IHD: Kinder in Gefängnissen der Türkei weiterhin Misshandlungen, Beschimpfungen und Vergewaltigungen ausgesetzt

Der Menschenrechtsverein der Türkei (IHD) hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie Misshandlungen, Beschimpfungen und Vergewaltigungen an Kindern in den Gefängnissen von Wan, Şakran, Pozantı und Sincan aufzeigt und ruft dazu auf, die Rechte der Kinder zu schützen.

Obwohl die Türkei ein internationales Abkommen unterschrieben hat, leiden Kinder an der täglichen Praxis des Missbrauchs in den Strafanstalten des Landes, sagt der IHD. Die Erklärung erinnert an die Anfang des Jahres in den Straßen von Cizîr, Şirnex, Mêrdîn und Sêrt erschossenen Kindern.

Der IHD verlangt, dass folgende Forderungen umgesetzt werden:

  • Die Türkei muss unverzüglich Schritte einleiten, die im internationalen Abkommen festgeschrieben sind und vollständig umsetzen, um die Rechte der Kinder sicherzustellen.
  • Die Einwände der Türkei an der UN-Kinderrechtskonvention (UNCRC) müssen zurückgenommen werden.
  • Ein Rechtssystem, in dem die Beijing-Regeln „Mindestgrundsätze der Vereinten Nationen für die Jugendgerichtsbarkeit“, eingeführt werden.
  • Die Maßnahmen sollten im Einklang mit dem Übereinkommen des Europarats zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch getroffen werden (Lanzarote Konvention).
  • Effektive Ermittlungsprozesse sollten durchgeführt werden, um sich mit Verbrechen gegen Kinder zu befassen.
  • Alle Gefängnisse und andere Institutionen, in denen Kinder derzeitig festgehalten werden, sollen für Kontrollen durch Menschenrechtsorganisationen und zivilgesellschaftliche Organisationen geöffnet werden.

ANF, 26.02.2015, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan