Über 100 Gefangene im Iran im Hungerstreik

Das Komitee zur Verteidigung der PolitischenGefangenen erklärte, dass 59 politische Gefangene im Gefängnis Rajai Shahr ‘Gohardasht’ in Karaj seit dem 1.3. im unbefristeten Hungerstreik sind.
Nach Informationen des Komitees zur Verteidigung der politischen Gefangenen (SCDPP) war es sehr schwierig, die Erklärung der Gefangenen zu erhalten.
In der Botschaft übermittelten die Gefangenen, die Gründe für ihre Aktion: Umfangreiche Razzien gegen die Gefangenen, die großen Einschränkungen im Gefängnis, die Verhinderung aller Kontakte zwischen den Gefangenen und ihren Familien, die schlechte Behandlung, Beleidigungen, Respektlosigkeit gegenüber den Gefangenen, die brutale Repression gegenüber dem Widerstand des iranischen Volkes und die Verhaftung der OppositionsvertreterInnen.
Die Gefangenen in Abschnitt 4 unter der neu gegründeten Spezialsicherheitshalle im Gefängnis Rajai Shahrn sind unter strikter Kontrolle von Sicherheitsorganisationen. Alle Kontakte werden beschnitten.
Die aktuellen Einschränkungen in dieser Abteilung haben zum Ziel, noch mehr Druck auf die politischen Gefangenen auszuüben. Einige der Restriktionen, Schläge, und körperliche Übergriffe, Besuchseinschränkungen, vollkommene Telefonsperre, Verweigerung medizinischer Versorgung, Drohung heimlicher Hinrichtungen, Drohung mir Vergewaltigung.

Nach Meldungen von HRANA, sind 70 politische Gefangene des Gefängnisses von Urmîya ebenfalls im Hungerstreik. Der Großteil der Gefangenen sind Kurden und Aserbaidschaner. Der Hungerstreik richtet sich auch hier gegen Besuchsverbote, Telefonierverbot und gegen die Beschränkung der Kontakte mit anderen Gefangenen.
Gefängnisbeamte und der Gefängnisdirektor versuchten, die Gefangenen von ihrem Hungerstreik abzubringen. Die Gefangenen lehnten jedoch ab. Der einzige Raum für Verhandlungen wäre, wenn der Generaldirektor der Gefängnisse die Station 12 des Urmîya-Gefängnisses besuchen würde.
Im Laufe der geheimen Exekution des kurdischen Aktivisten Hossein Khezri im Urmîya-Gefängniss wurden strengere Auflagen für die Station 12 eingeführt. Wiederholt wurden Gefangene in die Abteilung des Geheimdienstes oder in Einzelzellen gebracht, wo sie dann verhört und gefoltert worden sind.

Quelle: ANF, 05./10.03.2011, ISKU

ISKU | Informationsstelle Kurdistan