Türkische Intellektuelle rufen zur Solidarität mit Rojava auf

In einer Erklärung, die von bekannten Intelektuellen, Journalisten, Akademikern und Gewerkschaftlern aus der Türkei unterschrieben wurde, wird zur Solidarität mit Rojava gegen die Angriffe der Islamischen Staates aufgerufen. Dazu gehören unter anderem der Schriftsteller Vedat Türkali, der Verfassungsrechtler Prof. Dr. Baskın Oran, der Menschenrechtler Eşber Yağmurdereli, der Journalist und Nahostexperte Fehim Taştekin, der Neurologe und Menschenrechtsaktivist Prof. Dr. Gencay Gürsoy, der Völkerrechtler Prof. Dr. İbrahim Kaboğlu, der Gewerkschaftler Kani Beko (DISK-Vorsitzende.), der Gewerkschaftler Lami Özgen (KESK-Vorsitzender), die Journalistin und Akademikerin Prof. Dr. Nuray Mert und die Menschenrechtlerin, Hochschullehrerin und Präsidentin der Menschenrechtsstiftung "Türkei" Prof. Dr. Sebnem Korur Fincanci.

In der Erklärung heißt es unter anderem wie folgt:

„In diesem außergewöhnlichen politischen Gebilde, dass durch regionale und internationale Mächte, allen voran der USA, zum Zweck der politischen Hegemonie im Mittleren Osten aufgebaut wurde, ist es nicht zu leugnen, dass auch die politischen Rechnungen der Türkei eine Rolle spielen. Während die Türkei auf der einen Seite mit den Kurden einen Dialog beginnt, hat es auf der anderen Seite eine Koalition mit rückständigen Kräften eingegangen, um die Errungenschaften der Kurden in Syrien zu ersticken. Der Angriff des IS auf Kobanê, ist der Schnittpunkt der politisch-gesellschaftlichen Krisen in der Region und der Türkei. Die Türkei kann durch ihre Hilfe für die Menschen, die vor dem IS fliehen, seine politische Verantwortung nicht ignorieren. Die menschlichen Werte, den Frieden, die Freiheiten für alle in der Region lebenden Völker und die Rechte und Errungenschaften der Kurden gegen den IS zu verteidigen, ist die mindeste Verantwortung. Wir haben als in der Türkei lebende eine besondere Verantwortung den Kurden gegenüber, die mit einer Erstickungspolitik konfrontiert sind. Die Politik der Türkei gegen Kobanê ist das größte Hindernis für den Frieden mit den Kurden.

Aus diesen Gründen, rufen wir alle internationalen Institutionen, allen voran die Vereinten Nationen, dazu auf, sich für Kobanê verantwortlich zu fühlen.

Eine vollständige Liste der UnterzeichnerInnen finden sie unter: http://www.radikal.com.tr/politika/kobaniye_destek_isid_muslumanlari_rehin_alamaz-1215139

radikal, 27.09.2014

ISKU | Informationsstelle Kurdistan