DIHA, Dicle Nachrichtenagentur, 11.08.2004

Öcalan: „Keine dauerhafte Lösung mit den USA“

Istanbul (Diha) –Öcalan warnte: „Lösungen, die sich auf die USA oder irgend eine ausländische Macht stützen, können nicht von Dauer sein. Dafür gibt es in der Geschichte zahllose Beispiele.“

Der führende kurdische Politiker, Abdullah Öcalan, konnte an diesem Mittwoch sein wöchentliches Anwaltsgespräch durchführen. Anwalt Dogan Erbas sagte DIHA gegenüber, Öcalan habe wie schon in der Vorwoche betont, Demokratie und Widerstand müssten ausgebaut werden.

Erbas zitierte aus Öcalans Botschaft zum 15. August: „Die kurdische Freiheitsbewegung muss sich allgemein sammeln. Ich wünsche allen – die im Ausland, die Dorfschützer und die, die gegangen sind, eingeschlossen – dass der 15. August für sie ein Anlass sein wird, wieder zusammenzukommen.“

Öcalan habe besonders betont, er halte ein neues politisches Gebilde in der Türkei für eine grundlegende Notwendigkeit. Erbas weiter: „Unser Mandant, Herr Öcalan, ist bezüglich der Diskussionen um dieses neue Gebilde der Ansicht, es müsse sich eine demokratische, gesellschaftsorientierte neue Volksbewegung auf der Grundlage von Basispolitik bilden. Er erklärte, er halte Diskussionen in dieser Richtung für richtig und finde es nötig, dass alle mit sich ins Gericht gehen und sich an diesen Diskussionen beteiligen.“

Erbas erklärte, Öcalan wolle seine Kritiken an die Adresse der KDP und der PUK nicht falsch verstanden wissen. Öcalan habe es so formuliert: „Wir werden niemals auf die Freiheit des kurdischen Volkes verzichten.
Es ist auch klar, wohin wir das kurdische Volk vom Nullpunkt aus gebracht haben. Wir haben es eigentlich aus dem Nichts erschaffen. Meine Kritik sollte nicht verzerrt werden. Politik ist die Kunst, das Mögliche zu tun. Lösungen, die auf den USA oder irgendeiner ausländischen Macht beruhen, sind nicht von Dauer. Dafür gibt es viele Beispiele in der Geschichte, daraus muss man seine Lehren ziehen.“

Übersetzung aus dem Türkischen