„Lösungsprozess und Unterstützung der ISIS kann nicht gleichzeitig laufen“

KCK warnt Türkei vor Unterstützung von ISIS

In einer schriftlichen Erklärung richteten die Kovorsitzenden der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans KCK warnende Worte an die AKP-Regierung und erklärten, dass der Lösungsprozess in Nordkurdistan nicht anhalten kann, wenn zeitgleich die ISIS im Kampf gegen Rojava unterstützt wird.
Die KCK macht in seiner Erklärung darauf aufmerksam, dass die Türkei die Grenzübergänge für Kämpfer der ISIS öffne, damit diese ihre Angriffe auf Kobanê durchführen kann. „Dahinter steckt ein schmutziger und gefährlicher Plan. Die AKP und ISIS haben eine Einigung getroffen. Die Einnahme von Kobanê und die Vernichtung der Rojava-Revolution ist eine gemeinsame Strategie beider. Mit dieser Übereinkunft versucht die türkische Regierung auch die Mitarbeiter in Mossul freizubekommen“, heißt es in der Erklärung.
In der Erklärung ruft die KCK zum gemeinsamen grenzübergreifenden Widerstand aller KurdInnen für Rojava auf. Gegen die Angriffe auf Kobanê dürfe heute niemand schweigen. Die KCK rief die kurdische Bevölkerung in Nordkurdistan dazu auf, den Widerstand von Kobanê zu unterstützen und die grenzübergreifende Unterstützung von ISIS durch die türkische Regierung zu unterbinden.
Hier eine gekürzte Fassung der KCK-Erklärung:
„Die Revolution von Rojava ist eine Revolution ganz Kurdistans. Der Angriff auf Kobanê ist ein Angriff auf das Herz Kurdistans. Die notwendige Antwort aller vier Teile Kurdistans und der kurdischen Diaspora ist es, eigenverantwortlich am Widerstand in Kobanê mitzuwirken. Der Widerstand von Kobanê steht für die Ehre des kurdischen Volkes, das sich niemals der Tyrannei beugen wird und bis zum Schluss standhalten wird. Der türkische Staat muss seine Unterstützung für ISIS sofort beenden. Die AKP und ISIS verfolgen eine gemeinsame Strategie, um Kobanê einzunehmen und die Rojava-Revolution zu erdrosseln. Das kurdische Volk muss sich darüber im Klaren sein, dass eines der Ziele dieses Plans die Freilassung der von ISIS entführten türkischen Konsulatsmitarbeiter in Mossul ist. Der AKP-Staat ermutigt die ISIS-Banden ganz offen, Rojava vor den Augen unseres Volkes in Riha (Urfa), Serê Kaniyê (Ceylanpınar), Bêrecûg (Birecik) und Pîrsûs (Suruç) anzugreifen. Wie können junge KurdInnen davor die Augen verschließen? Alle müssen gegen die AKP mobilisieren. Der Lösungsprozess in Nordkurdistan und die türkische Unterstützung von ISIS in Rojava können nicht nebeneinander existieren. Entweder der AKP-Staat unterstützt ISIS oder er handelt im Geiste des Lösungsprozesses. Andernfalls ist es unausweichlich, dass die Revolutionen im Norden und in Rojava eins werden und nicht mehr aufzuhalten sind.“

ANF, 12.07.2014, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan