Ostsee-Zeitung, 29.12.99

Kurdische Familie darf nach 13 Monaten Kirchenasyl bleiben

Papenburg (dpa) Nach 13 Monaten im Kirchenasyl der St. Josef Kirchengemeinde in Papenburg im Emsland hat eine neunköpfige türkisch-kurdische Familie gestern eine befristete Aufenthaltserlaubnis erhalten. Wie Oberkreisdirektor Hermann Bröring mitteilte, könne die Familie mit kurdischer Volkszugehörigkeit die sakralen Räume verlassen, sobald eine geeignete Wohnung gefunden worden sei. Das Ehepaar lebte dort über ein Jahr mit sieben Kindern im Alter von einem bis 13 Jahren.

Die Anträge der Familie auf Asyl waren in mehreren Instanzen abgelehnt worden. Am Tag der geplanten Abschiebung im November 1998 hatte die Kirchengemeinde die Kurden in ihre Obhut genommen. Ein Unterstützerkreis hat inzwischen eine Arbeit für den Vater gefunden.