Mûs: PKK- und PAJK-Gefangene gehen an die Öffentlichkeit

PKK (Arbeiterpartei Kurdistan) und PAJK (Partei der Freien Frauen Kurdistans) Insassen des Gefängnisses in Mûş haben in einer Stellungnahme die neuen Maßnahmen, eingeführt durch die Gefängnisbehörde, verurteilt und die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, sich dem bewusst zu werden.

Die Gefangenen von PKK und PAJK schickten ihre schriftliche Erklärung an die Außenstelle der TUYAD-DER (Gefangenen Hilfs- und Solidaritätsverband) in Wan, in der sie auf die kürzlich erfolgte Rechtsverletzung in allen Gefängnissen der Türkei hinweisen. Sie sagen: „Während die AKP-Regierung im Lösungsprozess weiterhin Verzögerungstaktiken anwendet, sollen wir, die PKK- und PAJK-Gefangenen, in den Gefängnissen eingeschüchtert werden. Die Gefängnisbehörden versuchen, neue Regeln einzuführen, die im Widerspruch zur Menschenwürde stehen. Beim Verlassen der Blöcke, und wenn wir Besuch bekommen oder die Anwälte sehen, führen sie vermehrt Leibesvisitationen durch. Die letzten Durchsuchungen wurden von Zivilbeamten, Drogeneinheiten und Gruppen des, wie wir vermuten, JITEM (Geheimdienst und Terrorabwehr der Gendarmerie) durchgeführt. Bei Durchsuchungen der Blöcke wurden unsere Betten genommen und geröntgt. Bei der letzten Durchsuchung waren auch ein Major, zwei Kommandanten, Gendarmerie und Bereitschaftspolizei vor Ort. Die unbegründete Behauptung, dass Telefone und Waffen gefunden wurden, gilt als Rechtfertigung all dessen. Ein stellvertretener Direktor mit Namen Mehmet, der nach einer Flucht vom Gefängnis in Çewlik (Bingöl) hierher versetzt worden ist, handelt, als ob er Rache für die Flucht nehmen will. Ein anderer Beamte, Aydın Çeliker, bereitet den Boden für neue Provokationen.“

Die Gefangenen sagen, dass auch ihre Familien bei Besuchen durchsucht werden und fügten hinzu, dass sie solche erniedrigende Behandlungen nicht akzeptieren werden. Sie betonen, dass jedes folgende Ereignis in der Verantwortung des Gefängnisbeamten Aydın Çeliker und dem stellvertretenen Direktor Mehmet liegt.

ANF, 15.12.2014, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan