8. März 2004 - Globaler Frieden der Frau gegen den Globalen Angriff

Am 8. März 1911 haben Frauen durch die Forderung 'für gleiche Arbeit-gleichen Lohn’, eine unvergessene Etappe in der Geschichte des Frauenwiderstandes bestritten. An diesem bedeutenden Tag möchten wir als Mitglieder der Partei der Freien Frau, den Frauen gedenken, die ihr Leben im Widerstand für die Freiheit gegeben haben. Das patriarchale System, das sich immer mehr zuspitzt, bewirkt im 21. Jahrhundert mit seiner Globalisierungspolitik, für die Frauen und die gesamte Menschheit Gewalt und Ausbeutung.
In den letzten 30 Jahren wuchs der Reichtum auf der Erde um das Fünffache an. Der größte Teil der ca. sechs Milliarden Menschen lebt jedoch in Armut. Vier Milliarden Menschen, von denen die meisten Frauen und Kindern sind, leben unter der Armutsgrenze. Von 1,3 Milliarden Menschen, die unter der absoluten Armutsgrenze leben, sind 70 % Frauen. Die Ausprägung und Formen der Gewalt gegenüber Frauen, die Ergebnis von Armut und Gewalt sind, und die Tatsache, dass die Prostitution sich zu einem internationalen Markt entwickelt, sind weitere Dimensionen der Globalisierung. Frauen aus Armutsländern werden auf dem weltweiten Prostitutionsmarkt zum Sexobjekt degradiert. Weltweit ist jede dritte Frau aufgrund ihrer Geschlechtes mit einem Angriff konfrontiert.
Der 8. März ist für uns nicht nur ein Tag an dem sexistische Haltungen hinterfragt und verurteilt werden, sondern auch ein Tag, an dem Unterdrückte den Kampf gegen Armut, Krieg und dessen Auswirkungen führen. Frauen sind neben sexistischen Haltungen mit den verschiedensten Problemen konfrontiert, die aufgrund der ökonomischen, sozialen und politischen Ausweglosigkeit auftreten, die das System versucht den Völkern aufzuoktroyieren.
Frauen haben Millionen Gründe für die Überschreitung der Grenzen, die das patriarchale System gezogen hat. Mittlerweile haben Frauen, die im Mittleren Osten seitens der Herrschenden unterdrückt werden, Frauen in Europa, deren soziale Rechte ihnen Stück für Stück gestohlen werden, Frauen, die in Afrika gesteinigt oder in Indien angezündet werden sollen viele Gemeinsamkeiten. Aus diesem Grund glauben wir daran, dass Frauen aus aller Welt, sich auf einer gemeinsamen Plattformen vereinen und ein noch stärkeres Modell gegen das Patriarchat schaffen sollten, damit ein alternatives Modell der Gesellschaft, der Natur und für das Individuum geschaffen werden kann. Doch leider ist die Frauenbewegung sehr weit von diesem Ziel entfernt. Hinzu kommt, dass die Marginalisierung der Freiheitsbewegungen von Frauen aufgrund der Nichtexistenz einer starken, universellen Frauenbewegung zunimmt.
Obwohl der Mittlere Osten diejenige Region ist, in der die Frauen am stärksten an der Entwicklung der Zivilisationen beteiligt waren, ist er heute der Ort, an dem die Frauen am härtesten unterdrückt und durch den andauernden Krieg und wirtschaftliche Probleme am stärksten beeinträchtigt werden. Als kurdische Frauen erleben wir das tiefe Leid des Krieges, der uns seit 30 Jahren aufgezwungen wird. Der türkische Staat machte in den letzten Jahren Angriffe gegen Frauen, wie beispielsweise Vergewaltigung und Folter zu einer systematischen Politik. 2003 wurden mehrere Dutzend Frauen, wie etwa Gülbahar Gündüz, aufgrund ihrer politischen Forderungen nach Freiheit entführt und sexueller Folter unterworfen. Auf der anderen Seite tötet die Gesellschaft, töten rückständige Männer Frauen mit den Begründung der „Ehrverletzung“. Gegenüber diesen Problemen kurdischer und mittelöstlicher Frauen zeigten internationale Frauenorganisationen kaum Sensibilität.
Als PJA haben wir unseren organisierten Kampf gegenüber diesen auf Frauen gerichteten Angriffen mit jedem Tag entschlossener geführt. Mit dem Glauben daran, dass es notwendig ist, dass Frauen weltweit eine universelle Einheit im Sinne einer neuen Annäherung schaffen, entwickelten wir das Projekt des neuen Gesellschaftsvertrages. Wir erreichten, die Frauen aus ihrem engen Umfeld zu holen und ihnen in allen Bereichen, von der Politik bis hin zur Gesellschaft, vom Theoretischen zum Praktischen, eine starke Stimme zu verleihen. Wir wollen uns mit den Frauen der Welt und ihren Bewegungen auf einer gemeinsamen Grundlage treffen.
Den 8. März begehen wir in diesem Sinne mit einem großen Verantwortungsbewusstsein. Der Weltfrauentag darf nicht mehr ein Tag sein, an dem nur über die Probleme der Frauen geredet wird. Am 8. März sollten die Projekte der Frauen, die das Leben und die Gesellschaft betreffen, vorgestellt, diskutiert und gemeinsam umgesetzt werden. Der Kampf hierfür sollte auf alle Tage ausgeweitet und so gefeiert werden. Wir als PJA sind der Überzeugung, dass die vom Patriarchat beschmutzte Politik seitens der Frauen gereinigt werden muss. Der 8. März muss der Tag sein, an dem die Frauen ihr Zusammenkommen mit ihrer politischen Identität feiern.
Anlässlich des 8.März 2004 rufen wir als PJA vor allem europäische Frauenorganisationen dazu auf, mit den Frauen aus dem Mittleren Osten gemeinsame Plattformen einer starken Einheiten zu bilden und sich mit der PJA zu solidarisieren. Erneut gratulieren wir allen Frauen mit unserem Glauben an die Freiheit zum 8. März.

Die Welt wird ihre Freiheit durch die Frauen erlangen, sie wird sich mit den Frauen verändern!
Es lebe die universelle Einheit der Frauen weltweit!

PJA – Partei der Freien Frau
6. März 2004