Pressemitteilung, 16.12.2014

Seit 28 Tagen Hungerstreik der politischen Gefangenen im Iran

29 kurdische politische Gefangene befinden sich seit nunmehr 28 Tagen im iranischen Gefängnis von Urmia im Hungerstreik. Die Hungerstreikenden fordern eine Verbesserung ihrer Haftbedingungen und die Trennung der Zellen von politischen Gefangenen und Strafgefangenen, was bislang von der Gefängnisleitung verweigert wird. Die Gefangenen hingegen wollen ihre Aktion solange fortsetzen, bis ihre Forderungen erfüllt werden. Die gesundheitliche Situation von mindestens sechs Hungerstreikenden ist in einem kritischen Zustand. Unter den Hungerstreikenden befinden sich zehn Gefangene, die von der iranischen Justiz zum Tode verurteilt wurden.

Solidaritätsaktionen in Nordkurdistan und Rojava

In Gever (Yüksekova) und Bajirge (Esendere) rief die Demokratische Partei der Regionen (DBP) zu einem Solidaritätsprotest mit den im Hungerstreik befindlichen Gefangenen im Urmia-Gefängnis auf. Hunderte Menschen folgten am 14.12. dem Aufruf der DBP und protestierten an der iranischen Grenze. Sie forderten die iranische Regierung dazu auf, die Forderungen der Hungerstreikenden zu erhören und von ihrer Unterdrückungspolitik gegen die KurdInnen abzulassen. "Wir werden unsere Augen vor dieser Politik des Irans nicht verschließen", so Sami Akarsu, der Volksratsvorsitzende von Bajirge.

Auch in Rojava kam es anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte am 10.12. zu einer Solidaritätskundgebung mit den 29 kurdischen Gefangenen im Urmia-Gefängnis. Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen hatten in der Stadt Qamişlo (Kamischli) zu dem Protest aufgerufen. Im Namen der Frauenbewegung Yekitiya Star verurteilte Naime Hesen die Politik des iranischen Regimes gegen die kurdische Bevölkerung und erklärte, dass sie keinen Schritt von der Seite der politischen Gefangenen abweichen werden.

KCK: Iran soll von seiner Unterdrückungspolitik sofort ablassen

Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) meldete sich ebenfalls in einer schriftlichen Erklärung aufgrund des anhaltenden Hungerstreiks im Urmia-Gefängnis zu Wort. In der Erklärung der KCK wurde der Iran dazu aufgefordert auf die Forderungen der Hungerstreikenden einzugehen, sowie in der ungelösten kurdische Frage im Land von ihrer Unterdrückungspolitik abzulassen und auf einen Dialog und Verhandlungen mit der kurdischen Seite zu setzen. “Falls es zu Todesfällen beim Hungerstreik kommt, wird das zu noch größeren Schwierigkeiten und Problemen führen. Deswegen rufen wir den iranischen Staat dazu auf, von ihrer Haltung, die zum diesem Hungerstreik geführt hat, sofort abzulassen und die Forderungen der Hungerstreikenden zu erfüllen “, so die Erklärung der KCK.

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Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

Pressemitteilung von Civaka Azad, 16.12.2014

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