Türkei 2014: Mehr als 600 Kinder starben auf Grund von Vernachlässigung

Laut einem Report des Gündem Kindervereins sind 2014 in der Türkei und Nordkurdistan bei vermeidbaren Zwischenfällen mindestens 627 Kinder gestorben. Allein schon in den ersten 3 Monaten des Jahres 2015 mussten laut dem Menschenrechtsverein IHD 122 Kinder sterben.

Ezgi Koman, Sprecherin des Gündem Kindervereins, gab den Report bei einer Presseerklärung bekannt.

Der Staat tötete 38 Kinder
Kinder mussten sterben während sie zur Schule gingen, während sie Fernseh schauten, auf den Straßen, im Verkehr, während sie behandelt wurden und während sie auf der Fluch vor Konflikten Grenzen überquerten, sagte Koman.

Sie fügte hinzu, dass 8 Kinder aufgrund von Polizeigewalt starben, 2 bei extra-legalen Hinrichtungen und 2 während des Gewahrsams.

Laut IHD begangen 13 der 122 in diesem Jahr gestorbenen Kindern Selbstmord. 640 Kinder wurden bei Polizeieinsätzen während sozialer Unruhen verletzt. 205 Kinder wurden festgenommen und 13 blieben in Haft. 872 Kinder werden beim Bildungsministerium als „potenzielle StraftäterInnen“ gelistet. Es gibt auch über hundert Fälle von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung in staatlichen Einrichtungen wie Gefängnissen, Schulen und Herbergen.

Der IHD Bericht legt die Aufmerksamkeit auch auf die Wichtigkeit, das Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden müssen und kritisiert, dass es weiterhin obligatorischen Religionsunterricht an den Schulen gibt, trotz der Urteile internationaler Gerichthöfe für Menschenrechte.

ANF, 23.04.2015, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan