DIHA, Dicle Nachrichtenagentur, 01.03.2004

Frauen demonstrierten im Rahmen des 8. März

Die Frauenorganisation der DEHAP Sêrt (Siirt) warfen im Rahmen des 8. März mit der Parole „Wir wollen unsere Blume“ (gemeint ist Apo) Nelken in den Fluss Botan. Bei der Aktion schritten Soldaten, die zur Militärstation im Zentrum von Sêrt gehören, ein. Das Mitglied des Parteirates der DEHAP Ayse Gokhan wurde mit der Erklärung ‚sie wird gesucht’ festgenommen.
Ca. 50 Frauen fuhren in einem Konvoi aus der Stadt zum Fluss Botan. Auf der Straße wurden sie von 11 Militärfahrzeugen und drei Panzern angehalten und umstellt. Zwischen den Frauen und Soldaten kam es zu einer Auseinandersetzung. Die Soldaten erklärten, bei den Frauen befänden sich verbotene Druckerzeugnisse und Dokumente und nahmen dies als Begründung die Frauen zu durchsuchen. Nach einiger Zeit jedoch ließen die Soldaten zu, dass die Frauen ihre Nelken in das Wasser des Botan warfen. Die Soldaten verboten den Frauen Parolen zu rufen und drohten ihnen: „Wenn ihr Parolen ruft, werden wir angreifen.“ Daher trillerten die Frauen und hielten Schilder mit den Parolen: „Imrali soll geschlossen werden“, „Wir wollen keine Isolation“, „Schluss mit Folter, Massakern und Unmenschlichkeit“ und warfen die Blumen in den Fluss.

Die Vorsitzende der Frauenorganisation der DEHAP Emîne Oguz erklärte der Presse: „Der 8. März ist der Tag der kämpfenden Frauen. Frauen wollen ein Ende des Leides; sie wollen Frieden. Damit ein bleibender Frieden aufgebaut werden kann, muss Imrali geschlossen werden.“ Frau Oguz protestierte auch gegen das Eingreifen des Militärs. Nach der Erklärung kehrten die Frauen mit Trillern zu ihren Fahrzeugen zurück. Dabei wurde Ayse Gokhan festgenommen und nach Culemerg (Hakkari) verbracht. Ihr wird vorgeworfen, eine terroristische Organisation zu unterstützen und daher werde sie gesucht.
Auch die Presse wurde behindert, ihre Personalien wurden festgestellt. Die Soldaten ließen nicht zu, dass die Journalisten aus ihren Fahrzeugen ausstiegen. Daher kam es zum Streit, eine Kamera eines Reporters von DIHA wurde zerbrochen.