Dringender Hilferuf von Parlamentariern Südkurdistans für die YPG

Die an die Grenze Kobanês gekommenen Parlamentarier diverser Parteien der autonomen Region Kurdistan im Nordirak rufen zu internationaler Hilfe für die Volksverteidigungseinheiten YPG auf. Die internationale Koalition gegen den IS solle aktiver eingreifen und die Türkei eine Rolle gegen den IS annehmen, so die Parlamentarier in ihrem Aufruf.

Am zweiten Tag ihres Besuchs in Suruç wollten die Abgeordnetengruppe nach Kobanê, um ihre Unterstützung für die belagerte Stadt zu bekunden. Doch das türkische Militär ließ sie mit der Begründung, dass das Gouverneursamt von Urfa dies abgelehnt habe, nicht über die Grenze nach Kobanê. Als die Abgeordneten ihre Forderung wiederholten auf die Einreise beharrten, schalteten sich die HDP Abgeordneten Mülkiye Birtane und Esat Canan ein und führten Gespräche mit dem Militär und dem Gouverneursamt. Doch auch gelang es nicht, die Entscheidung des Gouverneurs zu kippen. Daraufhin wurde in Etmanek eine Pressekonferenz einberufen; Ebubekir Helednî von der „Yek Gurtî Islam“ Partei sprach im Namen der Gruppe:
„Kobanê ist bedrohlichen Angriffen ausgesetzt. Wir wissen, dass in jedem Haus und in jeder Straße Widerstand geleistet wird, doch trotzdem droht Kobanê ein großes Massaker. Wir müssen dieses mögliche Massaker verhindern. Nach unseren Untersuchungen möchten wir der internationalen Öffentlichkeit folgendes mitteilen. Die internationale Koalition muss aktiver und effektiver gegen den IS vorgehen. Die Peshmerga und die YPG müssen eine umfangreichere Unterstützung bekommen. Die internationale Öffentlichkeit muss an unsere Mitmenschen dort eine größere humanitäre Hilfe aufbringen. Die Türkei, welche auch in der internationalen Koalition gegen den IS ist, sollte ihre Aufgabe erfüllen und dafür sorgen, dass Kobanê nicht fällt. Die Regionalregierung Kurdistans muss mehr Diplomatie betreiben, um Kobanê zu unterstützen.“

ANF, 09.10.2014, ISKU

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