eigentlich unerläßlich, auch über den Bekanntenkreis nachzudenken und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, wenn mensch sich entscheidet, Aktionen zu machen, die das Risiko von mehreren Jahren Knast beinhalten. Derartige Überlegungen habe ich bisher nur von Eltern bezüglich ihrer Kinder mitgekriegt. Mütter und Väter stehen immer wieder vor der Frage, was kann ich meinem Kind gegenüber verantworten und wie kann ich garantieren, daß das Kind möglichst wenig darunter zu leiden hat, wenn ich plötzlich von der Bildfläche verschwinde, also z.B. im Knast oder eben auf der Flucht bin. Ähnliche Überlegungen könnten sich aber auch bezüglich anderer Personen gemacht werden: Menschen, die besonders von uns abhängig sind, z.B. weil sie schwer krank sind oder sich psychisch in einer labilen Verfassung befinden, die eigenen Eltern, nicht leibliche Kinder oder einfach unsere ganzen FreundInnen und GenossInnen. Natürlich soll das nicht heißen, nichts mehr riskieren zu können, wenn einige der Faktoren nicht optimal sind (wer hat schon die Eltern, die mit 'ner derartigen Situation klarkommen ...). Aber es ist auf alle Fälle wichtig, sich dazu im voraus Gedanken zu machen, und da, wo Probleme zu erwarten sind, diese ernst zu nehmen und nach Lösungen zu suchen.
Das fängt bei Kleinigkeiten wie der Melde-Adresse an: Eine Ein- oder Zwei-Zimmer-Wohnungs-Adresse kann besser sein als eine große Wohngemeinschaft, da dadurch wesentlich weniger Leute in Mitleidenschaft gezogen werden. Es kann heißen, sich gegen einen "Markennamen" zu entscheiden, da durch den _ 129a die drohende Knaststrafe höher und die Verfolgung (z.B. Fahndung, Observationen, Vorladungen) durch die Staatsbüttel bedeutend härter ist. Es kann heißen, eine weitere, an der Aktion nicht beteiligte Person einzuweihen, damit im Falle des Scheiterns immerhin eine außenstehende Person Bescheid weiß, die dann schnell reagieren und z.B. von der Fahndung betroffene Leute warnen kann. Und es soll heißen, Vorkehrungen für den Fall des Fehlschlagens einer Aktion und für die Flucht zu treffen (Fluchtwohnung, Bargeld, Konto-Karten und PIN weitergeben).
Eigentlich müßten wir alle, die sich als "radikale und/oder revolutionäre Linke/r" verstehen, auf derartige Situationen vorbereitet und in der Lage sein, damit umzugehen. Doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft oft eine riesengroße Lücke. Und nur wenige Leute können auf Erfahrungen in derartigen Situationen zurückblicken. Außerdem gibt es 'ne ganze Menge Leute unter uns, die psychisch nicht besonders belastbar sind.
Aus obigen Gründen finde ich den Satz der GwdK "Es gab und gibt immer bessere Lösungen als sich zu stellen" in dieser Absolutheit auch nicht richtig. Ich will damit nicht sagen, daß es eine gute Lösung ist, in den Knast zu gehen, aber es könnte in bestimmten Situationen die bessere von zwei schlechten sein. Mensch könnte sich z.B. gegen ein langjähriges Exil entscheiden, um für ein Kind oder eine andere abhängige und wichtige Bezugsperson erreichbar zu sein und einigermaßen regelmäßige Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten durch Knastbesuche und Briefe aufrechtzuerhalten. Dies wäre in meinen Augen auch eine korrekte und akzeptable Entscheidung in einer derartigen Situation. Wichtig aber auch da, daß so eine Entscheidung nicht überstürzt gefällt wird, sondern erst nach ausführlichen Diskussionen mit Vertrauenspersonen und nachdem genauere Abklärungen über den Stand der Ermittlungen eingezogen sind (was aber in einem Verfahren, wo keine Anklage erhoben werden kann, "weil die Verdächtigen flüchtig sind", nicht so einfach ist). Außerdem sollten Alternativen vorhanden sein und die Person sich emotional wieder gefaßt haben.

2.
Der durch das Abtauchen in Mitleidenschaft gezogene Personenkreis setzt sich meist aus den unterschiedlichsten Leuten mit den unterschiedlichsten politischen Standpunkten und Erfahrungen zusammen. Im folgenden werde ich mich auf Leute beziehen, die selber aus einem radikalen linken/autonomen Spektrum kommen, die sich also - zumindest von ihrem Anspruch her - schon mit derartigen Situationen auseinandergesetzt haben, und wo mensch denken könnte, daß diese Leute der Situation einigermaßen gewachsen wären.
Doch so glatt geht das alles nicht, wie sich in Berlin nach dem mißglückten Anschlag auf die Baustelle des Abschiebeknastes und der darauf einsetzenden Fahndung gezeigt hat. Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, und fast alle, die's irgendwie betroffen hat, waren zuerst einmal völlig außer sich. Einerseits das Entsetzen, daß das "Schreckliche" eingetreten ist, daß Leute, die wir lieben, die Flucht antreten müssen. Andererseits die Angst angesichts der auf einen zurollenden Fahndungs- und Repressionsmaschinerie, irgendwas falsch zu machen und den Verfolgten zu schaden. Die wenigsten schafften es, mit dieser Situation von heftigster praktischer Belastung auf der einen und extremem Gefühlssalat auf der andern Seite korrekt umzugehen. Es war unheimlich viel Aggression, Mißtrauen und Verständnislosigkeit untereinander zu spüren.
Im nachhinein kommt es einem so vor, als wenn für den Schock und die Angst ein Ventil gesucht und Unmengen von Aggressionen mobilisiert wurden und - da Bullen und Staat grad übermächtig erschienen - nicht gegen diese, sondern gegeneinander gerichtet wurden. Viel Wut auch auf die Gesuchten, denen ihre ganzen Sünden der letzten Jahre aufgerechnet wurden, und auf die, die diese Aktion verbockt hatten. Ich will damit nicht sagen, daß es keinen Grund gegeben hätte, wütend zu sein. (Die Gruppe K.O.M.I.T.E.E. hat ja auch selbst eingestanden, schwerwiegende Fehler gemacht zu haben, indem sie Unbeteiligte heftigst in die Sache mitreingezogen hat.)
Doch damit läßt sich das, was in den ersten Tagen abgelaufen ist, nicht erklären. Vielmehr spielte eine Rolle, daß viele über Nacht in eine für sie sehr unangenehme und schwierige Situation katapultiert wurden, eine Situation, die viele für sich eigentlich ausgeschlossen hatten, da sie sich entschieden hatten, bestimmte Aktionen und Aktionsformen nicht (mehr) zu machen. Zu einer solchen Entscheidung hatten unterschiedliche Gründe geführt, z.B. die Unzufriedenheit über die eigene Praxis, die nicht den Ansprüchen genügt (zuviele Fehler/zuwenig Verantwortung), oder es politisch nicht mehr sinnvoll bzw. das Verhältnis Risiko/Wirkung nicht mehr stimmig zu finden oder einfach die Angst und den Psychostreß und andere Unannehmlichkeiten von militantem Alltag nicht mehr länger mitmachen zu wollen. Meist spielen mehrere dieser Gründe zusammen, doch oft wird damit nicht offen umgegangen, die politischen werden angeführt, von den persönlichen wird geschwiegen (weil's oft nicht so leicht zu akzeptieren ist und auch etwas am Selbstvertrauen kratzt, von früheren Vorstellungen und Ansprüchen Abschied zu nehmen).
In so eine Situation platzen andere, versuchen sich an einer Aktion, die vom Angriffsziel her nicht zu kritisieren ist, und scheitern - aufgrund dummer Zufälle und aufgrund eigener Fehler und Fehleinschätzungen. Die Konsequenzen (ungeahnten Ausmaßes) donnern über alle hinweg, auch über die, die sich anders entschieden haben. Tja, und da liegt es eben doch sehr nahe, mit Wut und Abwehr zu reagieren und die Verantwortung auf andere abzuwälzen.
Hier aber läßt sich die Kritik, die sich im ersten Teil an die Militanten richtete, das "Umfeld" nicht genügend in die eigenen Überlegungen miteinbezogen zu haben, nun auch an die andere Seite richten. Solange wir uns individuell - oder als kleine Gruppe - gegen militante Aktionen entscheiden, können wir nicht davon ausgehen, daß sich all die anderen um uns herum auch so entscheiden, d.h. wir müssen uns auch weiterhin einen Kopf darum machen, wie wir mit Repression umgehen, was Abtauchen für uns heißt etc. Und solange wir uns als Teil einer linksradikalen Szene begreifen, die sich die Wahl der Mittel nicht vorschreiben läßt, die sich die Option auf direkte Angriffe nicht nehmen läßt, solange müssen wir auch politisch die Verantwortung für das übernehmen, was solche Angriffe an Repression auslösen, und können die Verantwortung nicht allein auf die abwälzen, die sich zu bestimmten Aktionen entschlossen haben.
Dazu ein Zitat aus dem Papier "Selbstverständnis einer militanten Gruppe" (Interim Nr. 388, S. 16, Abschnitt 4, Praktische Distanz zu Militanz?): "Wenn wir die Prämisse von der Militanz als integralem Bestandteil revolutionärer Politik setzen, ist die Frage der "praktischen Distanz" zu militantem Vorgehen nicht allein an militante AktivistInnen zu richten. Linksradikale, die eine "praktische Distanz" zu Militanz verspüren, und damit nicht nur ein zeitlich befristetes Aussetzen meinen, sondern sich generell davon abwenden und ihr gar die Legitimation absprechen, sind umgekehrt durchaus nach der Ernsthaftigkeit ihres sozialrevolutionären Engagements zu fragen."

3. Die "Würde"
Die Gruppe Wider den Knick schreibt in ihrem Papier: "Wer sich stellt, beschädigt sich selbst, er/sie verliert den Respekt anderer und den Respekt vor sich selbst. In den Worten lateinamerikanischer GenossInnen, die sehr großes Gewicht darauf legen: Du verlierst deine Würde."
Nun, das ist der Abschnitt im Text, der mich am meisten wütend gemacht hat. Es gibt die unterschiedlichsten Voraussetzungen und Gründe, weswegen sich Leute stellen. Die einen sind durch die veränderte Verfahrenslage nur noch von wenig Knaststrafe bedroht und das Leben im Exil erscheint ihnen fremdbestimmter und aufgezwungener als ein Sich-Stellen. Andere sehen keine andere Möglichkeit der RAF-Kill-Fahndung zu entkommen. Sicher, diese Leute gehen Kompromisse ein, aber ist es nicht etwas dick aufgetragen, ihnen gleich Würde und Respekt abzusprechen?
Ich finde, Ihr habt einen sehr dogmatischen und eingeschränkten Begriff von dem, was "Würde" sein soll. Eine Vorstellung, wonach mensch eine Würde hat, die sie/er unwiderruflich verliert, wenn mensch sich den Bullen gegenüber nicht eindeutig verhält. Das ist ein sehr eingeengter Blick. Ich denke eher, daß es im ganzen Leben immer wieder Situationen gibt (und nicht nur im Zusammenhang mit der Staatsgewalt), wo wir unsere Würde zu verteidigen haben. Und je nach Biographie und Geschlecht haben wir mehr oder weniger Situationen hinter uns, wo wir uns nicht so verhalten haben/konnten, wie wir's richtig gefunden hätten, wo wir schwach waren, feige, Ohnmacht erlebt und (uns) erniedrigt haben/wurden - und uns hinterher mühsam wieder unsere Würde erkämpfen/erarbeiten mußten.
So kompromißlos wie Ihr urteilt, wird das Verhalten vor Gericht, gegenüber Bullen und Justiz zu dem Maßstab unserer Identität, erscheint als etwas nicht wieder Gutzumachendes, und die ganzen Miesheiten, Feigheiten, das Kuschen im privaten und alltäglichen Bereich geraten aus dem Blickfeld. Sicher, das Sich-Stellen kann eine sehr "unwürdige" und erniedrigende Situation sein (vor allem wenn's aus einer kraßen Schwäche- oder Ohnmachtsposition erfolgt), und sicher ist es immer wieder wichtig, Bullen und Justiz so wenig wie möglich entgegenzukommen, sich möglichst nicht freiwillig zu stellen, keine Aussagen zu machen (und solche, die andere belasten, auf gar keinen Fall!).
Aber leider gibt es immer wieder Situationen, wo die Leute sich anders entscheiden, wo sie zuviel Angst haben oder kein Risiko eingehen wollen (die autonome Prozeß-Geschichte ist voll davon). Mit diesen Schwächen und Unzulänglichkeiten müssen wir wohl oder übel umgehen. Je offener damit umgegangen wird, desto kleiner der Schaden, der dadurch entsteht.
Und auch die Abgetauchten werden immer wieder vor Situationen stehen, wo sie um ihren Respekt kämpfen müssen, z.B. wenn der Flucht ärgerliche Fehler vorausgegangen sind. Oder wenn sich das Abtauchen als sehr schwierig und belastend rausstellt, sie an ihre eigenen Grenzen stoßen und die Frage des Sich-Stellens wieder auftaucht. Oder wenn sich Beziehungen entwickeln zu Leuten, die nicht Bescheid wissen und nicht eingeweiht werden können, also ein großer Teil einer Beziehung auf einer Legende, einer Art Lüge, beruht.

4. Fazit
Nun, was sollte das Ganze? Mir geht's um mehrere Dinge: als erstes fänd ich's gut, wenn in der gesamten Diskussion ums Abtauchen vermehrt das "Umfeld" der Abgetauchten ins Blickfeld gerät und sich selbst dazu äußern würde (soweit das halt in einem nicht abgeschlossenen Verfahren der Fall sein kann). Wie die Verfolgten Flucht und Exil erleben, hängt zu einem grossen Teil von deren Umfeld ab, z.B. wie die Leute in der Lage sind, weiterhin Kontakte und Kommunikation aufrechtzuerhalten, und sich die Verfolgten nicht so abgeschnitten und alleine fühlen.
Ich fänd's auch gut, wenn in der Geschichte des militanten Widerstands vermehrt das Auge auf die Schwierigkeiten und Schwachstellen, die sich immer wieder auftun, gelegt würde. Wir scheitern ja nicht einfach an der Repression, sondern eben genau daran, daß sie doch immer wieder Auswirkungen auf uns hat. Oder weil wir Fehler machen, die den Bullen überhaupt ein Eingangstor öffnen. Leider ist dies alles viel zu wenig Thema.
In dem Zusammenhang fällt mir auch das Papier der Roten Zora "Milli's Tanz auf dem Eis" ein, wo der überaus spannende Abschnitt, warum sie nach der Repressionswelle 1987 sieben Jahre lang nix von sich haben hören lassen, warum welche ausgestiegen sind und mit welchen "menschlichen" Problemen sie zu kämpfen hatten, leider auch ziemlich knapp ausgefallen ist.
Nicht wenige der Gründe für unsere Probleme und unser Scheitern sind im psychologischen Bereich zu suchen, bei den ganzen Gefühlen, Ängsten und dem Mißtrauen, das uns und den andern das Leben schwer macht, und einer konstruktiven Zusammenarbeit und Auseinandersetzung im Wege steht.
Okay, das war's! Ich freue mich auf Reaktionen!

Urmel aus dem Ei(s)

Papiere, die im Text erwähnt werden und die es sich zu lesen lohnt:
* "Von der Bürde und Würde des Exils" u.a., in: radikal Nr. 153, November 1995
* "Abtauchen und Leben in der Illegalität" u.a., in: radikal Nr. 150, Juli 1994
* kassiber Nr. 29, September 1996
* Konkret 9/96, 1/97
* radikale Zeiten
* "Selbstporträt einer militanten Gruppe", in: Interim Nr. 388, 13.9.96
* Milli's Tanz auf dem Eis (Broschüre der Roten Zora)


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Last Updated: Saturday, 21. June 1997