Girê Spî: BewohnerInnen kehren zurück

Nachdem die Menschen aufgrund der Bedrohung durch den Islamischen Staat IS aus ihrem Land fliehen mussten, kehren sie, nachdem die Kräfte der YPG/YPJ (Volks/Frauenverteidigungseinheiten) sowie Burkan Al Fırat die Stadt befreit und von Minen gesäubert haben, in Gruppen in den Ort zurück.

Am frühen Morgen des 17. Juni kamen die ersten Menschen zur Grenze und überschritten den Grenzzaun Richtung Girê Spî (Tall Abyad). Während die türkischen Behörden den Grenzübergang zur Zeit der Besetzung von Girê Spî durch den IS offen hielten, sind die Zurückkehrenden nun gezwungen, die Grenze woanders zu überqueren, da der offizielle Übergang für sie geschlossen ist.

An den ersten Tagen der Kämpfe zwischen dem IS und der YPG/YPJ flohen tausende aus der Stadt, um nicht durch den IS als lebende Schutzschilde benutzt zu werden. Mit dieser Taktik versucht der IS, seine eigenen schweren Verluste zu verringern.

500 dieser Geflüchteten kehrten an diesem Morgen nach Girê Spî zurück. Trotz der Freude über die Befreiung ihrer Stadt und ihrer Rückkehr, wollte sie keine Bilder von sich machen lassen, da sie weiter Angst vor der Verfolgung durch den IS haben.

30 Familien haben laut Mehmet El Xelef, einem Bewohner aus Girê Spî, in Nordkurdistan Schutz gesucht, wollen aber umgehend nach der Befreiung der Stadt zurückkehren. Er betont, dass sie sehr glücklich über das Zurückdrängen des IS aus der Ortschaft sind.

Über die Besetzung der Stadt sagt Mehmet, dass das ganze Leben wie eine Folter war und das man für das Rauchen einer Zigarette mit 100 Peitschenhiebe bestraft wurde. „Sie haben sogar entschieden, welche Kleidung Frauen tragen müssen. Ihnen war es nicht erlaubt etwas anderes als Schwarz zu tragen. Viele Frauen wurden dafür bestraft, rote Kleidung angezogen zu haben“, sagt Mehmet.

Derzeit warten hunderte Menschen darauf, in die befreite Stadt zurückkehren zu dürfen.

ANF, 17.06.15 , ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan