Der 1. Mai als Tag der ArbeiterInnen und aller unterdrückten Menschen weltweit!

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Der 1. Mai ist der Tag der revolutionären ArbeiterInnenklasse und wurde in Folge schwerer Streiks um den 8 Stunden-Tag im 19. Jahrhundert geboren.Viele ArbeiterInnen mussten diesen Kampf mit dem Leben bezahlen. Seitdem ist der 1. Mai zum Kampftag gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Entrechtung geworden. Bis heute kämpfen Millionen Menschen - von Amed und Istanbul über Athen und Berlin bis Rojava – für eine andere Welt.

Kapitalismus ist die Krise

Der Kapitalismus zeigt überall auf der Welt immer dreister sein wahres Gesicht. Phänomene, die der Kapitalistischen Moderne inne wohnen, wie Krieg und Krise, Ausbeutung und Unterdrückung, Zerstörung sozialer Sicherungssysteme und der Umwelt, faschistische und rassistische Mobilmachung machen sich immer wieder bemerkbar.

Auch die Menschen in der BRD bekommen die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zu spüren.Wir schauen einer unsicheren Zukunft entgegen: das Renteneintrittsalter wird angehoben, Leistungskürzungen werden weiterhin vorangetrieben, Privatisierungen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse nehmen zu.

Vor allem in Zeiten der Krise ertönen überall Parolen wie „Das Boot ist voll" oder „Sozialtourismus stoppen". Dabei werden MigrantInnen, Flüchtlinge, Muslime/a, Sinti und Roma oder Erwerbslose zur Zielscheibe einer Hetze, die darauf abzielt, Gesellschaften zu spalten und die Kosten des Kapitalismus und seiner Krisen nicht den ProfiteurInnen und Verantwortlichen, sondern den ohnehin schon Ausgebeuteten aufzubürden.

Wir, die YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan rufen deshalb dazu auf, am 1. Mai gegen die Kapitalistische Moderne und für eine demokratische, ökologische und geschlechterbefreite Gesellschaft zu demonstrieren. Wir rufen dazu auf, sich in den Städten, in denen Rechte und NeofaschistInnen wie die NPD ihre rassistischen und hetzerischen Parolen verbreiten wollen, ihnen in den Weg zu stellen! Es gilt der rassistischen und sozialchauvinistischen Hetze unsere internationale Solidarität entgegenzusetzen!

Es lebe die Revolution in Rojava und Überall!

Der 1. Mai mit seinen Forderungen nach einem selbstbestimmten und freiem Leben findet derzeit bereits in Rojava (Westkurdistan) einen Weg in die Praxis.

In Rojava wird ein gesellschaftliches Leben mit gemeinschaftlicher Ökonomie, Rätedemokratie und Geschlechterbefreiung umgesetzt. Die Bevölkerung hat Selbstverwaltungs- und Selbstverteidigungsstrukturen aufgebaut und organisiert sich autonom entlang der Werte des demokratischen Konförderalismus, der von der kurdischen Freiheitsbewegung entwickelten Theorie.

Seit Beginn des Krieges in Syrien haben die in Rojava lebenden KurdInnen eine Alternative zur Herrschaft des Assad-Regimes auf der einen und dem Terror islamistischer Fundamentalisten auf der anderen Seite entwickelt.

So ist das Projekt der Revolution in Rojava ein „Dritter Weg" im Mittleren Osten und damit den Herrschende in der Region aber auch den imperialistischen Mächten ein Dorn im Auge. Von Saudi-Arabien, Katar und der Türkei ausgerüstete und unterstützte Dschihadisten der Al-Kaida nahen Milizen Al-Nusra-Front und ISIS (Islamischer Staat im Irak und Syrien) überqueren größtenteils von der Türkei aus de facto unter dem Schutz deutscher Patriot-Raketen die Grenze nach Rojava und attackieren mit westlichen Waffen die Bevölkerung in der Region.

Nicht nur in Rojava, sondern auch in der Türkei wird die kurdische Freiheitsbewegung angriffen. So sind in der Türkei – trotz des andauernden Dialogs zwischen dem Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, und dem Staat – noch mehr als 6.000 politische AktivistInnen im Zuge der sogenannten „KCK-Verfahren" inhaftiert. Die kurdische Bewegung baut seit zehn Jahren ein Gegenmodell zur Kapitalstichen Moderne auf, in dem sie der Bevölkerung Kurdistans eine Grundlage für ein freies, demokratisches und selbstorganisiertes Leben schafft. Ziel dabei ist es eine demokratische, ökologische und geschlechterbefreite Gesellschaft zu etablieren.

Als revolutionäre Bewegung wird die kurdische Freiheitsbewegung besonders hier in Europa und Deutschland Verfolgungen ausgesetzt. Seit 1993 ist die PKK in Deutschland verboten. Kurdische MigrantInnen werden hierzulande wegen ihrer politischen Aktivitäten kriminalisiert und zu Haftstrafen verurteilt. Die BRD und die EU profitieren vom Bestehen der kurdischen Frage und dem Krieg in Kurdistan auf ihre Weise, wenn man bedenkt, dass die Türkei mit 15,2% neben Saudi-Arabien und Katar der wichtigste Abnehmer von deutschem Kriegsgerät ist.

Deshalb wollen wir als YXK auch am 1. Mai den sofortigen Stopp aller deutschen Rüstungsexporte fordern und unsere Solidarität mit der Revolution in Rojava und dem Recht der KurdInnen nach kommunaler Selbstverwaltung erklären! Unsere Solidarität gilt auch den Protesten in Istanbul gegen die weitere Einschränkung demokratischer Rechte! Wir fordern die Freilassung aller politischen Gefangenen!

Es lebe der 1. Mai – Bijî Yek Gulan!

YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan

1. Mai 2014

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