Türkei zieht Grenzgraben zu Kobanê

Der türkische Staat hat damit begonnen, zwischen Pirsûs (Suruç) und Kobanê einen Grenzgraben zu ziehen. Kurdische Verantwortliche befürchten, dass die Türkei mit diesem Graben Kobanê vom Norden her komplett abschotten will, während der Islamischen Staat (IS) seine Angriffe von Ost, Süd und West fortsetzt.

Unterdessen hält der Protest der Bevölkerung von Nordkurdistan an der Grenze zu Kobanê am zwölften Tag weiterhin an. Mehrfach schlugen in den letzten Tagen die Geschosse des IS auch jenseits der Grenze ein, doch die Menschen lassen sich davon nicht abschrecken und harren weiter im Grenzgebiet aus. Auch berichten die demonstrierenden Menschen in Pîrsûs, dass die türkische Armee in keinster Weise gegen IS-Kämpfer, die sich mancherorts verdächtig nah an die türkische Grenze wagen, unternimmt.

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Dicle (DIHA) erklärte hingegen ein Militärverantwortlicher, dass kein Grenzgraben ausgehoben werden, sondern nur eine Ausgrabung stattfinde, damit die Menschen aus Kobanê ihre Autos, mit denen sie über die Grenze fliehen, an der Grenze parken können.

Özgür Gündem, 30.09.2014, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan